Klima-Protest in Berlin Velofahrerin ist hirntot – Retter kamen verspätet

phi

3.11.2022

Klima-Protest am 16. Oktober vor einem Hotel in Berlin, in dem der UNO-Weltgesundheitsgipfel stattfindet.
Klima-Protest am 16. Oktober vor einem Hotel in Berlin, in dem der UNO-Weltgesundheitsgipfel stattfindet.
Keystone

Weil Klima-Demonstrierende in Berlin die Strassen blockiert haben, konnte die Feuerwehr erst spät eine verunfallte Velofahrerin versorgen. Nun haben die Ärzte den Hirntod der 44-Jährigen festgestellt.

phi

In Deutschland sorgen Klima-Aktivist*innen für hitzige Diskussionen, nachdem sie am 31. Oktober in Berlin verhindert haben, dass ein Unfallopfer rechtzeitig versorgt wird. Ein Betonmischer hatte am Montag eine Velofahrerin überrollt und eingeklemmt.

Die Feuerwehr rückte mit Spezialgerät aus, ist aber auf der Stadtautobahn A100 in einen Stau gefahren, der von Klima-Aktivisten verursacht worden ist. Die Rettungskräfte haben den Unfallort deswegen erst spät erreicht: Die 44-Jährige wurde mit schweren Verletzungen ins Spital eingeliefert.

Der Vorfall hat Schlagzeilen gemacht: «Wer Verkehrswege blockiert, riskiert die innere Sicherheit und nimmt auch bewusst in Kauf, dass Menschen in Not länger auf Hilfe von Polizei und Feuerwehr warten müssen», sagte laut «Berliner Zeitung» der Sprecher der Berliner Polizeigewerkschaft. Man müsse sich «vom Märchen des harmlosen Protests verabschieden», so Benjamin Jendro.

Politiker verschiedener Couleur forderten Konsequenzen: «Eine Strassenblockade kann als Nötigung bestraft werden», machte FDP-Bundesjustizminister Marco Buschmann in der «Bild» deutlich. «Und wenn Rettungswagen ausgebremst werden, kommt auch eine Strafbarkeit wegen fahrlässiger Körperverletzung in Betracht.»

Der Fall hat nun an Brisanz und Tragik gewonnen: Wie die Polizei am Donnerstag gemeldet hat, ist das Unfallopfer mittlerweile hirntot.