Alaska Airlines: Fenster einer Boeing 737-9 Max während des Flugs verloren
Alaska Airlines erteilt den Maschinen des Typs Boeing 737-9 Max ein Startverbot, nachdem bei einem Flug am Freitag mitten in der Luft eine Maschine der US-amerikanischen Fluglinie ein Fenster verloren hat sowie Teile des Rumpfes zerborsten waren.
07.01.2024
Lärm, Geschrei, surreale Szenen: Eine Passagierin erzählt, was sich an Bord des Alaska-Airlines-Flugzeugs abspielte, als mitten im Flug ein Teil der Kabine kaputtging. Sie begann schon, ihre Abschiedsworte zu verfassen.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Der Abriss eines Kabinenteils samt Fenster auf einem Flug von Alaska Airlines hat für Besorgnis gesorgt. Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt und die Maschine konnte sicher notlanden.
- Eine Passagierin erzählt beim Nachrichtensender CNN, wie sie die turbulenten Momente an Bord erlebt hat. Und die gespenstige Stille nach der Landung.
- Nach dem Vorfall hat die amerikanische Luftfahrtbehörde FAA ein vorübergehendes Flugverbot für mehr als 170 Maschinen des betroffenen Typs Boeing 737 Max 9 angeordnet.
Ein lauter Knall, plötzlich klafft ein Loch in der Kabinenwand. Die Passagier*innen an Bord von Flug 1282 von Alaska Airlines erlebten am Freitag ein wahres Alptraumszenario, als mitten im Flug ein Teil der Kabinenwand samt eines Fensters zerbrach.
«Es war absolut surreal», sagt Stephanie King. Sie war eine der rund 170 Passagier*innen an Bord der Boeing 737 Max 9 und schilderte dem US-Nachrichtenportal CNN jetzt ihre Eindrücke.
«Ich wusste nicht, was genau geschieht und war ziemlich verängstigt», sagt King. Der Lärm im Flugzeug sei so gross gewesen, dass sie die Durchsagen der Crew nicht verstanden habe. Mehrere Menschen, die näher am Loch in der Kabinenwand sassen, seien umplatziert worden. King selbst sass in der 12. Reihe auf einem Sitz am Gang.
«Mehr als genug Zeit, um durchzudrehen»
King bestätigt auch Berichte, wonach Handys und sogar ein T-Shirt durch das Loch in der Wand gesaugt worden seien. «Eine Frau schrie und weinte, sie war nicht zu beruhigen», sagt King. Die Frau habe immer und immer wiederholt: «Mein Sohn! Sein T-Shirt wurde ihm abgerissen.»
Die Boeing 737 Max 9 konnte nach rund zehn Minuten wieder sicher in Portland im US-Bundesstaat Oregon aufsetzen, ihrem Startflughafen. Doch das kam King wie eine Ewigkeit vor. «Das war mehr als genug Zeit, um durchzudrehen.» Alles hätte passieren können.
King zückte ihr Smartphone und begann schon damit, ein Video und Nachrichten an ihre Liebsten zu verfassen. Ihre Abschiedsworte. «Weil ich allein flog, begann ich Nachrichten an meinen Freund und meine Mutter zu schreiben, dass etwas los ist, dass ich Angst habe und dass ich sie liebe», erklärte King bei CNN.
Doch die Geschichte nahm zum Glück ein glimpfliches Ende. Kurz nach der Notlandung sei gespenstische Stille in der Maschine eingetreten. «Alle standen unter Schock. Wir waren alle so verwirrt», erinnert sich King. «Es war echt beängstigend, wie still alle waren, weil es so unwirklich schien.»
Check für Maschinen des betroffenen Boeing-Typs
Nach dem besorgniserregenden Vorfall mit der Alaska-Airlines-Maschine hat die amerikanische Luftfahrtbehörde FAA ein vorübergehendes Flugverbot für mehr als 170 Maschinen des Typs Boeing 737 Max 9 angeordnet.
Die Behörde teilte am Samstag mit, es seien Inspektionen nötig, die bis zu acht Stunden pro Maschine dauern sollten. Erst danach dürften die Flugzeuge wieder in Betrieb genommen werden.
Alaska Airlines gab mittlerweile bekannt, dass erste Maschinen ihrer Boeing-Flotte wieder fliegen dürfen.