Spanien130.000 protestieren in Valencia gegen Flut-Missmanagement
SDA
10.11.2024 - 03:49
Eineinhalb Wochen nach dem sogenannten Jahrhundert-Unwetter in der ostspanischen Region Valencia haben Zehntausende gegen die ihrer Ansicht nach nur schleppend angelaufene Hilfe protestiert.
10.11.2024, 03:49
SDA
Rund 130.000 Menschen versammelten sich am Samstagabend im Zentrum der Provinzhauptstadt Valencia, wie die Vertretung des spanischen Innenministeriums in der Region mitteilte. Die Demonstranten forderten den Rücktritt von Regionalpräsident Carlos Mazón. Auf ihrem Marsch zum Regierungsgebäude skandierten die Menschen unter anderem «Mörder, Mörder» und «Rücktritt, Rücktritt».
Einige trugen Plakate mit Aufschriften wie «Mazón ins Gefängnis!» oder «Gerechtigkeit!». Nach einer Schweigeminute für die mehr als 200 Todesopfer der Katastrophe lasen mehrere Anführer vor dem Palau de la Generalitat ein Manifest vor, in dem die Klärung der Verantwortlichkeiten für die «vermeidbaren Folgen der Katastrophe» sowie die Absetzung der «inkompetenten valencianischen Regierung» gefordert wurde. Zur Demonstration hatten 65 Organisationen, darunter Bürgerinitiativen und Gewerkschaften, kurzfristig aufgerufen.
Der König will das Katastrophengebiet wieder besuchen
Ungeachtet des anhaltenden Unmuts will der spanische König Felipe VI. nach den Ausschreitungen bei seinem ersten Besuch in Valencia das Katastrophengebiet am Dienstag erneut aufsuchen. Seine Frau, Königin Letizia, begleitet ihn diesmal nicht, wie das Königshaus mitteilte. Am vergangenen Sonntag waren die beiden in Paiporta nahe der Metropole Valencia mit Schlamm beworfen und beschimpft worden.
Der 56-jährige Monarch wolle die weiter auf Hochtouren laufenden Bergungs- und Aufräumarbeiten beaufsichtigen, liess die «Casa Real» in Madrid wissen. In den rund 80 betroffenen Gemeinden werden unter anderem rund 8.500 Militärangehörige sowie 10.000 Beamte der nationalen Polizeieinheiten Policía Nacional und Guardia Civil eingesetzt. Dort sind zahlreiche Gebäude weiterhin nicht oder nur schwer zugänglich, da die Eingänge zum Teil nach wie vor von Autowracks und Hausrat blockiert sind.
Zahl der Vermissten geht langsam zurück
Die starken Niederschläge, Erdrutsche und Überschwemmungen vor eineinhalb Wochen forderten nach der jüngsten amtlichen Bilanz mindestens 222 Menschenleben. 214 Leichen wurden demnach allein in Valencia geborgen. Acht Todesopfer gab es in den benachbarten Regionen Kastilien-La Mancha und Andalusien. Die offizielle Zahl der Vermissten wurde derweil in Valencia von 50 auf 41 reduziert. Man müsse berücksichtigen, dass 19 Leichen noch nicht identifiziert worden seien, hiess es.
«Fluch der Karibik»-Star spricht Opfern Mut zu
Hollywoodstar Johnny Depp stellt unterdessen Unterstützung in Aussicht. Er wolle schauen, inwieweit er helfen können werde, «in welcher Form auch immer», sagte der 61-jährige «Fluch der Karibik»-Star am Rande des Europäischen Filmfestivals in Sevilla. Depp sprach den Flutopfern Mut zu und sagte, sein Herz sei «bei den betroffenen Menschen». Ausserdem hob er «die Widerstandsfähigkeit des spanischen Volkes bei Ereignissen wie diesem» hervor.
Am 29. Oktober hatte es in einigen Ortschaften innerhalb weniger Stunden so viel Regen gegeben wie sonst in einem Jahr. Inzwischen scheint im Flutgebiet seit Tagen vorwiegend wieder die Sonne.
Safarigäste in Thailand können hautnah miterleben, wie ein Leopard auf die Ladefläche ihres Trucks springt und sich den Rücken kratzt. Ihn scheint es wohl zu jucken, doch, dass er Zuschauer*innen hat, ist ihm egal.
12.11.2024
Dating-Trend in Spanien: So findest du mit einer Ananas deine Liebe
Bist du Single und in Spanien? Dann sollte deinem Liebesglück nichts mehr im Wege stehen. Ein neuer Dating-Trend stellt in Spanien alle Dating-Apps auf den Kopf. Wieso genau, erfährst du im Video.
12.11.2024
Jahrhundertflut in Spanien: Mehr als 70 Vermisste – Neue Unwetter
Wassermassen reissen um die 30 Fahrzeuge hier in dem bei Urlaubern beliebten Fischer- und Künstlerdorf Cadaqués in Katalonien in den Fluss.
08.11.2024
Wen juckt's?: Diesem Leopard ist alles egal
Dating-Trend in Spanien: So findest du mit einer Ananas deine Liebe
Jahrhundertflut in Spanien: Mehr als 70 Vermisste – Neue Unwetter