Kampf gegen betrunkene Gäste Ryanair fordert Alkohol-Limit pro Passagier an Flughäfen

Dominik Müller

15.1.2025

Ryanair ist auf Kriegsfuss mit betrunkenen Passagieren.
Ryanair ist auf Kriegsfuss mit betrunkenen Passagieren.
Thomas Banneyer/dpa

Die grösste Fluggesellschaft Europas will den Alkoholkonsum an Flughäfen einschränken. Ryanair erhofft sich dadurch die Eindämmung von Gewalt an Bord.

Dominik Müller

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  • Pro Person sollen an europäischen Flughäfen nur noch zwei alkoholische Getränke konsumiert werden dürfen.
  • Das fordert die irische Billigfluggesellschaft Ryanair.
  • Mit der Massnahme soll die Anzahl Vorfälle mit betrunkenen Passagieren verringert werden.

Ryanair, Europas grösste Fluggesellschaft, hat dazu aufgerufen, den Verkauf von Alkohol auf europäischen Flughäfen zu beschränken. Dadurch sollen die durch betrunkene Passagiere an Bord verursachten Störungen minimiert werden.

Konkret fordert Ryanair die Europäische Union auf, an den Flughäfen eine Obergrenze von zwei Getränken pro Passagier einzuführen. «Das soll durch die Verwendung der Bordkarten auf genau die gleiche Weise kontrolliert werden, wie sie den Duty-Free-Verkauf einschränken», sagt ein Sprecher der Fluggesellschaft zu «CNN».

«Während der Verspätung eines Fluges konsumieren die Passagiere an den Flughäfen übermässig viel Alkohol, ohne dass es eine Beschränkung für den Kauf oder den Konsum gibt», wird der Sprecher weiter zitiert. «Wir verstehen nicht, warum die Passagiere an den Flughäfen nicht auf zwei alkoholische Getränke beschränkt werden, da dies zu einem sichereren und besseren Verhalten der Passagiere an Bord der Flugzeuge führen würde.»

Ryanair bittet Pöbel-Passagier zur Kasse

Die in Irland ansässige Billigfluggesellschaft hat kürzlich rechtliche Schritte gegen einen pöbelnden Passagier eingeleitet, der im April letzten Jahres einen Flug von Dublin nach Lanzarote in Spanien gestört hatte.

Letzte Woche erklärte die Fluggesellschaft, sie habe 15'000 Euro (rund 14'000 Franken) Schadensersatz von dem Passagier gefordert, nachdem der Vorfall eine Umleitung des Fluges nach Porto erforderlich gemacht hatte.

Gewalt in Flugzeugen nimmt zu

Der Vorstandsvorsitzende von Ryanair, Michael O'Leary, hat bereits früher eine Obergrenze von zwei Getränken auf Flughäfen gefordert. Im August erklärte er gegenüber der britischen Zeitung «The Daily Telegraph», dass er betrunkenes Verhalten für die zunehmende Gewalt unter den Passagieren verantwortlich macht.

Die Gewalttätigkeit von Fluggästen in Flugzeugen hat in den letzten Jahren zugenommen, wie aus Daten hervorgeht, die die International Air Transport Association (IATA) letztes Jahr veröffentlicht hat.

Im Jahr 2023 gab es pro 480 Flüge einen Vorfall mit ungebührlichem Verhalten von Passagieren, verglichen mit einem Vorfall auf 568 Flügen im Jahr 2022. Bei vielen Vorfällen Alkohol im Spiel war, ist nicht bekannt.


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