Sommerliche Fashion-No-Gos im Büro«Ohne schöne Pédicure finde ich Adiletten mit Socken besser»
Vanessa Büchel
19.6.2024
Endlich ist es sommerlich warm. Wer im Büro nicht mit unangenehmen Schweissflecken am Pult sitzen will, entscheidet sich für luftige Kleidung und offene Schuhe. Aber ist das angebracht? Eine Expertin ordnet ein.
Vanessa Büchel
19.06.2024, 14:13
19.06.2024, 16:51
Vanessa Büchel
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
In der Freizeit tragen wir an Sommertagen, an denen es auch wirklich warm ist, am liebsten kurze Hosen und Flipflops.
Im Büro haben diese Sachen aber laut einer Stylistin nichts zu suchen.
Hotpants, bauchfrei Outfits und Flipflops seien absolute No-Gos. Ebenso Birkenstocks, Leopardenprint oder Neonfarben.
Wenn es im Sommer draussen sommerlich warm ist, packen wir kurze Hosen, Kleidchen und offene Schuhe aus. Aber macht unsere luftige Garderobe auch im Büro eine gute Figur? Eine Frage, die in der Gesellschaft jedes Jahr wieder aufs Neue brennend interessiert.
Ana Haldimann, Personal Shopper und Styling Coach, sagt zu blue News ganz klar: «Hotpants, bauchfreie Outfits und Flipflops sind absolute No-Gos im Büro.»
Eine goldene Regel sei für die Stylistin: Alles, was Ferienstimmung verströmt, gehört nicht in den Arbeitsalltag. «Wenn du in deinem Tom-Selleck-Magnum-Shirt mit Palmen in Kombination mit Shorts und Flipflops im Office auftauchst, dann schaut das vielleicht aufregend aus, aber da fragt sich der Chef vielleicht, ob er dir den Liegestuhl bereitstellen soll.»
Wichtig seien vor allem klare Reglungen vom Büro, was erlaubt ist und was nicht. «Die Chefs sollten den Mitarbeitenden mitteilen, was sie – je nach Branche – von ihnen erwarten, damit die Outfits den Kunden gegenüber passen», empfiehlt Haldimann.
Jedes Muster habe eine unausgesprochene Message, jede Farbe setze ein Zeichen und mit jedem Outfit kreiere man eine gewisse Ausstrahlung. «Wichtig ist immer auch, welche Botschaft man mit seinem Outfit sendet. Für das Team ist es am besten, wenn die Vorgesetzten keine Extreme zulassen.»
No-Go Nr. 1: Flipflops, Birkenstocks, Crocs
«Wenn die Pédicure nicht gemacht ist, finde ich Adiletten mit Socken mit Abstand besser als ohne», findet Haldimann schmunzelnd. Als Chef jemandem zu sagen, dass er keine schönen Füsse hat, sei schwieriger, als generell offene Schuhe zu verbannen.
Auch Birkenstocks findet die Stylistin fehl am Platz. «Die schauen einfach mehr nach daheim und cozy aus. Wenn jemand Fussprobleme hat, klar, aber wenn man sonst damit zu Kunden schlurft, macht das keinen guten Eindruck.»
Vielmehr sei es beim oben verpönten Schuhwerk auch eine Materialfrage, wie die Personal-Shopperin weiter ausführt: «Flipflops aus Plastik sind einfach nicht schick, offene Sandalen aus Leder geben aber schon viel mehr her.»
No-Go Nr. 2: Hotpants
Ginge es nach alter Schule, sei eindeutig klar, dass Männer lange Hosen zu tragen haben, wenn sie anständig im Büro rumlaufen wollen. «Aber Frauen dürfen Kleidchen tragen – ob das ganz fair ist?»
Minijupes oder Hotpants haben laut Haldimann aber auch an Frauen nichts zu suchen. Auch zu grosse Einblicke ins Decolleté seien unpassend für den Büroalltag.
No-Go Nr. 3: Leopardenprint und Neonfarben
Leopardenprint würden eine Menge Leute als unangenehm empfinden, ebenso seien Neonfarben eine Provokation in den Augen vieler. «Alles, was laut ist, wirkt im Zusammensein – wenn es nicht gerade an einer Party ist – aufdringlich», erklärt die Expertin.
Welche Farben sich fürs Büro empfehlen würden: Blau oder Grün in allen Nuancen. «Generell wirken Pastelltöne angenehm im Arbeitsumfeld.»
No-Go Nr. 4: Durchsichtige Stoffe
Ganz schlimm findet Haldimann auch, wenn im Sommer helle Kleidung getragen wird und die ganze Unterhose durchschimmert. Die Stylistin merkt an: «Meist bei Frauen ein Fauxpas: Dass sich das Höschen durchs transparente, weisse Kleid abzeichnet – darauf sollte man morgens beim Anziehen unbedingt achten und hautfarbene Wäsche tragen.»
No-Go Nr. 5: Schweissflecken
Es ist zwar ganz natürlich und lässt sich nicht vermeiden, aber wenn man schwitzt und sich Flecken auf dem Hemd oder Shirt abzeichnen, ist das unschön. «Bei Männern rate ich, hellblaue oder rosarote Hemden zu vermeiden, dort sieht man Schweissflecken sofort.»
Wer nicht seine ganze Transpiration im Büro verteilen wolle, solle auf mehr Stoff setzen. Die Expertin rät: «Je mehr Haut du zeigst, je mehr riechst du auch. Wenn du im Büro schwitzt, dann schützen dich die Stoffe auch ein bisschen davor, dass dich jeder riecht.»
Darum gelte: «Wer mehr angezogen ist, handelt einfach auch rücksichtsvoller den Arbeitsgspänli gegenüber.»
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