Italien, Griechenland und die Türkei kämpfen weiter gegen zahllose unkontrollierte Waldbrände. Vielerorts spielen sich dramatische Szenen ab. Die Rettungskräfte sind ausgelaugt, immer wieder müssen Orte evakuiert werden.
Die Lage wird immer bedrohlicher: Auf der griechischen Insel Euböa stehen auch am siebten Tag gewaltige Waldflächen in Flammen, die Brände breiten sich unkontrolliert aus. Auch im südwesttürkischen Mugla kämpften Einsatzkräfte und freiwillige Helfer in der Nacht zum Montag gegen Feuer. In Italien wurden an der Adria-Küste Hunderte Menschen wegen Bränden evakuiert. Besserung ist nicht in Sicht: Zu Wochenbeginn droht in der gesamten Region die nächste Hitzewelle mit über 40 Grad. Passend dazu legt der Weltklimarat am Montag seinen neuen Bericht zur Klimaerwärmung vor.
Im Norden Euböas spielten sich in der Nacht zum Montag apokalyptische Szenen ab. Der Nordteil ist mittlerweile durch die unzähligen Grossfeuer fast vollständig vom Rest der Insel abgeschnitten, wie Satellitenbilder zeigen. Rettungskräfte, Freiwillige und Einwohner konnten die Flammen nicht in Schach halten, sondern wurden von ihnen Richtung Küste getrieben. Boote standen bereit, um Anwohner zu evakuieren – Tausende mussten die Insel bereits verlassen. Die Rauchwolken und der Feuerschein waren noch über 100 Kilometer weit auf dem Festland zu sehen. Auch auf der Halbinsel Peloponnes und auf Kreta toben weiterhin unkontrollierte Brände.
Helfer bekämpfen in der Nähe des Dorfes Pefki auf Euböa den Brand eines Waldstückes.
Poseidon von starkem Rauch umhüllt: eine Statue des griechischen Meeresgottes im Dorf Pefki auf der Insel Euböa.
Flammen nähern sich dem Dorf Gouves auf der Insel Euböa.
Anwohner und Touristen bringen sich auf der Insel Euböa in Sicherheit.
Von dieser Kirche auf der Insel Euböa haben die Flammen nur die Grundmauern übrig gelassen.
Viele Häuser auf Euböa sind den Flammen zum Opfer gefallen – die Menschen schlafen in Notunterkünften.
Eine Feuerwehrfrau versucht ein Feuer etwa 30 Kilometer von der griechischen Hauptstadt Athen zu löschen. Vielerorts sind die Brände ausser Kontrolle geraten, es kommt zunehmend internationale Hilfe an.
«Wir haben kein Wasser!» – dramatische Szenen auf Euböa – Gallery
Helfer bekämpfen in der Nähe des Dorfes Pefki auf Euböa den Brand eines Waldstückes.
Poseidon von starkem Rauch umhüllt: eine Statue des griechischen Meeresgottes im Dorf Pefki auf der Insel Euböa.
Flammen nähern sich dem Dorf Gouves auf der Insel Euböa.
Anwohner und Touristen bringen sich auf der Insel Euböa in Sicherheit.
Von dieser Kirche auf der Insel Euböa haben die Flammen nur die Grundmauern übrig gelassen.
Viele Häuser auf Euböa sind den Flammen zum Opfer gefallen – die Menschen schlafen in Notunterkünften.
Eine Feuerwehrfrau versucht ein Feuer etwa 30 Kilometer von der griechischen Hauptstadt Athen zu löschen. Vielerorts sind die Brände ausser Kontrolle geraten, es kommt zunehmend internationale Hilfe an.
In Italien wurden am Sonntagabend wegen Bränden rund um die italienische Adria-Gemeinde Campomarino mehr als 400 Menschen aus ihren Unterkünften geholt. Die Behörden evakuierten Hotels, Campingplätze und Wohnhäuser im Ortsteil Campomarino Lido am Meer. Auf einem Video der Feuerwehr war zu sehen, wie dichter Qualm durch die Strassen zog und sich Flammen durch Büsche bis zu einem Café durchfrassen. Die italienische Zivilschutzbehörde entsendet ausserdem Verstärkung in die stark von Waldbränden betroffene Region Kalabrien. Dort brannte es unter anderem im Nationalpark Aspromonte.
Ab Montag neue Hitzewelle
In der Türkei wurden noch fünf unkontrollierte Waldbrände gezählt. Im südwesttürkischen Mugla kämpften Einsatzkräfte und freiwillige Helfer weiter gegen die Flammen. Das Ausmass der Schäden wird immer grösser. Landesweit wurden laut Doganay Tolunay, Forstingenieur an der Istanbul-Universität, schätzungsweise mehr als 150'000 Hektar Land verbrannt, darunter Wald, Feld, Wiesen und ganze Dörfer – eine Fläche mehr als doppelt so gross wie der Bodensee.
Das Wetter erschwert die Situation in den kommenden Tagen zusätzlich: Von Montag an beginnt in Südeuropa eine neue Hitzewelle, bei der die Temperaturen vielerorts auf über 40 Grad steigen. Hitzewellen werden auch Thema beim Weltklimarat (IPCC) sein, der an diesem Montag (10 Uhr) seinen neuen Bericht über den Wissensstand zur Klimaerwärmung vorlegt. Er will damit letzte Zweifel an der Verantwortung des Menschen für den Klimawandel ausräumen. In dem Bericht von 234 internationalen Experten geht es unter anderem um die Gefahr von Extremereignissen wie den jüngsten Hitzeperioden in Griechenland und der Türkei und den Überschwemmungen in Deutschland.
SDA