Tödliches Unglück am Strand Zwei Buben in Dänemark von Sandmassen begraben

dpa/tcar

28.8.2024 - 23:15

Zwei Buben aus dem Raum München werden an einem norddänischen Strand von Sandmassen begraben. Tage nach dem Unglück herrscht nun die traurige Gewissheit: Sie sind tot.

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  • Bei einem tragischen Unfall sind zwei Buben aus Deutschland in Dänemark ums Leben gekommen.
  • Beim Spielen in den Dünen sind sie von Sand- und Erdmassen begraben worden.
  • Erst mit einem Traktor hätten die Ersthelfer diese Erdmassen beseitigen können.
  • Die beiden Buben verstarben im Spital.

Die Polizei spricht von einem tragischen Unfall: Zwei Buben aus Deutschland sind beim Spielen an einem Nordseestrand in Dänemark plötzlich von Sand- und Erdmassen begraben worden und dabei ums Leben gekommen. Wie die zuständige dänische Polizei mitteilte, stammten die beiden aus dem Raum München. Sie waren neun und zwölf Jahre alt.

Die beiden Buben waren am Sonntag in Nørre Vorupør im Norden Dänemarks bei einem Erdrutsch unter Sandmassen verschüttet worden. Fieberhaft gruben Ersthelfer nach ihnen, ehe die Buben etwa 40 Minuten nach dem ersten Notruf befreit werden konnten. 

Sie erhielten Erste Hilfe und wurden per Helikopter ins Spital gebracht. Ihr Zustand war kritisch. Seitdem war unklar geblieben, ob sich etwas an ihrer Situation gebessert oder verschlechtert hatte.

Nun herrscht traurige Gewissheit: Die beiden starben am Dienstagabend, wie die Polizei unter Berufung auf die Region Mitteljütland mitteilte. Die Familien der Buben dankten nach Polizeiangaben für die Hilfe und Unterstützung, die sie vor Ort von Einheimischen erhalten hatten. Die Eltern der Buben waren vor Ort gewesen, als das Unglück geschah.

Buben spielten in den Dünen

Der kleine Küstenort Nørre Vorupør liegt an der norddänischen Nordseeküste etwa 250 Kilometer nördlich der deutsch-dänischen Grenze. Die bisherigen Erkenntnisse der Polizei deuten darauf hin, dass die beiden Jungs dort beim Spielen am Strand dabei gewesen waren, eine Art Höhle in die Dünen zu graben. 

Das könnte den plötzlichen Erdrutsch ausgelöst haben. Weil es in jüngster Zeit kräftig geregnet hatte, wird auch für möglich gehalten, dass sich das Risiko für Erdrutsche an den Küsten dadurch erhöht hat. Geklärt ist die Unglücksursache noch nicht. 

Der Leiter der Rettungsstation, Benny Bak, berichtete bei dem dänischen «Rundfunksender DR» davon, die beiden Buben wenige Minuten zuvor zusammen mit einem Kollegen noch gewarnt zu haben. «Sie sind von den Dünen gesprungen und wollten gerade ein Loch graben», sagte Bak. Sein Kollege habe ihnen gesagt, sie sollten von dort wegkommen, weil es dort gefährlich sei und einstürzen könnte.

Warnung vor instabilen Dünen

Nach dem Erdrutsch hätten die Buben dann unter riesigen, schweren Sand- und Grasklumpen gelegen. Erst mit einem Traktor und Draht hätten die Ersthelfer diese Erdmassen beseitigen können.

Ebenfalls am Sonntag hatte sich anderswo in der Region eine Schlammlawine gelöst. Ein zehnjähriger deutscher Junge musste befreit werden. Grössere Verletzungen zog er sich dabei nicht zu: Nach Polizeiangaben kam er mit Rückenschmerzen davon.

Die dänischen Behörden hatten die beiden Vorfälle zum Anlass genommen, um zum Start der Woche davor zu warnen, dass nasses Wetter die Dünen instabil machen könnte. Dies erhöhe das Risiko von Einstürzen, warnten diverse Behörden.

dpa/tcar