Alkohol am Steuer Männer verunfallen viel öfter als Frauen

Samuel Walder

12.12.2024

Der TCS appelliert jetzt vor den Festtagen für mehr Achtsamkeit. «Wer trinkt, fährt nicht.» (Symbolbild)
Der TCS appelliert jetzt vor den Festtagen für mehr Achtsamkeit. «Wer trinkt, fährt nicht.» (Symbolbild)
sda

25 Tote und hunderte Schwerverletzte – Alkohol bleibt eine der grössten Gefahren auf Schweizer Strassen. Besonders Männer tragen die Hauptverantwortung – ein Problem, das trotz Präventionskampagnen unverändert bleibt.

Samuel Walder

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • 2023 starben in der Schweiz 25 Menschen bei alkoholbedingten Unfällen.
  • Dabei sind Männer für 88 % der tödlichen und 85 % der schweren Unfälle verantwortlich.
  • Der Kanton Genf verzeichnete mit 1,09 Unfällen pro 10'000 Einwohner die höchste Unfallrate.
  • Der TCS mahnt zur Vorsicht während der Festtage und betont weiterhin die zentrale Bedeutung von Präventionsmassnahmen gegen Alkohol am Steuer.

Das Jahr 2023 fällt schlecht für die Statistik der Unfälle auf Schweizer Strassen aus: 25 Menschen starben bei alkoholbedingten Unfällen, ein Wert, der den Durchschnitt der letzten Jahre widerspiegelt. Besonders auffällig: 88 Prozent der tödlichen Unfälle wurden von Männern verursacht, wie eine Untersuchung des TCS zeigt. Auch bei den schweren Verletzungen zeigt sich eine deutliche Überrepräsentation männlicher Lenker.

Von den 411 schweren alkoholbedingten Unfällen in 2023 gingen 349 Fälle (84,91 Prozent) auf das Konto von Männern, während Frauen nur für 62 schwere Unfälle verantwortlich waren. Diese geschlechterspezifische Differenz bleibt eine Konstante in den Unfallstatistiken.

Seit sieben Jahren führt der Kanton Genf die Statistik der schweren alkoholbedingten Unfälle an. 2023 verzeichnete Genf 1,09 Unfälle pro 10'000 Einwohner, doppelt so viele wie der Schweizer Durchschnitt von 0,49. Das Tessin (0,73) und Basel-Stadt (0,66) folgen auf den Plätzen zwei und drei. In einigen Kantonen, darunter Basel-Stadt, Waadt und Freiburg, stieg die Unfallquote im Vergleich zu 2022 spürbar.

Appenzell Innerrhoden bleibt unfallfrei

Ein Lichtblick: Appenzell Innerrhoden meldete 2023 keine schweren alkoholbedingten Unfälle. Auch Schaffhausen (0,12) und Zug (0,23) gehörten zu den sichersten Kantonen. Die geringe Einwohnerzahl dieser Regionen relativiert allerdings die Zahlen, da ein einzelner Unfall die Statistik stark beeinflusst.

In absoluten Zahlen verzeichnete der Kanton Waadt mit fünf tödlichen Unfällen die meisten Alkoholopfer. Dahinter folgen Bern, Genf und Zürich mit je vier Todesfällen. Insgesamt ereigneten sich tödliche Alkoholunfälle in neun Kantonen.

Mit Blick auf die bevorstehenden Festtage ruft der TCS zur Vorsicht auf: «Wer fährt, trinkt nicht – wer trinkt, fährt nicht.» Trotz intensiver Präventionskampagnen bleibt das Thema Alkohol am Steuer eine zentrale Herausforderung für die Verkehrssicherheit.