Flugzeugbauer in der Krise Boeing streicht 17'000 Stellen weltweit

Samuel Walder

14.10.2024

Die Luftfahrtfirma Boeing streicht 17'000 Stellen im Rahmen eines Sparprogramms. (Archivbild)
Die Luftfahrtfirma Boeing streicht 17'000 Stellen im Rahmen eines Sparprogramms. (Archivbild)
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Bei Boeing scheint weit und breit keine Besserung in Sicht. Der Luftfahrt-Riese gibt bekannt, dass 17'000 Stellen weltweit gestrichen werden.

Samuel Walder

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  • Boeing plant den Abbau von etwa 17'000 Arbeitsplätzen weltweit, um seine finanziellen Schwierigkeiten, zu bewältigen.
  • Der Streik von mehr als 33'000 Beschäftigten hat die Produktion von Modellen wie der Boeing 737 Max zum Stillstand gebracht.
  • Zusätzlich verschiebt Boeing die Auslieferung der 777X auf 2026 und wird die Produktion der Frachtmaschine 767 im Jahr 2027 einstellen.

Inmitten der Streiks bei Boeing hat der angeschlagene US-Flugzeugbauer angekündigt, in den kommenden Monaten etwa zehn Prozent seiner weltweiten Stellen zu streichen – also rund 17'000 Jobs. Die Verkleinerung der Belegschaft soll zur Überwindung der gegenwärtigen finanziellen Probleme des Unternehmens beitragen, wie Boeing am Freitag mitteilte. Demnach sorgt insbesondere der gegenwärtige Streik von mehr als 33'000 Boeing-Beschäftigten für einen Absturz der Unternehmensergebnisse im dritten Quartal.

Boeing-Chef Kelly Ortberg erklärte, das Unternehmen müsse «unsere Beschäftigtenzahlen neu festlegen, um sie mit unserer finanziellen Realität in Einklang zu bringen». Der weltweite Stellenabbau soll demnach auch die Führungsebene betreffen.

Boeing gab am Freitag überdies die Verschiebung der Auslieferung seiner neuen Grossraummaschine 777X von 2025 auf das darauffolgende Jahr bekannt. Die Produktion der Frachtmaschine 767 werde 2027 eingestellt.

Montage der Boeing 737 wegen Streiks gestoppt

Der Streik bei Boeing in der Region Pacific Northwest rund um die US-Metropole Seattle hatte Mitte September begonnen. Wegen der Arbeitsniederlegungen kam die Montage der Boeing-Maschinen 737 Max und 777 praktisch zum Erliegen.

Am Dienstag setzte Boeing die Gespräche mit der Gewerkschaft IAM aus und nahm sein Tarifangebot zurück. Die Arbeitnehmer stellten «unverhandelbare Forderungen, die weit über das hinausgehen, was akzeptiert werden kann», erklärte der Konzern.

Die Gewerkschaft hatte zuvor ein erneut verbessertes Angebot des Unternehmens abgelehnt, das unter anderem 30 Prozent mehr Lohn, höhere Prämienzahlungen sowie Verbesserungen bei den Pensionsbeiträgen vorsah. Die IAM will für die Belegschaft 40 Prozent mehr Geld und die Wiedereinführung von Pensionssystemen erstreiten.

Boeing ist jedoch nicht nur wegen des Streiks finanziell angeschlagen. Schon vor dem Arbeitskampf hatte der Flugzeugbauer zahlreiche Probleme, die auch die Sicherheit seiner Maschinen betraf.