Zur rechten Zeit am rechten Ort Easyjet-Pilot fehlt beim Start – Passagier springt für ihn ein

uri

6.9.2019

Dank eines Passagiers konnte der Easyjet-Flug von Manchester nach Alicante starten. (Symbolbild)
Dank eines Passagiers konnte der Easyjet-Flug von Manchester nach Alicante starten. (Symbolbild)
Bild: dpa

Der Flug in die Ferien drohte auszufallen, weil ein Pilot nicht rechtzeitig zum geplanten Start erschien. Daraufhin übernahm ein Passagier mit besonderen Qualitäten.

Vom englischen Manchester ins spanische Alicante sollte der Easyjet-Flug gehen, doch der zwingend vorgeschriebene zweite Flugkapitän tauchte nicht rechtzeitig auf. Die Anzeigetafeln signalisierten bereits eine Verspätung von mehreren Stunden, doch dann rief ein Mann bei der Easyjet-Einsatzzentrale an, der mit Frau und Kind selbst nach Alicante wollte.

Michael Bradley, die Person am Telefon, war als Passagier auf den Flug gebucht, der auszufallen drohte. Im Beruf ist er selbst Pilot bei Easyjet. Nachdem er das Problem bemerkt hatte, kontaktierte er seinen Arbeitgeber telefonisch, wie er den mitfliegenden Passagieren später an Bord erklärte.

«Ich sagte ihnen, dass ich meine Lizenz und meinen Ausweis dabei habe. Und dass ich einspringen würde, wenn sie einen Gefallen brauchen und ich einspringen kann». Schon 38 Sekunden später habe ihn der Rückruf von Easyjet erreicht, mit der Bitte: «Können Sie das Flugzeug nach Alicante fliegen?».



Kurz darauf konnte mit dem Boarding begonnen werden und die Maschine abheben. Dass der Vorgang überhaupt öffentlich wurde, ist dem Facebook-Beitrag einer Mitreisenden zu verdanken, die unter anderem schrieb: «Unser Pilot ist verschwunden. Aber ein Typ, der auch den Flug gebucht hatte, wird das Flugzeug fliegen.»

Easyjet bestätigte die Geschichte inzwischen gegenüber den Medien. «Wir sind einem unserer Piloten sehr dankbar», schreibt die Fluglinie in einer E-Mail. «Dadurch konnten unsere Passagiere zu ihrem Zielflughafen gebracht werden und dieser Einsatz unterstreicht das Engagement und die Einsatzbereitschaft unserer Crew.» Auch erklärte Easyjet, dass Bradley bereits vier Tage frei gehabt habe und zu dem Zeitpunkt gut ausgeruht gewesen sei. Er habe zudem alle rechtlichen Anforderungen erfüllt, um die Maschine zu fliegen.

Update: EasyJet liess «Bluewin.ch» folgende Stellungnahme zu dem Fall zukommen: Der betroffene Flug, wie auch Flüge von anderen Fluggesellschaften, war aufgrund der technischen Panne des Planungs-und Kontrollsystem der französischen Zivilluftfahrtbehörde am Sonntag verspätet. Dies hatte Auswirkungen auf unsere Besatzung und wir mussten auf Standby-Ressourcen in unserem Netzwerk zurückgreifen.



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