Walmart-Pullover Dieser Weihnachtsmann bringt Kolumbien auf die Palme

tafi/AFP/sda

11.12.2019

Schnee ist nicht gleich Schnee: Ein Weihnachtspullover der US-Kaufhauskette Walmart erzürnt Kolumbien. 
Schnee ist nicht gleich Schnee: Ein Weihnachtspullover der US-Kaufhauskette Walmart erzürnt Kolumbien. 
Keystone

Kolumbien reagiert verschnupft auf eine Werbekampagne der US-Kaufhauskette Walmart. Auf einem Pullover ist ein Weihnachtsmann zu sehen, der mit Kokain hantiert. Die Regierung in Bogotá fordert Entschädigung.

Eine Werbekampagne der US-Kaufhauskette Walmart für einen Weihnachtspullover hat den Zorn der kolumbianischen Regierung erregt. Auf dem Kleidungsstück prangt ein Weihnachtsmann, der offensichtlich Kokain schnupft.

Die Regierung in Bogotá forderte am Dienstag Entschädigungszahlen von dem Unternehmen, da die Werbung dem Ruf des Landes schade. In dem Werbetext ist von «kolumbianischem Schnee» die Rede – «Schnee» ist im Jargon eine geläufige Bezeichnung für Kokain.   

Das Motiv auf dem Pulli zeigt einen aufgeputscht wirkenden Weihnachtsmann, der mit einem Strohhalm in der Hand an einem Tisch mit drei weissen Linien sitzt. Ergänzt wird das Bild durch den Spruch «Let it snow» (Lass es schneien).



Auf der Walmart-Website wurde das von einer Fremdfirma angebotene Kleidungsstück mit eindeutigen Anspielungen auf Kokain beworben: «Der Weihnachtsmann geniesst die Zeit, wenn er sich kolumbianischen Schnee von bester Qualität besorgen kann», hiess es dort. Ausserdem stand im Werbetext: «Wir alle wissen, wie der Schnee funktioniert. Er ist weiss, in Pulverform, und der Beste kommt aus Südamerika.»

Der Rechtsvertreter der kolumbianischen Regierung, Camilo Gómez, beklagte in einem Radiointerview einen Imageschaden für sein Land, das gegen die Plage des Drogenhandels kämpfe. Die von Walmart verlangte Entschädigungssumme solle auf Basis der Zahl der Menschen berechnet werden, welche die Pulli-Werbung im Internet gesehen hätten, kündigte er an.



Ausserdem verlange die kolumbianische Regierung von Walmart «eine zehnmal so grosse Werbekampagne wie für dieses Produkt, um ein gutes Bild von Kolumbien zu zeichnen», sagte Gómez.

Eine Walmart-Sprecherin erklärte, der umstrittene Pulli sei bereits aus dem Sortiment genommen worden. Er sei ohnehin nur online erhältlich gewesen und nie in die Geschäfte gekommen. Der Pulli repräsentiere «nicht die Werte von Walmart».

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