Hochwasser in Thailand Elefanten ertrinken im Naturpark – Retter suchen per Heli nach vermissten Tieren

sda/tgab

5.10.2024 - 15:08

Überflutungen in Thailand: Über 100 Elefanten gerettet

Überflutungen in Thailand: Über 100 Elefanten gerettet

Dramatische Szenen kürzlich in der weltberühmte Tempelstadt Chiang Mai im Norden Thailands. Über 100 Elefanten mussten aufgrund starker Monsun-Regenfälle in Sicherheit gebracht werden.

05.10.2024

Rund um die weltberühmte Tempelstadt Chiang Mai im Norden Thailands hat sich die Hochwasserlage weiter verschärft. In einem Naturpark sind mehrere Elefanten ertrunken.

sda/tgab

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die weltberühmte Tempelstadt Chiang Mai im Norden Thailands steht unter Wasser.
  • Im «Elephant Nature Park» sind mehrere Elefanten ertrunken.
  • Viele Elefanten werden noch vermisste. Per Hubschrauber wird nach ihnen gesucht.
  • Rund um Chiang Mai leben viele einst misshandelte und dann gerettete Elefanten in Anlagen, die auch von Touristen besucht werden können.

Der Pegelstand des Ping River, der durch die Stadt Chiang Mai im Norden Thailands fliesst, sei auf 5,30 Meter gestiegen, der höchste Stand seit 50 Jahren, meldete die «Bangkok Post». Mindestens zwei Elefanten aus einem Elefantencamp ertranken in den Fluten. Das Wasser stand vielerorts einen Meter hoch. Anwohner und Touristen in den betroffenen Vierteln sollten in Sicherheit gebracht werden.

Im «Elephant Nature Park» im Taeng-Distrikt gingen die Rettungsarbeiten weiter. Fotos zeigten, wie die Dickhäuter bis zum Bauch im Wasser standen. Laut «Bangkok Post» wurde eine Elefantenkuh am Samstagmorgen tot aufgefunden. Ein weiterer toter Elefant müsse noch genau identifiziert werden.

Die Zeitung «Khaosod» meldete ebenfalls den Tod der Elefantenkuh Pang Fah Sai. Ausserdem sei der Elefant Pang Ploy Thong ertrunken. Er sei blind gewesen und habe deshalb auf der Flucht mit dem Rest der Herde nicht Schritt halten können.

Die thailändische Regierung meldete, dass ein Hubschrauber der königlichen Luftwaffe unterwegs sei, um nach vermissten Elefanten zu suchen. An Bord sei ein führender Elefantenexperte aus dem Naturpark.

Rund um Chiang Mai leben viele einst misshandelte und dann gerettete Elefanten in Anlagen, die auch von Touristen besucht werden können. Der besonders schlimm betroffene «Elephant Nature Park» hatte einen Hilferuf an die Behörden ausgesandt. Die Naturschützerin Saengduean Chailert, Gründerin des Parks, sagte auf Facebook, der Freitag sei ein Tag der «Finsternis und Hoffnungslosigkeit» gewesen.

Viele Elefanten werden noch vermisst

Laut Thailands Vize-Ministerpräsident Phumtham Wechayachai konnten 117 Elefanten gerettet werden. Auch viele kleinere Tiere wie Katzen und Hunde seien in Sicherheit gebracht worden. Viele Kühe und Büffel würden aber noch vermisst.

Elefanten warten n den Fluten des Hochwassers auf Rettung in einem überschwemmten Gebiet des Elefanten-Naturparks in der Provinz Chiang Mai, Nordthailand, 04. Oktober 2024.
Elefanten warten n den Fluten des Hochwassers auf Rettung in einem überschwemmten Gebiet des Elefanten-Naturparks in der Provinz Chiang Mai, Nordthailand, 04. Oktober 2024.
KEYSTONE/Handout Maejo Rescue Association

In weiten Teilen Südostasiens herrscht noch Regenzeit, an manchen Orten besonders heftig. Schon im September stand Chiang Mai unter Wasser. Auch in anderen Provinzen, speziell in der ebenfalls beliebten Provinz Chiang Rai an der Grenze zu Myanmar und Laos, kam es wiederholt zu Überschwemmungen.

Die Tempelstadt Chiang Mai, auch «Rose des Nordens» genannt, gilt mit ihrer historischen Altstadt und Sehenswürdigkeiten als eines der schönsten Aushängeschilder des Landes. Touristen aus aller Welt lieben die Stadt wegen ihrer idyllischen Lage zwischen den Bergen.

Retter evakuieren Elefanten aus einem überschwemmten Gebiet des Elefanten-Naturparks in der Provinz Chiang Mai, Nordthailand, 04. Oktober 2024.
Retter evakuieren Elefanten aus einem überschwemmten Gebiet des Elefanten-Naturparks in der Provinz Chiang Mai, Nordthailand, 04. Oktober 2024.
KEYSTONE/Handout Maejo Rescue Association

Wie «Khaosod» weiter meldete, rief der Gouverneur der nahe bei Bangkok gelegenen Provinz Nonthaburi die Bewohner an den Ufern des Chao Phraya River auf, sich in höher gelegene Gebiete in Sicherheit zu bringen. Denn am Sonntag müsse weiteres Wasser an einer Staumauer des Flusses abgelassen werden, hiess es.

sda/tgab