Nach dem Tod einer Zwölfjährigen durch ein Krokodil im Norden Australiens haben die Regionalbehörden ein Einschreiten angekündigt. Die Krokodilpopulation dürfe nicht zu gross werden, sagte die Regierungschefin des Northern Territory, Eva Lawler, und fügte hinzu: «Wir können nicht zulassen, dass die Zahl der Krokodile im Northern Territory grösser ist als die der Menschen.»
Das Mädchen war diese Woche beim Schwimmen südlich der Regionalhauptstadt Darwin verschwunden. Nach intensiver Suche wurden seine sterblichen Überreste entdeckt. Die Verletzungen deuten auf einen Krokodilangriff hin.
Die Zahl der Krokodile in der Gegend ist nach Erlass eines Jagdverbots in den 1970er Jahren von 3000 auf etwa 100'000 gestiegen. Die Reptilien können bis zu 70 Jahre alt und sieben Meter lang werden. Im Northern Territory leben gut 250'000 Menschen. Von 2015 bis 2018 wurden 17 Menschen von Krokodilen getötet.
Vor wenigen Wochen haben die Behörden die gezielte Tötung von Krokodilen in der Nähe von Badestellen genehmigt. Massentötungen bleiben aber verboten. Die Reptilien gelten als Gefahr, sind aber auch ein Wirtschaftsfaktor unter anderem für den Tourismus.
Lawler sagte, das Northern Territory werde im kommenden Jahr 500'000 australische Dollar (gut 302'000 Franken) für die Kontrolle des Krokodilbestandes ausgeben. Oppositionsführerin Lia Finocchiaro forderte mehr Geld. Die Gegend brauche nicht noch mehr schlechte Schlagzeilen, sagte sie.
Krokodil-Angriff in der Lagune: Mann krault um sein Leben
Ein unachtsamer Schwimmer, eine trübe Lagune und ein gefrässiges Krokodil. Was dann passiert, halten Schaulustige auf ihrem Handy fest. Ein Lehrfilm zum Thema: Schwimme nie in unbekannten Gewässern.