Zwangsräumung im ParadiesMann lebt angeblich zwölf Jahre in Höhle mit Meerblick – bis jetzt
tgab
6.9.2023
Ein Mann wohnte offenbar über ein Jahrzehnt unentdeckt auf der Baleareninsel Formentera in einer Höhle am Meer. Jetzt muss er sie räumen. Die Behörden sind ihm auf die Schliche gekommen.
tgab
06.09.2023, 00:00
06.09.2023, 15:49
Gabriela Beck
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Ein Mann lebte nach eigenen Angaben zwölf Jahre lang unentdeckt auf Formentera in einer Höhle am Meer.
Nun lassen die Behörden die mitten in einem Naturschutzgebiet gelegene Behausung innert weniger Tage räumen.
Dem Höhlenbewohner wird vorgeworfen, gegen die Vorschriften für illegales Campen verstossen zu haben.
Ein Tisch aus einer alten Kiste, ein Bett aus einer Hängematte mit Matratze, ein mit Wasser gefüllter Eimer als Dusche, dazu Moskitonetze zum Schutz vor Insekten und ein paar Decken und Kissen – ein idyllisches Plätzchen mit Meerblick im Stil von Robinson Crusoe hatte sich ein Mann auf der Baleareninsel Formentera eingerichtet.
Er wohnte in einer Höhle mitten im Naturschutzgebiet am Cap de Barbaria: türkises Wasser, weisse Strände, kaum Massentourismus.
Zwölf Jahre lang lebte der Mann nach eigenen Angaben unentdeckt in seinem provisorischen Paradies, berichtet der «Daily Star». Jetzt sind ihm demnach die spanischen Behörden auf die Schliche gekommen. Die Behausung war «vollständig zum Wohnen ausgestattet, mit Möbeln und anderen Gegenständen sowie zahlreichen Müllresten», sagten Gemeindevertreter gegenüber der Lokalzeitung «Diario de Ibiza».
Wegen illegalen Campings muss der Mann nun seine Habseligkeiten packen und die anscheinend ziemlich vermüllte Höhle innert weniger Tage räumen – mit der Auflage, sie so sauber zu hinterlassen, wie er sie ursprünglich vorgefunden habe. Die örtliche Umweltbehörde warnte vor der Gefahr einer Umweltverschmutzung.
Ob es sich bei dem Mann um einen asketischen Naturliebhaber handelte oder um einen Obdachlosen, der aus Wohnungsnot ein Zuhause am Meer errichtete, ist unklar. Zu seinem Hintergrund wurden keine weiteren Informationen preisgegeben.