Eltern erstatten Anzeige 2-jähriger Bub von Kita-Leiterin als «dumm» beschimpft

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21.9.2024

Ein 2-järhiger Junge wurde in der Kita von der Leiterin als «dumm» bezeichnet.
Ein 2-järhiger Junge wurde in der Kita von der Leiterin als «dumm» bezeichnet.
dpa

Darf eine Kita-Leiterin einen Zweijährigen als dumm bezeichnen? Mit dieser Frage muss sich das Bezirksgericht in Horgen befassen, nachdem die Eltern des Buben Anzeige erstatteten.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Im Frühling 2023 wurde ein 2-jähriger Junge als «dumm» von der Kita-Leiterin bezeichnet.
  • Die Eltern erstatteten daraufhin Anzeige.
  • Am Donnerstag musste sich die Leiterin dem Bezirksgericht in Horgen stellen.

In Kilchberg ZH bezeichnete eine Kita-Leiterin im Frühling 2023 einen 2-jährigen Jungen gegenüber zwei Arbeitskolleginnen als «dumm» und fragte, was mit diesem Kind «falsch laufe». Grund dafür: Der Junge wollte trotz der hohen Temperaturen, seine Jacke tragen und beharrte darauf, sie nicht abziehen zu müssen.

Die Aussage wurde in «hörbarer Lautstärke» gemacht. Daraufhin reichten die Eltern des Kindes eine Anzeige ein.

Nach der Zahlung einer Prozesskaution von 1600 Franken nahm sich die Staatsanwaltschaft dem Fall an. Sie forderte, dass die Kita-Leiterin wegen Beschimpfung zu einer Geldstrafe von 1200 Franken sowie einer Busse von 300 Franken verurteilt werde.

Die Kita-Leiter erhob Einsprache und so landete der Fall am Donnerstag vor dem Bezirksgericht Horgen. Dort wurde sie freigesprochen.

Das Gericht kam zum Schluss, dass die Kita-Leiterin den Buben tatsächlich als «dumm» bezeichnete. Aber aufgrund der Geringfügigkeit der Aussage sei aber die strafrechtliche relevante Schwelle für den Tatbestand der Beschimpfung erreicht worden.

Kita-Team wurde schon einmal ausgewechselt

Das Kind besucht mittlerweile eine neue Kita. Gegenüber «20 Minuten» sagt die Mutter: «Wir hoffen, dass der Prozess als Denkzettel dient. In einer Vorbildfunktion ist es wichtig, wie man sich gegenüber Kleinkindern, die nicht immer rational agieren, verhält.»

Weiter erzählt sie, dass sie die Anzeige nur eingereicht hat, weil in der Kita schon seit einiger Zeit vieles im Argen lag. «Das vorherige Kita-Team musste gehen, weil Vorwürfe im Raum standen, dass Kinder geschüttelt, angeschrien und zum Essen gezwungen wurden.» Als auch der neuen Leiterin nach wenigen Wochen gekündigt worden ist, hätten mehrere Eltern eine Aussprache bei einem Elternabend verlangt. «Erst dort kamen all die Fälle ans Licht – unter anderem auch, dass mein Sohn beschimpft wurde.»