Dokumente veröffentlicht Epstein versprach Mädchen 200 Dollar für eine Massage

dpa

2.7.2024 - 07:10

In Zusammenhang mit Missbrauchsvorwürfen gegen Jeffrey Epstein wurden neue Dokumente veröffentlicht.
In Zusammenhang mit Missbrauchsvorwürfen gegen Jeffrey Epstein wurden neue Dokumente veröffentlicht.
Archivbild: dpa

Lange vor dem weltweiten Skandal war Jeffrey Epstein schon einmal im Visier der Ermittler. In nun veröffentlichten Dokumenten erzählt unter anderem eine damals 14-Jährige vom Missbrauchs-System.

2.7.2024 - 07:10

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Im US-Bundesstaat Florida sind Befragungen aus dem Jahr 2006 veröffentlicht worden, in dem mutmassliche Opfer über ihr Verhältnis zu Jeffrey Epstein sprechen.
  • Einer damals 14-Jährigen soll er 200 Dollar für eine Massage in Unterwäsche und 100 Dollar für sexuelle Handlungen versprochen haben.
  • Mehrere Teenager haben angegeben, sexuell missbraucht worden zu sein. Die Minderjährigen sollen auch anderen Männern zugeführt worden sein.

Im Missbrauchsskandal um Jeffrey Epstein enthalten neu veröffentlichte Gerichtsdokumente detaillierte Aussagen zu Sexualverbrechen durch den berüchtigten US-Sexualverbrecher und Ex-Multimillionär. Die Papiere stammen von Befragungen in Florida aus dem Jahr 2006, wo dem mittlerweile toten Epstein viele Jahre vor dem weltweiten Skandal 2019 schon einmal der Prozess gemacht werden sollte. 

Die Dokumente enthalten die Aussagen mehrerer Teenager, die erzählen, wie sie Epstein für mehrere Hundert Dollar in dessen Anwesen zuerst massierten und dann sexuell missbraucht und vergewaltigt worden seien. Der Geschäftsmann und Vertrauter zahlreicher einflussreicher Promis war 2008 aber einen Deal mit der Staatsanwaltschaft in Florida eingegangen und hatte sich schuldig für einige Verbrechen bekannt. 

Damit kam es nie zu einem Bundesverfahren wegen der Missbrauchsanschuldigungen. Epstein sass lediglich eine Gefängnisstrafe von 13 Monaten ab. Diese Einigung wurde vor allem nach seiner erneuten Festnahme und der New Yorker Anklage 2019 als skandalös eingestuft. Der Deal machte Epstein zum Symbol einer gesellschaftlichen Elite, die selbst mit Verbrechen durchkommt. Die mutmasslichen Verbrechen erschütterten die USA.

Hunderte Dollar für sexuelle Handlungen 

Die Staatsanwaltschaft in New York warf Epstein bei der Anklage vor, etwa fünf Jahren vor, Dutzende minderjährige Mädchen missbraucht zu haben. Der Geschäftsmann habe zwischen 2002 und 2005 in New York und Florida einen illegalen Sexhandelsring aufgebaut, hiess es in der Anklageschrift. Dabei soll er Minderjährige auch anderen Männern zugeführt haben.

Epstein-Fahndungsplakat des FBI.
Epstein-Fahndungsplakat des FBI.
KEYSTONE

Diese Vorwürfe stützen auch die nun veröffentlichten Dokumente. In ihnen erzählt unter anderem eine zur Tatzeit 14-Jährige aus Florida, wie eine Bekannte sie für Epstein anheuerte und versprach, sie würde 200 Dollar für eine Massage bekommen. In dessen Anwesen sei sie dann aufgefordert worden, sich bis auf die Unterwäsche auszuziehen. 

Während der Massage versprach Epstein dem Mädchen dann zusätzliche 100 Dollar für sexuelle Handlungen, wie aus ihrer Befragung hervorgeht. Geld zahlte Epstein demnach auch für jene, die ihm neue Mädchen bringen konnten.

Gerüchte und Verschwörungstheorien um Prominente

Rund einen Monat nach seiner Festnahme 2019 wurde Epstein im Alter von 66 Jahren tot in seiner Zelle gefunden. Offiziellen Angaben zufolge nahm er sich das Leben. Der Fall hatte auch deshalb weltweit für Aufsehen gesorgt, weil der Unternehmer bis in die höchsten Kreise vernetzt war.

Floridas Gouverneur Ron DeSantis zeigt das unterschriebene Gesetz, das die Herausgabe der Epstein-Dokumente ermöglicht.
Floridas Gouverneur Ron DeSantis zeigt das unterschriebene Gesetz, das die Herausgabe der Epstein-Dokumente ermöglicht.
KEYSTONE

Seine Beziehungen zu Prominenten und sein Tod führten zu zahlreichen Gerüchten und Verschwörungstheorien. Epstein zeigte sich gerne öffentlich mit Stars und hatte unter anderem – zumindest zeitweise – Kontakte zum heutigen Präsidenten Donald Trump, Ex-Präsident Bill Clinton und Prinz Andrew aus Grossbritannien.

Letzterer musste sich wegen seiner Verwicklung in den Missbrauchsskandal weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückziehen. Die nun veröffentlichten Dokumente waren Gegenstand eines jahrelangen Rechtsstreits und durften erst nach einer Entscheidung von Gouverneur Ron DeSantis aus dem Frühjahr freigegeben werden.

dpa