Autoindustrie Bericht sieht Klimaziele im Strassenverkehr auf gutem Weg

SDA

14.1.2025 - 00:33

Der Internationale Rat für sauberen Verkehr (ICCT) geht davon aus, dass der Kohlendioxidausstoss im europäischen Strassenverkehr in diesem Jahr einen Höchststand erreicht. (Archivbild)
Der Internationale Rat für sauberen Verkehr (ICCT) geht davon aus, dass der Kohlendioxidausstoss im europäischen Strassenverkehr in diesem Jahr einen Höchststand erreicht. (Archivbild)
Keystone

Forscher der Organisation ICCT (Internationaler Rat für sauberen Verkehr) sehen die EU auf einem guten Weg für ein Erreichen der Klimaziele im Strassenverkehr. Doch warnen sie anlässlich eines am Dienstag veröffentlichten Berichts vor einer Abkehr vom Verbrenner-Aus.

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«Ein Abschwächen der aktuellen CO2-Ziele für Hersteller würde den Rückgang der Emissionen gefährden», erklärte der stellvertretende Chef des ICCT in Europa, Felipe Rodríguez.

Die Organisation geht demnach davon aus, dass der Kohlendioxidausstoss im europäischen Strassenverkehr in diesem Jahr einen Höchststand von fast 800 Millionen Tonnen CO2 erreicht. Die Klimavorgaben der EU für Autobauer und LKW-Hersteller könnten dem Bericht zufolge aber dafür sorgen, dass die Emissionen bereits im kommenden Jahr fallen und bis 2035 um rund ein Viertel sinken – das wäre eine Kehrtwende im emissionsintensiven Strassenverkehr.

Entscheidend dafür ist nach Einschätzung der Organisation das für 2035 beschlossene Verbrenner-Aus für PKW. In der EU sollen dann keine Autos mit Verbrennermotor mehr neu zugelassen werden. Bis dahin sinken schrittweise die sogenannten Flottengrenzwerte, also der maximale durchschnittliche Kohlendioxid-Ausstoss aller Neuwagen eines Herstellers.

Forderung nach Lockerungen

Angesichts der Krise in der europäischen Autoindustrie kamen Forderungen einer Abkehr vom Verbrenner-Aus auf. Ein solcher Schritt würde nach Ansicht des ICCT-Vertreters Rodríguez «Europas Rolle als globales Vorbild für andere Regionen untergraben».

Zahlreiche deutsche Politiker, darunter Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), forderten zudem, den Autobauern drohende Strafen zu erlassen. Dafür setzen sich etwa VW und Renault ein, die bereits in diesem Jahr die Vorgaben verfehlen könnten. Unter den Herstellern herrscht jedoch keine Einigkeit: BMW und der Stellantis-Konzern sehen sich auf einem guten Weg, reine Elektroauto-Anbieter wie Tesla gelten ohnehin als emissionsfrei.