Mitten in der Nacht auf Samstag leuchtet der Himmel über der Schweiz plötzlich in allen Farben. An vielen Orten waren plötzlich Polarlichter zu sehen, wie Bilder in den sozialen Medien zeigen – unter anderem auf dem Jungfraujoch.
Strongest aurora in 20 years this evening.
This is the astounding view as far south as Switzerland a short while ago …on top of Jungfraujoch 😍😍
Meteoschweiz hielt das Naturspektakel auf einer Wetterkamera in Ravoire bei Martigny VS fest.
Grosses Spektakel am nächtlichen Himmel: Ein starker geomagnetischer Sturm verursacht #Polarlichter, welche bis in unsere Breitengrade sichtbar sind. Blick von Ravoire im Unterwallis nordwärts (MeteoSchweiz Wetterkamera) pic.twitter.com/3ORCN1XflP
— Kurt Fischer 🇦🇹 🇪🇺 🇺🇦 (@FischerKurt) May 11, 2024
Auch im Ausland waren die Polarlichter zu sehen, wie dieses Bild aus Tasmanien (Australien) zeigt.
Absolutely biblical skies in Tasmania at 4am this morning. I’m leaving today and knew I could not pass up this opportunity for such a large solar storm. Here’s the image. I actually had to de-saturate the colours. Clouds glowing red. Insane. Shot on Nikon. Rt appreciated pic.twitter.com/210hlkmoeg
Nach Angaben einer US-Behörde ist der erste «extreme» Sonnensturm seit 2003 für die Polarlichter verantwortlich.
Der Sonnensturm der Stufe fünf auf der fünfstufigen Skala sei am Freitagabend (Ortszeit) beobachtet worden, erklärte das Weltraumwetterprognosezentrum der Wetter- und Ozeanografiebehörde der USA (NOAA). Der Sonnensturm werde voraussichtlich über das Wochenende anhalten.
Massive Auswirkungen
Die NOAA teilte weiter mit, GPS, Stromnetze, Raumschiffe, Satellitennavigation und andere Technologien könnten beeinträchtigt werden. Die Behörden informierten Betreiber von Satelliten und Stromnetzen sowie Fluggesellschaften, um Vorsichtsmassnahmen für mögliche Störungen zu ergreifen. Zuletzt war die als «extrem» eingestufte Kategorie fünf nach NOAA-Angaben im Oktober 2003 bei den sogenannten Halloween-Stürmen erreicht worden. Damals kam es demnach in Schweden zu Stromausfällen, in Südafrika seien Transformatoren beschädigt worden.
Polarlichter entstehen nach Angaben von Meteoschweiz durch eine Wechselwirkung zwischen geladenen Teilchen aus dem Weltraum und der Erdatmosphäre. Ein Sonnenwind besteht aus geladenen Teilchen, hauptsächlich Elektronen und Protonen, die von der Sonne ausgestossen werden.
Sobald die geladenen Teilchen die Atmosphäre erreichen, kollidieren sie mit den Gasen in der Atmosphäre. Bei den Kollisionen werden Energie und Licht freigesetzt. Die Farbe der Nordlichter hängt dabei von der Art der Gaspartikel ab, mit denen die geladenen Teilchen in der Atmosphäre interagieren sowie von der Höhe, in der diese Wechselwirkungen auftreten. Je stärker die Sonnenwinde, desto südlicher sind die Nordlichter sichtbar.