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Organ angegriffen E-Zigaretten: US-Teenager hat die Lunge eines 70-Jährigen

gusi

12.9.2019

Adam Hergenreder musste mit akuter Atemnot ins Spital eingeliefert werden.

Der junge Mann liegt im Spital und ringt um Luft. Die Aufnahmen ihres röchelnden Sohns hat jetzt die Mutter auf Facebook veröffentlicht. E-Zigaretten «sind des Teufels», schreibt sie unter das Bild.

Adam Hergenreder ist eines der 450 bisher in den USA erfassten mutmasslichen Opfer von E-Zigaretten. Jetzt will seine Familie die Öffentlichkeit über die Gefahren, die von den Vaporizern ausgehen, aufmerksam machen.

Denn Adams Lunge könnte für immer geschädigt sein. «Mein 18-jähriger Sohn, bisher die absolute Sportskanone, hat heute die Lunge eines 70-Jährigen», sagt Mutter Polly Hergenreder in einem CNN-Interview.

Adam hatte vor eineinhalb Jahren mit E-Zigaretten angefangen. Zunächst mit dem Mango-Geschmack, wie er dem Nachrichtensender erzählt. «Es schmeckte nicht wie eine Zigarette. Es war lecker und hat mir ein Hochgefühl im Kopf beschert.» Später verdampfte Adam, neben seiner Lieblingssorte, auch THC-Produkte.

Gefährliche Vaporizer. In den USA sind über 450 Menschen an den folgen ihres E-Zigaretten-Konsums erkrankt.
Keystone

Geschädigte Lungenflügel

Nach wenigen Monaten traten die ersten Beschwerden auf. Der 18-Jährige hatte Zitteranfälle und litt an Übelkeit. Die Ärzte waren zunächst völlig ratlos, keiner konnte dem jungen Mann sagen, woher seine Beschwerden kamen. Erst als Ärzte eine Röntgenaufnahme seiner Lunge machten, erkannten sie, wie es um das Organ stand.

Ende August kam Adam, mittlerweile extrem kurzatmig, ins Krankenhaus. Einer seiner Ärzte zu CNN: «Ohne medizinische Hilfe hätte es sein können, dass er in den nächsten zwei oder drei Tagen gestorben wäre. Es war sehr besorgniserregend.»

Mittlerweile geht es Adam schon etwas besser, ob sich seine Lunge allerdings wieder ganz erholen wird, ist derzeit völlig unklar. Auch, wie die E-Zigaretten genau seine Lungen geschädigt haben. Hier laufen entsprechende Untersuchungen.

Ein «grosses Problem» für den US-PräsidentenTrump will aromatisierte E-Zigaretten verbieten

Für sechs Menschen kommen diese Abklärungen offenbar zu spät. Sie sind in den letzten Wochen an den Folgen ihres E-Zigaretten-Konsums verstorben, wie es heisst. So warnt die US-Gesundheitsbehörde CDC zudem alle Benutzer von E-Zigaretten vor dem Gebrauch. Die Behörde relativiert aber gleichzeitig: Auch wenn es eine Spur gäbe, sei die Ursache für die rätselhaften Erkrankungen noch nicht ganz sicher: «Zu diesem Zeitpunkt wurde noch keine Verbindung von einem Produkt oder einer Substanz zu allen Fällen hergestellt», so CDC-Expertin Dana Meaney-Delman.

US-Gesundheitsminister prüft Verbot

US-Präsident Trump kündigte am Mittwoch «sehr strenge» Vorschriften für die Hersteller an. Die Gesundheitsbehörde arbeite zudem gerade Richtlinien aus, mit der alle Geschmacksrichtungen mit Ausnahme von Tabak vom Markt verbannt werden sollen, erklärt US-Gesundheitsminister Alex Azar vor den Medien.

Welche Auswirkungen dieses mögliche Verbot auf den europäischen Markt haben wird, ist derzeit völlig unklar. Bis jetzt sind in Europa keine Krankheitsfälle in Folge des E-Zigaretten-Konsums bekannt.

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