Felssturz Graubünden gewährt Brienz 500'000 Franken Soforthilfe bei drohendem Bergsturz

sime, sda

12.11.2024 - 12:19

Das Dorf Brienz am Dienstagvormittag.
Das Dorf Brienz am Dienstagvormittag.
Keystone

Angesichts eines drohenden Bergsturzes hat der Kanton Graubünden der Gemeinde Brienz eine Soforthilfe von einer halben Million Franken zugesichert. Die Einwohner müssen ihre Häuser erneut verlassen.

Keystone-SDA, sime, sda

Die Ortschaft Brienz steht erneut vor einer Evakuierung, da ein weiterer Bergsturz droht. Die Bewohnerinnen und Bewohner müssen ihre Wohnungen bis Sonntagmittag verlassen und könnten für mehrere Monate nicht zurückkehren.

In Reaktion auf diese bedrohliche Lage hat die Regierung des Kantons Graubünden beschlossen, eine Soforthilfe von 500'000 Franken bereitzustellen. Diese finanzielle Unterstützung soll insbesondere dazu dienen, ungedeckte Umzugs- und Mietkosten der betroffenen Einwohner zu decken. Die Verteilung der Mittel wird von der Gemeinde Albula in Zusammenarbeit mit der Spendenkommission organisiert.

Bereits im Mai 2023 mussten die rund 80 Bewohner von Brienz ihre Häuser verlassen, da sich oberhalb des Dorfes Geröll und Gestein gefährlich bewegten. Die Behörden befürchteten damals einen massiven Felssturz oder Schuttstrom, der das gesamte Dorf hätte zerstören können.

Diese Befürchtungen bewahrheiteten sich in der Nacht zum 16. Juni 2023, als riesige Gesteinsmassen den Hang hinabstürzten. Der Schuttstrom begrub eine Strasse und Wiesen unter meterhohem Schutt und kam nur wenige Meter vor dem Dorf zum Stillstand.

Der Kanton Graubünden hat auf Ersuchen der Gemeinde seine Unterstützung für den Gemeindeführungsstab und die Gemeindebehörden von Albula verstärkt, um die Herausforderungen der Evakuierung und der drohenden Naturgefahr zu bewältigen.