Gewinneinbruch Auch das noch! US-Amerikaner haben Angst vor Corona-Bier

tafi

28.2.2020

Das Getränk der Stunde ist Corona-Bier nicht.
Das Getränk der Stunde ist Corona-Bier nicht.
Keystone

Hysterie und Unwissenheit: Die mexikanische Biermarke «Corona» leidet massiv unter dem Ausbruch des Coronavirus. Die Brauerei meldet bereits gigantische Verluste.

In den USA haben Menschen offenbar Angst, sich beim Genuss ihres Lieblingsbieres mit dem Coronavirus anzustecken. In einer Umfrage gaben 38 Prozent der Teilnehmer an, auf das Bier der Marke Corona zu verzichten. Darüber berichten mehrere Medien, unter anderem die «New York Post» und «Der Spiegel».



Repräsentativ ist die Erhebung nicht, die PR-Agentur 5WPR hat eigenen Angaben zufolge 737 Telefoninterviews geführt. Dass die Marke unter dem Coronavirus leide, steht für den Agenturchef Ronn Torossian aber ausser Frage: «Oder können Sie sich vorstellen, in eine Bar zu gehen und laut Corona zu bestellen?» 14 Prozent der Befragten, die zuvor regelmässig Corona Bier tranken, wollen genau das nicht mehr tun.

Dass es ausser dem Namen keine Verbindung zwischen dem Bier und dem Virus (korrekte Bezeichnung: Sars-CoV2) gibt, scheint vielen Menschen nicht klar zu sein. Bei Google sind die Suchanfragen nach dem «Corona Beer Virus» signifikant gestiegen, und in der Umfrage waren sich 16 Prozenten der befragten Personen nicht sicher, ob es nicht doch einen Zusammenhang zwischen Bier und Krankheitserreger gab.



Die Unwissenheit ist für die Nutzenden sozialer Medien ein gefundenes Fressen. Im Netz kursieren zuhauf teils makabre Scherze über die unglückliche Namensliaison von Bier und Krankheitserreger.

Der britische Influencer Brad Holmes etwa will in einem Facebook-Video seine Freundin davon abhalten, das Bier im Abfluss zu entsorgen und bei Twitter schützen sich verängstigte Heineken-Flaschen mit Mundschutz vor der goldgelben Gefahr.

Für den Konzern AB Inbev, zu dem die Marke Corona gehört, ist der Ausbruch des Coronavirus alles andere als witzig, sondern ein regelrechtes Desaster. Der Bierbrauer rechnet mit einem Gewinneinbruch im ersten Quartal. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen in den ersten drei Monaten des Jahres werde um rund zehn Prozent sinken, teilte der Brauer dem auch Beck's, Budweiser und Stella Artois gehören, mit.



AB Inbev bezifferte auch die bisherige Belastung durch den Ausbruch des Coronavirus: In den ersten beiden Monaten drückten die Folgen des Virus demnach das Ergebnis um 164 Millionen Franken. Das deutsche «Handelsblatt» berichtet, dass vor allem die China-Geschäfte deutlich zurückgegangen seien. Die Menschen würden lieber zuhause bleiben anstatt Bars und Restaurants zu besuchen.

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