Spott in den sozialen Medien Rom ersetzt Touristen-Attraktion durch Planschbecken

dpa

1.11.2024 - 15:53

Verstellte Sicht auf den Trevi-Brunnen: Wegen Restaurationsarbeiten müssen Tourist*innen ihre Münzen in ein Planschbecken statt in das Original werfen. 
Verstellte Sicht auf den Trevi-Brunnen: Wegen Restaurationsarbeiten müssen Tourist*innen ihre Münzen in ein Planschbecken statt in das Original werfen. 
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Wer in Rom ist, kommt an einem Besuch am Trevi-Brunnen nicht vorbei. Der Münzwurf ins Wasser ist eine Tradition. Überraschung für Touristen: Der Brunnen liegt trocken – wohin also mit den Geldstücken?

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  • Eine oder drei Münzen in den Trevi-Brunnen zu werfen, gehört zum Standard-Programm von Touristen in Rom.
  • Wegen Sanierungsarbeiten ist der Trevi-Brunnen jetzt nicht mehr zugänglich.
  • Die Zuständigen haben ein Planschbecken aufgestellt, in das Besucher*innen ihre Münzen werfen können.

Millionen Menschen werfen jährlich Münzen in Roms monumentalen Trevi-Brunnen. Ein Volksglaube besagt, dass sie dann irgendwann in die Ewige Stadt zurückkehren werden. Doch seit kurzem ist der Brunnen wegen ausserordentlicher Restaurierungsarbeiten leergepumpt und liegt trocken. Wohin also mit den Geldstücken? Um Touristen trotzdem den Münzwurf zu ermöglichen, hat die Stadtverwaltung ein provisorisches Becken aufgebaut.

Bereits wenige Stunden nachdem der rechteckige Pool auf den Stufen zum Trevi-Brunnen aufgebaut worden war, fanden sich auf dessen Boden zahlreiche Münzen. Dicht gedrängt standen Touristen hinter den vor knapp einem Monat aufgestellten Zäunen, die den Zugang zum unteren Bereich des Brunnens einschränken, und warfen ihr Geld ins Wasser.

In den sozialen Medien war der Spott gross. «Stell dir vor, du bist mehrere Stunden mit dem Flugzeug nach Rom geflogen, um den Trevi-Brunnen zu sehen, und findest dich dann hinter einem Zaun vor einem Planschbecken wieder», spottete ein Nutzer. Ein anderer User scherzte bei X: «Was ist das für ein Unsinn? Das sieht aus wie ein aufblasbarer Pool.»

Restaurierungsarbeiten für Heiliges Jahr 2025

Anfang Oktober begann die Stadt Rom mit den Renovierungsarbeiten an der «Fontana di Trevi». In einem ersten Schritt wurde der gesamte untere Bereich des Brunnens mit Zäunen und Flatterband abgesperrt. Für das Heilige Jahr 2025 soll das römische Wahrzeichen herausgeputzt werden. Im kommenden Jahr soll der Zugang im Rahmen eines Pilotprojekts eingeschränkt bleiben, damit es um den Brunnen herum nicht zu voll wird.

Der Trevi-Brunnen gehört zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten Roms. Der Bereich um den im 18. Jahrhundert errichteten Monumentalbrunnen ist ständig überfüllt. Touristen tummeln sich von morgens bis abends auf der vorgelagerten Piazza und am Wasserbecken. Der Münzwurf dort ist ein Klassiker: Vor allem Touristen werfen Münzen rücklings über die Schulter in das Wasser – das soll Glück bringen und den Besucher nach Rom zurückführen.

Bis zu 1,5 Millionen Euro jährlich

Das Kleingeld wird übrigens regelmässig von Arbeitern aus dem Brunnen gefischt. 2022 seien es 33 Tonnen Münzen gewesen, mit einem Gesamtwert von fast 1,5 Millionen Euro. 2023 habe die gesammelte Summe eineinhalb Millionen Euro übertroffen, schreibt «Il Gazzettino». 

Die Stadt Rom hat 2006 entschieden, dass das Geld im Brunnen ihr gehöre, wie das Magazin «Travelbook» schreibt. Sie spendet es vollumfänglich der Caritas.