Credit-Suisse-Ticker Nationalratskommission nickt Verpflichtungskredite über 109 Milliarden ab

Agenturen/red

30.3.2023 - 19:30

Ständeratskommission stellt Anträge zu CS-Garantien

Ständeratskommission stellt Anträge zu CS-Garantien

Die Finanzkommission des Ständerates (FK-S) stellt sich hinter die Verpflichtungen des Bundes im Zusammenhang mit der CS-Übernahme. Sie stellt Änderungsanträge, die aber die bereits eingegangenen Verpflichtungen nicht beeinträchtigen.

30.03.2023

Die Finanzkommission des Nationalrates spricht über die finanziellen Garantien des Bundes für die CS-Rettung. Alle Entwicklungen hier im Ticker.

Das Wichtigste im Überblick

  • Das Schicksal der Credit Suisse ist besiegelt: Die zweitgrösste Bank des Landes wird von der UBS übernommen.
  • Die UBS hat Sergio Ermotti zum neuen CEO der Grossbank ernannt. Er wird seinen Posten am 5. April antreten.
  • Das Parlament wird vom 11. bis zum 13. April an einer ausserordentlichen Session zur Übernahme der CS durch die UBS und die vom Bund gewährten Millionengarantien beraten.
  • Die CS-Kader erhalten vorerst keine Boni-Auszahlung für die Jahre bis und mit 2022. Das hat der Bundesrat veranlasst.
  • Bis Ende Jahr dürfe keine einzige Kündigung ausgesprochen werden. Das fordern der Bankpersonalverband und der Gewerkschaftsbund. Ausserdem brauche es eine Taskforce für den Erhalt von Jobs.
  • Der Präsident der Saudi National Bank und grösster Credit-Suisse Aktionär, Ammar Al Kudairry, ist am Montag aus «persönlichen Grünen» zurückgetreten. 
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  • 19.30 Uhr

    Nationalratskommission will «intensiv weiterverfolgen»

    Für eine Mehrheit der Finanzkommission des Nationalrats (FK-N) hat die Stabilisierung des Finanzmarkts oberste Priorität.

    Mit dem Ja zu den Notkrediten des Bundes sei es aber nicht getan. Die Fusion müsse «intensiv weiterverfolgt» werden. Das sagte FK-N-Präsident Roland Fischer (GLP/LU). Es sei wichtig, dass bald verschiedene Fragen geklärt würden.

    Die Nationalratskommission möchte mit einem eingereichten Postulat beispielsweise vom Bundesrat wissen, ob die Bankenregulierung angepasst werden muss, ob Konsequenzen im Wettbewerbsrecht nötig sind, ob eine höhere Eigenkapitalquote eingeführt werden soll und ob gesetzliche Beschränkungen in Bezug auf Boni angezeigt sind.

    «Diese Fragen werden uns eine ganze Weile beschäftigen», sagte Fischer. FK-N-Vizepräsident Gerhard Andrey (Grüne/FR) ergänzte, dass das «Mega-Postulat» als Diskussionsbasis für die ausserordentliche Session diene.

  • 19.18 Uhr

    Ende der Pressekonferenz

    Hier liest du in Kürze eine Zusammenfassung.

  • 19.14 Uhr

    «Sehr lange Diskussion»

    Die FK-N fällte den Entscheid mit 17 zu einer Stimme und mit vier Enthaltungen, wie Kommissionspräsident Roland Fischer (GLP/LU)in Bern erklärte. «Wir hatten eine sehr lange Diskussion», berichtete Fischer über den Nachmittag. Sie sei aber sachlich verlaufen.

    Die Kommission habe von Finanzministerin Karin Keller-Sutter, Nationalbankpräsident Thomas Jordan und Finma-Präsidentin Marlene Amstad zahlreiche Antworten erhalten.

    Die FK-N hatte 14 Anträge vorliegen. Einen Teil davon will sie wie die Ständeratskommission in einem Postulat bündeln. Dieses sei aber nicht deckungsgleich mit jenem, das die Schwesterkommission des Ständerates verfasst habe.

  • 19.04 Uhr

    Nationalratskommission nickt Verpflichtungskredite ab

    Die Finanzkommission des Nationalrats (FK-N) empfiehlt die beiden dringlichen Verpflichtungskredite in Höhe von insgesamt 109 Milliarden Franken für Garantien zur Annahme. Das gab Kommissionspräsident Roland Fischer (GLP/LU) gerade bekannt.

  • 18.49 Uhr

    Pressekonferenz um 19 Uhr

    Der angekündigte Termin von 18.30 Uhr kann offenbar nicht eingehalten werden.

  • 18.44 Uhr

    Verspätung

    Noch geht es nicht los, die Politiker sollten aber bald vor die Mikrofone treten. 

  • 18.23 Uhr

    Gleich informiert die Finanzkommission des Nationalrates

    Die Finanzkommission des Nationalrates (FK-N) spricht über den Nachtragskredit 2023 für Ausfallgarantie des Bundes für SNB und CS sowie Garantien des Bundes für Verlustabsicherung der UBS (siehe Player oben).

  • 16.27 Uhr

    UBS erhöht die Zinsen für Spar- und Vorsorgekonten

    Als eine der letzten grossen Banken hat auch die UBS die Zinsen angehoben. Ab dem 1. Mai sollen die Zinsen für Spar- und Vorsorgekonten steigen, wie die Grossbank heute mitteilte.

    Konkret zahlt die UBS für das Fiscakonto genannte 3a-Vorsorgekonto jetzt einen Zins von 0,6 Prozent. Die Einlagen auf dem Sparkonto werden bis 50'000 Franken mit 0,5 Prozent und danach mit 0,25 Prozent verzinst. Neukunden der digitalen Lösung «UBS key4 banking» erhalten einen Zinsbonus von 0,5 Prozent.

    Für Neugelder im UBS Anlageplan gewährt die Bank zudem einen Zinsbonus von 1,0 Prozent auf den gültigen Sparkontozins. Ab dem 6. April hat die UBS zudem ein Sparkonto für Kunden eingeführt, die Neugelder an die Bank transferieren. Bis zu 100'000 Franken sollen diese Gelder mit 1,0 Prozent verzinst werden. Die Kondition sei bis Ende Juni 2024 gültig, schreibt die Bank weiter.

    Bereits in der vergangenen Woche hatten zahlreiche Banken ihre Zinsen angehoben. Grund war die Leitzinserhöhung der Schweizerische Nationalbank (SNB) am vergangen Donnerstag um 0,5 Prozentpunkte auf 1,5 Prozent. Die UBS hatte damals noch mitgeteilt, die Auswirkungen der Zinssatzanpassung zunächst prüfen zu wollen.

  • 13.10 Uhr

    SNB-Vize: «CS-Lösung war Beste unter verschiedenen schlechten»

    Eine Verstaatlichung der Credit Suisse (CS) hätte im Urteil der Schweizerischen Nationalbank (SNB) keine Vorteile gebracht. «Der Bundesrat, die Finma und die SNB prüften in den vergangenen Monaten alle möglichen Lösungen», sagte SNB-Vizepräsident Martin Schlegel am Donnerstag in einem Interview mit der «NZZ».

    Da sich nicht abgezeichnet habe, dass die Credit Suisse den Turnaround aus eigener Kraft schaffe, musste laut Schlegel «die zu diesem Zeitpunkt beste Lösung unter verschiedenen schlechten Lösungen gewählt werden.» Dabei habe sich gezeigt, dass eine temporäre Verstaatlichung nachteiliger gewesen wäre als ein Verkauf an die UBS.

    «Die Risiken für den Steuerzahler und die Schweiz wären in den Augen der Regierung deutlich grösser gewesen», sagte Schlegel.

    Dass die Lage sehr kritisch gewesen sei, hat sich laut Schlegel am vorletzten Mittwochabend gezeigt. «Es brauchte eine Lösung bis zum Wochenende, sonst wären die Risiken zu gross geworden für das internationale Finanzsystem und die Schweiz.»

    Mit der Gewährung ausserordentlicher Liquiditätshilfe ohne entsprechende Sicherheiten sei die SNB «tatsächlich an ihre Grenzen gegangen», räumte Schlegel ein, der gleichzeitig auf den grösseren Kontext hinweist: «Am vorletzten Mittwoch zeichnete sich ab, dass die CS in Liquiditätsschwierigkeiten geraten würde. Ohne Bereitschaft der SNB, ELA-Plus-Hilfe zu gewähren, wäre es zu einem Zusammenbruch der CS gekommen. Wir brauchten genügend Feuerkraft, um es bis ins Wochenende zu schaffen.»

    SNB-Vize Martin Schlegel auf einem Presse-Briefing der SNB.
    SNB-Vize Martin Schlegel auf einem Presse-Briefing der SNB.
    Archivbild: Keystone
  • 12.35 Uhr 

    Ständeratskommission stellt Anträge zu CS-Garantien

    Die Finanzkommission des Ständerates (FK-S) stellt sich hinter die Verpflichtungen des Bundes im Zusammenhang mit der CS-Übernahme. Sie stellt Änderungsanträge, die aber die bereits eingegangenen Verpflichtungen nicht beeinträchtigen, wie Vizepräsidentin Eva Herzog (SP/BS) sagte.

    «Wir wurden überrascht von den Ereignissen», berichtete Herzog am Donnerstag in Bern vor den Medien. Die gewählte Lösung für die ins Trudeln geratene CS habe Sicherheit gebracht und das sei absolut nötig gewesen, stellte sie fest. Am Montag nach der Verkündigung der Entscheide alles funktioniert habe bei der CS.

    Nach dem Ja der Finanzdelegation zu den Verpflichtungskrediten von 109 Milliarden Franken sei der Bundesrat die Verpflichtungen bereits eingegangen. «Ein Nein wäre eine Rüge an den Bundesrat und die Finanzdelegation gewesen», sagte Herzog. Die FK-S habe neun Anträge diskutiert, einen Teil aber ein Kommissionspostulat gegossen.

    Anträge stellt sie aber doch: Sollte im Zusammenhang mit der CS-Übernahme weitere Mittel nötig werden, will die FK-S, dass diese nicht über Notrecht beschlossen werden, sondern auf dem ordentlichen Weg. Weitere Anträge der Kommission befassen sich mit der Prüfung von Verantwortungsklagen und Wettbewerbsfragen.

    In diesem Zusammenhang beantragt die FK-S dem Eidgenössischen Finanzdepartement (EFD) zusätzliche Ressourcen von sieben Millionen Franken. Der Bundesrat beantragt dafür fünf Millionen Franken.

    Johanna Gapany, Ständerätin FDP-FR und Präsidentin Finanzkommission des Ständerats, (rechts) spricht neben Eva Herzog, Ständerätin SP-BS, währen einer Medienkonferenz der Finanzkommission  zur Ausfallgarantie des Bundes.
    Johanna Gapany, Ständerätin FDP-FR und Präsidentin Finanzkommission des Ständerats, (rechts) spricht neben Eva Herzog, Ständerätin SP-BS, währen einer Medienkonferenz der Finanzkommission  zur Ausfallgarantie des Bundes.
    Bild: keystone
  • 12.18 Uhr

    Ständeratskommission empfiehlt dringliche CS-Kredite zur Annahme

    Die Finanzkommission des Ständerats (FK-S) empfiehlt die beiden dringlichen Verpflichtungskredite in der Höhe von insgesamt 109 Milliarden Franken für Garantien einstimmig zur Annahme. Das sagte deren Präsidentin Johanna Gapany (FDP/FR) am Donnerstag vor den Medien.

    Gapany bezeichnete die Situation mit der Zwangsübernahme der Credit Suisse durch die UBS als «komplexe Situation für das Land und die Bevölkerung». Es gebe grosse Verunsicherung.

    Die Diskussionen über die Nachtragskredite hätten deshalb lange gedauert. Am Ende sei aber klar gewesen, dass die Kredite zugunsten der Stabilität des Finanzmarkts bewilligt werden müssten.

    Die Finanzdelegation (Findel) hatte den Verpflichtungskrediten am 19. März zugestimmt, dem Tag, an dem der Zusammenschluss von CS und UBS und damit das Aus für die CS beschlossen wurde. Das Parlament muss den Krediten nachträglich zustimmen. Traktandiert ist das Geschäft in der Woche nach Ostern an einer ausserordentlichen Session. Am Donnerstagabend will auch die Finanzkommission des Nationalrats (FK-N) ihre Anträge kommunizieren.

  • 12.03 Uhr

    Die Medienkonferenz beginnt

    blue News tickert nicht mit, sondern informiert im Anschluss über die wichtigsten Aussagen der Kommissionsmitglieder.

  • 11.11 Uhr

    Die Medienkonferenz ist auf 12 Uhr verschoben worden

    blue News bleibt dran.

  • 10.40 Uhr

    Die Finanzkommission des Ständerats informiert auf einer Medienkonferenz

    Die Finanzkommission des Ständerates informiert über den Nachtragskredit 2023 für Ausfallgarantie des Bundes für SNB und CS sowie über die Garantie des Bundes für die Verlustabsicherung der UBS.

  • 8.40 Uhr

    Bund kann an Garantien verdienen

    Der Bund und die Schweizerische Nationalbank stellen bei der CS-Rettung insgesamt 250 Milliarden Franken an Liquiditätshilfen bereit. Damit geht der Steuerzahler ein beträchtiches Risiko ein, um einen Ausfall abzuwenden. Allerdings könnte der Staat dabei auch einen beträchtlichen Gewinn erzielen, berichtet «SRF».

    Teil der Hilfen seien nämlich eine «Public Liquidity Backstop» genannte Ausfallgarantie bis zu 100 Milliarden Franken, die jedoch noch vom Parlament genehmigt werden müsse, so der Sender.

    Die Bereitstellung dieses Betrags erfolge indes nicht gratis. Der Bund berechne der UBS dafür eine Prämie von 0,25 Prozent pro Jahr, was einen Betrag von 250 Millionen Franken, beziehungsweise 21 Millionen Franken im Monat ausmache.

    Diesen Betrag habe die UBS auch in jedem Fall zu bezahlen, egal ob sie die Ausfallgarantie nutze oder nicht – und zwar bis die CS in der UBS aufgegangen sei. Für den Fall, dass bei der Fusion am Ende also alles gut gehe, würde «die Bankübernahme für ihn sogar zu einem guten Geschäft.»

  • 7.57 Uhr 

    Bericht: Ermotti plante CS-Übernahme bereits vor sieben Jahren

    Die UBS hat die Übernahme der Credit Suisse (CS) seit 2016 geplant. Es war der alte und neue CEO der UBS Sergio Ermotti, der das «Projekt Signal» lanciert hatte, wie die «Bilanz» schreibt. CS-Präsident Axel Lehmann und CEO Ulrich Körner waren lange Mitglieder der UBS-Geschäftsleitung und laut dem Artikel an der Planung zur CS-Übernahme beteiligt. Das Projekt sah beispielsweise vor, die starken Teile aus dem Investmentbanking herauszupicken.

    Aufgrund der Kartellprobleme bei einem Zusammenschluss gab es Berechnungen zur Wettbewerbslage in jedem Kanton. Zu einer Kontaktaufnahme mit der CS kam es aber nicht. Erst 2018 ging UBS-Präsident Axel Weber auf CS-Präsident Urs Rohner zu. Konzernchef Tidjane Thiam habe blockiert. 2020 nahm Weber einen erneuten, erfolglosen Anlauf.

    UBS-CEO Sergio Ermotti im Februar  2016.
    UBS-CEO Sergio Ermotti im Februar  2016.
    Archivbild: Keystone
  • 21.50 Uhr

    Wir beenden den Live-Ticker am 29. März

  • 20.53 Uhr

    Credit Suisse zieht mehrere Anträge an Generalversammlung zurück

    Die Credit Suisse nimmt wegen der Übernahme durch die UBS eine Reihe von Änderungen an der Traktandenliste für die Generalversammlung von kommender Woche vor. So zieht sie den Antrag auf Entlastung der Mitglieder des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung zurück.

    Der Rückzug des Antrags erfolge «aufgrund der beispiellosen Umstände, die die Bank in den letzten Wochen betrafen und die zur geplanten Fusion zwischen Credit Suisse und UBS führten», heisst es in der Mitteilung.

    Ebenfalls zurückgezogen wird der Antrag auf eine «Transformations-Belohnung» für die Mitglieder der Geschäftsleitung. Diese Boni hätte im Fall einer erfolgreichen Restrukturierung der schwer angeschlagenen Grossbank ausbezahlt werden sollen.

    Abgeändert wird der Antrag bezüglich der Verwendung des Bilanzgewinns und der ordentlichen Dividendenausschüttung. Die Credit Suisse hatte trotz ihres Jahresverlusts von 7,3 Milliarden Franken die Ausschüttung einer Dividende von 5 Rappen je Aktie beantragt.

    Allerdings hatte der Bund in seiner Verordnung über ausserordentliche Liquiditätshilfen festgehalten, dass die CS keine Dividenden für 2022 ausschütten darf. Während die Aktionäre weiterhin über die Gewinnverwendung abstimmen sollen, sei der Teil des Beschlusses über die Dividende damit obsolet, schreibt die CS.

    Die CS-Generalversammlung soll am 4. April im Hallenstadion in Zürich stattfinden. Die Einladung war vor der vom Bund und den Aufsichtsbehörden orchestrierten CS-Übernahme durch die UBS an die Aktionäre verschickt worden.

  • 18.12 Uhr

    Fed-Bankenaufseher: Nach Bankenkollaps Arbeit der Aufsicht prüfen

    Der oberste Bankenaufseher der US-Notenbank Fed sieht nach dem Kollaps des US-Geldhauses Silicon Valley Bank das Management, die Aufsichtsbehörden und das Regulierungssystem in der Verantwortung.

    Das sei immer so, wenn eine Bank wie diese zusammenbreche, sagte Michael Barr bei einer Anhörung im US-Repräsentantenhaus zum Bankenkollaps. Die Bank sei gescheitert, weil das Management der Bank die Zins- und Liquiditätsrisiken nicht wirksam gemanagt habe. Man müsse aber auch schauen, ob die Aufsicht durch die Federal Reserve für das schnelle Wachstum und die Schwachstellen der Bank angemessen gewesen sei, mahnte er.

    Wichtig sei, dass «isolierte Bankenprobleme» nicht das Vertrauen in gesunde Banken untergraben und damit die Stabilität des Bankensystems gefährden würden, betonte Barr. Ähnlich äusserte sich die Staatssekretärin für inländische Finanzen, Nellie Liang. «Wir wissen, dass sich die jüngsten Entwicklungen stark von denen während der globalen Finanzkrise unterscheiden», sagte sie. «Unser Finanzsystem ist wesentlich stärker als noch vor 15 Jahren.»

    Auslöser der Bankenkrise Anfang März war die Abwicklung des auf die Kryptobranche ausgerichteten US-Finanzkonzerns Silvergate Capital. Ein paar Tage später wurde das auf Start-up-Finanzierungen spezialisierte US-Geldhaus Silicon Valley Bank unter die Kontrolle der US-Einlagensicherung FDIC gestellt und geschlossen. Weitere kleine Banken gerieten ins Straucheln.

  • 17.05 Uhr

    Parlament muss über Kredite zu CS-Rettung entscheiden

    Über die Verpflichtungen des Bundes von 109 Milliarden Franken im Zusammenhang mit der CS-Übernahme kann das Parlament entscheiden. Der Bundesrat will zudem die Ereignisse aufarbeiten und das Too-big-to-fail-Regelwerk umfassend unter die Lupe nehmen.

    Der Bund leistet im Zusammenhang mit der Übernahme der CS durch die UBS Garantien im Umfang von 109 Milliarden Franken. Es handle sich um Verpflichtungskredite, die keine unmittelbaren finanziellen Auswirkungen auf den Bund hätten, schrieb der Bundesrat am Mittwoch zur Botschaft.

    Die Finanzkommissionen beider Kammern wollten am kommenden Donnerstag Stellung nehmen zu den Nachtragskrediten. In der Woche nach Ostern soll dann das Parlament an einer ausserordentlichen Session darüber entscheiden.

    Zusätzlich zu den Verpflichtungskrediten wird ein Nachtragskredit von 5 Millionen Franken beantragt: Dieses Geld wird für zusätzliche Ressourcen zur Begleitung der Massnahmen sowie zur Aufarbeitung beantragt.

  • 15.50 Uhr 

    CS mit neuen Steuerhinterziehungs-Vorwürfen in USA konfrontiert

    Die vor dem Zusammenschluss mit der UBS stehende Grossbank Credit Suisse sieht sich einmal mehr mit Vorwürfen der Beihilfe zur Steuerhinterziehung in den USA konfrontiert. Die CS helfe weiterhin reichen Amerikanern, Vermögenswerte vor dem US-Fiskus zu verstecken, lauteten Vorwürfe von Senator Ron Wyden in einer Anhörung vor dem Finanzausschuss im US-Senat (SFC) am Mittwoch.

    Die CS hält dagegen. «Die Credit Suisse toleriert keine Steuerhinterziehung», heisst es in einer Stellungnahme der Bank. Der Bericht beschreibe im Wesentlichen Altlasten, einige davon reichten bis zu 10 Jahre zurück. Die Bank habe seither umfassende Massnahmen eingeführt, um Personen zu identifizieren, die versuchten, Vermögenswerte zu verbergen.

    Das neue Führungsteam der Credit Suisse habe mit dem SFC vollständig kooperiert und die Arbeit von Senator Wyden auch entsprechend unterstützt, heisst es weiter. «Unsere klare Weisung besteht darin, nicht ausgewiesene Konten zu schliessen, wenn diese identifiziert werden, und alle Mitarbeitenden entsprechend zu disziplinieren, welche Verhaltensstandards der Credit Suisse nicht einhalten.» Die Bank arbeite ausserdem aktiv mit den US-Behörden zusammen, um Altlasten gezielt zu adressieren und werde dies auch weiterhin tun.

    Laut informierten Kreisen betreffen die Vorwürfe vor Jahren abgeschlossene Fälle. Zum einen soll es um den Fall Dan Horsky gehen, einen US-israelischen Wirtschaftsprofessor, der bei der CS rund 220 Millionen Dollar vor den US-Behörden versteckt hatte. Dieser wurde allerdings später wegen Steuerdelikten verurteilt. Zum anderen soll es sich um eine Kundenbeziehung zu einer kolumbianischen Familie handeln. Auch dieser Fall sei abgeschlossen. Dazu sollen einige weitere US-Kunden kommen.

    Die Untersuchung soll zudem klären, ob die Bank das Abkommen von 2014, als sich die Bank der Beihilfe zur Steuerhinterziehung schuldig bekannt hatte, gebrochen habe, heisst es weiter.

  • 15.12 Uhr

    CS-Verwaltungsrat muss wohl auf Sonderbonus verzichten

    Mit der Übernahme der CS durch die UBS stehen viele Jobs auf der Kippe. Etliche CS-Aktionäre haben unteressen viel Geld verloren. An der Generalversammlung der CS am kommenden Dienstag will sich die Geschäftsleitung trotzdem einen bereits länger ausgehandelten «Transformationsbonus» für die Erreichung aller Ziele bis ins Jahr 2025 über 70 Millionen Franken absegnen lassen, berichtet der «Blick».

    Durchkommen dürfte die Führung dabei aber wohl nicht, so die Zeitung. Grosse Vertreter der CS hätten den Antrag bereits zur Ablehnung empfohlen, da er «unangemessen» erscheine. Zudem seien die Ziele der CS-Führung mit der Übernahme hinfällig geworden.

    Vor diesem Hintergrund, so der «Blick», sei aus gut informierten Finanzkreisen denn auch zu vernehmen, dass der CS-Verwaltungsrat das Traktandum zurückziehen müsse.

    CS-Präsident Axel Lehmann auf der Medienkonferenz am 19. März 2023: Auf einen «Transformationsbonus» in Höhe von 70 Millionen Franken wird die Geschäftsleitung der CS wohl verzichten müssen. 
    CS-Präsident Axel Lehmann auf der Medienkonferenz am 19. März 2023: Auf einen «Transformationsbonus» in Höhe von 70 Millionen Franken wird die Geschäftsleitung der CS wohl verzichten müssen. 
    Archivbild: Keystone
  • 13.15 Uhr

    Ex-Nationalrat Ulrich Giezendanner verlor 200'000 Franken

    Mit der Übernahme der CS durch die UBS hat Alt-SVP Nationalrat Ulrich Giezendanner rund 200'000 Franken verloren, wie er TeleM1 sagte. Schuld sieht Giezendanner dabei auch bei sich, denn er sei ein Risiko eingegangen. Gleichwohl kritisiert er die Verantwortlichen der Lösung bei Finma, SNB und im Bundesrat. Wenn diese nicht versagt hätten, wären die CS-Aktionäre ohne Verlust davon gekommen.

  • 11.39 Uhr

    Neuer UBS-Chef Ermotti konnte nicht «Nein» sagen

    Der künftige UBS-Chef Sergio Ermotti konnte nicht anders, als den Job bei der grössten Schweizer Bank noch einmal anzunehmen. Zum einen habe er sich verpflichtet gefühlt, zum anderen habe er immer schon bei so einer Fusion dabei sein wollen.

    Er fühle sich geehrt, gefragt worden zu sein, diese Transformation zu managen, sagte Ermotti am Mittwoch vor Medien. Ermotti, der nun den Posten als Swiss-Re-Präsident wieder an den Nagel hängen wird, habe es einerseits als einen Ruf zur Pflicht empfunden («call of duty»). Andererseits wäre es für ihn ein Widerspruch gewesen abzulehnen, wo er doch daran glaube, dass es der richtige Schritt für die UBS sei.

    Es werde jetzt ein weiteres wichtiges Kapital in der UBS-Geschichte geschrieben, sagte Ermotti. Und seiner Meinung nach sei Grösse eben doch entscheidend. Es sei wichtig für die Schweiz eine stabile globale Grossbank zu haben, wenn das Land ein Finanzzentrum bleiben wolle. Er glaube eher an «too small to survive» (zu klein zum Überleben) als an «too big to fail». Und er wolle mit der Bank hier als Gewinner herausgehen.

    Ihm sei gleichzeitig durchaus bewusst, dass man nun erst einmal Vertrauen wiederherstellen müsse. Auch brauche er erst einmal einige Monate Zeit, um all die offenen Fragen zu beantworten. Da bitte er um Geduld.

    Auch wisse er heute noch nicht, ob zu weiteren Veränderungen im Top-Management kommen wird. Sowohl die UBS als auch die CS hätten sehr gute Leute. Die ganze Situation müsse jetzt erst noch ausgewertet werden. Und dabei wolle er unvoreingenommen an die Sache rangehen und das Beste für die Mitarbeiter rausholen, für die der UBS und der CS gleichermassen.

    Der designierte UBS-CEO Sergio P. Ermotti (Mitte) verlässt eingerahmt vom derzeitigen CEO Ralph Hamers (links) und UBS-Verwaltungsratspräsident Colm Kelleher die Medienkonferenz. 
    Der designierte UBS-CEO Sergio P. Ermotti (Mitte) verlässt eingerahmt vom derzeitigen CEO Ralph Hamers (links) und UBS-Verwaltungsratspräsident Colm Kelleher die Medienkonferenz. 
    Bild: Keystone
  • 10.52 Uhr 

    UBS-Präsident: Haben Ermotti nicht ernannt, weil er Schweizer ist

    UBS-Verwaltungsratspräsident Colm Kelleher hat vor den Medien erkärt, warum er Sergio Ermotti als geeigneten Konzernchef der neuen Super-Grossbank UBS sieht. Entscheidend sei bei der Wahl jedoch nicht seine Nationalität gewesen, sagte er am Mittwoch.

    Es sei «nett», dass Ermotti Schweizer ist, es handle sich aber um eine globale Lösung und nicht um eine schweizerische. Immerhin sei es die grösste Bankenfusion seit der Finanzkrise 2008. Es helfe vielleicht bei der Kommunikation in Bern, es gehe hier aber in keinster Weise darum «politische» Risiken zu vermeiden.

    Auch der jetzige CEO, Ralph Hamers, sei geeignet gewesen, sagte Kelleher weiter. Aber der Verwaltungstrat habe entschieden, dass Ermotti der «bessere Pilot» in diesen Zeiten sei. Vielleicht auch, weil er bereits einmal die Investmentbank der UBS verkleinert habe, sagte Kelleher.

    Für Ermotti ist es indes kein Job auf Zeit. «Ich bleibe, so lange ich dazu gebeten werde, mindestens aber so lange bis ‹der Job› getan ist.» Über einen Zeitplan sei nicht gesprochen worden, fügte Präsident Kelleher hinzu. Man dürfe die Herausforderungen, die anstünden, nicht unterschätzen.

    Hamers verbarg es nicht, dass er durchaus auch gerne die Integration nach der Übernahme der CS durch die UBS geleitet hätte. Liebend gerne hätte auch er den Job übernommen, wie er sagte. Er unterstütze aber die Entscheidung des Verwaltungsrats.

    Er werde Ermotti noch mindestens die nächsten Monate zur Seite stehen, dort, wo er gebraucht werde, sagte Hamers. Wo es ihn danach hinführe, wisse er noch nicht.

  • 10.06 Uhr

    UBS-Aktien legen nach Ermotti-Rückkehr zu

    Auf die Ankündigung, Sergio Ermotti als Konzernchef zur UBS zurückzuholen, reagiert die Börse positiv. Der Tessiner wird bereits ab kommender Woche am Paradeplatz erneut das Ruder in die Hand nehmen. Die Rückkehr Ermottis kommt damit gut an.

    Die UBS-Aktien legen nach einer guten halben Handelsstunde in einem freundlichen Gesamtmarkt 1,9 Prozent zu auf 18,08 Franken, im bisherigen Tageshoch waren es gar 18,27 Franken. Die Titel hatten bereits am Vortag im Zuge einer allgemeinen Beruhigung im globalen Bankensektor 1,7 Prozent zugelegt.

    Weniger Freude haben die Aktionäre der Swiss Re. Ermotti gibt nämlich das Amt als Präsident des Verwaltungsrates beim Rückversicherer ab. Die Papiere von Swiss Re büssen im frühen Handel 0,5 Prozent auf 91,82 Franken ein.

  • 9.42 Uhr

    Die Liveübertragung ist beendet

    Die Liveübertragung wurde von der UBS nur für die Vorstellung für Medienschaffende genehmigt. Die Fragerunde und allfällige Interviews können deshalb nicht übertragen werden.

    Schriftliche Updates folgen in Kürze hier.

  • 9.40 Uhr

    Ermotti: «Ich bin mir bewusst, dass wir sehr hart arbeiten müssen»

    Der designierte CEO Sergio Ermotti, bedankt sich bei Kelleher und Hamers für die Einführung und deren geleistete Arbeit und kommt gleich auch zu seiner neuen Herausforderung: «Ich bin mir bewusst, dass wir sehr hart arbeiten müssen, um die Übernahme der CS einen vollen Erfolg werden zu lassen». 

  • 9.39 Uhr

    Ralph Hamers zeigt Verständnis für Wechsel

    Der abtretende CEO Ralph Hamers dankt seinem Team und den Kunden, dass die UBS so stark gemacht habe, um die CS überhaupt übernehme zu können.

    Dass mit Sergio Ermotti, ein Kenner, insbesondere des Schweizer Finanzplatzes zur UBS zurückkehrt, versteht er.

  • 9.30 Uhr

    Die UBS-Spitze informiert erklärt die Rückkehr von Sergio Ermotti als CEO

    UBS- Verwaltungsratspräsident Colm Kelleher dankt Ralph Hamer für seine «herausragende» Tätigkeit als CEO der UBS-Bank und damit zu einem stabilen Finanzplatz beigetragen hat. Der Niederländer habe die UBS gut durch eine herausfordernde Zeit geführt und stabile Ergebnisse präsentiert. 

    Dann kommt Kelleher zur Rückkehrer von Sergio Ermotti zu sprechen. Der gebürtige Tessiner habe bereits früher bei der UBS durch seine Leistungen seine Eignung bewiesen und die richtige Person sei, die UBS bei der Übernahme der CS zu führen.

    Der designierte UBS-CEO Sergio P. Ermotti (rechts), der UBS-Verwaltungsratspräsident Colm Kelleher (Mitte) und der aktuelle UBS-CEO Ralph Hamers treten vor die Medien.
    Der designierte UBS-CEO Sergio P. Ermotti (rechts), der UBS-Verwaltungsratspräsident Colm Kelleher (Mitte) und der aktuelle UBS-CEO Ralph Hamers treten vor die Medien.
    Bild: Keystone
  • 9.15 Uhr

    UBS informiert ab 9.30 Uhr

    Die UBS informiert ab 9.30 Uhr auf einer Medienkonferenz in Zürich über die Ernennung von Sergio Ermotti zum CEO des neuen kombinierten Unternehmens. 

  • 7.54 Uhr

    UBS ernennt Sergio Ermotti zum neuen CEO

    Paukenschlag bei der UBS: Die Grossbank holt Sergio Ermotti zurück, wie sie mitteilte. Er übernimmt erneut den CEO-Posten und wird damit auch die neue Bank nach der geplanten Übernahme der Credit Suisse leiten. Begründet wird dies mit den neuen Herausforderungen, welche der Zusammenschluss mit sich bringt.

    Der jetzige CEO Ralph Hamers habe sich bereit erklärt, im Interesse des kombinierten Unternehmens, des Schweizer Finanzsektors und des Landes zurückzutreten, teilte die UBS am Mittwoch mit. Er werde während einer Übergangsphase noch beratend zur Seite stehen, um einen erfolgreichen Abschluss der Transaktion und eine reibungslose Übergabe zu gewährleisten.

    Bereits nach der UBS-Generalversammlung am nächsten Mittwoch übernimmt der Ermotti das Ruder bei der grössten Schweizer Bank als Konzernchef. Seinen Posten als Swiss-Re-Präsident wird er aufgeben. Um jedoch einen geordneten Übergang beim Rückversicherer zu ermöglichen, werde sich Ermotti an der Generalversammlung am 12. April zur Wiederwahl stellen und nach einer kurzen Übergabeperiode zurückzutreten.

    Der UBS-Verwaltungsrat begründet die Entscheidung mit den «neuen Herausforderungen und Prioritäten», denen die Grossbank mit der Übernahme der CS ausgesetzt sei. Der Niederländer Hamers war erst im November 2020 auf den Schweizer Ermotti gefolgt, der die UBS neun Jahre lang als CEO geleitet hatte. Ermotti habe die Bank nach der globalen Finanzkrise erfolgreich neu positioniert, indem er die Vermögensverwaltung in den Fokus stellte, heisst es in der Mitteilung weiter. Er habe den Fussabdruck des Investment Banking verkleinert und für einen kulturellen Wandel innerhalb der Bank gesorgt.

    «Dank dieser einzigartigen Erfahrung und seiner tiefen Kenntnisse der Finanzdienstleistungsbranche in der Schweiz und weltweit sei Ermotti bestens geeignet, die Integration der Credit Suisse umzusetzen. Ermotti selbst sagte, er fühle sich geehrt, die UBS in diesen Zeiten leiten zu dürfen. Die anstehende Aufgabe sei dringend und herausfordernd, er wisse um die Verunsicherung, die es jetzt gebe. Er verspreche aber, sich vollständig darauf zu konzentrieren, das beste Ergebnis für die Kunden, die Mitarbeiter, die Aktionäre und die Schweizer Regierung zu erzielen.»

    UBS-Präsident Colm Kelleher dankte dem scheidenden Hamers laut Mitteilung für seine erfolgreiche Arbeit in den vergangenen zweieinhalb Jahren und die entscheidende Rolle bei dem Übernahmedeal, aber auch für sein Verständnis für die aktuelle Situation und seine Bereitschaft zurückzutreten. Hamers wiederum sagte, er bedauere seinen Rücktritt, aber die Umstände hätten sich in einer Weise verändert, womit niemand gerechnet habe. Die Integration der CS sei nun die wichtigste Aufgabe.

    Sergio Ermotti ersetzt Ralph Hamers als UBS-CEO. 
    Sergio Ermotti ersetzt Ralph Hamers als UBS-CEO. 
    KEYSTONE
  • 7.20 Uhr

    Ermotti gibt Amt bei Swiss Re ab

    Swiss Re verliert mit der Ernennung von Sergio Ermotti zum UBS-CEO den Verwaltungsratspräsidenten. Ermotti trete an der GV vom 12. April zwar noch zur Wiederwahl an, nach einer kurzen Übergangsphase gebe er sein Amt dann aber ab, teilte der Versicherungskonzern am Mittwoch mit.

    Er wolle sich voll auf seine Rolle bei UBS konzentrieren, heisst es zur Begründung. Ermotti war am Mittwoch überraschend zum Chef der UBS ernannt worden, deren bisheriger Chef Ralph Hamers sich im Zuge der Übernahme der CS von seinem Posten zurückzieht.

    Swiss Re hat nun den bishergien Verwaltungsrat Jacques de Vaucleroy als neuen Vizepräsidenten und Lead Independent Director nominiert. Er werde dem Verwaltungsrat vorsitzen und durch die Übergangsphase führen, bis an einer ausserordentlichen GV eine neue Verwaltungsratspräsidentin oder ein neuer Verwaltungsratspräsident gefunden sei, heisst es weiter.

  • 22 Uhr

    Wir beenden den Ticker vom 28. März 2023

  • 21.52

    Nestlé-CEO: Müssen nach CS-Übernahme Bankbeziehungen neu aufstellen

    Die Übernahme der CS durch die UBS ist auch für Nestlé spürbar. Das Grossunternehmen habe bisher mit beiden Schweizer Grossbanken enge Geschäftsbeziehungen gepflegt, sagte Nestlé-CEO Mark Schneider am Dienstagabend im TV-Sender TeleZüri. «Wir müssen nun sehen, wie wir unsere Bankbeziehungen neu aufstellen, sowohl mit Schweizer als auch internationalen Anbietern.»

    Der Chef des Nahrungsmittelkonzerns lobte in der Sendung «CEO Talk» von TeleZüri zudem Bundesrat, Nationalbank und Finma. Sie hätten «durch entschlossenes Handeln verhindert, dass eine Vertrauenskrise und ein Flächenbrand entsteht», so Schneider.

    Er glaube, dass damit das Vertrauen stabilisiert und wiederhergestellt wurde. «Das ist gerade in dieser unsicheren Zeit besonders wichtig.» Entsprechend sehe er keine negativen Folgen für die Wahrnehmung der Schweiz in der Welt.

  • 18.44 Uhr

    Medien: Credit Suisse-Verantwortliche wollen Grosskunden beruhigen

    Die Credit Suisse-Verantwortlichen haben am Dienstag offenbar erneut versucht, wichtige Kunden im Vorfeld der Übernahme durch die UBS zu beruhigen. In einem Konferenz-Anruf wollte das Führungspersonal der CS Schweiz Grosskunden wie etwa Pensionskassen zum Verbleib bei der Bank überzeugen, wie mehrere Medien am Dienstag berichteten.

    Durch den rund 45-minütigen Webcast am Dienstagmorgen hätten CS Schweiz-Chef André Helfenstein und der Leiter Private Banking Schweiz, Roger Suter, geführt, hiess es. Die Konkurrenz am Bankenplatz Schweiz sei nach wie vor gross, hiess es an dem Online-Anlass: «Der Wettbewerb schläft nie – und das ist eine gute Sache», wird Helfenstein in einem Bloomberg-Artikel zitiert.

    Bereits vergangene Woche hatte die CS ein Schreiben an wichtige Kunden adressiert. Die Bank richte ihren Fokus darauf, einen «reibungslosen Übergang» für die Kundinnen und Kunden sicherzustellen, versicherten die Verantwortlichen damals. Als Zeithorizont für den Zusammenschluss mit der UBS wurde dabei weiterhin Ende 2023 genannt. «Bis dahin wird die Credit Suisse ihre Geschäftstätigkeit wie gewohnt fortsetzen und dabei eng mit der UBS zusammenarbeiten.»

  • 13.55 Uhr

    Baume-Schneider verteidigt Griff zum Notrecht

    Justizministerin Elisabeth Baume-Schneider hat den Griff des Bundesrats zum Notrecht für die Stabilisierung und Übernahme der angeschlagenen Grossbank Credit Suisse (CS) durch die UBS verteidigt. Plötzlich habe die Zeit gedrängt, um einen Konkurs abzuwenden, sagte sie am Dienstag in der SRF-Radiosendung «Tagesgespräch».

    Die Regierung habe rechtlich korrekt gehandelt. Die Bedingungen zur Anwendung von Notrecht seien erfüllt gewesen. «Es muss ein Notfall sein», sagte Baume-Schneider. «Es war die beste Lösung.» Ein Konkurs der systemrelevanten CS sei keine Option gewesen.

    Der Entscheid habe nichts mit Parteipolitik zu tun gehabt, sondern mit der Verantwortung für die Schweiz und das Ausland, sagte die 59-jährige SP-Politikerin. Ein Zusammenbruch der CS «hätte für das In- und Ausland eine Katastrophe gegeben».

    Baume-Schneider verteidigte den Eingriff insbesondere ins Aktionärsrecht. «Wenn es einen Konkurs gegeben hätte, wären die Aktionäre in einer noch schwierigeren Situation», sagte die Bundesrätin. Grundsätzlich bestehe für Aktionäre immer ein Risik

    Elisabeth Baume-Schneider verteidigt das Vorgehen des Bundesrats. (Archivbild)
    Elisabeth Baume-Schneider verteidigt das Vorgehen des Bundesrats. (Archivbild)
    Bild: Keystone
  • 13.11 Uhr

    Ethos gegen Entlastung von VR und Geschäftsleitung

    Die Anlagestiftung Ethos spricht sich gegen die Entlastung der VR-Mitglieder und der Geschäftsleitung der Credit Suisse bei der kommenden Generalversammlung aus. Diese findet trotz der Übernahme durch die UBS am kommenden 4. April in Zürich statt.

    Wie der auf der Internetseite aufgeschalteten Empfehlung zu entnehmen ist, hat sich Ethos auch gegen die Traktanden über die Verwendung des Bilanzergebnisses und die Festsetzung der Dividende ausgesprochen. Und auch bei der Konsultativabstimmung über den Vergütungsbericht und zur Klimastrategie der Bank empfiehlt die Stiftung ein Nein.

    Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag ausserdem berichtet, haben sich neben Ethos auch die Stimmrechtsberater Glass Lewis und ISS gegen den Vergütungsbericht und gegen die Entlastung der CS-Führungsgremien ausgesprochen.

    Wie der Ethos-Empfehlung weiter zu entnehmen ist, spricht sich die Stiftung hingegen für eine Wiederwahl von Axel Lehmann als Präsident des Verwaltungsrates aus. Auch die Verwaltungsräte Mirko Bianchi, Clare Brady und Amanda Norton werden zur Wiederwahl empfohlen.

    Nicht wieder gewählt werden sollen dagegen die bisherigen VR-Mitglieder Iris Bohnet, Christian Gellerstad, Keyu Jin, Shan Li, Seraina Macia, Blythe S. Masters, Richard Henry Meddings und Ana Paula Pessoa.

  • 11.45 Uhr

    Finma rügte CS und UBS

    Die Finanzmarktaufsicht Finma hat ihre ursprünglich für den heutigen Dienstag angesetzte Jahresmedienkonferenz aufgrund der jüngsten Ereignisse kurzfristig abgeblasen. Vielen Fragen rund um die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS bleiben damit unbeantwortet. Den Jahresbericht 2022 veröffentlichte sie nun dennoch.

    Und auch da stehen die beiden Grossbanken im Fokus. Unter anderem beschäftigten die Skandale rund um Archegos und Greensill die Behörde, wobei nicht nur die CS, sondern auch die UBS getadelt wird.

    Insgesamt nahm die Finma im sogenannten Enforcement 2022 über 850 Abklärungen vor – nach 763 solcher im Vorjahr. Sie schloss ausserdem 39 Verfahren ab, nach 34 im Jahr 2021 – sowohl gegen Gesellschaften als auch gegen Personen. Damit nahm die Zahl der durchgeführten Abklärungen und abgeschlossenen Verfahren im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 10 Prozent zu.

    So erhielt etwa die Credit Suisse, wie bereits seit Ende Februar bekannt, eine schwere Rüge durch die Finma im Zusammenhang mit dem Kollaps ihrer «Greensill»-Fonds. Die Grossbank habe im Kontext der Geschäftsbeziehungen mit dem Financier Lex Greensill «in schwerer Weise gegen die aufsichtsrechtlichen Pflichten verstossen», hiess es nach Abschluss der Untersuchung von der Finma.

    Risiken seien nicht angemessen erfasst und überwacht worden, zudem sei die CS ihren Pflichten als Asset Managerin nicht nachgekommen. Die Aufsichtsbehörde ordnete eine Reihe weiterer Massnahmen an. Ein «Aufpasser» wird die Einhaltung überprüfen.

    2022 war auch die Aufarbeitung der hohen Verluste, die sich 2021 aus der Kundenbeziehung mit dem US-basierten Family Office Archegos Capital Management ergeben hatten, ein Schwerpunkt. Bei der Credit Suisse sei dieses Enforcementverfahren noch nicht abgeschlossen, heisst es im am Dienstag veröffentlichten Jahresbericht der Finma.

    Finma-Präsidentin Marlene Amstad hat die beiden Grossbanken schon länger im Blick.
    Finma-Präsidentin Marlene Amstad hat die beiden Grossbanken schon länger im Blick.
    Bild: Keystone

    Bei der UBS wiederum habe eine unabhängige Untersuchung durch einen Prüfbeauftragten die eigenen Erkenntnisse der Finma bestätigt. So hätten sich bei der UBS grosse Schwächen im Bereich Risikomanagement und Risikokontrolle gezeigt, heisst es im Bericht.

    «Die UBS ging bewusst eine Geschäftsbeziehung mit einem intransparenten Kunden mit zweifelhaftem Ruf und potenziell erhöhter Risikobereitschaft ein.» Die Rede ist von «fehlerhafter Risikoeinschätzung» über Kunden und deren Portfolios sowie «erhebliche Mängel» bei Risikomodellen.

    Die UBS habe darauf zahlreiche Schwächen beheben müssen. Unter anderem mussten Kundenbeziehungen wegen mangelnder Transparenz oder unerwünschter Risikoeigenschaften aufgegeben werden. Die Wirksamkeit eingeleiteter Massnahmen werde weiterhin ein Schwerpunkt der Aufsicht bleiben.

  • Dienstag, 11.37 Uhr

    CS-Debakel kostet Migros-Pensionskasse 110 Millionen

    Der Untergang der Credit Suisse hat bei der Migros-Pensionskasse durchgeschlagen. Sie habe eine Einbusse von 110 Millionen Franken erlitten, sagte Migros-Finanzchefin Isabelle Zimmermann am Dienstag auf der Bilanzmedienkonferenz in Zürich.

    Davon sei der grösste Teil auf den Abschreiber bei den AT1-Anleihen der CS zurückzuführen, die mit der Übernahme durch die UBS komplett ausfallen würden. Dies habe knapp 100 Millionen Franken gekostet. Und mit 10 Millionen Franken habe der Absturz der CS-Aktie zu Buche geschlagen.

    Wobei: Insgesamt machten die 110 Millionen lediglich 0,4 Prozent der Bilanzsumme der Pensionskasse aus.

    Auch im Anlageportfolio des Migros Genossenschaftsbundes MGB habe der Sturz der CS-Aktien minimale Spuren hinterlassen, sagte Zimmermann am Rande der Bilanzmedienkonferenz im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Aber dieser Taucher sei durch den Anstieg der UBS-Aktien überkompensiert worden. Insgesamt sei der Netto-Effekt der beiden Grossbanken-Aktien positiv.

    Das CS-Ende erfasst auch die Migros.
    Das CS-Ende erfasst auch die Migros.
    Bild: Keystone
  • 10.40 Uhr

    Ex-CS-Chef Urs Rohner will nichts zurückgeben

    Nach dem Scheitern der Credit Suisse läuft die Suche nach Schuldigen. Dabei fällt immer wieder der Name Urs Rohner. Entgegen anderslautender Gerüchte will der ehemalige CS-Präsident seinen Millionen-Lohn aber behalten.

    Mehr dazu liest du hier.

  • 22 Uhr

    Wir beenden den Ticker vom 27. März 2023

    Thomas Jordan: «Grösse einer Bank nicht allein entscheidend für Risiken»

    Thomas Jordan: «Grösse einer Bank nicht allein entscheidend für Risiken»

    SNB-Präsident Thomas Jordan relativiert die Risiken für die Stabilität des Schweizer Finanzsystems, weil es nach der Notübernahme der CS durch die UBS nur noch eine Grossbank gibt. Entscheidend sei nicht nur die Grösse eines Instituts, sondern das Geschäftsmodell.

    28.03.2023

  • 19.35 Uhr

    UBS-Konzernchef Ralph Hamers appelliert an CS-Mitarbeitende

    UBS-Konzernchef Ralph Hamers hat sich in einem Schreiben an die CS-Mitarbeiter gewandt und an deren Zuversicht appelliert. «Was die gemeinsame Zukunft angeht, ist es mir vor allem ein Anliegen, dass wir alle zuversichtlich sind für unsere neue Ausrichtung», schrieb er in einem internen Schreiben an die Mitarbeiter der Credit Suisse, welche von der UBS übernehmen wird.

    Er hoffe, «dass wir alle die verschiedenen Wachstumsmöglichkeiten erkennen, die vor uns liegen». Hamers sprach in der Mitteilung, welche der Nachrichtenagentur AWP vorliegt und über die zuvor Reuters berichtet hatte, von einer starken gemeinsamen Bank. «Gemeinsam werden wir im Wealth Management unsere Kräfte bündeln können, mit mehr Gewicht im Asset Management, einer klaren Führungsposition in unserem Schweizer Heimmarkt und einer besseren, kundenorientierten Investmentbank.»

    Bei der Zusammenführung der beiden Banken gehe es darum, die Mitarbeitenden zusammenzubringen, um die gemeinsame lange Schweizer Bankgeschichte mit Erfolg weiterzuführen, ebenso wie den Kundenservice, für dessen Qualität beide Banken bekannt seien. Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung würden wesentlich sein.

    «Zu diesem Zeitpunkt verfügen wir noch nicht über alle Details.» Sobald sich etwas Neues ergibt, werde man aber transparent darüber informieren, was geplant werde und was sich ändern könnte. «Wir werden alles umsichtig und sorgfältig angehen», schrieb Hamers.

  • 10.58 Uhr

    Präsident der Saudi National Bank tritt zurück

    Ammar Al Khudairy, der Präsident des grössten Credit-Suisse-Aktionärs Saudi National Bank (SNB), ist zurückgetreten. Der Verwaltungsrat der saudischen Bank hat den Rücktritt von Al-Khudairy «aus persönlichen Gründen» angenommen, erklärte die Bank am Montag in einer Mitteilung an der Börse in Riad.

    Ammar Al-Khudairy an einem Panel 2019 im saudiarabischen Riad.
    Ammar Al-Khudairy an einem Panel 2019 im saudiarabischen Riad.
    Faisal Al Nasser / Bloomberg via Getty Images

    Die Mitteilung liess jedoch offen, ob der Rücktritt mit seinen Äusserungen zur Beteiligung der SNB an der Credit Suisse zusammenhängt. Aussagen von Al Khudairy hatten vor Mitte März zu einem Absturz der CS-Aktien geführt. Er hatte in einem Interview mit Bloomberg-TV erklärt, dass die SNB ihren Anteil von 9,9 Prozent an der CS aus regulatorischen Gründen nicht erhöhen werde.

    Der Rest der Geschichte ist bekannt: Vergangenen Sonntag war die Traditionsbank am Ende. Am 19. März verkündeten der Bundesrat, die Schweizerische Nationalbank und die Finma die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS, die sonst nicht überlebt hätte.

    Al Khudairy wird nun durch den CEO der Saudi National Bank, Saeed Mohammed Al Ghamdi, ersetzt, erklärte die saudische Bank weiter. 

  • 8.30 Uhr

    Kollabierte Silicon Valley Bank wird verkauft

    Nach ihrem Kollaps wird die amerikanische Silicon Valley Bank (SVB) von der First Citizens Bank übernommen. Das teilte die US-Einlagensicherung FDIC am Montag mit. Die First Citizens Bank übernehme Vermögenswerte in Form von Einlagen und Krediten. Andere Vermögensbestandteile, vor allem Wertpapiere, bleiben unter der Kontrolle der FDIC, wie weiter mitgeteilt wurde.

    Am 10. März war das auf Start-up-Finanzierung spezialisierte Geldhaus SVB unter staatliche Kontrolle gekommen. Am Tag zuvor hatte bereits die freiwillige Abwicklung der US-Kryptobank Silvergate Capital Schockwellen durch Teile des Finanzsektors geschickt. Weitere kleine Geldhäuser gerieten ebenfalls ins Straucheln, die Signature Bank brach komplett zusammen.

    Seitdem hat sich die Krise zu einem Bankenbeben entwickelt, das die Aktienkurse von Bankhäusern weltweit unter Druck setzt. Im Zuge der Eskalation kam es zu einem Notverkauf der Credit Suisse an die UBS. Am vergangenen Freitag folgte dann erneut ein Ausverkauf bei europäischen Finanzwerten. Neben vielen europäischen Spitzenpolitikern bemühte sich am Wochenende angesichts der Turbulenzen im Bankensektor auch US-Präsident Joe Biden um eine Entspannung der Lage.

  • Montag, 4.11 Uhr

    Julius-Bär-Chef: Schweizer Finanzplatz bleibt stark

    Das Debakel der Credit Suisse (CS) hat laut dem Chef des Vermögensverwalters Julius Bär, Philipp Rickenbacher, «grundsätzlich» nichts an der Stärke des Schweizer Finanzplatzes geändert. Der Finanzplatz besitzt alle Elemente, um erfolgreich zu sein, wie er sagte. Neben einer breiten Palette von Banken unterschiedlicher Grösse profitiere die Schweiz von einem «echten Ökosystem», wie dem starken Franken, der politischen Stabilität und einem hohen Bildungsniveau, sagte Rickenbacher in einem Interview mit der Westschweizer Zeitung «Le Temps» vom Montag.

    Doch beeinflusse die Medienberichterstattung über ein solches Ereignis die Wahrnehmung des Schweizer Finanzplatzes im Ausland «zumindest kurzfristig». Dem fügte er hinzu, dass zwei Elemente hervorzuheben seien: «Einerseits die Schwierigkeit, die es zu lösen galt, und andererseits die Tatsache, dass es der Schweiz gelungen ist, dies mit ihren eigenen Kräften rasch zu tun.»

    Auf die Frage nach einem möglichen Zufluss von CS-Kundengeldern sagte er, dass es im letzten Jahr einige Bewegungen gegeben habe. Die Zahl ehemliger CS-Kunden und -Mitarbeitenden sei überschaubar geblieben. «Wir werden sehen, was 2023 passiert.»

  • 22 Uhr

    Wir beenden den Ticker vom 26. März 2023

  • 21.33 Uhr

    Blocher fordert in TV-Interview Aufspaltung der UBS

    Alt Bundesrat Christoph Blocher hat vor Risiken für die Schweiz durch die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS gewarnt. Diese seien zu gross. Er hoffe, dass die Wettbewerbsbehörden die fusionierte Bank aufspalteten.

    Heute sei die UBS gut geführt, sagte Blocher am Sonntag im Interview mit «19h30», der Tagesschau des Westschweizer Fernsehens RTS. Der SVP-Politiker erinnerte aber daran, dass auch die UBS im Jahr 2008 vom Bund habe gerettet werden müssen.

    Man dürfe die Banken nicht so gross machen, dass es, wenn ein Fehler passiere, ein ganzes Land mitreisse, sagte der Ex-Magistrat.

    Blochers Ansicht wird gemäss einer am Freitag veröffentlichten Umfrage im Auftrag der SRG von einer grossen Mehrheit der Bevölkerung geteilt. Gegenüber dem Forschungsinstitut GFS Bern sagten 79 Prozent der Befragten, die UBS sei nach der Übernahme zu gross und müsse aufgeteilt werden.

    Finanzministerin Karin Keller-Sutter hatte am Samstag in der «Samstagsrundschau» von Radio SRF vor voreiligen Schritten gewarnt. Im Moment habe die Stabilisierung der Lage Priorität. Eine Abtrennung des Schweizer Geschäfts der Credit Suisse zu einem späteren Zeitpunkt hatte sie allerdings nicht ausgeschlossen.

    Blocher nahm den früheren Finanzminister Ueli Maurer gegen den Vorwurf in Schutz, dieser habe vor der Lage der Credit Suisse die Augen verschlossen: «Ein Bundesrat kann nicht eine Bank führen.»

    Blocher kritisierte die Aktivitäten des CS-Managements im Ausland: «Schweizer Banken müssen in der Schweiz sein, anderes können sie nicht.» Er kritisierte jedoch auch die «Too big to fail»-Regeln als unzureichend: «Das ist ein Fehler der Politik.» Blocher verwies auf die gescheiterten Bemühungen der Linken und der SVP, nach der Finanzkrise von 2008 ein Trennbankensystem einzuführen. Auch die Finanzmarktaufsicht Finma habe «eindeutig» versagt.

    Die Schweiz bezahle für Fehler in den USA, sagte Blocher. (Archivbild)
    Die Schweiz bezahle für Fehler in den USA, sagte Blocher. (Archivbild)
    Bild: Keystone
  • 7.45 Uhr 

    Swissmem-Chef sieht keine Gefahr für Werkplatz

    Swissmem sieht wegen der Übernahme der Credit Suisse (CS) durch die UBS keine Gefahr für den Werkplatz Schweiz. Wichtig sei, dass die Exportfinanzierung der CS aufrechterhalten werden, sagte der Chef des Industrieverbands, Martin Hirzel.

    «Ich hoffe, dass die UBS die aktuelle Situation nicht ausnutzt, um der Industrie schlechtere Konditionen aufzudrücken», so der Swissmem-Chef im Interview mit dem «SonntagsBlick».

    Während kleine und grosse Unternehmen das CS-Aus kaum spüren würden, sieht Hirzel die grössten Umstellungen auf mittelgrosse Exportfirmen zukommen. «Sie werden sich daran gewöhnen müssen, dass sie nicht mehr alle Finanzgeschäfte im eigenen Dorf und in der Muttersprache aufgleisen können.»

    Generell bedeute nur noch eine Grossbank weniger Konkurrenz auf dem Finanzplatz, was vor allem für exportorientierte Firmen keine gute Nachricht sei. «Die Industrie konnte die Angebote der UBS mit jenen der CS vergleichen, in dem von beiden eine Offerte eingeholt wurde», so Hirzel. «Das ist jetzt vorbei, und es drohen tendenziell schlechtere Konditionen beim Zahlungsverkehr, bei Krediten und bei der Platzierung von Unternehmensanleihen. Zudem war die CS bei der Finanzierung und Absicherung von Exportgeschäften absolut führend.»

    Die vom Staat eingefädelte CS-Übernahme durch die UBS am Sonntag sei aus Sicht seines Verbands aber sauber verlaufen, sagte Hirzel. «Die Firmen haben kein Geld verloren, der Zahlungsverkehr und auch die Absicherung von Wechselkursrisiken funktionierten einwandfrei. Ein Konkurs der CS hätte für den Werkplatz Schweiz dagegen katastrophale Folgen gehabt.»

  • 5.02 Uhr

    Mitte-Präsident Pfister fordert höhere Eigenkapitalquote

    Mitte-Präsident Gerhard Pfister hat eine höhere Eigenkapitalquote für Banken gefordert. «Es braucht eine Eigenkapitalquote von 20 Prozent, das wird von diversen renommierten Fachleuten für vernünftig gehalten.»

    Die mangelnde Eigenkapital-Ausstattung sei Kern des Problems. «Zu wenig Eigenkapital bringt Risiken, die wir den Steuerzahlenden nicht mehr zumuten können.» Die Idee ist nicht neu und wurde bisher von der Linken gefordert. «Wir müssen in der Politik aufhören, eine Idee schon deshalb abzulehnen, weil sie vom politischen Gegner kommt», sagte Pfister im Interview mit dem «SonntagsBlick».

    Auch die Banken müssten einen Sinneswandel vollziehen: «Am Sonntag verteufelt man den Staat, und am Montag ruft man nach ihm. Diese Mentalität geht nicht mehr, darum appelliere ich an die Verantwortlichen in der Wirtschaft, sich in Zukunft differenzierter zur Rolle des Staates zu äussern», sagte Pfister. «Die Überheblichkeit gewisser Banker, die mit dem Geld anderer Leute bei der Weltspitze mitspielen wollen, funktioniert nicht.»

    Der Mitte-Präsident fände es zudem «sehr sinnvoll und anständig» würden die «sehr gut besoldeten» Credit-Suisse-Manager freiwillig Geld zurückzahlen. «Wenn dies nicht passiert, muss man prüfen, was sich auf dem Rechtsweg machen lässt. Es geht wie gesagt um das Vertrauen der Bevölkerung in Wirtschaft und Politik.»

    Für Mitte-Präsident Gerhard Pfister müssen Banken eine höhere Eigenkapitalquote aufbauen.
    Für Mitte-Präsident Gerhard Pfister müssen Banken eine höhere Eigenkapitalquote aufbauen.
    Bild: Keystone
  • 3.30 Uhr

    Finma prüft Massnahmen gegen CS-Management

    Die Finanzmarktaufsicht Finma prüft inwieweit das heutige Credit-Suisse-Management zur Rechenschaft gezogen werden kann. «Wir sind keine Strafbehörde, aber wir loten die entsprechenden Möglichkeiten aus», sagte Finma-Präsidentin Marlene Amstad.

    Ob neue Verfahren eröffnet werden, sei noch offen. Nach der Übernahme liege der Fokus auf der Übergangsphase der Integration der CS in die UBS und der Finanzstabilität, so Amstad im Interview mit der «NZZ am Sonntag». Die Anforderungen an Kapital und Liquidität für die neue Riesenbank UBS sollen aber progressiv steigen. «Wir können das nicht per Montag verlangen, gewisse Übergangsfristen sind notwendig. Aber die Anforderungen werden steigen.»

    Die Finma begrüsse ausserdem die Diskussion über neue Interventions-Instrumente. «Erstens um die Bussenkompetenz, die die meisten Aufsichtsbehörden kennen. Das Zweite ist das sogenannte Senior-Manager-Regime, bei dem es um die Feststellung von Verantwortlichkeiten geht», sagte die Finma-Präsidentin. In der CS habe ein kulturelles Problem geherrscht, das sich in fehlenden Verantwortlichkeiten niedergeschlagen habe. «Oft war nicht klar, wer für was verantwortlich war.»

    In vielen Fälle könne ihre Behörde aber jetzt schon einschneidende Massnahmen verfügen, sagte Amstad. Bei Verstössen gegen das Aufsichtsrecht habe die Finma schon früher intensiv eingegriffen. In den letzten Jahren seien sechs Enforcement-Verfahren gegen die CS geführt worden. «Aber gerade wenn wir scharf vorgehen, wird das meistens nicht öffentlich. Stellen Sie sich vor, es wäre bekannt geworden, dass wir bereits im November an der Sanierungsverfügung der CS arbeiteten oder die CS aufgefordert haben, alternative Lösungen für den jetzt eingetretenen Fall vorzubereiten.»

    Die Finanzmarktaufsicht Finma prüft inwieweit das heutige Credit-Suisse-Management zur Rechenschaft gezogen werden kann. «Wir sind keine Strafbehörde, aber wir loten die entsprechenden Möglichkeiten aus», sagte Finma-Präsidentin Marlene Amstad.
    Die Finanzmarktaufsicht Finma prüft inwieweit das heutige Credit-Suisse-Management zur Rechenschaft gezogen werden kann. «Wir sind keine Strafbehörde, aber wir loten die entsprechenden Möglichkeiten aus», sagte Finma-Präsidentin Marlene Amstad.
    Archivbild: Keystone
  • 21.30 Uhr

    Wir beenden den Ticker vom 25. März 2023

  • 16.37 Uhr

    Credit Suisse-CEO Körner appelliert an Belegschaft

    Credit Suisse-Chef Ulrich Körner hat die Übernahme durch die Grossbank UBS gegenüber den Mitarbeitenden verteidigt. Obwohl er erst seit einigen Monaten CEO der Gruppe sei, teile er die tiefe Traurigkeit und Enttäuschung, erklärte Körner in einem Schreiben an die Belegschaft.

    Die Entscheidung, das Geschäft mit der UBS zusammenzulegen, sei weder vom Verwaltungsrat noch von den anderen Beteiligten an den Diskussionen vom vergangenen Wochenende leichtfertig getroffen worden. Dies sei die einzige praktikable Option und bringe sowohl den Kunden als auch dem Markt Stabilität und Gewissheit, heisst es weiter in dem Schreiben, über das der britische Guardian zuerst berichtete.

    Credit Suisse-CEO Ulrich Körner hat sich an die Belegschaft gewandt (Archivbild)
    Credit Suisse-CEO Ulrich Körner hat sich an die Belegschaft gewandt (Archivbild)
    Bild: KEYSTONE

    Üblicherweise nehme die Einigung über eine solche Transaktion sechs Monate in Anspruch. Diese habe jedoch nur vier Tage gedauert. Daher seien viele praktische Fragen noch nicht geklärt. «Wir werden uns Tag für Tag mit diesen Fragen beschäftigen, um allen die nötige Klarheit zu verschaffen», wird Körner zitiert.

    Bis zum rechtlichen Abschluss der Transaktion im Laufe des Jahres blieben die beiden Banken unabhängig und müssten auch weiterhin so arbeiten, heisst es weiter. Körner bleibe der Bank «voll verpflichtet». «Ich werde an Ihrer Seite sein, wenn wir daran arbeiten, die Transaktion zu einem Erfolg zu machen», sagte er. Daher bat er die Beschäftigten, sich weiter auf die Kunden zu konzentrieren und ihnen weiterhin den hervorragenden Service zu bieten, den sie von der Bank erwarteten.

    Körner äusserte sich zudem über die Forderung der Schweizer Regierung, Bonuszahlungen für die Jahre bis 2022 vorübergehend auszusetzen. Die diesbezüglichen Gespräche der CS mit den Schweizer Behörden dauerten noch an, sagte er. «Wir haben noch keine Antwort, aber wir wissen, wie wichtig dies für viele von Ihnen ist», sagte er weiter.

  • 16.15 Uhr

    Bankenprofessor: 50 Milliarden wurden nicht «vergessen»

    Am Morgen vermeldeten die Zeitungen der CH Media, die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS werde 50 Milliarden teurer werden als geplant. Nach Informationen des Nachrichtenportals «20 Minuten» war die Meldung so jedoch nicht korrekt.

    Formell bezieht die Schweizerische Nationalbank (SNB) keine Stellung zu Details des CS-Rettungsschirms. Bei der genannten Summe handelt es sich um die 50 Milliarden Franken, welche am 16. März im Rahmen einer Covered Loan Facility bei der SNB beantragt wurden. Dies bestätigte Hans Geiger, Bankenprofessor der Universität Zürich gegenüber «20 Minuten».

    Geiger stellte im Interview klar: «Die 50 Milliarden sind nicht Teil des CS-UBS-Deals – die Zeitungen der CH Media liegen mit dieser Behauptung falsch.» Bei dem Betrag handle es sich um eine völlig normale und in der Branche übliche Liquiditätshilfe, «die Schweizerische Nationalbank (SNB) ist genau dafür da».

    Auf die Frage, ob diese Liquiditätshilfe abgesichert sei, antwortete Geiger, die SNB sei sicherlich kein Risiko eingegangen. Sie habe von der Credit Suisse eine Sicherheit in Form von Hypotheken und Wertschriften bekommen, die mindestens genauso hoch ausfalle.

    Der Bankenprofessor wisse nicht, ob bereits Geld geflossen sei. «Ende Woche hiess es jedoch seitens CS, dass jeden Tag rund zehn Milliarden abgeflossen sind – somit ist schon denkbar, dass ein Teil des Kredits bereits beansprucht wurde.»

  • 13.50 Uhr

    EVP-Delegierte fordern transparente und schonungslose Analyse

    Die Evangelische Volkspartei der Schweiz (EVP) hat sich hinter die am 18. Juni zur Abstimmung gelangende OECD-Mindestbesteuerung gestellt. Kritik übte die Partei an den Grossbanken, denen es an Glaubwürdigkeit und Integrität fehle.

    Die Delegiertenversammlung fasste am Samstag in Aarau mit 93 Ja- gegen vier Nein-Stimmen bei vier Enthaltungen die Ja-Parole zur OECD-Mindestbesteuerung, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Bereits im November hatten die Delegierten Ja zum neuen Klimaschutzgesetz gesagt.

    Die Partei forderte im weiteren nach der angekündigten Übernahme der Credit Suisse durch die UBS eine transparente und schonungslose Analyse der Rollen und Verantwortung aller Beteiligten. Es brauche verschärfte Leitplanken sowie klare Richtlinien für die Vergabe von Boni. An die UBS appellierte die EVP, eine Verselbstständigung des Schweizer Geschäfts der Credit Suisse ernsthaft zu prüfen.

    Parteipräsidentin und Nationalrätin Lilian Studer (AG) sagte, viele Manager der Grossbanken, allen voran der Credit Suisse, hätten in den letzten Jahren Glaubwürdigkeit und integres Handeln schmerzlich vermissen lassen und damit den galoppierenden Vertrauensverlust bei Bevölkerung und Finanzmärkten verursacht.

  • 12.20 Uhr

    Keller-Sutter: CS hat bereits grossen Milliardenbetrag abgezogen

    Die Credit Suisse hat am vergangenen Wochenende bereits einen grossen Milliardenbetrag von der von Bund und Nationalbank gewährten Garantie beansprucht. Dies sagte Bundesrätin Karin Keller-Sutter in der «Samstagsrundschau» von Radio SRF.

    Die genauen Zahlen, wie viel Geld abgezogen worden sei, seien ihr nicht bekannt. Die kenne die Schweizerische Nationalbank (SNB), sagte sie. Das Geld sei benötigt worden, weil im In- und im Ausland weiter Kunden Geld abgezogen hätten und weil die Gegenpartei, andere Banken, ihrerseits Garantien verlangt hätten.

    Zu der von ihrer Partei geforderten Abspaltung des Schweizer Geschäfts der Credit Suisse im Zuge der Übernahme durch die UBS warnte sie vor vorschnellen Schritten. Jetzt stehe die Stabilisierung der Lage im Vordergrund. Sie schloss es aber zu einem späteren Zeitpunkt nicht aus. Denn die UBS habe alles Interesse, zu schrumpfen.

    Keller-Sutter sprach sich zudem für eine Aufarbeitung der Geschehnisse aus. Möglicherweise werde sie das an der kommenden Sondersession selber beantragen.

  • 9.50 Uhr

    CS-Rettung kostet 50 Milliarden mehr als bislang bekannt

    Bislang war bekannt, dass der Bund für die Übernahme der CS durch die UBS insgesamt 209 Milliarden Franken bereitstellen wird: 9 Milliarden davon seien als Verlustgarantie für die UBS vorgesehen, 200 Milliarden als «ausserordentliche Liquiditätshilfe» der Schweizer Nationalbank (SNB).

    Laut Recherchen der «Schweiz am Wochenende» wird allerdings noch mehr Geld fällig. So fehlen in der bislang vom Bund kommunizierten Rechnung weitere 50 Milliarden für die sogenannte zusätzliche Liquiditätshilfe gegen das Konkursprivileg. Das bestätigte die SNB auf Anfrage der «Schweiz am Wochenende». Demnach werde die Schweiz insgesamt 259 Milliarden in die CS-Übernahme investieren.

    Die Flagge der Schweiz weht neben dem Logo der Schweizer Bank Credit Suisse in Luzern.
    Die Flagge der Schweiz weht neben dem Logo der Schweizer Bank Credit Suisse in Luzern.
    Archivbild: Michael Buholzer/KEYSTONE/dpa
  • 5.30 Uhr 

    Keller-Sutter: «Too big to fail»-Regelung für global tätige Banken nicht geeignet

    Die Schweizer «Too big to Fail»-Regelung ist laut Finanzministerin Karin Keller-Sutter nicht ohne weiteres für die Abwicklung einer global tätigen systemrelevanten Bank geeignet. «In der Praxis wären die volkswirtschaftlichen Schäden [...] beträchtlich», sagte sie.

    Auch wenn eine Abwicklung gemäss «Too big to fail» rein rechtlich möglich gewesen wäre, sei bei der Übernahme der Credit Suisse (CS) durch die UBS «klar nicht der Moment für Experimente» gewesen. Beim Übernahmeentscheid sei zudem kein Druck auf die Schweiz ausgeübt worden. «Es drängte uns niemand in eine bestimmte Richtung», sagte Keller-Sutter in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung».

    Der Forderung, der UBS aufzuerlegen den Schweizer Teil der CS als eigenständige Bank abzuspalten, erteilte sie eine Absage: «Die ausgehandelte Übernahme mit neuen Bedingungen zu gefährden und in diesem Stadium zu stören, wäre hochriskant – mit allen erwähnten Folgen für die Schweizer Volkswirtschaft und die internationalen Finanzmärkte», so Keller-Sutter. «Das ist unschön, auch der Bundesrat musste da durch, aber das ist die Realität.»

    Die Finanzministerin sei überzeugt, dass die Übernahme der CS durch die UBS samt den Sicherheiten des Bundes die beste Variante sei. «Alle anderen Optionen waren aus unserer Sicht riskanter für den Staat, den Steuerzahler, den Schweizer Finanzplatz und die internationalen Märkte.» Die UBS habe dabei nicht die Bedingungen diktiert. «Sie hatte sicher keine schwache Position», gestand Keller-Sutter allerdings ein.

    Karin Keller Sutter an einer Medienkonferenz in Bern.
    Karin Keller Sutter an einer Medienkonferenz in Bern.
    Archivbild: Keystone
  • 22 Uhr

    Wir beenden den Ticker vom 24. März 2023

  • 20.14 Uhr

    EU will Finanzmärkte beruhigen

    Nach dem Bankenbeben in den USA und der Schweiz bemüht sich die EU um eine Beruhigung der Finanzmärkte. «Das Bankensystem ist stabil in Europa», sagte Bundeskanzler Olaf Scholz beim EU-Gipfel in Brüssel. Die europäische Bankenaufsicht und das Finanzsystem stünden robust und stabil da und die europäischen Banken hätten eine widerstandsfähige Kapitalausstattung.

    Der französische Präsident Emmanuel Macron sagte, die Situation der europäischen Banken sei nicht mit der Krisenbank Credit Suisse vergleichbar. «Das Fundament ist gesund.» Eurogruppen-Chef Paschal Donohoe sagte: «Ich bin sehr zuversichtlich, was die Liquidität und die Widerstandsfähigkeit angeht, die unser Bankensystem aufgebaut hat.» Die Regulierungsbehörden sowie nationale und europäische Institutionen hätten eine sehr wichtige Rolle dabei gespielt, die Widerstandsfähigkeit des Bankensystems zu stärken.

    Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis sagte, die Europäische Zentralbank (EZB) habe sehr gute Arbeit geleistet. «Ich glaube, dass das Bankensystem in Europa stabil und robust ist.»

    Christine Lagarde (r), Präsidentin der Europäischen Zentralbank, spricht mit Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission.
    Christine Lagarde (r), Präsidentin der Europäischen Zentralbank, spricht mit Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission.
    Geert Vanden Wijngaert/AP
  • 18.13 Uhr

    Bankaktien von Krise im Finanzsystem belastet

    Der Schweizer Aktienmarkt ist am Freitag gemeinsam mit den europäischen Märkten deutlich unter Druck gestanden. Vor allem die anhaltenden Probleme im US-Bankensektor und der damit verbundene, erhöhte Stress im internationalen Finanzsystem hätten auf die Stimmung gedrückt, sagten Marktteilnehmer.

    US-Finanzministerin Janet Yellen etwa habe mit ihren jüngsten Aussagen, wonach die Regierung bei Bedarf weitere Massnahmen zum Schutz von Bankeinlagen unternehmen würde, die breite Verunsicherung an den Finanzmärkten jedenfalls in keiner Art und Weise ausräumen können. Noch am Mittwoch hatte sie verlauten lassen, dass es eine «pauschale» Einlagensicherung zur Stabilisierung des US-Bankensystems nicht geben werde. «Die Aufsichtsbehörden haben öffentlich hin und her über die Absicherung aller Einlagen in den USA diskutiert, wobei die US-Finanzministerin die Panik scheinbar mit noch mehr Panik zu bekämpfen versucht, indem sie sich widersprüchlich äusserte», meinte ein Händler.

    Der SMI verlor bei Handelsschluss 0,79 Prozent auf 10'634,04 Punkte, im Tief gegen Mittag war er bis auf 10'562 Zähler gefallen. Damit beschloss der Leitindex die Woche immerhin 20 Punkte über dem Stand vom letzten Freitag. Der deutsche Dax verlor gar 1,66 Prozent, der französische CAC 40 1,74 Prozent und der britische FTSE 1,26%.

  • 18.03 Uhr

    Mehrheit sieht Übernahme der Credit Suisse durch die UBS skeptisch

    Die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung ist skeptisch gegenüber der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS. Dies zeigt eine aktuelle Umfrage im Auftrag der SRG. Demnach sind 54 Prozent der Befragten eher oder überhaupt nicht einverstanden mit der gewählten Lösung.

    In der am Freitag veröffentlichten Erhebung des Forschungsinstituts GFS Bern sagten 30 Prozent der Befragten, sie seien eher einverstanden. Der Anteil jener, die sich sehr einverstanden zeigten, fällt mit 5 Prozent gering aus. 11 Prozent sagten, der Deal sei nicht oder noch nicht beurteilbar.

    Am höchsten ist der Anteil der Unzufriedenen mit 62 respektive 61 Prozent bei den Wählerschaften von Grünen und SVP. Von den Anhängerinnen und Anhängern der SP sagten 53 Prozent, sie seien bestimmt oder eher nicht einverstanden mit der Übernahme. Grösser ist die Unterstützung bei der Basis von GLP, Mitte und FDP.

    Während sich bei der Wählerschaft der Grünliberalen 48 Prozent bestimmt oder eher gegen die Übernahme aussprachen und sich 44 Prozent sehr oder eher damit einverstanden erklärten, äusserten sich bei der Mitte-Basis 50 Prozent der Befragten positiv. Bei den Wählerinnen und Wählern der FDP findet die gewählte Lösung eine Mehrheit von 55 Prozent.

    Bei den Parteiungebundenen überwiegt die Skepsis mit 53 zu 22 Prozent. In dieser Gruppe ist der Anteil der Unentschiedenen mit 25 Prozent am höchsten.

  • 16.44 Uhr

    Kommission will rechtliche Schritte gegen CS-Führung prüfen

    Auch die Rechtskommission des Nationalrats (RK-N) hat sich mit dem Debakel rund um die Grossbank Credit Suisse beschäftigt. Sie möchte beispielsweise mögliche Verantwortlichkeiten von früheren und aktiven Führungsorganen der CS prüfen lassen.

    Sie hat ein entsprechendes Postulat eingereicht, wie die Parlamentsdienste am Freitag mitteilten. Konkret soll der Bundesrat mit der Prüfung einer möglichen Klage gegen die Führungsorgane der Credit Suisse beauftragt werden. Der Nationalrat muss in der ausserordentlichen Session von Mitte April dem Vorstoss noch zustimmen.

    Gleiches gilt für zwei weitere Postulate, welche die Rechtskommission eingereicht hat. Demnach soll der Bundesrat beauftragt werden, die gesetzlichen Grundlagen und Grenzen des Notrechts in einem Bericht aufzuzeigen und den Einbezug des Parlaments in Krisensituationen zu prüfen. Zudem soll die Landesregierung die praktische Anwendbarkeit, die Wirksamkeit und die Sinnhaftigkeit der «Too big to fail»-Gesetzgebung für internationale Grossbanken untersuchen.

    Generell hat die RK-N nach eigenen Angaben «zur Kenntnis genommen, dass der Bundesrat von einer grossen zeitlichen und sachlichen Dringlichkeit ausgegangen und zur Auffassung gelangt ist, dass ein Nichthandeln für die Schweiz einen grossen Schaden bewirkt hätte», wie es in der Mitteilung weiter heisst. Der Bundesrat habe «entschlossen gehandelt und damit die Voraussetzungen für eine Stabilisierung des Finanzplatzes Schweiz geschaffen».

  • 16.15 Uhr

    CS-Übernahme: Personalverband startet Petition für Kündigungsstopp

    Der Schweizerische Bankpersonalverband (SBPV) startet nach der Übernahme der CS durch die UBS eine Petition für einen Kündigungsstopp bis Ende 2023. Das Management der beiden Grossbanken dürfe nicht «rücksichtslos und vorschnell Mitarbeitende entlassen», fordert der Verband in einer Mitteilung vom Freitag.

    Die Verunsicherung sei riesig, insbesondere bei den rund 17'000 Mitarbeitenden der CS in der Schweiz, aber auch bei den UBS-Angestellten, schreibt der SBPV. Die beiden Banken und der Bundesrat stünden in der Pflicht, einen Kahlschlag zu verhindern und möglichst viele Arbeitsplätze zu retten. Es brauche einen Kündigungsstopp bei CS und UBS bis Ende des Jahres, bis alle Pläne der UBS für die Zukunft auf dem Tisch liegen und klar sei, wie diese umgesetzt werden sollen.

  • 16.01 Uhr

    SP-Parteirat fordert PUK, Rückzahlung der CS-Boni und Stellenerhalt

    Der SP-Parteirat fordert die Einsetzung einer Parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK) zur CS-Übernahme. Ausserdem sollen die verantwortlichen Manager die Boni zurückzahlen, keine Stellen abgebaut und eine Grössenbeschränkung für Banken eingeführt werden.

    Die SP-Fraktion und das SP-Präsidium sollen sich dafür einsetzen, dass die beantragten Nachtragskredite nur unter Bedingungen genehmigt werden, fordert der Parteirat am Freitag in einer Resolution. So sollen die «fehlbaren Manager im Minimum die einkassierten, überrissenen Boni» zurückerstatten. Ausserdem soll sich die SP-Spitze für den Stellenerhalt einsetzen.

    Um eine neue «demokratiefeindliche Monsterbank» zu verhindern, müsse die UBS das CS-Inlandgeschäft so schnell wie möglich wieder ausgliedern. Und auch dann müsse die neue Bank von der öffentlichen Hand kontrolliert werden, um die Risiken zu reduzieren.

  • 14.34 Uhr

    Die GPK des Ständerats beginnt mit ihren Abklärungen

    «Für die parlamentarische Oberaufsicht stellen sich verschiedene Fragen namentlich zur Aufsicht und zur Umsetzung der bestehenden Gesetzgebung.», ist auf der Website des eidgenössischen Parlaments zu lesen. Diese Anfrage markiert den Beginn der Abklärungen der eidgenössischen Räte.

    Die Geschäftsprüfungskommission des Ständerats will nach eigener Verlautbarung «die Hauptakteure auf Bundesebene, namentlich die Vorsteher bzw. Vorsteherinnen der betroffenen Departemente (insbesondere EFD, EJPD) sowie die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA) und die Schweizerische Nationalbank (SNB) anzuhören.»

  • 14.25 Uhr

    UBS will Namen Credit Suisse offenbar noch mehrere Jahre beibehalten

    Die UBS wolle die von ihr einverleibte Credit Suisse drei bis vier Jahre unter dem bisherigen Namen weiterbetreiben, auch wenn die Fusion schon abgeschlossen sein sollte. Das berichtet die «Finanz und Wirtschaft» unter Berufung auf «gut unterrichtete Kreise.»

  • 22 Uhr

    Wir beenden den Ticker vom 23. März 2023

  • 15.01 Uhr

    Viele Banken erhöhen Sparzinsen nach SNB-Entscheid

    Die Zinsen auf den Sparkonten steigen weiter. Kurz nachdem die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Leitzins am Donnerstag um 0,5 Prozentpunkte auf 1,5 Prozent erhöht hat, haben bereits viele Finanzinstitute Zinserhöhungen auf ihren Konten angekündigt.

    Die Zuger Kantonalbank hat unmittelbar reagiert und erhöht die Zinsen auf Spar- und Vorsorgekonten per Mai 2023. Die Kundschaft erhält neu auf dem Sparkonto «plus» und dem Vorsorgekonto «Sparen 3» bis 100'000 Franken einen Zins von 0,90 Prozent.

    Die Postfinance hebt Zinssätze auf Spar- und Vorsorgekonten per 1. Mai auf 0,7 Prozent bis 50'000 Franken an. Zuvor waren es 0,4 Prozent bis 25'000 Franken.

    Bei der Bank Valiant heisst es, dass sie auf den SNB-Zinsschritt «umgehend» reagiere und die Zinsen auf ihrem Sparsortiment bereits zum vierten Mal erhöhe. Wer bei Valiant Neugeld auf das Sparkonto Plus transferiert, erhält nun laut den Angaben 1,5 Prozent Zins.

    Die Bank WIR lanciert sogar ein neues Sparprodukt. Dieses biete eine Verzinsung von 1,8 Prozent, heisst es in einer Mitteilung.

    Und auch die Credit Suisse erhöht die Zinsen auf dem CSX Platinum Sparkonto laut Mitteilung per kommenden Montag (27.3.) auf 1,5 Prozent. Dies gelte bis zu einer Limite von 250'000 Franken, darüber seien es 0,5 Prozent. Ab 500'000 wird dann kein Zins mehr bezahlt.

    Swiss National Bank's (SNB) Chairman of the Governing Board Thomas Jordan speaks during a media briefing of the Swiss National Bank in Zurich, Switzerland, on Thursday, March 23, 2023. (KEYSTONE/Michael Buholzer).
    Swiss National Bank's (SNB) Chairman of the Governing Board Thomas Jordan speaks during a media briefing of the Swiss National Bank in Zurich, Switzerland, on Thursday, March 23, 2023. (KEYSTONE/Michael Buholzer).
    KEYSTONE
  • 22 Uhr

    Wall Street nach Aussagen von Powell und Yellen unter Druck

    Enttäuschte Hoffnungen in Bezug auf die Zinspolitik und Aussagen von US-Finanzministerin Janet Yellen haben die Börsen in den USA unter Druck gesetzt. Nachdem die wichtigsten Indizes auf die wie erwartet ausgefallene kleine Zinsanhebung der US-Notenbank Fed um 0,25 Prozentpunkte zunächst kaum reagierten, kippte die Stimmung am Mittwoch gegen Handelsschluss.

    Fed-Chef Jerome Powell machte all jenen einen Strich durch die Rechnung, die angesichts der Turbulenzen bei einigen Regionalbanken bereits auf ein Ende der Zinserhöhungen oder sogar auf Zinssenkungen in diesem Jahr gesetzt hatten. Im US-Senat sagte Yellen zudem, eine «pauschale» Einlagensicherung zur Stabilisierung des Bankensystems sei kein Thema.

    Die Fed erwartet zum Jahresende nach wie vor einen Leitzins von 5,1 Prozent. 2024 dürfte dann eine Lockerung folgen, aber nicht so stark wie bisher erwartet. Powell machte aber ebenfalls deutlich, dass die Zinsen auch weiter angehoben werden könnten, falls dies nötig sein sollte. Dies, sowie auch die Äusserungen Yellens, die etwa zur selben Zeit in die Märkte gelangten, hätten Druck auf die US-Börsen gebracht, hiess es.

  • 20.45 Uhr

    US-Notenbank-Chef: Ersparnisse bei Banken sind «sicher»

    US-Notenbank-Chef Jerome Powell hat angesichts der derzeitigen Bankenkrise erneut versucht, das Vertrauen von Bankkunden wiederherzustellen. «Ersparnisse im Bankensystem sind sicher», sagte der Präsident der Federal Reserve (Fed) bei einer Pressekonferenz in Washington. Die Notenbank werde die Lage weiter genau beobachten und sei bereit, «alle unsere Instrumente» zu nutzen, um für die Sicherheit und Gesundheit des Bankensystems zu sorgen.

    Zugleich betonte Powell, «Aufsicht und Regulierung» von Banken müssten verstärkt werden. Das Management der vor knapp zwei Wochen zusammengebrochenen kalifornischen Silicon Valley Bank (SVB) habe «schwer versagt».

    Die Pleite der SVB hatte für erhebliche Turbulenzen im Bankensektor und an den Börsen gesorgt. Eine Reihe anderer Banken in den USA und in Europa geriet in Schwierigkeiten.

  • 20.14 Uhr

    Höhere Teuerung in USA erwartet

    Die US-Notenbank hat nun auch neue Schätzungen zur Teuerungsrate veröffentlicht. Sie rechnet im laufenden Jahr mit einer etwas höheren Inflationsrate als zuvor angenommen. Die Teuerungsrate soll durchschnittlich bei 3,3 Prozent liegen. Die von der Fed mittelfristig gewünschte Inflationsrate liegt bei zwei Prozent — davon sind auch die neuen Zahlen noch entfernt.

    Das Fed sagt für dieses Jahr ausserdem ein etwas geringeres Wirtschaftswachstum voraus als noch vor drei Monaten angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der weltgrössten Volkswirtschaft wird demnach 2023 um 0,4 Prozent wachsen. Das wären 0,1 Prozentpunkte weniger als noch im Dezember prognostiziert.

    Der Leitzins-Entscheid der Fed war die neunte Anhebung in Folge — allerdings setzt die US-Notenbank ihren moderaten Kurs fort. Im vergangenen Jahr hatte das Fed mehrmals den Leitzins um beachtliche 0,75 Prozentpunkte angehoben, aber das Tempo zuletzt verlangsamt und im Februar ebenfalls auf einen kleinen Zinsschritt von 0,25 Prozentpunkten gesetzt.

    Das Fed musste bei seiner Entscheidung abwägen zwischen der Beruhigung der Sorgen im Bankensektor und dem Kampf gegen die hohen Konsumentenpreise. Fed-Chef Jerome Powell hatte Anfang März angedeutet, dass wieder grössere Zinssprünge möglich sein könnten.

    Allerdings dürfte die Bankenkrise rund um die Silicon Valley Bank nun ein Hemmnis für weitere deutliche Zinsanhebungen dargestellt haben. Denn die stark gestiegenen Zinsen gelten als ein Grund für die Probleme im amerikanischen Bankensektor.

  • 20.01 Uhr

    EZB-Chefin bekräftigt Entschlossenheit im Kampf gegen Inflation

    EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat die Entschlossenheit der Notenbank im Kampf gegen die hohe Inflation im Euroraum trotz der jüngsten Bankenturbulenzen bekräftigt. «Wir werden für Preisstabilität sorgen, und die Rückführung der Inflation auf mittlere Sicht zu einem Wert von 2 Prozent ist nicht verhandelbar», sagte die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt.

    Die Notübernahme der Schweizer Grossbank Credit Suisse durch den Konkurrenten UBS und die Schieflage einiger kleinerer US-Institute hatten Sorgen auch um die Banken der Eurozone geschürt. Der europäische Bankensektor sei Dank starker Kapital- und Liquiditätspositionen widerstandsfähig, sagte Lagarde.

    Die EZB sei angesichts der aktuellen Marktspannungen bereit, das Finanzsystem erforderlichenfalls mit Liquiditätshilfen zu unterstützen und die reibungslose Transmission der Geldpolitik aufrechtzuerhalten. «Eines steht fest: Es gibt keinen Zielkonflikt zwischen Preis- und Finanzstabilität», bekräftigte Lagarde.

  • 19.06 Uhr

    US-Notenbank erhöht Leitzins leicht

    Zur Bekämpfung der Inflation erhöht die US-Notenbank den Leitzins erneut — trotz Bankenkrise. Mit der Anhebung um 0,25 Prozentpunkte liegt er nun in der Spanne von 4,75 bis 5,00 Prozent, wie die Federal Reserve (Fed) mitteilte.

  • 18.54 Uhr

    «Mehrere 100 Millionen» allein zu Postfinance

    Zu den vielen Problemen der Credit Suisse gehören insbesondere hohe Abflüsse an Kundengeldern zu anderen Instituten.

    Wie ein Sprecher von Postfinance gegenüber «Blick» sagte, seien allein «in den letzten Tagen» Kundengelder in Höhe von «mehreren Hundert Millionen Franken» auf Konten der Postfinance übertragen worden.

  • 18.01 Uhr

    Stadtzürcher Parteien kritisieren CS-Manager

    In Fraktionserklärungen haben Grüne und GLP das Management der Credit Suisse kritisiert. Von der Stadt Zürich fordern sie einen nachhaltigen Umbau des Wirtschaftsstandorts. Die FDP forderte Demut, aber auch Zuversicht für die Zukunft.

    Der Niedergang der CS sei kein Versagen des Marktes und des Kapitalismus, sagte Përparim Avdili in der FDP-Fraktionserklärung an der Sitzung des Zürcher Gemeinderats. Versagt hätte vielmehr die letzten Managergeneration einer einst erfolgreichen Bank. Er betonte die Leistungen der Bank in der Vergangenheit, die auch Zürich zugute gekommen seien.

    Monika Bätschmann warf den Bürgerlichen in der Fraktionserklärung der Grünen vor, dass sie Gewinne den Privaten abgeben und dem Staat die Verluste aufdrücken. Wie alle Rednerinnen und Redner sorgte sie sich um die Mitarbeitenden der CS. Überraschend sei, dass der Bundesrat in diesem Fall so schnell gehandelt habe, aber bei der Klimakrise untätig bleibe.

    Florine Angele bezeichnete den Niedergang der CS als «historische Blamage». Für die GLP sei vieles unverständlich, etwa die Rolle der Finma oder, dass niemand bei der Bank diese Krise habe kommen sehen, sagte sie. Die GLP schloss sich den Grünen an mit der Forderung, den «konservativen Bankenplatz in einen grünen, nachhaltigen Wirtschaftsstandort» umzuwandeln.

    Bernhard im Oberdorf (SVP) gab in einer anschliessenden persönlichen Erklärung den ausländischen Managern die Schuld am Debakel. Unter grossem Protest zählte er die aus seiner Sicht Verantwortlichen auf und forderte «mehr Schweizer Banker».

  • 16.24 Uhr

    CS-Kauf verschlechtert Klimabilanz der UBS

    Die Übernahme der Credit Suisse dürfte die Nachhaltigkeitsbilanz der UBS verschlechtern. Die grösste Bank der Schweiz lag bei CO2-Emissionen und nachhaltigen Anlagen bisher vor ihrer Konkurrentin.

    Die Unterschiede fasst die Nichtregierungsorganisation CDP kompakt zusammen. Für ihr Klima-Engagement wird die UBS mit einem «A» bewertet. Die Credit Suisse musste sich zuletzt mit einem «C», also einer deutlich schlechteren Bewertung, zufriedengeben. Gleiches gilt für die Nachhaltigkeitsbewertungen verschiedener Agenturen. MSCI, S&P, Sustainalytics und Inrate bewerten allesamt die UBS besser als die CS.

    Dieses Bild bestätigt sich auch in den aktuellen Nachhaltigkeitsberichten der beiden Instituten. Ende 2022 waren bei der grössten Schweizer Bank insgesamt 268 Milliarden US-Dollar Kundengelder als nachhaltig klassifiziert. Zum gleichen Zeitpunkt verwaltete die CS nur 132 Milliarden Dollar nachhaltig.

    Was die eigenen Emissionen betrifft, liegt die UBS ebenfalls vorn: Sie hat letztes Jahr 35'787 Tonnen Treibhausgase emittiert (Scope 1, 2 und 3). Die Credit Suisse hingegen emittierte 63'193 Tonnen CO2, unter anderem aufgrund von höheren Emissionen durch Geschäftsreisen.

    Einzig bei der Reduktion der sogenannten finanzierten Emissionen steht die CS besser da, wobei die Zahlen nur bedingt vergleichbar sind. Zwischen 2020 und 2021 hat die UBS ihr Kreditgeschäft mit Unternehmen in den Bereichen Öl und Gas um 42 Prozent reduziert. Neuere Angaben fehlen im aktuellen Nachhaltigkeitsbericht. Die CS hat ihre Emissionen den fossilen Sektoren in den vergangenen zwei Jahren um 64 Prozent reduziert.

  • 15.40 Uhr

    Freisinnige fordern autonome Credit Suisse Schweiz

    Credit Suisse und UBS sind offiziell noch gar nicht fusioniert. Die Freisinnigen haben indes bereits einen Plan, dass es soweit – zumindest für die Schweiz – gar nicht erst kommt.

    Sie werden in der Wirtschaftskommission des Ständerats einen Antrag einreichen, wonach das Schweizer Geschäft der CS vom Rest der Bank abgetrennt wird, der dann in der UBS aufgehen soll. Das berichtet unter anderem der «Blick».

    Mit dem Vorstoss soll das Entstehen einer Mega-Bank verhindert werden, deren Rettung durch den Schweizer Staat nicht mehr zu schultern wäre, wie FDP-Präsident Thierry Burkart dem «Blick» erklärte.

    Auch solle so zum Vorteil der kleineren und mittelgrossen Schweizer Unternehmen das Monopol einer Grossbank verhindert werden und «eine zweite, international vernetzte Bank» bestehen bleiben. Vor allem aber sollten auf diesem Wege möglichst viele Arbeitsplätze erhalten werden, führte Burkart aus. Technisch solle die Abspaltung laut den FDP-Vorstellungen am Tag der Fusion der beiden Banken erfolgen, berichtet «20 Minuten».

    Thierry Burkart und seine Freisinnigen wollen mit einem Antrag verhindern, dass die CS komplett in der UBS aufgeht.
    Thierry Burkart und seine Freisinnigen wollen mit einem Antrag verhindern, dass die CS komplett in der UBS aufgeht.
    Archivbild: Keystone
  • 14.27 Uhr 

    Nach CS-Übernahme muss SIX-Beteiligung geklärt werden

    Die Übernahme der CS durch die UBS hat auch grosse Auswirkungen auf die Besitzerstruktur der Schweizer Börsenbetreiberin SIX. Die einzig verbleibende Grossbank würde mit dem Anteil der CS schlagartig zur alleinigen grössten Aktionärin werden mit einem Anteil von mehr als einem Drittel.

    Die UBS und die Credit Suisse halten laut der SIX aktuell gemeinsam einen Anteil von 34,5 Prozent, wobei beide Banken davon jeweils rund die Hälfte halten dürften. Die UBS weist die Beteiligung im Jahr 2022 mit 17,3 Prozent aus. Insgesamt gehört die SIX rund 120 Finanzinstituten, die gleichzeitig ihre Kunden sind.

    Die Aktien lassen sich nicht ohne weiteres übertragen: Es gibt einen Bindungsvertrag der SIX-Aktionäre, damit die Besitzstruktur langfristig stabil bleibt. Die Aktien sind daher nur beschränkt übertragbar. Der SIX-Verwaltungsrat muss eigentlich jeder Änderung im Aktionariat zustimmen.

    Ob die UBS in Zukunft den ganzen Anteil der beiden Grossbanken von 34,5 Prozent halten wird oder ob sie einen Teil davon an andere Aktionäre oder sonstige Parteien abgeben muss, ist noch nicht geklärt, wie SIX-Sprecher Jürg Schneider am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP sagte. «Es ist noch viel zu früh, um diese Fragen beantworten zu können.» Es hänge auch vom Tempo der UBS ab, wie schnell sie die Akquisition abschliessen und die CS integrieren kann.

  • 13.05 Uhr

    UBS wird für CS-Übernahme keine neuen Aktien ausgeben

    Die UBS wird für die Übernahme der Credit Suisse keine neuen Aktien ausgeben. Es soll mit UBS-Aktien aus den Aktienrückkäufen bezahlt werden. «Die Aktien, die wir für die Akquisition verwenden, stammen ausschliesslich aus dem Aktienrückkaufprogramm von 2022», sagte ein UBS-Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. «Wir müssen also keine neuen Aktien ausgeben.»

    Die zurückgekauften Aktien sollten eigentlich vernichtet werden. Auf diese Weise - neben der Ausschüttung von Dividenden - beteiligt die Bank ihre Aktionäre am Gewinn. Das UBS-Management bevorzugt diese Art von Kapitalrückführung bereits seit einiger Zeit, weil es den UBS-Aktienkurs noch immer als unterbewertet erachtet.

    Im Rahmen des Aktienrückkaufprogramms 2022, das seit Ende März 2022 läuft, hat die UBS bis zum vergangenen Freitag für 4,9 Milliarden Franken über 290 Millionen Aktien zurückgekauft und damit deutlich mehr als die rund 178 Millionen, welche sie für den Kauf braucht. Die UBS zahlt den CS-Aktionären 1 UBS-Aktie für 22,48 CS-Aktien, was zum Zeitpunkt der Fusionsvereinbarung einem Kaufpreis von 3 Milliarden Franken entsprach.

  • 11.15 Uhr

    UBS und Bund über Abmachungen zur Verlustgarantie uneins

    Im Zuge der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS gibt es noch viele offene Fragen oder sogar Ungereimtheiten. So ist es offenbar zu einem Missverständnis zwischen der UBS und dem Bund bei den Absprachen zur Verlustgarantie gekommen.

    Nach der Übernahme dürfte vor allem die Abwicklung von verlustbringenden Teilen des CS-Investment-Banking eine grosse Herausforderung für die UBS werden. Sollte es daher auf einem «klar abgegrenzten Teil» des Portfolios zu Verlusten kommen, muss die UBS zwar die ersten 5 Milliarden Franken schultern. Danach übernimmt aber der Bund die nächsten 9 Milliarden.

    Darüber hinaus muss die UBS laut dem Bund selbst aufkommen: «Der Bund ist keinerlei Verpflichtung über 9 Milliarden Franken hinaus eingegangen», sagte Mario Tuor, Kommunikationsleiter beim Staatssekretariat für internationale Finanzfragen (SIF), das dem Finanzdepartement unterstellt ist, auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP.

    Die UBS sieht das allerdings anders: UBS-Chef Ralph Hamers hatte an einer Telefonkonferenz am späten Sonntagabend Analysten erklärt, es sei vereinbart worden, dass über die 14 Milliarden hinaus anfallende Verluste zwischen der Bank und dem Bund geteilt würden. Die UBS wollte das Thema am Mittwoch offiziell nicht weiter kommentieren.

    Wer nun recht hat, lässt sich heute kaum mehr eruieren. In einem Schreiben des Finanzdepartment hatte es am Sonntag noch geheissen: «Weitergehende Verluste würde wiederum die UBS übernehmen.» Diese Passage wurde später kommentarlos gelöscht. Die Publikation sei ein Versehen gewesen, sagte SIF-Sprecher Tuor auf Anfrage.

    Bundesrätin Karin Keller-Sutter, und Bundespräsident Alain Berset sprechen am 19. März 2023 auf einer Medienkonferenz zur Übernahme der Credit Suisse durch die UBS.
    Bundesrätin Karin Keller-Sutter, und Bundespräsident Alain Berset sprechen am 19. März 2023 auf einer Medienkonferenz zur Übernahme der Credit Suisse durch die UBS.
    Archivbild: Keystone
  • 11.01 Uhr

    Wertlose CS-Anleihen rufen Anwälte auf den Plan

    Die «Zwangshochzeit» von UBS und Credit Suisse ruft Anwaltskanzleien rund um den Globus auf den Plan. Sie stossen sich an der Wertloserklärung von sogenannten Additional-Tier-1-Anleihen (AT1) im Wert von rund 16 Milliarden Franken durch die Eidg. Finanzmarktaufsicht.

    Pallas Partners etwa stellt derzeit ein Team zusammen, um rechtliche Schritte vorzubereiten. Die Kanzlei lädt betroffene Anleihenbesitzer ein, Teil einer Investorengruppe zu werden.

    «Wir prüfen derzeit eine kohärente, multijurisdiktionale Strategie, die von einer Gruppe internationaler Investoren in die AT1-Anleihen verfolgt werden könnte, um die Verluste auszugleichen», erklärte die in London und New York vertretene Kanzlei.

    Gleiches hatte wenige Tage zuvor schon die amerikanische Quinn Emanuel Urquhart & Sullivan angekündigt, die nach eigenen Angaben die grösste Wirtschaftskanzlei der Welt.

  • 5.55 Uhr

    Nur eine Grossbank ist «demokratiepolitische Katastrophe»

    Ein Finanzplatz Schweiz mit nur noch einer Grossbank ist laut Ökonom Urs Birchler eine demokratie- und geldpolitische Katastrophe. Es leide einerseits der Wettbewerb, andererseits könnten nicht mehr neutral Gesetze beschlossen werden. «Wenn die Politik von nun an Gesetze zu Banken behandelt, dann wird das immer ein Gesetz gegen ein bestimmtes Institut sein: gegen die UBS», sagte Birchler, einer der Väter der «Too big to fail»-Regulierung, in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit der «Republik». «Eine Gesetzgebung, die nicht eine gewisse Grundneutralität hat, ist schwierig.»

    Obwohl es im Hypothekarmarkt durchaus noch ein gewisses Gegengewicht gebe etwa durch Kantonalbanken, sei der Wettbewerb bedroht. Bei kleineren Banken bestehe die Gefahr, dass sie ihre Zinsen nach der UBS ausrichteten. «Man kann davon ausgehen, dass etwa Hypotheken tendenziell etwas teurer werden», so das ehemalige Direktionsmitglied der Schweizerischen Nationalbank (SNB).

    «Es steht jetzt alles schief», urteilte Birchler. «Die UBS ist jetzt wie ein Einzelkind, das über die Familie hinausgewachsen ist. Ein Einzelkind, das mit seinem eigenen Geschäft eine Bilanz erzielt, die doppelt so gross ist wie das Jahreseinkommen der Eltern zusammengerechnet.» Das verschaffe der UBS Einfluss, auch auf die eigentlich unabhängige SNB und deren Geldpolitik.

    Dafür seien das Wettbewerbs-, Aktien-, Übernahme- und Eigentumsrecht ausgehebelt worden, so der emeritierter Professor für Banking am Institut für Banking und Finance an der Universität Zürich. «Und bei Letzterem sind wir auf Verfassungsstufe. Die Schweiz ist heute nicht mehr die gleiche wie vor zwei Wochen. Die Rechtssicherheit besteht nicht mehr.»

  • Mittwoch, 5.15 Uhr

    Widersprüchliche Aussagen zu Druck aus Ausland

    Im Rückblick auf die CS-Übernahme durch die UBS stellt sich die Frage, wie gross der Druck aus dem Ausland war. Die «Financial Times» zitierte am Dienstag einen UBS-Berater, der sagte, vor allem die USA und die Franzosen «hätten den Schweizern die Hölle heissgemacht» («kicking the shit out of the Swiss»). Innerhalb der Bundesverwaltung gibt es gewichtige Stimmen, die ebenfalls berichten, der Druck aus dem Ausland sei immens gewesen. Gegenüber der «Neuen Zürcher Zeitung» bestreitet eine gut informierte Person diese Darstellung jedoch: Niemand habe den Schweizer Behörden Daumenschrauben angelegt, schon gar nicht die Franzosen. Man sei zwar mit allen relevanten Stellen im Ausland in Kontakt gestanden. Rational hätten aber alle die gleiche Einschätzung der Situation wie die Behörden in Bern gehabt. Alle hätten darauf gewartet, dass der Deal zustande komme.

    Mehr zum internationalen Druck findest du hier.

  • 22 Uhr

    Wir beenden unseren Live-Ticker vom 21. März 2023

  • 19.33 Uhr

    Ausserordentliche Session zur CS-Übernahme findet im April statt

    Mehr als ein Viertel der Nationalräte hat sich bereits für eine ausserordentliche Session im Zusammenhang mit der Übernahme der Credit Suisse ausgesprochen. Damit ist das nötige Quorum erreicht. Die Session findet in der Kalenderwoche 15 statt, die am 10. April beginnt.

    Das teilten die Parlamentsdienste über den Kurznachrichtendienst Twitter am Dienstagabend mit. Die Büros würden am 27. März tagen, um Details der Session festzulegen. Erstrat sei der Ständerat.

    Dass es zu einer ausserordentlichen Session kommt, war absehbar. SP, FDP, Mitte und Grüne sprachen sich bereits gestern Montag dafür aus. Zur Freigabe von Verpflichtungskrediten von 109 Milliarden Franken für Garantien des Bundes durch die Finanzdelegation (Findel) der Räte müsse das Parlament sich einbringen, verlangte etwa Aline Trede (BE), die Fraktionschefin der Grünen.

    Die Parteien wollen die Session zudem nutzen, um mittels parlamentarischer Vorstösse ihre Forderungen zu platzieren. Mehrere Vorstösse wurden bereits angekündigt. Die FDP will etwa mit einem Vorstoss dafür sorgen, dass der Bund die Voraussetzungen schafft, um die schweizerische Kernbank der Credit Suisse eigenständig weiterzuführen.

  • 18.04 Uhr

    UBS-Aktien legen an Börse zweistellig zu

    Die Titel der Grossbank UBS haben am Dienstag an der Schweizer Börse mehr als 10 Prozent zugelegt. Die am Sonntag bekanntgegebene Notübernahme der Credit Suisse durch die UBS beruhigt nicht nur die Nerven der Anleger in Bankaktien weltweit. Sie wird nun offenbar auch zunehmend als positiv für die UBS selbst wahrgenommen.

    Die Aktien der UBS notierten bei Handelsschluss satte 12,1 Prozent im Plus bei 19,425 Franken. Schon am Vortag hatten sie nach anfänglichen Verlusten 1,3 Prozent zugelegt.

    Die CS schlossen am Dienstag 7,3 Prozent im Plus bei 88,3 Rappen, womit sie weiterhin etwas höher bewertet sind als der Gegenwert der UBS-Titel, welche die Aktionäre bei der Zwangshochzeit erhalten. Auch die Titel der Julius Bär (+3,2%) legten deutlich zu.

    Zentralbanken, Regulatoren und Regierungen weltweit hätten «beträchtliche Fähigkeiten bei der Feuerlöschung» gezeigt, lobte ein Marktanalyst. Notenbanken und Staaten seien offenbar gewillt, aufs Ganze zu gehen und Ansteckungsrisiken zu minimieren, heisst es in der Analyse eines Schweizer Asset Managers. Allerdings sei die Bankenkrise noch nicht ausgestanden, warnte dieser gleichzeitig.

    Den Kaufpreis von rund 3 Milliarden Franken in eigenen Aktien, den die UBS für die CS-Übernahme bezahlen muss, bezeichneten Händler am Dienstag als «richtiges Schnäppchen» und «unverschämt tief». Für die UBS könnte die CS-Übernahme womöglich «das Geschäft des Jahrhunderts» werden, heisst es derweil in einer Studie des ZKB-Aktienresearch vom Dienstag.

  • 18 Uhr

    Baumeister befürchten Dämpfer auf dem Bau durch CS-Rettungsschock

    Der Schock durch den Untergang der Credit Suisse dürfte auf den Bau durchschlagen. Obwohl der Kauf der CS durch die UBS die Nerven etwas beruhige, werde der Schock die Unsicherheit in der Schweizer Wirtschaft erhöhen, schrieb der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) am Dienstag in einem Communiqué.

    Die Konsumenten würden vorsichtiger bei ihren Ausgaben, die Firmen dürften mehr Achtsamkeit bei ihren Investitionen zeigen. «Die gesamte Schweizer Wirtschaft könnte nun doch in eine Rezession gelangen, obwohl die bisherigen Wirtschaftsprognosen noch von einem leichten Wachstum ausgegangen waren», schrieb der SBV.

    Das Bauhauptgewerbe werde diese Auswirkungen spüren. Zu Jahresbeginn rechnete der Schweizerische Baumeisterverband SBV für 2023 mit einem Rückgang der Bautätigkeit von 1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Aufgrund der aktuellen Geschehnisse dürfte die Bautätigkeit nun etwas stärker abnehmen, hiess es weiter.

  • 17.26 Uhr

    Bundesrat sistiert Boni-Auszahlung für CS-Kader

    Der Bund sistiert die Boni-Auszahlung an Kader der Grossbank Credit Suisse. Dies betrifft bereits zugesicherte, aber aufgeschobene Vergütungen für die Geschäftsjahre bis 2022, zum Beispiel in Form von Aktienansprüchen. Das teilte der Bundesrat am Dienstag mit.

    Der Bundesrat hatte bereits am Sonntagabend mitgeteilt, dass der Credit Suisse in der Übernahmephase durch die UBS die Auszahlung von Dividenden nicht erlaubt seien. Zudem gehe man die Boni der Banken an.

    Am Dienstag teilte der Bundesrat nun mit, dass das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) mittels Verfügung an die Credit Suisse gewisse variable Vergütungen an ihre Mitarbeitenden vorläufig sistiert habe. Die Landesregierung stützt sich dabei auf Artikel 10a des Bankengesetzes. Dieser sehe vor, dass Bern Massnahmen im Bereich der Vergütungen anordne, wenn einer systemrelevanten Bank direkt oder indirekt staatliche Beihilfe aus Bundesmitteln gewährt werde.

    Vorläufig sistiert sind gemäss Mitteilung des Staatssekretariats für internationale Finanzfragen (SIF) aufgeschobene variable Vergütungen, also variable Lohnbestandteile, die zugesichert, aber erst künftig ausbezahlt werden – zum Beispiel Aktienansprüche. Ausgenommen sind demnach lediglich aufgeschobene Zahlungen, die sich bereits in Auszahlung befinden.

    Die Geschäftsleitung der Credit Suisse verzichtete selber auf variable Vergütungen für das Geschäftsjahr 2022. Deshalb lässt der Bundesrat «aus Gründen der Rechtssicherheit» davon ab, bereits zugesicherte und sofort ausbezahlte variable Vergütungen an CS-Mitarbeitende für das Geschäftsjahr 2022 rückwirkend zu verbieten. Es gelte auch zu verhindern, dass Mitarbeitende getroffen würden, die die Krise nicht mitverursacht hätten.

    Weitere Boni-Massnahmen will der Bundesrat prüfen lassen. Das EFD soll Massnahmen zur variablen Vergütung für die Geschäftsjahre bis 2022 und folgende vorschlagen, wie es in der Mitteilung heisst.

    Der Bundesrat greift durch. Im Bild: Bundespräsident Alain Berset und Finanzministerin Karin Keller-Sutter an der historischen Medienkonferenz vom Sonntagabend.
    Der Bundesrat greift durch. Im Bild: Bundespräsident Alain Berset und Finanzministerin Karin Keller-Sutter an der historischen Medienkonferenz vom Sonntagabend.
    Bild: Keystone
  • 17.20 Uhr

    UBS-Aktien legen stark zu

    UBS-Aktien haben laut dem SRF heute kurz vor 17 Uhr an der Schweizer Börse um rund 10 Prozent ins Plus gedreht. Sie lagen demnach bei mehr als 19 Franken. Auch die CS-Aktie lag über 5 Prozent im Plus. 

  • 16.05 Uhr

    Washington will angeschlagene Banken weiter stützen

    Die US-Regierung will, wenn nötig, weitere Hilfen für angeschlagene Banken mobilisieren. Finanzministerin Janet Yellen verteidigte die bisherigen Stützungsmassnahmen am Dienstag in einer Rede in Washington.

    «Unsere Interventionen waren nötig, um das breite US-Bankensystem zu schützen», sagte sie. Zugleich stellte sie weitere Unterstützung in Aussicht und betonte, dass die Regierung ähnliche Massnahmen für angemessen halte, wenn es erneut zu Einlagenflucht und Ansteckungsgefahren für den restlichen Finanzsektor kommen sollte.

    An der Börse sorgten Yellens Äusserungen für Erleichterung: Die Aktien der First Republic Bank, die derzeit als grösster US-Krisenfall gilt, legten im frühen US-Handel zeitweise um fast 40 Prozent zu. Am Vortag waren sie um 47 Prozent gefallen und hatten ein Rekordtief erreicht.

    Bei den Zusammenbrüchen der Silicon Valley und der Signature Bank hatte die Regierung Einlagen über die gesetzliche Sicherungsgrenze von 250'000 Dollar hinaus garantiert. Nun signalisierte Yellen dies auch für den Fall, dass weitere Banken scheitern sollten.

    Bancomat der angeschlagenen First Republic Bank in Los Angeles.
    Bancomat der angeschlagenen First Republic Bank in Los Angeles.
    Bild: Keystone
  • 15.51 Uhr

    CS will Kunden bei Stange halten

    Die Credit Suisse versucht, ihre Kunden vor Umsetzung des Zusammenschlusses mit der UBS weiterhin bei der Stange zu halten. Die Bank richte ihren Fokus nun darauf, einen «reibungslosen Übergang» für die Kundinnen und Kunden sicherzustellen, heisst es in einem Schreiben, das CS-Bankberater ihren Kunden zugestellt haben.

    Als Zeithorizont für den Zusammenschluss mit der UBS wird in dem Schreiben der CS-Berater ein Vollzug bis Ende 2023 genannt. «Bis dahin wird die Credit Suisse ihre Geschäftstätigkeit wie gewohnt fortsetzen und dabei eng mit der UBS zusammenarbeiten.» Ausdrücklich hingewiesen wird in dem Schreiben auch darauf, dass die Schweizerische Nationalbank der Credit Suisse Zugang zu Fazilitäten gewähre, über die sie «erhebliche zusätzliche Liquidität» erhalte.

    Über die konkrete Umsetzung der am Sonntagabend auf massiven Druck der Schweizer Behörden zustande gekommenen Übernahme herrscht derzeit noch immer wenig Klarheit. Die UBS hatte am Sonntag mitgeteilt, sie wolle «unsere neuen Kundinnen und Kunden und unsere neuen Kolleginnen und Kollegen» bereits «in den nächsten Wochen willkommen heissen».

    Noch nicht bekannt ist etwa, ob die Marke «Credit Suisse» künftig vollständig verschwinden wird. Für die Umsetzung der Übernahme gebe es mehrere Möglichkeiten, sagte der Präsident der Bankiervereinigung, Marcel Rohner, am Dienstag an der Jahresmedienkonferenz des Verbands: Sowohl eine volle Integration wie auch Teilverkäufen seien denkbar. Der Schweizer Bankpersonalverband befürchtet einen grossen Stellenabbau und hat die Einsetzung einer Taskforce gefordert.

    Ein Baustellenschild vor einer Filiale der CS in Basel am 21. März 2023.
    Ein Baustellenschild vor einer Filiale der CS in Basel am 21. März 2023.
    Bild: Keystone
  • 13.20 Uhr

    Bankiervereinigung trotz CS-Rettung nicht besorgt um Finanzplatz

    Die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) gibt sich trotz der Rettungsaktion für die Credit Suisse zuversichtlich für den Finanzplatz Schweiz. Die Behebung der CS-Krise sehe er als ein «Zeichen von Stärke und nicht von Schwäche», sagte SBVg-Präsident Marcel Rohner am Dienstag vor den Medien.

    Marcel Rohner, Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung, gibt sich an der Medienkonferenz am 21. März 2023 optimistisch für den Finanzplatz Schweiz. 
    Marcel Rohner, Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung, gibt sich an der Medienkonferenz am 21. März 2023 optimistisch für den Finanzplatz Schweiz. 
    Bild: Keystone/Christian Merz

    Bei der Übernahme der Credit Suisse durch die Konkurrentin UBS handle es sich um die beste Lösung zur raschen Wiederherstellung des verloren gegangenen Vertrauens, gab sich Rohner an der Jahresmedienkonferenz des Branchenverbands überzeugt. Die getroffene Entscheidung liege im Wohl des Finanzplatzes.

  • 12.10 Uhr

    SNB-Leitzinsen dürften trotz CS-Krise weiter steigen

    Die Schweizerische Nationalbank (SNB) dürfte am kommenden Donnerstag erneut an der Zinsschraube drehen. Daran ändern auch die Spannungen im Finanzsystem nichts, welche am Wochenende zur Übernahme der CS durch die UBS führten.

    Sollte die SNB tatsächlich weiter an der Zinsschraube drehen, wäre das bereits der vierte Zinsschritt in Folge. Aktuell liegt der Schweizer Leitzins bei +1,00 Prozent. Im letzten Juni war er mit -0,75 Punkten noch klar im Minus, seit September ist er wieder im positiven Bereich.

    Die Schweizerische Nationalbank wird den Leitzins wahrscheinlich weiter erhöhen, um gegen die Inflation anzukämpfen. (Archivbild)
    Die Schweizerische Nationalbank wird den Leitzins wahrscheinlich weiter erhöhen, um gegen die Inflation anzukämpfen. (Archivbild)
    Bild: Keystone
  • 10.46 Uhr

    Mehr Lohn für SNB-Chef Thomas Jordan

    Thomas Jordan, Präsident der Schweizerischen Nationalbank, hat im letzten Jahr 91'000 Franken mehr verdient als im Vorjahr. Inklusive Sozialbeiträgen belief sich der Lohn des SNB-Präsidenten sogar auf 1,349 Millionen Franken, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Geschäftsbericht hervorgeht.

    Mehr dazu liest du hier.

    Thomas Jordan, Präsident der Schweizerischen Nationalbank, hat im letzten Jahr über eine Million Franken verdient.
    Thomas Jordan, Präsident der Schweizerischen Nationalbank, hat im letzten Jahr über eine Million Franken verdient.
    Bild: Keystone
  • 10.27 Uhr

    Warnung vor einem Kahlschlag bei der Belegschaft

    Die Gewerkschaften fürchten vor einem massiven Stellenabbau nach er Zusammenlegung von CS und UBS. Das müsse die Politik verhindern. Ihre Forderungen stellen Gewerkschaftsbund und Bankpersonalverband in diesen Minuten den Medien vor. 

    Unter anderem fordern die beiden Organisationen die Einsetzung einer Taskforce, die sich um die Situation der Angestellten kümmert. Der Courant normal reiche nicht. Ausserdem dürfe bis Ende Jahr keine Kündigung ausgesprochen werden, und Frühpensionierungen müssten einer Kündigung wenn immer möglich vorgezogen werden.

    Hier geht es zum Live-Ticker zur Medienkonferenz.

    Der Präsident des Gewekrschaftsbunds, Pierre-Yves Maillard (r.), spricht neben Michael von Felten, Präsident des Bankpersonalverbands, in Bern.
    Der Präsident des Gewekrschaftsbunds, Pierre-Yves Maillard (r.), spricht neben Michael von Felten, Präsident des Bankpersonalverbands, in Bern.
    Bild: Keystone
  • 10.05 Uhr

    Bankiervereinigung stellt sich hinter Lösung der CS-Krise

    Die Schweizerische Bankiervereinigung stellt sich hinter die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS. Es sei die beste Lösung zur raschen Wiederherstellung des verlorengegangenen Vertrauens, sagte SBVg-Präsident Marcel Rohner am Dienstag vor den Medien.

    Die Alternative zum Verkauf der schwer angeschlagenen Bank an die grössere UBS wäre eine Abwicklung der Credit Suisse nach den Regeln des «Too big to fail»-Regimes, erklärte Rohner an der Jahresmedienkonferenz des Branchenverbands. Die getroffene Entscheidung sei schlussendlich zum Wohl des Finanzplatzes Schweiz erfolgt, gab er sich überzeugt.

    Rohner verteidigte die seit der Finanzkrise von 2008 eingeführten Regulierungen für systemrelevante Banken, die in der Folge der Ereignisse um die CS in die Kritik geraten sind. Die «Too big to fail»-Regulierung habe die Voraussetzungen für die nun getroffene Lösung für die CS-Krise erst geschaffen, gab er sich überzeugt.

    Allerdings sei auch er von der Geschwindigkeit der CS-Krise überrascht gewesen, räumte Rohner ein. Die Ereignisse hätten sich zum einen wegen der Probleme der Credit Suisse, zum anderen aber auch wegen der Situation einer bis anhin relativ unbekannten Bank in den USA zuletzt überschlagen.

  • 9.56 Uhr

    SMI erholt sich weiter, UBS-Aktie hat das grösste Plus

    Die Schweizer Börse hat sich am Dienstag im frühen Geschäft weiter erholt. Nebst der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS dürften auch Vorgaben aus den USA und aus Asien sowie die Entspannung im Bankensektor für steigende Kurse sorgen.

    Der Schweizer Leitindex SMI notierte um 9.18 Uhr um 1,13 Prozent höher bei 10'763,61 Punkten. Der deutsche Leitindex DAX ist am Dienstag gar schwungvoll über die 15'000-Punkte-Marke zurückgekehrt. Im frühen Handel legte der Leitindex um 1,25 Prozent auf 15,119,69 Punkte zu.

    Den stärksten Anstieg verbuchen die Aktien der UBS (+3,0% auf 17,85 Fr.), die Anteile der CS fallen dagegen um 2,1 Prozent auf 0,8062 Franken.

    Die Erholung, die am Vortag eingesetzt hatte, könnte nun noch ein wenig anhalten, heisst es im Handel. Nach anfänglicher Skepsis zur CS-Übernahme gewannen Börsianer der grössten Bankenfusion seit der Finanzkrise 2008 letztlich viel Positives ab. Auch in den USA wurde die Transaktion mit Erleichterung aufgenommen.

    CS-Aktionäre erhalten je 22,48 eigene Aktien einen Titel der UBS. Damit sind die Aktien der CS trotz Kursrückgang noch immer höher bewertet als der theoretische Wert.

    Die Elefantenhochzeit im Banksektor dürfte zwar weiterhin grosse Aufmerksamkeit auf sich ziehen, aber die Anleger werden ihren Blick nun verstärkt auch auf die Geldpolitik richten. Denn am Mittwochabend wird die US-Notenbank Fed ihre geldpolitischen Beschlüsse verkünden, und am Donnerstag folgt dann die Schweizerische Nationalbank (SNB). Dabei könnte das Fed wegen der Krise im Bankensektor den Fuss durchaus etwas vom Bremspedal nehmen, die SNB dürfte gemäss Ökonomen den Leitzins hingegen um weitere 50 Basispunkte erhöhen.

    An der Zürcher Börse geht es tendenziell wieder nach oben (Symbolbild).
    An der Zürcher Börse geht es tendenziell wieder nach oben (Symbolbild).
    Bild: Keystone
  • 8.37 Uhr

    Ständerat Minder: «Der Bund darf eine solche Idiotenfirma nicht retten!»

    Als Vater der Abzocker-Initiative ist der parteilose Ständerat Thomas Minder ein harter Kritiker der Grossbanken. Gerade erst in der Frühlingssession hatte er einen Vorstoss eingereicht, in dem er verlangt, dass Bund und Nationalbank kein privates Finanzinstitut mehr mit Sondermassnahmen vor dem Konkurs retten dürfen. Umso grösser ist nun sein Ärger über den Unterstützungsplan für die Credit Suisse. Im Interview mit «Blick TV» sagte Minder: «Der Bund darf doch eine solche Idiotenfirma nicht retten! Eine Bank muss Konkurs gehen können – wie alle anderen Unternehmen.»

    Der parteilose Ständerat Thomas Minder (SH) und Vater der Abzocker-Initiative. (Archivbild)
    Der parteilose Ständerat Thomas Minder (SH) und Vater der Abzocker-Initiative. (Archivbild)
    Bild: Keystone/Peter Klaunzer
  • 08.25 Uhr

    Übernahme entspricht nicht dem Wettbewerbsrecht

    Die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS entspricht nicht dem Wettbewerbsrecht, sagt Sergio Rossi, Professor für Makroökonomie und Geldwirtschaft an der Universität Freiburg. «Als die Credit Suisse 2008 die UBS übernehmen wollte, hatte die WEKO interveniert, um dies zu verhindern».

    Um mit dem Bankenriesen, der aus dem Übernahmeverfahren hervorgehen wird, fertig zu werden, müssten die wichtigsten Akteure des Schweizer Finanzplatzes dazu veranlasst werden, «sich abzustimmen oder sogar zu fusionieren», um ihre Marktanteile zu festigen.

  • 6.40 Uhr

    Moody’s senkt Ausblick für UBS-Rating auf «negativ»

    Moody’s hat den Ausblick für die Ratings der Grossbank UBS auf «negativ» von «stabil» gesenkt. Das betrifft das ungesicherte Schuldenrating der UBS Group AG mit «A3» und alle Ratings der UBS AG. Trotz der möglichen Vorteile durch die Akquisition der Konkurrentin Credit Suisse bringe die Transaktion erhebliche finanzielle, kulturelle und franchisebezogene Integrationsprobleme mit sich, teilte die Ratingagentur in der Nacht auf Dienstag mit.

    Die Übernahme habe aber «zu gegebener Zeit» das Potenzial, die Stellung der UBS in diversen Bereichen erheblich zu verbessern, stellt Moody’s weiter fest. Und das solide Liquiditätsprofil der Bank und die bei Bedarf durch die Schweizer Behörden zur Verfügung gestellten Fazilitäten böten einen guten Gläubigerschutz.

  • 5.30 Uhr

    Anwälte bereiten Sammelklage vor

    Schon am ersten Tag nach der Zwangshochzeit von UBS und CS geht der Ärger los: Die amerikanische Anwaltskanzlei Quinn Emanuel, nach eigenen Angaben die grösste Wirtschaftskanzlei der Welt, stellt derzeit ein Team zusammen, um rechtliche Schritte wegen der Übernahme der CS durch die UBS vorzubereiten. Gleiches hat die Londoner Kanzlei Pallas Partners angekündigt, berichtet der «Tages-Anzeiger».

    Quinn Emanuel behaupte, sie führe bereits Gespräche mit Investoren, die jene Optionen der CS besitzen, die bei der Rettung der CS durch die UBS auf Geheiss der Finanzmarktaufsicht (Finma) mit einem Mal wertlos wurden.

  • 4.48 Uhr

    US-Bank First Republic bleibt trotz Milliardenhilfe angeschlagen

    Die Lage bei der strauchelnden US-Regionalbank First Republic bleibt trotz einer konzertierten Hilfsaktion der grössten Geldhäuser der Vereinigten Staaten prekär. Am Montag stürzte die Aktie um 47 Prozent ab und erreichte ein Rekordtief bei rund 12 Dollar. Während sich die Finanzmärkte nach der Notübernahme der angeschlagenen Credit Suisse durch die UBS zum Wochenbeginn insgesamt stabilisierten, ist das Misstrauen der Anleger gegenüber einzelnen Banken immer noch hoch. Vor allem die First Republic Bank aus San Francisco, deren Aktie seit Jahresbeginn rund 90 Prozent an Wert eingebüsst hat, bleibt ein grosser Notfall.

    Am Donnerstag hatten elf US-Grossbanken – darunter Branchenführer JPMorgan Chase, Bank of America, Citigroup und Goldman Sachs – die taumelnde Regionalbank mit unversicherten Einlagen im Volumen von insgesamt 30 Milliarden Dollar zu stützen versucht. Der Rettungsplan erfolgte in enger Abstimmung mit dem Finanzministerium und der Notenbank. Doch der erhoffte Befreiungsschlag blieb aus.

    Am Optionsmarkt deckten sich Investoren trotz der Hilfsaktion in grossem Stil mit Papieren ein, die auf einen weiteren Kursabsturz setzen. Laut US-Medienberichten erwägen JPMorgan und die anderen Grossbanken bereits, ihre Einlagen zum Teil in eine milliardenschwere Kapitalinfusion umzuwandeln, um dem kriselnden Geldhaus wieder auf die Beine zu helfen.

    Die derzeitigen Turbulenzen betreffen bislang nur einzelne Banken, meist mit hausgemachten Problemen. Nach Einschätzung der meisten Experten ist die Situation grundlegend anders gelagert als bei früheren Flächenbränden im Finanzsystem.

    Dennoch gibt es Warnungen vor grösseren Gefahren, die noch in den Bankbilanzen schlummern. Eine Studie, die zuletzt für Aufsehen sorgte, geht von fast 190 US-Banken aus, die unter hohen Zinsrisiken in ihren Bilanzen ächzen. Die Analyse schätzt die Summe womöglich gefährdeter Kundeneinlagen auf rund 300 Milliarden Dollar. Die Forscher betonen, dass die Silicon Valley Bank bei weitem nicht das Geldhaus mit der schlechtesten Kapitalausstattung in den USA war und zehn Prozent der Banken dort grössere unrealisierte Wertverluste in ihren Bilanzen haben.

  • 4.30 Uhr

    «Man müsste den CS-Verwaltungsrat anklagen»

    Als Vater der Abzocker-Initiative ist der parteilose Ständerat Thomas Minder ein harter Kritiker der Grossbanken. Gerade erst in der Frühlingssession hatte er einen Vorstoss eingereicht, in dem er verlangt, dass Bund und Nationalbank kein privates Finanzinstitut mehr mit Sondermassnahmen vor dem Konkurs retten dürfen. Umso grösser ist nun sein Ärger über den Unterstützungsplan für die Credit Suisse. Wenn es nach ihm ginge, müsste der CS-Verwaltungsrat angeklagt werden, sagte Minder im Interview mit dem «Blick». Leider sei das in der Schweiz nicht möglich, aber das müsste geändert werden. «Es braucht eine Organhaftung bis hin zum Privatvermögen. Das fordere ich schon lange», sagt Minder weiter. Es ginge nicht an, dass die Verantwortlichen bei solchen «Verwerfungen und Fehlern» nicht belangt würden. «Da steckt nicht einfach Dummheit dahinter, sondern kriminelle Energie», sagte Minder.

  • 4.15 Uhr

    CS-Übernahme verstösst gegen Wettbewerbsrecht

    Die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS entspricht nicht dem Wettbewerbsrecht, sagt Sergio Rossi, Professor für Makroökonomie und Geldwirtschaft an der Universität Freiburg, in einem Interview mit «La Liberté» und «Le Courrier». «Als die Credit Suisse 2008 die UBS übernehmen wollte, intervenierte die WEKO, um dies zu verhindern.» Um mit dem Bankenriesen, der aus dem Übernahmeverfahren hervorgehen wird, fertig zu werden, müssten die wichtigsten Akteure des Schweizer Finanzplatzes dazu gebracht werden, «sich abzustimmen oder sogar zu fusionieren», um ihre Marktanteile zu festigen, sagte Rossi weiter.

  • Dienstag, 2.30 Uhr

    Finanzexperte kritisiert Kommunikationsstrategie in CS-Krise

    Ein Schweizer Experte, der sich mit dem Einfluss von psychologischen Faktoren an den Finanzplätzen beschäftigt, kritisiert die Schweizer «Too big to Fail»-Regulierung und die Kommunikationsstrategie der Behörden in der CS-Krise. Ein Bank Run lasse sich nur durch einen «kommunikativen Knall» stoppen, sagt Wirtschaftsprofessor Thorsten Hens der «Neuen Zürcher Zeitung». «Als der Bundesrat und das Parlament die ‹Too big to fail›-Regulierung konzipierten, unterschätzten sie völlig, dass die Kunden und Anleger während eines Bank Runs nicht auf rechtliche Finessen achten würden», erklärt der Experte auf dem Gebiet der Verhaltensökonomie an der Universität Zürich im Interview.

    Natürlich habe die Regulierung vorgesehen, dass die Behörden im Fall eines Bankenkollapses das systemrelevante Schweizer Geschäft retten und den internationalen Teil abwickeln oder verkaufen würden. «Aber der Bankkunde, der ein Konto in der Schweiz hat, macht keine solchen feinen Differenzierungen. Er zieht sein Geld ab.»

    Der Bundesrat und das Parlament hätten bei der Konzipierung der Regulierung die Psychologie der Märkte nicht verstanden. «Es war ein Fehler, den Märkten Rationalität in Krisenzeiten zu unterstellen.»

    Der Wirtschaftsexperte kritisiert zudem die Kommunikationsstrategie der Behörden in der Krisensituation. «Ein Bank Run lässt sich nur durch einen kommunikativen Knall stoppen.» Die Behörden hätten in der vergangenen Woche «viel zu spezifisch» informiert. Die Liquiditätshilfe der Nationalbank hätte bei weitem nicht gereicht. «Ein Bundesratsmitglied oder der Nationalbankpräsident hätte hinstehen und sagen müssen: Die CS ist ‹too big to fail›. Wir werden alles tun, um die CS zu retten. Die Einlagen sind sicher», betont Wirtschaftsprofessor Hens. Ein kurzer Satz hätte gereicht.

    «So wie das Mario Draghi, der ehemalige Präsident der Europäischen Zentralbank, 2012 während der Euro-Krise getan hatte. Er sagte damals, die EZB werde alles tun, um die Krise einzudämmen. ‹Whatever it takes›, das hat funktioniert, heute spricht man vom ‹Draghi-Effekt›». Auch im Fall CS hätte es eine solche Aussage gebraucht.

    Hier findest du Thorsten Hens’ Antworten auf Fragen von blue News zum CS-Verkauf.

  • 22 Uhr

    Wir beenden unseren Live-Ticker vom 20. März 2023

  • 21.27 Uhr

    Aktienkurse an US-Börsen steigen wieder

    Die Notübernahme der Schweizer Grossbank Credit Suisse durch die Konkurrentin UBS hat am Montag auch unter den Anlegern an den US-Börsen Erleichterung ausgelöst. Die Verluste an der Wall Street und den Nasdaq-Börsen vom Freitag wurden grösstenteils wieder wettgemacht.

    Der Dow Jones Industrial legte um 1,20 Prozent auf 32 244,58 Punkte zu. Am Freitag hatte der bekannteste Wall-Street-Index nach deutlichen Verlusten ein knappes Wochenminus verbucht. Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Montag um 0,89 Prozent auf 3951,57 Punkte nach oben. An der Technologiebörse Nasdaq stieg der Auswahlindex Nasdaq 100 um moderatere 0,34 Prozent auf 12 562,61 Zähler. Er hatte sich in der vergangenen Woche deutlicher erholt.

  • 20.32 Uhr

    Moody's prüft Heraufstufung von CS-Rating

    Die Ratinggesellschaft Moody's nimmt das CS-Rating unter die Lupe, nachdem die Grossbank von der UBS übernommen werden soll. Entsprechend sei der Ausblick der Ratings auf ‹under review› von ‹negativ› geändert worden.

    Für die Gläubiger der CS wäre die grössere finanzielle Stärke der UBS ein Vorteil, heisst es in einer Mitteilung vom Montagabend. Voraussetzung für eine Anpassung des Ausblicks sei aber, dass die Fusion abgeschlossen sei.

  • 19.26 Uhr

    S&P senkt Ausblick für UBS-Rating auf ‹negativ›

    S&P Global hat den Ausblick für das Rating ‹A-/A-2› für die UBS Group auf ‹negativ› von ‹stabil› gesenkt. Die Kreditwürdigkeit des Instituts stehe wegen der anstehenden Integration der CS unter Druck, teilte die Ratingagentur am Montagabend mit.

    «Wir gehen davon aus, dass die Integration und der erwartete Abbau grosser Teile der Investmentbanking-Aktivitäten der CS angesichts der Grösse, der Komplexität und des Risikoprofils der CS ein erhebliches Ausführungsrisiko mit sich bringen werden», so S&P weiter. Das Risiko sei allerdings begrenzt, nicht zuletzt wegen der massiven Liquiditätsunterstützung durch die Schweizerische Nationalbank.

  • 18.41 Uhr

    Hunderte demonstrieren in Zürich gegen «Abzockerei»

    Nach der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS haben am Montagabend mehrere hundert Personen auf dem Zürcher Paradeplatz demonstriert. Zu der Kundgebung gegen «Abzockerei» hatten die Juso und weitere Organisationen und Parteien aufgerufen.

    Nicola Siegrist, Juso Präsident, am Montagabend bei einer Demonstration vor dem CS-Hauptsitz am Paradeplatz in Zürich. 
    Nicola Siegrist, Juso Präsident, am Montagabend bei einer Demonstration vor dem CS-Hauptsitz am Paradeplatz in Zürich. 
    Bild: Keystone/Ennio Leanza

    Es sei ein Skandal, dass jahrelang in die eigene Tasche gewirtschaftet worden sei und nun die Allgemeinheit bezahlen müsse. Die Grossbank habe Milliarden an Boni und Dividenden ausgeschüttet. «Profite privat, Verluste dem Staat», heisst es im Aufruf zur Demonstration.

    Die Bekämpfung der Klimakrise, eine sichere Altersvorsorge oder die Hilfe für Menschen auf der Flucht seien angeblich zu teuer, die Rettung von Banken jedoch nicht, heisst es weiter. In Sprechchören hiess es: «Brecht die Macht der Banken und Konzerne!» Neben den Juso riefen unter anderem auch Klimastreik, Junge Grüne, SP Zürich, Grüne Zürich und AL zu der Kundgebung auf.

    Rund 500 Menschen haben auf dem Zürcher Paradeplatz gegen die Macht von Banken und Konzerne demonstriert.
    Rund 500 Menschen haben auf dem Zürcher Paradeplatz gegen die Macht von Banken und Konzerne demonstriert.
    Bild: Keystone
  • 18.29 Uhr

    Schweizer Börse schliesst im Plus – CS mit erwartetem Absturz

    An einem Tag, an dem der Schweizer Finanzplatz die Titelseiten aller Zeitungen beherrschte, hat die Schweizer Börse den Handel positiv beendet. Der Leitindex SMI gewann 0,3 Prozent auf 10'643,64 Punkte, der breiter gefasste SPI-Index 0,4 Prozent auf 13'953,41 Punkte.

    Auch die anderen wichtigen europäischen Indizes wie DAX (+1,1%), CAC 40 (+1,3%) oder FTSE (+0,9%) schlossen nach anfänglichen Schwierigkeiten im positiven Bereich. Der Plan von Bund, SNB und Finma, die Märkte mit der «erzwungenen» Übernahme der schlingernden Credit Suisse durch die UBS zu beruhigen, scheint damit - zumindest für den Moment - aufzugehen.

    An der Börse waren natürlich alle Augen auf die Credit Suisse gerichtet. Nach einem Kurseinbruch von 62 Prozent bei der Eröffnung schloss die Aktie mit einem Minus von knapp 56 Prozent bei 0,82 Franken. Das ist immer noch mehr als die 76 Rappen, die die Nummer eins der Schweizer Banken, die UBS, für die Übernahme ihrer historischen Rivalin für 3 Milliarden Franken geboten hatte.

    Auch die UBS-Aktie erlitt zunächst einen herben Rückschlag und fiel im frühen Handel um fast 9 Prozent. Im Laufe des Tages kam es jedoch zu einer Erholung, die durch die positive Eröffnung der Wall Street bestätigt wurde, die für die UBS mit plus 1,3 Prozent bei 17,32 Franken endete.

  • 18.27 Uhr

    BAK Economics hält Schaden der CS-Krise für begrenzt

    Die Ökonomen des Instituts BAK Economics sehen die Übernahme der CS durch die UBS positiv. Ein grösserer unmittelbarer Schaden für den Wirtschaftsstandort Schweiz habe damit abgewendet werden können, heisst es in einer Mitteilung vom Montagabend.

    Die negativen Effekte der CS-Krise blieben zudem grösstenteils auf den Bankensektor beschränkt. Der bisher erlittene Wertschöpfungsverlust durch den Abfluss von Geldern ins Ausland werde allerdings länger dauern. Hinzu komme der Imageverlaust, welcher sich auf die weitere Entwicklung des internationalen Vermögensverwaltungsgeschäfts der Schweizer Banken auswirken werde.

    Auch auf dem Arbeitsmarkt werden laut den BAK-Ökonomen die Spuren der Übernahme deutlich zu spüren sein. Es sei mit einem Jobabbau zwischen 9500 und 12'000 Vollzeitstellen zu rechnen. Mit einem sprunghaften Anstieg der Arbeitslosenquote sei deswegen aber nicht zu rechnen. Zum einen werde der Abbau über längere Zeit stattfinden. Und ein Teil der Betroffenen habe auch wegen des Fachkräftemangels gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt, so die Mitteilung.

  • 18.01 Uhr

    Genfer Regierung sorgt sich nach Fusion um Banken-Arbeitsplätze

    Die Ankündigung der Übernahme der Credit Suisse (CS) durch die UBS war für die die Genfer Wirtschaftsdirektorin Fabienne Fischer (Grüne) ein Schock, wie sie am Montag sagte. Heute ist die Staatsrätin vor allem über die Auswirkungen auf die Arbeitsplätze besorgt, die eine solche Übernahme haben wird.

    «Hunderte von Arbeitsplätzen stehen auf dem Spiel und es wird darum gehen, den sozialen Kahlschlag zu begrenzen», betonte Fischer. In Genf beschäftigt die CS rund 700 Personen. Die UBS hat dort rund 1000 Mitarbeitende. Zusammen stellen die beiden Institute 10 Prozent im Genfer Bankensektor.

    Zum jetzigen Zeitpunkt sei es für den Kanton schwierig, eine Vorstellung von der Anzahl der bedrohten Stellen zu haben. Am Dienstag will die Staatsrätin die Lage mit Vertretern des Westschweizer Wirtschaftsverbands FER (Fédération des entreprises romandes), des Schweizerischen Bankangestelltenverbands und der Stiftung Finanzplatz Genf erörtern.

    Sicher sei das Bankwesen kein Bereich, in dem die Wiedereingliederung leicht sein werde, sagte Fischer weiter. Der Sektor habe in den letzten Jahren Personal abgebaut. Der Staat werde bei Umschulungen helfen. Mit dem kantonalen Arbeitsamt müssten insbesondere die Berufsprofile identifiziert werden.

  • 17.35 Uhr

    Keine Mehrheit für parlamentarische Untersuchungskommission absehbar

    Die SP hat ihre Forderung nach einer parlamentarischen Untersuchungskommission wiederholt. «Ich gehe davon aus, dass man um eine PUK nicht herumkommt, wenn man die Angelegenheit ehrlich aufarbeiten will», sagte SP-Co-Präsident Cédric Wermuth in einer Mitteilung.

    In der ausserordentlichen Session, für die eine Mehrheit absehbar ist, werde sich zeigen, ob eine Puk eingesetzt werden müsse, sagte FDP-Parteipräsident Thierry Burkart. Auch für den Luzerner Mitte-Nationalrat Leo Müller ist eine Puk noch nicht angezeigt. Eine solche hätte sich mit Handlungen des Bundesrates oder der Verwaltung zu befassen, sagte er der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Im Fall CS liege aber der Fehler bei der Bank.

    Müller plädierte für eine sachliche Aufarbeitung der Geschehnisse. Die Wirtschaftskommission des Nationalrates, deren Präsident er ist, will Anfang April Auskünfte bekommen vom Bundesrat, der Finanzmarktaufsicht Finma und der Nationalbank.

    Sollten sich im Zug dieser Abklärungen ergeben, dass es in der Verwaltung Unterlassungen gegeben habe, lasse sich eine Puk ja immer noch einsetzen, sagte Müller. Zumindest vorläufig dürfte es für eine Puk damit keine Mehrheit geben, obwohl die Grünen sich der SP-Forderung angeschlossen haben.

  • 16.55 Uhr 

    Die Mitte unterstützt eine ausserordentliche Session

    Nach den Grünen, der SP und der FDP-Bundeshausfraktion unterstützt auch die Mitte eine ausserordentliche Session zum Thema Credit Suisse. Es sei wichtig, dass die Schweiz die gefundene Lösung und den Entscheid der eidgenössischen Finanzdelegation parlamentarisch rasch auf ein stabiles Fundament abstützen könne.

    Zudem gelte es zu klären, wie die Herausforderungen für die Finanzaufsicht und die Risiken für die Schweizer Volkswirtschaft durch die neu geschaffene Bank am besten begrenzt werden könnten, teilte die Mitte am Montag in einer Medienmitteilung mit.

    Es gehe um die Sicherheit und Stabilität von Arbeitsplätzen in der Schweiz, der KMU, von privaten Ersparnissen und sozialen Vorsorgewerke. Es dürfe nicht sein, dass die Politik aufgrund der Risiken, die die öffentliche Hand jetzt auf sich nehme, ihren Handlungsspielraum in anderen wichtigen Bereichen verliere.

    Vizefraktionspräsident und Ständerat Pirmin Bischof stellte in der Mitteilung fest, dass ernsthaft zu prüfen sei, ob die neue Grossbank, die jetzt weitreichende Garantien der Schweizer Bevölkerung erhalte, diese nicht abgelten müsse.

    Die Mitte sei zudem bereit, ihren Beitrag für griffigere Regulierungen des Finanzsektors für die Zukunft zu leisten. Es stelle sich die Frage, ob die zuständige Aufsichtsbehörde Finma, die SNB und der Gesamtbundesrat nicht bereits früher die Möglichkeit gehabt hätten, zu intervenieren.

    Mitte-Ständerat Pirmin Bischof (Mitte/SO). (Archivbild)
    Mitte-Ständerat Pirmin Bischof (Mitte/SO). (Archivbild)
    Bild: Keystone
  • 16.48 Uhr

    Bundesrat soll CS-Rettung durch Saudis abgelehnt haben

    Die Saudi National Bank, der bislang grösste Aktionär der Credit Suisse, soll laut dem «Wall Street Journal» versucht haben, die Grossbank zu retten. So hätten die Saudis gemäss einem Insider eine Finanzspritze in Höhe von fünf Milliarden Dollar angeboten. 

    Wie «20 Minuten» zum WJS-Bericht schreibt, habe der Bundesrat das Angebot indes abgelehnt, weil die Saudi National Bank die gleichen staatlichen Garantien gefordert habe, wie sie nun auch die UBS erhalten habe. Allerdings habe die Aktion der Saudis dazu geführt, dass sich das Kaufangebot der UBS von rund einer Milliarde Schweizer Franken auf drei Milliarden erhöht habe.

    Finanzministerin Karin Keller-Sutter, Bundespräsident Alain Berset und SNB-Präsident Thomas Jordan (von links) treten am 19. März 2023 in Bern vor die Medien, um über die Zukunft der Credit Suisse zu informieren.
    Finanzministerin Karin Keller-Sutter, Bundespräsident Alain Berset und SNB-Präsident Thomas Jordan (von links) treten am 19. März 2023 in Bern vor die Medien, um über die Zukunft der Credit Suisse zu informieren.
    Bild: Keystone
  • 15.56 Uhr

    CS-Aus könnte sich auch auf Steuern auswirken

    Die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS hat im Kanton Zürich möglicherweise Auswirkungen auf die Steuern, sowohl bei den natürlichen Personen als auch bei den Unternehmen.

    Finanzdirektor Ernst Stocker (SVP) betonte aber gleichzeitig, dass der Finanzhaushalt des Kantons Zürich solide ist, wie er am Montag an einer kurzfristig einberufenen Medienkonferenz sagte. Die genauen Auswirkungen würden nun analysiert.

    Die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) zeigte sich schockiert über das Ende der CS. «Das ist eine Zäsur für die Schweiz und besonders auch eine Zäsur für Zürich.» Die CS sei wichtig gewesen als Arbeitgeberin, als Auftraggeberin, als Ausbildnerin, als Steuerzahlerin und nicht zuletzt als Kultur-Mäzenin.

    Mauch forderte, dass die Verantwortlichkeiten geklärt werden müssten. «Wir dürfen nicht zur Tagesordnung übergehen.»

    Daniel Leupi, Vorsteher des städtischen Finanzdepartements von Zürich, spricht mit Stadtpräsidentin Corine Mauch ,Volkswirtschaftsdirektorein Carmen Walker Späh und Finanzdirektor Ernst Stocker (v. l.). 
    Daniel Leupi, Vorsteher des städtischen Finanzdepartements von Zürich, spricht mit Stadtpräsidentin Corine Mauch ,Volkswirtschaftsdirektorein Carmen Walker Späh und Finanzdirektor Ernst Stocker (v. l.). 
    Bild: Keystone
  • 15.25 Uhr

    Ethos bedauert Umstände von CS-Übernahme durch UBS

    Auch die Anlagestiftung Ethos meldet sich zur Übernahme der Credit Suisse durch die UBS noch zu Wort. Man bedauere die «ungeheure Verschwendung», die diese für die Aktionärinnen und Aktionäre sowie die gesamte Schweizer Wirtschaft darstelle, teilte Ethos am Montag mit.

    Schweizer Pensionskassen, deren Interessen die Ethos Stiftung vertrete, würden durch diese Transaktion doppelt benachteiligt. Erstens würden sie als Aktionärinnen der beiden Banken an der Generalversammlung nicht über den Kauf abstimmen können. Zweitens seien sie in Zukunft mit den Risiken konfrontiert, die eine marktbeherrschende Stellung einer einzigen Grossbank auf dem Schweizer Markt mit sich bringe, hiess es weiter.

    Ethos bedauere, dass gewisse strategische Optionen, wie die Abspaltung und der Börsengang der Schweizer Bank von Credit Suisse, nicht weiterverfolgt wurden, als dies noch möglich war. Man schlage den Schweizer Behörden daher vor, die UBS dazu aufzufordern, längerfristig die Möglichkeit einer Abspaltung der Schweizer Bankensparte von Credit Suisse vom Rest der UBS-Gruppe zu erwägen und diese an die Börse zu bringen. Dies würde auch Arbeitsplätze sichern, gibt man sich bei Ethos überzeugt.

  • 15.01 Uhr

    Bundespräsident Berset sagt wegen CS Kolumbien-Reise ab

    Die Übernahme der Krisenbank Credit Suisse durch die UBS hat Bundespräsident Alain Berset zur Absage seiner Reise nach Kolumbien gezwungen. Die Abreise zu dem mehrtägigen Besuch hätte am Montag erfolgen sollen und war seit Langem geplant.

    Als Folge der in den letzten Tagen gefallenen Entscheidungen des Bundesrats gebe es Änderungen in der Agenda Bersets, welche sich auf die ganze Woche auswirken würden, teilte das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit.

    Alain Berset zusammen mit Karin Keller-Sutter am Sonntagabend an der Medienkonferenz zur Übernahme der CS durch die UBS. 
    Alain Berset zusammen mit Karin Keller-Sutter am Sonntagabend an der Medienkonferenz zur Übernahme der CS durch die UBS. 
    Bild: Keystone/Peter Klaunzer

    Die Schweiz begleitet in Kolumbien den Friedensprozess zwischen der Regierung und der linken Guerilla der Nationalen Befreiungsarmee (ELN). Eine weitere Runde der Friedensgespräche zwischen der Guerilla und der neuen linksgerichteten Regierung ist nach einem Abbruch durch die konservative Vorgängerregierung für April in Kuba geplant.

  • 13.35 Uhr

    Stiftung für Konsumentenschutz fordert Boni-Verzicht

    Die Stiftung für Konsumentenschutz fordert nach der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS eine Überarbeitung der Too-big-to-fail-Regulierung und einen zwingenden Boni-Verzicht. Mit dem Zusammenschluss der beiden Grossbanken entstünden nämlich noch grössere Risiken für die Schweiz bei einer künftigen Krise.

    Sämtliche Boni für das CS-Management sollten gestrichen werden, heisst es in einer Medienmitteilung vom Montag. Es gehe nicht an, dass eine systemrelevante Bank in den Abgrund gewirtschaftet werde, diese vom Staat gestützt werden müsse und gleichzeitig noch Boni ausbezahlt würden.

    «Es waren wahrlich drastische Massnahmen nötig, um das Vertrauen in die Credit Suisse wieder herzustellen», lässt sich Sara Stalder, Geschäftsleiterin des Konsumentenschutzes, in der Medienmitteilung zitieren. Damit habe zwar ein grosser Schaden für die Bankkunden und das nationale und internationale Finanzsystem vorerst abgewendet werden können.

    Doch der Preis dafür sei sehr hoch. Künftig seien die Risiken im Falle einer Schieflage der Riesenbank UBS für die Schweiz noch viel grösser als heute. Das Konzept der Too-big-to-fail-Regulierung sei auf eine Vertrauenskrise wie jetzt im Falle der Credit Suisse ungenügend vorbereitet gewesen.

  • 13.18 Uhr 

    Kaufmännischer Verband fordert Einbezug der Sozialpartner

    Der Kaufmännische Verband Schweiz fordert nach der Übernahme der Credit Suisse (CS) durch die UBS einen Einbezug der Sozialpartner in den bevorstehenden Integrationsprozess. Die Mitarbeitenden und die Sozialpartner müssten transparent und offen über die anstehenden Massnahmen informiert werden.

    Man bedauere die angekündigte Übernahme, schreibt der Kaufmännische Verband in einer Mitteilung vom Montag. Damit dies möglichst sozialverträglich geschehe, müssten möglichst viele Arbeitsstellen erhalten bleiben und die jeweiligen Sozialpläne eingehalten werden. Der Verband stehe betroffenen Mitarbeitenden mit Beratung und Information zur Seite.

  • 12.45 Uhr

    Aargauer Regierung befürchtet Schaden nach Notrettung

    Der Kanton Aargau ist nach Ansicht des Regierungsrats von der Notrettung der Credit Suisse (CS) durch die Grossbank UBS besonders betroffen. Zu Umbrüchen in der Aargauer Bankenlandschaft kam es vor drei Jahren, als die CS ihre regionale Tochter Neue Aargauer Bank (NAB) einverleibte.

    Man erwarte aufgrund der NAB-Auflösung vor drei Jahren und der besonderen Betroffenheit des Aargaus, dass die UBS ihre volkswirtschaftliche Verantwortung im Kanton wahrnehmen werde, liess Volkswirtschaftsdirektor Dieter Egli (SP) am Montag mitteilten.

    Wichtig sei, dass ein weiterer volkswirtschaftlicher Schaden abgewendet werden könne. Egli ist nach eigenen Angaben mit den regionalen Verantwortlichen der beiden Banken in Kontakt. Noch seien die weiteren Folgen der Übernahme unklar.

    Man gehe davon aus, dass es beim Filialnetz und Personal Konsequenzen haben werde, hielt Egli fest: «Wir erwarten, dass sozialverträgliche Lösungen erarbeitet werden, wenn es zu Stellenabbau kommt.»

    Die NAB war im Aargau eine traditionelle und verwurzelte Bank für die KMU und Privatpersonen gewesen. Sie sponserte zahlreiche regionale Kunstanlässe. Die CS schloss 18 der insgesamt 30 NAB-Filialen. Einer der wichtigsten Player im Kanton ist seither die staatseigene Aargauische Kantonalbank (AKB).

  • 12.12 Uhr

    Zürcher Parteien kritisieren CS – FDP schweigt

    Am Tag nach der angekündigten Übernahme der CS durch die UBS haben die Parteien am Montag im Zürcher Kantonsrat scharfe Kritik geäussert – am Management der CS, am Bund, an der fehlenden Kontrolle und am Freisinn. Nur die FDP sagte nichts.

    Für die Zürcher Regierung ist es unverständlich, dass das einstige Flaggschiff CS in eine solche Lage geraten konnte. Für Finanzdirektor Ernst Stocker (SVP) ist die Übernahme der CS durch die UBS deshalb «ein schwarzer Sonntag für den Zürcher Bankenplatz».

    Alfred Escher drehe sich einmal mehr im Grabe um, empörte sich SVP-Kantonsrat Tobias Weidmann. Es sei tragisch, zu sehen, dass die CS nicht habe gerettet werden können. Das Management habe Millionen kassiert und keine Verantwortung getragen.

    Für die SP ist nicht die Herkunft der Akteure Grund für deren Versagen, sondern die fehlende Kontrolle. «Mehr politische Kontrolle ist das einzige funktionierende Modell», sagte Sibylle Marti (Zürich). «Das sieht man an der ZKB, die nicht ins Schlingern kommt.»

    Gleicher Meinung waren die Grünen. «Offenbar müssen die Schrauben stärker angezogen werden», sagte Thomas Forrer (Erlenbach). Die FDP stimmte nicht in die Kritik ein. Deren Vertreterinnen und Vertreter sagten – nichts.

  • 11.35 Uhr

    Grüne wollen zusammen mit der SP Sondersession einberufen

    Die Grünen wollen nach dem Zusammenschluss der UBS mit der CS und den vom Bundesrat gesprochenen Garantien zusammen mit der SP eine Sondersession einberufen. Das gab Fraktionschefin Aline Trede (BE) am Montag an einer Online-Medienkonferenz bekannt.

    Zusammen mit den SP-Vertreterinnen und -Vertretern hätten die Grünen im Nationalrat genügend Stimmen, um das Quorum für die Einberufung einer Sondersession zu erreichen. Würden die Unterschriften eingereicht, entscheide das Nationalratsbüro über das Datum der Zusammenkunft der beiden Räte.

    Grüne wollen zusammen mit der SP Sondersession einberufen

    Grüne wollen zusammen mit der SP Sondersession einberufen

    Die Grünen wollen nach dem Zusammenschluss der UBS mit der CS und den vom Bundesrat gesprochenen Garantien zusammen mit der SP eine Sondersession einberufen. Das gab Fraktionschefin Aline Trede an einer Online-Medienkonferenz bekannt.

    20.03.2023

    Die Grünen unterstützen laut Trede auch die schon am Sonntag laut gewordene Forderung der SP nach einer parlamentarischen Untersuchungskommission (Puk). Eine solche Untersuchung biete die Möglichkeit für eine richtig gute Analyse.

  • 10.02 Uhr

    Finma prüft Auflagen für CS-Management

    Nach der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS könnte es im Zuge der Staatshilfen noch weitere Auflagen für das CS-Management durch die Finanzmarktaufsicht geben. Die Finma prüft dies nun.

    «Im ersten Schritt ging es darum, eine Lösung zum Schutz der Einlegerinnen und Einleger und dem Ansehen des Schweizer Finanzplatzes zu schaffen», sagte ein Finma-Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP am Montag. «Im zweiten Schritt werden wir weitere Fragen, auch solche, klären.» Der Sprecher bestätigte damit einen Bericht von Radio SRF.

    Mit dem Statement reagierte die Behörde nach eigenen Angaben auf Aussagen von Bundesrätin Karin Keller-Sutter, welche sagte, es gebe Massnahmen gegenüber dem CS-Management: «Das Bankengesetz sieht beispielsweise vor, dass bei einer Unterstützung durch den Staat ein Dividendenverbot oder Massnahmen betreffend Löhne durch die Finma verfügt werden können.» Das sei Sache der Aufsichtsbehörde, «davon ist aber schon auszugehen».

  • 09.58 Uhr

    Bankaktien an Europas Börsen brechen trotz Credit-Suisse-Übernahme ein

    Die Übernahme der Credit Suisse durch die Grossbank UBS in der Schweiz hat bei den Anlegerinnen und Anlegern in Europa offenbar nicht für Vertrauen in die Banken gesorgt. Bei Öffnung der Börsen am Montagmorgen stürzten die Aktien von Banken in Deutschland und Frankreich ab. Der Kurs der Deutschen Bank etwa brach um fast zehn Prozent ein, derjenige der Commerzbank um über sieben Prozent.

    In Frankreich war etwa die BNP Paribas betroffen, ihr Kurs gab um acht Prozent nach. In der Schweiz straften die Anleger die UBS ab, ihr Kurs gab kurz nach Handelsbeginn an der Börse in Zürich um fast neun Prozent nach. Die Aktie der Credit Suisse sackte um fast 64 Prozent ab. Ein Anteilsschein kostete am Morgen 0,67 Franken – die UBS hatte sie am Sonntag für drei Milliarden Franken übernommen und zahlte damit 0,76 Franken pro Aktie.

    Auch in Asien hatten die Börsen im Minus geschlossen. Analysten erklärten, es herrsche noch «eine Menge Argwohn und Paranoia» unter den Anlegern.

  • 9.30 Uhr

    Das sagen internationale Medien zur CS-Übernahme

    Für die «Financial Times» ist nach der angekündigten Übernahme der Credit Suisse durch die UBS klar: Es braucht mehr Arbeit im Bereich Bankenrisiken. Anleger der Banken seien sich der Risiken zwar bewusst; sie wüssten, dass das Bankgeschäft auf Vertrauen beruhe und dass sich die Stimmung schnell ändern könne. Doch kam der Niedergang der CS dann doch überraschend.

    Für das amerikanische «Wall Street Journal» war die Credit Suisse der «risikofreudige Schweizer Bankriese». Dieser erliege nun einer Krise, die das Ende einer langen Geschichte von 167 Jahren als unabhängiges Institut bedeute. Der Niedergang der Bank habe seine Wurzeln in der Art und Weise, wie sie die letzte Finanzkrise in einem «Überschwang der Gefühle» überstanden habe. 

    Die Notübernahme der CS durch die UBS sei die bedeutendste Bankenfusion in Europa seit der Finanzkrise vor 15 Jahren, schrieb das deutsche «Handelsblatt» am Montag. Die Rettung der Krisenbank habe unbedingt vor Öffnung der asiatischen Märkte am Montag «festgezurrt» werden müssen.

    Der «Spiegel» geht nicht davon aus, dass mit dem Kauf der CS durch die UBS Ruhe im internationalen Bankensystem einkehren wird. Wenn die «abgewirtschaftete CS» sich vom Erzrivalen retten lassen müsse, sei das «der entwürdigende Schlusspunkt einer Talfahrt – und womöglich der Auftakt einer noch grösseren Krise».

    Die Schweiz ist für die französische Zeitung «Le Monde» eigentlich das Land der Konsensentscheidungen und einer daraus resultierenden Langsamkeit. Doch auch in der Eidgenossenschaft könne man manchmal brutal und schnell sein, die Situation müsse aber «wirklich ernst sein». 

  • 09.10 Uhr

    CS-Aktien sacken an Börse um 62 Prozent ab

    Die Aktien der Credit Suisse sind nach der Übernahme-Ankündigung durch die UBS am Montag bei Eröffnung um 62 Prozent auf 70 Rappen abgesackt. Die UBS-Aktien eröffneten 8,6 Prozent tiefer auf 15,64 Franken.

  • 08.45 Uhr

    UBS-Aktien dürften deutlich tiefer starten – CS bei 73 Rappen

    Die UBS-Aktien dürften am Montagmorgen nach der von der Politik aufgegleisten Übernahme der Konkurrentin CS mit deutlichen Abgaben in den Handel gehen. Die Aktien der Credit Suisse stürzen erwartungsgemäss massiv ab.

    Vorbörslich werden die UBS-Titel am Montag um 4,7 Prozent tiefer auf 16,30 gestellt. Dagegen sinken die CS-Titel vorbörslich um 61 Prozent auf 73 Rappen. Auch weitere Bankenwerte stehen deutlich unter Druck.

    Unter der am Wochenende ausgehandelten Lösung der CS-Krise wird die UBS für die Konkurrentin rund 3 Milliarden Franken in eigenen Aktien bezahlen. Konkret werden die CS-Aktionäre eine UBS-Aktie für 22,48 CS-Aktien erhalten. Das entspricht zu den letzten UBS-Notierungen vom Freitag rund 76 Rappen je CS-Titel. Am Freitagabend waren die Titel der Grossbank noch bei 1,86 Franken aus dem Handel gegangen.

    Analysten weisen in ersten Reaktionen darauf hin, dass die Übernahme der Konkurrentin nicht von der UBS ausgegangen sei, sondern den beiden Instituten von der Politik auferlegt wurde. Sicherlich habe es sich dabei nicht um den von der UBS-Führung präferierten Weg gehandelt, kommentieren etwa die Analysten der kanadischen RBC.

  • 08.10 Uhr

    CS zahlt Boni trotzdem aus

    Die Credit Suisse will trotz der Übernahme durch die UBS Boni und Gehaltserhöhungen auszahlen. Das schreibt die Nachrichtenagentur «Bloomberg» am Montag. Die Boni seien in einigen Ländern bereits ausgezahlt worden. Es werde keine Änderungen bei der Lohnabrechnung geben, Boni werden wie geplant am 24. März ausbezahlt, schreibt «Bloomberg».

  • 08.05 Uhr

    Rechtsprofessor rechnet mit Klagen gegen die CS-Übernahme

    Der auf Bankenrecht spezialisierte Rechtsprofessor Peter V. Kunz hält das Notrecht, auf das sich der Bund bei der forcierten Übernahme der Credit Suisse durch die UBS stützt, für eine unzureichende Rechtsgrundlage. Er rechnet daher mit Klagen gegen die Eidgenossenschaft, wie er in Interviews im «Blick» und den Tamedia-Titeln kundtat.

    «Dass die CS-Aktionäre zum Deal gar nicht mehr gefragt werden, ist eine völlig aussergesetzliche Regelung», sagte Kunz etwa gegenüber dem «Blick». Noch am Freitag habe man der Öffentlichkeit gesagt, dass die Bank liquide sei und kein Notfall bestehe. An dieser Aussage, so Kunz, könnten die Grossaktionäre den Bund festnageln.

    «Klagen werden kommen», ist der Professor deshalb überzeugt. Namentlich, weil die Investoren bei der Festlegung des Übernahmepreises vor vollendete Tatsachen gestellt worden seien. Im Interview mit den Tamedia-Titeln sagte Kunz, dass beispielsweise mit Staatshaftungsklagen der arabischen Investoren zu rechnen sei.

    Kunz sagte weiter, dass der Bundesrat mit der Anwendung des Notrechts sogar den Interessen des Landes schade. «In der Schweiz müssen Investoren ab jetzt damit rechnen, ohne rechtliche Grundlage enteignet zu werden», so Kunz gegenüber Tamedia. Das werde den Finanzplatz nachhaltig beschädigen. In seinen Augen wäre der Schaden kleiner gewesen, wenn man die CS wie in den Too-big-to-fail-Regeln vorgesehen zerlegt hätte und nur den systemrelevanten Teil aufrechterhalten hätte.

  • 7.25 Uhr

    «Eine Schande» – «Misswirtschaft»: So reagieren die Parteien

    Für die SVP ist die Credit-Suisse-Krise eine Folge von «Misswirtschaft und FDP-Filz». Schweizerinnen und Schweizer müssten mit Milliarden Volksvermögen für diese Fehler geradestehen, schreibt die SVP.

    Für SP-Co-Präsident Cédric Wermuth hat sich seit der Finanzkrise 2008 nichts geändert, wie er auf dem Kurznachrichtendienst Twitter bekannt gab. Das ganze Finanzsystem sei krank und absurd. Die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden.

    Für die Mitte haben Bundesrat, Nationalbank und Finanzmarktaufsicht gemeinsam mit den Verantwortlichen der UBS die beste aller schlechten Lösungen getroffen. Leider sei sie nötig gewesen, um das Vertrauen der Finanzmärkte zu stabilisieren und die Schweizer Volkswirtschaft zu schützen.

    Für die FDP ist die Übernahme der CS durch die UBS angesichts der dramatischen Entwicklungen der letzten Tage notwendig gewesen, um grossen Schaden für den Schweizer Finanz- und Wirtschaftsstandort abzuwenden. Was mit der CS passiert sei, sei eine Schande für die Schweiz.

    Für den Präsidenten der Grünen, Balthasar Glättli (ZH), war es die Kultur der Verantwortungslosigkeit, welche die Voraussetzungen zum heutigen Debakel geschaffen hat. Das Parlament habe es verpasst, eine «Too-big-to-fail»-Gesetzgebung zu machen, die im Krisenfall funktioniert hätte.

    Der Präsident der Grünliberalen, Jürg Grossen (BE), sagt, die Schweiz sei einmal mehr den aktuellen internationalen Herausforderungen nicht vorausschauend gewachsen gewesen. Die Fusion der beiden Grossbanken sei wettbewerbsrechtlich bedenklich und stelle den offenen und fairen Wettbewerb vor neue Herausforderungen.

  • Montag, 2.22 Uhr

    Experte erkennt wenig wirtschaftliches Interesse der UBS bei Übernahme

    Nach den Worten des Finanzexperten François Savary hat der Bundesrat in Wirklichkeit die UBS dazu gebracht, die Credit Suisse zu kaufen. Der UBS falle es schwer ein rein wirtschaftliches Interesse an der Fusion zu finden, kommentiert der Investment-Chef von Prime Partners in der Zeitung «La Liberté» vom Montag.

    Der Finanzexperte sagte der Zeitung, sich mit Umstrukturierungen und der Bewältigung der Frage nach der Zukunft der CS-Investmentbank zu beschäftigen, sei nicht das gewesen, was das Management der UBS am meisten wollte.

    Als Beweis führt der Investment-Chef von Prime Partners, François Savary, die Anzahl der Bedingungen an, die die UBS für den Vollzug der Fusion gestellt habe. «Niedriger Preis, Garantien, die Frage der Credit Default Swaps: Die UBS wollte das Verlustrisiko bei der Transaktion auf ein Minimum beschränken», erklärt er.

    Daher habe die Bank anfangs eine Milliarde Franken für die Übernahme geboten, unter der Bedingung, dass der Bund fünf Milliarden Franken als Garantien für die Investitionen der Investmentbank, des weniger gesunden Teils der Credit Suisse, gewährt.

    All dies zeige, das es für die UBS schwierig gewesen sei, «ein rein wirtschaftliches Interesse an dieser Fusion zu finden» urteilt François Savary.

    Das Management der Grossbank UBS hatte am späten Sonntagabend erklärt, dass es die Fusion mit der Credit Suisse weder gewollt noch darauf hingearbeitet habe, betonte jedoch das «strategische Interesse» an der Fusion.

    Noch Nachbarn und Rivalen: Die Hauptquartiere von UBS und Credit Suisse am Paradeplatz in Zürich. (19. März 2023)
    Noch Nachbarn und Rivalen: Die Hauptquartiere von UBS und Credit Suisse am Paradeplatz in Zürich. (19. März 2023)
    Bild: Keystone/EPA/Michael Buholzer
  • Sonntag, 23.38 Uhr

    UBS setzt Aktienrückkäufe im Zuge der CS-Übernahme aus

    Die Grossbank UBS wird ihre Aktienrückkäufe im Zuge der CS-Übernahme zunächst aussetzen. Vorübergehend werde man diese pausieren, sagte Finanzchefin Sarah Youngwood am Sonntagabend an einer Telefonkonferenz mit Analysten. Das sei ein «konservatives» Vorgehen, da die Kapitalisierung weiterhin stark sei. Die progressive Bardividende werde aber beibehalten, sagte CEO Ralph Hamers.

    Erst vergangene Woche hatte Hamers betont, dass Aktienrückkäufe die bevorzugte Art der Kapitalrückführung an die Aktionäre sei. Denn der Aktienkurs der Grossbank habe weiteres Aufwärtspotenzial.

    Erst Anfang März hatte die UBS bekanntgegeben, der kommenden Generalversammlung im April ein neues Aktienrückkaufprogramm beantragen zu wollen.

    Seit Ende März 2022 läuft bei der UBS ein Programm, das den Rückkauf von Namenaktien im Umfang von bis zu 6 Milliarden Dollar bis 2024 vorsieht. Ursprünglich sollten in diesem Jahr Aktien im Wert von über 5 Milliarden im Rahmen des laufenden Aktienrückkaufprogramms sowie des neuen Programms 2023 zurückgekauft werden.

  • 22 Uhr

    UBS und CS bezahlen auf Liquiditätshilfe-Darlehen 1,5 Prozent Zins

    UBS und CS können im Rahmen ihres Zusammenschlusses umfangreiche Liquiditätshilfe-Darlehen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) in Anspruch nehmen. Sie bezahlen auf diesen einen Zinssatz von 1,5 Prozent, wie Marlene Amstad, Verwaltungsratspräsidentin der Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) am Sonntag vor den Medien erklärte.

    Konkret können Credit Suisse und UBS basierend auf der Notverordnung des Bundesrates ein mit einem Konkursprivileg gesichertes Liquiditätshilfe-Darlehen der SNB in Höhe von insgesamt bis zu 100 Milliarden Franken beziehen. Zusätzlich dazu kann die SNB basierend auf der Notverordnung des Bundesrates der Credit Suisse ein mit einer Ausfallgarantie des Bundes gesichertes Liquiditätshilfe-Darlehen in der Höhe von bis zu 100 Milliarden Franken gewähren.

    Wie Finma-Verwaltungsratspräsidentin Amstad vor den Medien zudem ausführte, hat die Behörde auch das Recht, allfällige wettbewerbsrechtliche Bedenken des Zusammenschlusses zu übersteuern. Die Finma habe die Fusion genehmigt, eine Prüfung durch die Wettbewerbskommission (Weko) erfolge deshalb nicht mehr.

  • 21.55 Uhr

    Parlamentsdelegation stimmt Verpflichtung von 109 Milliarden zu

    Die Finanzdelegation der eidgenössischen Räte (Findel) hat im Zusammenhang mit der Übernahme der CS durch die UBS zwei Verpflichtungskredite von zusammen 109 Milliarden Franken genehmigt.

    100 Milliarden Franken sind für die Gewährung einer Ausfallgarantie des Bundes für Liquiditätshilfe-Darlehen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) an die CS vorgesehen, wie es in der Mitteilung der Findel vom Sonntag hiess.

    Diese Ausfallgarantie könne frühestens nach einem abgeschlossenen Konkursverfahren beansprucht werden, schrieb die Findel. Und auch nur dann, wenn die SNB einen Ausfall erleide und diesen dem Bund gegenüber geltend mache. Vorher fliesse kein Geld vom Bund.

    Der zweite Verpflichtungskredit von 9 Milliarden Franken ist für eine Garantie des Bundes an die UBS bestimmt. Die UBS soll damit allfällige Verluste aus Aktiven der von ihr übernommenen CS absichern können, wenn diese eine bestimmte Schwelle überschreiten.

    Nach Angaben des Finanzdepartements würde die UBS die ersten 5 Milliarden Franken an Verlusten übernehmen. Der Bund würde dann die nächsten 9 Milliarden tragen. Weitergehende Verluste würde wiederum die UBS übernehmen.

    Der Bundesrat kann dringliche Verpflichtungskredite beschliessen, ohne dass das Parlament zuvor zustimmt. Dies erlaubt ihm das Finanzhaushaltgesetz. Allerdings muss er die Zustimmung der Finanzdelegation einholen, und das Parlament muss den Krediten nachträglich zustimmen.

    Ist die dringliche Verpflichtung höher als 500 Millionen Franken – was bei den beiden Krediten der Fall ist – kann aber innerhalb einer Woche nach dem Ja der Findel ein Viertel der Mitglieder eines Rates oder der Bundesrat die Einberufung der Bundesversammlung verlangen.

  • 21.44 Uhr

    CS-Management bleibt bis zum Zusammenschluss im Amt

    Das Management der Credit Suisse bleibt bis zum Zusammenschluss mit der UBS im Amt. Danach kann die UBS die Leitungsgremien mit ihren eigenen Leuten besetzen. Diese müssen dann wieder von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht Finma bewilligt werden.

    Dies sagte Finma-Direktor Urban Angehrn am Sonntagabend am Rande der Medienkonferenz zur Rettung der CS im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Mit der Übernahme der CS durch die UBS habe man eine stabile Lösung gefunden. Diese Lösung sei gut und könne Stabilität bringen.

    Eine Sanierung wäre aufgrund der Verflechtungen der Credit Suisse eine ganz, ganz heikle Operation gewesen. «So etwas wurde noch nie bei einer globalen Grossbank gemacht», sagte Angehrn. Bundesrat, Finma und SNB hätten auch Alternativen diskutiert ohne Beteiligung von Banken. Der Treiber der jetzigen Lösung sei die Finanzstabilität gewesen.

  • 21.43

    Diese drei Szenarien für die CS hat der Bundesrat verworfen

    Der Bundesrat hat nach eigenen Angaben drei weitere Szenarien rund um die schlingernde Grossbank Credit Suisse (CS) geprüft. Darunter war eine vorübergehende Verstaatlichung oder eine staatliche Liquiditätshilfe. Mit dem nun getroffenen, vom Staat begleiteten aber privaten Aufkauf durch die UBS, seien die Risiken am kleinsten, erklärte die Landesregierung am Sonntag.

    Als Option diskutierte der Bundesrat laut Mitteilung auch eine staatliche Liquiditätshilfe für die zwar gut kapitalisierte, aber im Markt angeschlagene CS. Die Aussichten wären aber höchst ungewiss gewesen, ob sich so das Vertrauen der Finanzmärkte wieder hätte herstellen lassen.

    Auch eine vorübergehende Verstaatlichung (Temporary Public Ownership) wurde laut Finanzministerin Karin Keller-Sutter in Betracht gezogen. Es sei nicht von Anfang an klar gewesen, dass der Zusammenschluss von UBS und CS zustande komme, sagte die FDP-Bundesrätin am Sonntag in Bern vor den Medien.

    Eine zeitweilige Übernahme der Grossbank durch den Bund hätte laut Keller-Sutter aber ein enormes Risiko für die Steuerzahlerinnen und -zahler bedeutet. Angesichts der schliesslich real bestehenden Möglichkeit einer privaten Übernahme sei diese Option schliesslich verworfen worden.

    Ein weiteres Szenario wäre der Konkurs der Credit Suisse gewesen. Ein solcher hätte laut dem Bundesrat aber unabsehbare Folgen für die schweizerische Volkswirtschaft und das globale Finanzsystem gehabt.

    Der Konkurs einer systemrelevanten Bank hätte das Zahlungssystem der Schweiz gefährdet und destabilisiert, so der Bundesrat. Konsum und Investitionen in der Schweiz hätten sich wohl drastisch reduziert und die Volkswirtschaft wäre dadurch erheblich geschädigt worden.

    Ein Konkurs würde nach Ansicht des Bundes das Vertrauen internationaler Kunden und Investoren in den Schweizer Finanzplatz erschüttern – mit anhaltenden Folgen für Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Steuereinnahmen in der Schweiz.

  • 21.34 Uhr

    Für Mitte «beste aller schlechten Lösungen»

    Für die Mitte haben Bundesrat, Nationalbank und Finanzmarktaufsicht gemeinsam mit den Verantwortlichen der UBS die beste aller schlechten Lösungen getroffen. Leider sei sie nötig gewesen, um das Vertrauen der Finanzmärkte zu stabilisieren und die Schweizer Volkswirtschaft zu schützen.

    Die Mitte äussert in einer Mitteilung vom Sonntagabend Bedauern, dass die Credit Suisse nicht eigenständig in der Lage gewesen ist, das Vertrauen in die Bank wiederherzustellen.

    Mit der Übernahme entstehe eine neue, sehr grosse und systemrelevante Bank in der Schweiz. Die getroffene Lösung berge ein Risiko für die Schweizer Eidgenossenschaft. «Wir müssen 15 Jahre nach der Rettung der UBS endlich die Lehren daraus ziehen und die nötigen politischen Entscheide für die Zukunft angehen», fordert die Mitte, ohne konkretere Angaben dazu zu machen.

  • 21.33 Uhr

    Gewerkschaftsbund will Arbeitsplätze sichern

    Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) will den Schweizerischen Bankpersonalverband bei der Sicherung der Arbeitsplätze der betroffenen Angestellten unterstützen. Es brauche nun rasch eine Taskforce, welche dafür sorge, dass möglichst viele Arbeitsplätze erhalten würden.

    Notwendig sei auch ein guter Sozialplan für jene, die den Arbeitsplatz verlören, heisst es in einer Mitteilung des SGB. Dass heute – knapp 15 Jahre nach der UBS-Rettung – auch für die Credit Suisse eine Rettungsaktion nötig wurde, sei unerträglich.

    Die Verantwortlichen der Credit Suisse hätten die Bank mit exzessiven Risiken und handwerklicher Überforderung in die Insolvenz getrieben. Und die Verantwortlichen bei der Nationalbank und beim Bund hätten der Bevölkerung etwas vorgemacht, indem sie behaupteten, die Risiken der «systemrelevanten» Banken so weit reduziert zu haben, dass ein zweiter UBS-Fall nicht mehr möglich sei.

    Leidtragende seien die Bevölkerung und die Angestellten der Credit Suisse, welche Tag für Tag pflichtbewusst ihre Arbeit machten, während sich die Verantwortlichen der Credit Suisse mit ihren Millionensalären schon lange abgesetzt hätten.

    Für den SGB sei zwingend, dass nach dem faktischen Zusammenbruch der zweiten Grossbank endlich Massnahmen entwickelt werden müssten, welche solche Ereignisse künftig verhinderten. Es brauche Einschränkungen in Bezug auf die Risiken, die sie eingehen könnten. Die Ereignisse rund um die Credit Suisse müssten konsequent aufgearbeitet werden.

  • 21.28 Uhr

    Notenbanken begrüssen Massnahmen der Schweiz

    Positive Worte aus den USA, Grossbritannien und von der Europäischen Zentralbank (EZB) zur Fusion der beiden Schweizer Grossbanken Credit Suisse und UBS. Der Schritt wird von höchster Stelle willkommen geheissen. «Wir begrüssen die heutigen Ankündigungen der Schweizer Behörden zur Unterstützung der Finanzstabilität», erklärten US-Notenbankchef Jerome Powell und die amerikanische Finanzministerin Janet Yellen in einem Communiqué vom Sonntagabend. Man stehe zudem in engem Kontakt mit den internationalen Partnern, um deren Umsetzung zu unterstützen.

    Fast den gleichen Wortlaut findet die Bank of England (BoE): «Wir begrüssen das umfassende Massnahmenpaket, das die Schweizer Behörden heute vorgestellt haben, um die Finanzstabilität zu unterstützen.» Die BoE habe während der gesamten Vorbereitungen eng mit ihren Partnern während der Vorbereitungen zusammengearbeitet und werde sie bei der Umsetzung unterstützen.

    Ähnlich die Stellungnahme von EZB-Präsidentin Christine Lagarde: «Ich begrüsse das rasche Handeln und die Entscheidungen der Schweizer Behörden. Sie sind entscheidend für die Wiederherstellung geordneter Marktbedingungen und die Gewährleistung der Finanzstabilität.»

    Die drei Exponenten äusserten sich zudem zum Zustand der eigenen Banken: «Die Kapital- und Liquiditätspositionen des US-Bankensystems sind stark, und das US-Finanzsystem ist widerstandsfähig», sagten etwa Powell und Yellen. «Das britische Bankensystem ist gut kapitalisiert und finanziert und bleibt sicher und solide», betonte die Bank of England.

    «Der Bankensektor des Euroraums ist widerstandsfähig und verfügt über eine starke Kapital- und Liquiditätsposition», sagte wiederum EZB-Chefin Lagarde. Und das politische Instrumentarium der EZB sei «voll ausgestattet», um das Finanzsystem des Euroraums bei Bedarf mit Liquidität zu unterstützen.

  • 21.16 Uhr

    Kanton Zürich begrüsst Schritte für Sicherung der Stabilität

    Der Kanton Zürich begrüsst die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS sowie weitere Massnahmen für die Sicherung der Stabilität der Finanzmärkte und des Wirtschaftsstandortes Schweiz. Er drückt in einer Mitteilung sein Unverständnis dafür aus, dass eine Bank wie die Credit Suisse in eine solche Lage geraten konnte.

    Der Kanton Zürich habe in den letzten Tagen die Vorgänge um die Credit Suisse mit grosser Sorge verfolgt und bedauere die jüngsten Entwicklungen in höchstem Mass. Die Notwendigkeit der eingeleiteten Schritte liege auf der Hand. Der Kanton begrüsse daher die ergriffenen Massnahmen. Sie seien der Lage angemessen und dienten dem Ziel, die Stabilität der Schweizer Wirtschaft zu erhalten.

    Die Auswirkungen der Übernahme für den Schweizer Arbeitsmarkt und für den Staatshaushalt müssten jetzt analysiert werden. Die UBS und die Credit Suisse seien in der zentralen Finanzbranche wichtige Pfeiler. Sie böten zahlreiche und oft hochqualifizierte Arbeitsplätze, was sich auch in den Steuereinnahmen der öffentlichen Hand niederschlage, schreibt der Kanton weiter.

  • 21.14 Uhr

    FDP erachtet Entscheid für notwendig

    Für die FDP ist die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS angesichts der dramatischen Entwicklungen der letzten Tage notwendig gewesen, um grossen Schaden für den Schweizer Finanz- und Wirtschaftsstandort abzuwenden. Was mit der CS passiert sei, sei eine Schande für die Schweiz, hiess es in einer Medienmitteilung der Partei.

    Die Schweiz und ihr Finanzplatz lebten vom Vertrauen der Akteure, schreibt die FDP in einer Mitteilung vom Sonntagabend. Dieses gelte es wiederherzustellen. Das Management der CS habe seit der Finanzkrise von 2008 seine Hausaufgaben nicht gemacht und stehe in der Verantwortung.

    Es sei ein schwarzer Tag für die Schweiz und eine Schande, dass diese Übernahme notwendig geworden sei. Angesichts der Situation sei dies aber nötig gewesen und von gesamtwirtschaftlicher Bedeutung, da viele Privatpersonen und KMU von der CS abhängig seien. Mit der gefundenen Lösung habe ein Dominoeffekt mit unabsehbaren Folgen abgewendet werden können.

    Die FDP bedauert, dass es so weit kommen musste. Man begrüsse aber, dass nicht der Bund die Bank übernehme und es eine bessere Lösung gebe. Es sei aber bedauerlich, dass Managementfehler solche Garantien notwendig machten.

    Die Finanzplatzregulierung müsse überprüft und gegebenenfalls überarbeitet werden, schreibt die FDP weiter. Eine Finanzmarktregulierung, die nur in der Theorie funktioniere, sei zwecklos.

    Namentlich sei zu prüfen, wie die Verantwortung der Unternehmensführung besser eingefordert werden könne. Die FDP stehe für eine freiheitliche, soziale Marktwirtschaft ein. Diese beinhalte aber auch, dass die Verantwortlichen positive wie auch negative Folgen ihrer Entscheidungen zu tragen hätten. In Zukunft müsse sichergestellt werden, dass Banken mit Systemrelevanz nicht in eine solche Lage kommen könnten.

    Die FDP will sich laut eigenen Angaben dafür einsetzen, dass möglichst viele Arbeitsplätze erhalten bleiben können. Denn die Schweizer Wirtschaft sei darauf angewiesen, dass sie gut aufgestellte, global agierende Schweizer Banken habe.

  • 21.12 Uhr

    UBS-Chef setzt weiterhin auf Vermögensverwaltung

    Die UBS wird nach Aussage ihres Verwaltungsratspäsidenten Colm Kelleher bei den übernommenen Tätigkeiten Risiken abbauen. Die Finanzmarktaufsicht deutet eine Entflechtung der bisherigen Geschäftsbereiche der Credit Suisse an. Das Geschäftsmodell der UBS sei die Vermögensverwaltung, sagte Kelleher am Sonntagabend vor den Medien in Bern. Die Grösse einer Bank an und für sich sei kein Risikofaktor für deren Stabilität.

    Kelleher nahm damit Aussagen von Nationalbank-Präsident Thomas Jordan auf, wonach das Geschäftsmodell einen entscheidenden Einfluss auf die Stabilität einer Bank habe.

    Marlene Amstad, Verwaltungsratspräsidentin der Finanzmarktaufsicht (Finma), hob hervor, schon heute sehe die «Too big to fail»-Gesetzgebung strengere Kapital- und Liquiditätsvorgaben vor, wenn eine Bank durch eine Übernahme wachse.

    Bereits heute vorgesehen sei auch die Abspaltung systemrelevanter Teile einer Bank im Krisenfall, so Amstad. Besonders sei im vorliegenden Fall aber, dass es bei der Umsetzung der Vorschriften eine Übergangsphase geben werde.

  • 21.07 Uhr

    Die Medienkonferenz ist beendet

    Colm Kelleher, Verwaltungsratspräsident UBS (links) und die Schweizer Finanzministerin Karin Keller-Sutter, während der Pressekonferenz zur Übernahme der Credit Suisse durch die UBS, am 19. März 2023 in Bern.
    Colm Kelleher, Verwaltungsratspräsident UBS (links) und die Schweizer Finanzministerin Karin Keller-Sutter, während der Pressekonferenz zur Übernahme der Credit Suisse durch die UBS, am 19. März 2023 in Bern.
    Bild: Keystone/Peter Klaunzer
  • 21.06 Uhr

    Wieviele Arbeitsplätze werden verloren gehen?

    Kelleher: Das können wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen.

  • 21.05 Uhr

    Es sollen dem CS-Management weiter Boni ausgezahlt werden, finden Sie das fair?

    Keller-Sutter: Es handelt sich nicht um eine Bankrettung, sondern um Instrumente, die eine Grossbank jederzeit beziehen kann. Das passiert im Ausland immer wieder. Wir haben die Liquidität nur etwas aufgestockt. Wir geben eine Garantie gegenüber der SNB, nicht einer Bank.

    Jordan: Das ist nicht vergleichbar mit dem, was man sonst unter einer Staatshilfe versteht.

  • 21.00 Uhr

    Was passiert mit den CS-Aktien?

    Jordan: Es ist ein Kaufpreis vereinbart worden, den die Aktionäre bekommen. Selbstverständlich werden die Aktionäre Geld verlieren im Vergleich zu vor ein paar Wochen oder Monaten. Ohne die Übernahme hätten die Aktionäre jedoch alles verloren, das sollte man bedenken. Das gilt auch für alle anderen Finanzinstrumente, die sonst unter die Räder gekommen wären.

  • 20.56 Uhr

    Wird die Marke Credit Suisse verschwinden?

    Lehmann: Der Brand wird auf jeden Fall bis zum Abschluss der Übernahme bestehen bleiben.

  • 20.54 Uhr

    Was sind nun die Erwartungen an die UBS?

    Keller-Sutter: Wir sind dankbar über den Zusammenschluss im Sinne der Stabilität des Schweizer Finanzplatzes. Jede andere Lösung hätte eine Finanzkrise ausgelöst. Es brauchte dafür Bereitschaft von allen Seiten, auch von Seiten des Bundes. Stellen Sie sich vor, der Bund hätte die CS gekauft. Das wäre für den Steuerzahler ein enormes Risiko gewesen. Die Liquidition der CS hätte den Finanzplatz Schweiz in Bedrängnis gebracht. Für die UBS gibt es sowohl Chancen als auch Risiken in diesem Deal. Es ist auf jeden Fall ein klares Bekenntnis zum Finanzplatz Schweiz.

  • 20.45 Uhr

    Hat der Fall nicht gezeigt, dass wir eine Bank nicht aufspalten können?

    Keller-Sutter: Das ist bei einer systemrelevanten Bank noch nicht passiert. Das hätte grosse Auswirkungen auf den Finanzplatz Schweiz gehabt. Das hätte eine Finanzkrise ausgelöst. Das Problem: Man kann Vertrauen nicht regulieren.

  • 20.39 Uhr

    Wann wird der Zusammenschluss vollzogen?

    Kelleher: So schnell wie möglich, in ein paar Wochen oder höchstens wenigen Monaten.

  • 20.35 Uhr

    Was sagen Sie den Kleinanlegern bei der CS?

    Keller-Sutter: Mit diesen Massnahmen werden genau diese Menschen geschützt. Ich habe selber ein Konto bei der CS und auch bei der UBS und bin da ganz zuversichtlich.

  • 20.31 Uhr

    Wer ist verantworlich für dieses Desaster?

    Lehmann: Wir sind eingeholt worden von Altlasten und Risiken, die sich materialisiert haben. Viele Kunden sind lange sehr loyal gewesen – über den Social Media Shitstorm letzten Herbst gab es dann eine negative Kumulation. In der Summe wird das Fass zum überlaufen gebracht.

  • 20.29 Uhr

    Welches finanzielles Risiko geht der Bund ein?

    Der Bund leistet kein Cash, sondern eine Garantie für die Liquidität. Wenn der Bund die Bank übernommen hätte oder auch bei einer Sanierung hätte es dies auch gebraucht. Dies muss relativ zum Kapital gesehen werden – Konkursprivileg. Deshalb bleibt das Risiko überschaubar.

  • 20.25 Uhr

    Könnte die UBS auch vom Deal wieder zurücktreten?

    Das steht laut UBS nicht zur Debatte.

  • 20.23 Uhr

    Tragfähige Lösung, das UBS solide aufgestellt

    UBS hat ein robustes Geschäftsmodell, das Vertrauen schafft. Dieses Vertrauen kann auf die CS übertragen werden.

  • 20.20 Uhr

    «Ein historischer und trauriger Tag»

    Der Sonntag sei für die CS ein historischer und trauriger Tag, sagte CS-Verwaltungsratspräsident Axel Lehmann in Bern vor den Medien. Nun wolle die Bank aber den Blick nach Vorne richten.

    Ihm sei seit einem Jahr klar, dass es mit der CS nicht weitergehen könne wie zuvor, sagte Lehmann. Der neue CEO Ulrich Körner habe die Schlüsselpositionen neu besetzt und und an der kulturellen Transformation gearbeitet.

    «Ich habe höchste Hochachtung für Körner und sein Leadership-Team», sagte Lehmann. Die massiven Abflüsse von Kundengeldern ab Oktober seien bereits ein grosser Rückschlag gewesen. Mit viel Elan und Energie sei die CS dann aber ins neue Jahr gestartet.

    Die jüngsten Ereignisse um US-Banken hätten die CS dann aber im ungünstigsten Moment getroffen. Die Beschleunigung des Vertrauensverlustes und die Zuspitzung in den vergangenen Tagen hätten gezeigt, dass die CS so nicht weiter bestehen könne.

    Die nun präsentierte Lösung sei die günstigste unter den derzeitigen Umständen. «Unser Fokus liegt auf den rund 50'000 Angestellten der CS, davon 17'000 in der Schweiz», versicherte Lehmann. Die CS wolle wieder ein verlässlicher und stabiler Partner für ihre Kunden sein.

    Die CS richte nun ihren Blick nach vorne. Der Zusammenschluss mit der UBS werde Sicherheit zurückbringen. Sie wolle zusammen mit der UBS eine erfolgreiche Zukunft gestalten.

  • 20.14 Uhr

    Das Resultat der Übernahme generiert eine noch grössere Bank, was man ja eigentlich vermeiden wollte?

    Dies ist kein Bail out - es ist eine kommerzielle Lösung. Hier hatten wir ein Liquiditätsproblem, was nicht typisch ist. Ein Bankrott hätte einen grossen Imageschaden verursacht, den auch ausländische Finanzmärkte vermeiden wollten. Dies ist nicht die klassische «Too-big-to-fail»-Situation, sondern eine Vertrauensfrage. Die bestehenden Regulationen werden an die Grösse der neuen Bank angeglichen.

  • 20.10 Uhr

    Info als Komplettpaket

    Die Finma, der Bund und die Banken wollten ein Komplettpaket kommunizieren und nicht Infos häppchenweise, da dies Verunsicherung geschürt hätte.

  • 20.08 Uhr

    Fragen der Journalisten

    Warum wird die Öffentlichkeit erst jetzt informiert? Der Bundesrat hat nach Aussage von Finanzministerin Karin Keller-Sutter bewusst nicht früher über seine Beschlüsse zur Credit Suisse informiert. Alles andere hätte ihrer Ansicht nach die Märkte zusätzlich verunsichert.

    «Wir waren überzeugt, dass es wichtig war, bis zum Wochenende durchzukommen», sagte Keller-Sutter am Sonntagabend vor den Medien in Bern. Ziel sei gewesen, spätestens am Sonntag eine Lösung präsentieren zu können.

    Eine «Salamitaktik» mit immer neuen Hilfen hätte zu zusätzlicher Unsicherheit geführt, argumentierte Keller-Suter. Die Finanzministerin betonte aber, anders hätte der Bundesrat gehandelt, hätte man die Ausfallgarantie des Bundes an die Nationalbank, den sogenannten Backstop, antasten müssen. In diesen Fall hätte die Landesregierung die Öffentlichkeit davon in Kenntnis gesetzt.

  • 20.06 Uhr

    CS steht hinter der Übernahme

    Die jüngsten Ereignisse am US-Finanzmarkt traf die CS in einem ungünstigen Augenblick ihrer Transformation. Die CS zeigt sich überzeugt, dass die Massnahme die bestmöglich ist unter den derzeitigen Umständen. Statement: Wir werden wieder ein stabiler, verlässlicher und verantwortungsvoller Partner für unsere Kunden sein.

  • 20.02 Uhr

    Investmentbanking Business der CS wird vermindert

    UBS will das Investmentbanking Business der CS vermindern auf nicht mehr als 25 Prozent. 

  • 19.58 Uhr

    Bankengeschäft funktioniert morgen unterbruchsfrei

    Die Übernahme der CS durch die UBS ist ein wichtiger Schritt, der dem Ansehen des Schweizer Finanzplatzes dient und der Stabilisierung des Kundenvertrauens. Obwohl die Basisdaten im Grunde genommen in Ordnung waren, ging das Vertrauen verloren. Die US-Bankenereignisse verstärkte dies. Deshalb mussten die Massnahen ergriffen werden. 

  • 19.54 Uhr

    Systemrelevante Funktionen gesichert

    Die CS wird als systemrelevante Bank eingestuft, deren Ausfall internationale Verwerfungen verursachen würde. Die jetzige Lösung stellt sicher, dass die systemrelevanten Funktionen gesichert bleiben. SNB und Finma werden weiterhin eng zusammenarbeiten.

  • 19.50 Uhr

    Karin Keller-Sutter: Viele Tausende Angestellte betroffen

    Finanzministerin Karin Keller-Sutter hat nach der angekündigten Übernahme der kriselnden Grossbank Credit Suisse durch die UBS Gewissheit für die Angestellten gefordert. Es sei die Erwartung des Bundesrats, dass die Arbeitgeber diesen Menschen so rasch wie möglich Gewissheit über ihre Jobs geben würden, sagte die Bundesrätin.

    Karin Keller Sutter.
    Karin Keller Sutter.
    Screenshot Youtube

    Es seien von der Übernahme viele tausende Angestellte betroffen, sagte Keller-Sutter.

    Die Bundesrätin bedauerte, dass das einstige Vorzeigebankinstitut nicht in der Lage gewesen sei, die schwierige Situation aus eigener Kraft zu meisten. «Dies wäre die beste Lösung gewesen.»

    Bei der jetzig getroffenen Lösung habe es ebenfalls Risiken für den Schweizer Staat und den Wirtschaftsstandort, aber diese seien deutlich geringer als bei jedem anderen Szenario, sagte Keller-Sutter.

    Ein Ausfall der CS hätte laut der Bundesrätin zu gravierenden volkswirtschaftliche Verwerfungen in der Schweiz und in der Welt geführt. Die Schweiz habe ihre Verantwortung über die Landesgrenzen hinaus wahrnehmen müssen. (SDA)

  • 19.48 Uhr

    Mehr Stabilität durch Übernahme

    Der Bundesrat bedauert, dass die CS nicht in der Lage war, die Schwierigkeiten selbst zu beheben. Die CS habe gute Mitarbeiter, aber leider war der Vertrauensverlust nicht mehr aufzuhalten. Die Übernahme soll dieses wiederherstellen. Dennoch bleiben Risiken für den Finanzstandort und die Bankkunden – aber deutlich geringer als bei jeder anderen Lösung. Der Bundesrat ist überzeugt, dass die Übernahme mehr Stabilität im In- und Ausland schafft.

  • 19.45 Uhr

    Liquiditätshilfen international anerkanntes Instrument

    In der Schweiz bis jetzt noch nicht angewendet. Nachdem sich die Lage zugespitzt hat, hat der Bundesrat dieses Instrument eingeführt, als Notrecht. Es muss noch durch ordentliches Recht abgelöst werden. Innerhalb von 6 Monaten wird der Bundesrat dies einleiten.

  • 19.42

    Garantie von 9 Milliarden Franken

    Um allfällige Risiken für die UBS beim Kauf der CS zu reduzieren, spricht der Bund der Grossbank eine Garantie von 9 Milliarden Franken aus. Der Betrag soll potenzielle Verluste aus bestimmten CS-Aktiven reduzieren, falls ein Schwellenwert überschritten wird.

  • 19.40 Uhr

    Vorbereitungen bereits am Donnerstag

    Der Bundesrat hatte bereits am Donnerstag zwei Beschlüsse gefasst: am Donnerstag schuf er die rechtlichen Grundlagen für die Liquiditätshilfen. So konnte die SNB weitere Gelder zur Verfügung stellen. Darüber hinaus gab es eine Ausfallgarantie für Liquiditätsdarlehen.

  • 19.37 Uhr

    Berset: beste Lösung

    In dieser schwierigen Situation sei dies die beste Lösung, um das Vertrauen der Banken und der Bankunden wiederherzustellen und den Finanzplatz Schweiz zu schützen.

  • 19.34 Uhr

    Übernahme durch UBS

    Die Zukunft der Credit Suisse ist entschieden. Die schwer angeschlagene Grossbank Credit Suisse wird von der UBS übernommen, wie der Bundesrat mitteilte. Die SNB unterstütze die Übernahme mit einer Liquiditätshilfe von 100 Milliarden Franken an beide Banken.

  • 19.30 Uhr

    Die Medienkonferenz beginnt

    Es sprechen:

    • Bundespräsident Alain Berset, Vorsteher Eidgenössisches Departement des Innern (EDI)

    • Bundesrätin Karin Keller-Sutter, Vorsteherin Eidgenössisches Finanzdepartement (EFD)

    • Marlene Amstad, Verwaltungsratspräsidentin Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA

    • Thomas Jordan, Präsident des Direktoriums, Schweizerische Nationalbank (SNB)

    • Colm Kelleher, Verwaltungsratspräsident, UBS Group Axel Lehmann, Präsident des Verwaltungsrats, Credit Suisse

    • Leitung: Vizekanzler André Simonazzi, Bundesratssprecher

    Thomas Jordan, Präsident des Direktoriums, Schweizerische Nationalbank (l.), Bundesrätin Karin Keller-Sutter, Vorsteherin Eidgenössisches Finanzdepartement (M.) und Bundespräsident Alain Berset (r.) auf dem Weg zur Presskonferenz am Sonntagabend.
    Thomas Jordan, Präsident des Direktoriums, Schweizerische Nationalbank (l.), Bundesrätin Karin Keller-Sutter, Vorsteherin Eidgenössisches Finanzdepartement (M.) und Bundespräsident Alain Berset (r.) auf dem Weg zur Presskonferenz am Sonntagabend.
    Bild: Keystone/Peter Klaunzer
  • 18.47 Uhr

    Medienkonferenz des Bundesrats um 19.30 Uhr

  • 18.25 Uhr

    SNB springt UBS bei

    Nach einem Bericht des «Wall Street Journal» soll die Schweizerische Nationalbank (SNB) der UBS als Teil des Deals eine Liquiditätslinie von rund 100 Milliarden Dollar angeboten haben, um ihr bei der Übernahme der Konkurrentin zu helfen. Das WSJ bezieht sich auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

  • 18.05 Uhr

    Financial Times: UBS hat Deal offenbar zugestimmt

    Die Grossbank UBS hat laut der «Financial Times» einem Deal zugestimmt. Sie wolle die CS für über 2 Milliarden Franken kaufen.

    Die Schweizer Behörden wollten die Gesetze des Landes ändern, um eine Abstimmung der Aktionäre über die Transaktion zu umgehen. Denn das Geschäft solle noch bis Montag abgeschlossen sein.

    Das Aktienpaket zwischen den beiden grössten Schweizer Banken sollte laut der «Financial Times» noch am Sonntagabend unterzeichnet werden. Der Preis werde nur einen Bruchteil des Schlusskurses der Credit Suisse vom Freitag betragen, sodass die Aktionäre von Credit Suisse praktisch leer ausgingen, hiess es.

    UBS werde nun mehr als 0,50 Schweizer Franken pro Aktie in eigenen Aktien bezahlen, weit unter dem Schlusskurs der Credit Suisse von 1,86 Franken am vergangenen Freitag. Die UBS habe auch einer Abschwächung der Klausel zugestimmt, wonach der Vertrag im Falle eines Anstiegs der Kreditausfallspreads nichtig wäre.

  • 17.58 Uhr

    Vertrauliche Infos des Bundesrats um 18 Uhr

    Die Verhandlungen um die Zukunft der Credit Suisse haben offenbar zu einem Ergebnis geführt. Der Bundesrat will offenbar am (heutigen) Sonntagabend um 18 Uhr wichtige Exponenten der Behörden sowie der Parteien darüber informieren, wie die CH Media-Publikationen unter Berufung auf bundesratsnahe Kreise schreiben.

  • 17.38 Uhr

    Schweizer Behörden erwägen Abschläge auf CS-Obligationen

    An der Rettung der Credit Suisse könnten laut einem Reuters-Bericht auch die Halter von CS-Obligationen mitmachen müssen. Die Behörden prüften, ob den Anleihegläubigern Verluste auferlegt werden könnten, berichtete Reuters am Sonntagnachmittag unter Berufung auf informierte Personen.

    Allerdings hätten sich die europäischen Aufsichtsbehörden sehr besorgt über einen solchen Schritt gezeigt, heisst es weiter. Sie befürchteten, dass das Vertrauen der Anleger in den europäischen Finanzsektor damit weiter beeinträchtigt würde. Eine endgültige Entscheidung sei bisher noch nicht getroffen worden.

  • 17.27 Uhr

    Reaktionen von Schweizer Politiker*innen

    Das Schicksal der kriselnden Credit Suisse lässt Schweizer Politikerinnen und Politiker nicht kalt. 

    Der Züricher SVP-Nationalrat, Roger Köppel, kritisiert auf Twitter eine mögliche Übernahme der Credit Suisse durch die UBS:

    Susanne Leutenegger Oberholzer, Alt-Nationalrätin der SP, sieht im aktuellen «CS-Debakel» auch ein Versagen der «Too-big-to-fail»-Regeln:

    Céline Widmer, Nationalrätin SP/ZH, stellt die bestehenden Mechanismen in Frage:

  • 16.35 Uhr

    Risiko trägt die Allgemeinheit bei Verstaatlichung

    SRF-Wirtschaftsredaktorin Benita Vogel ordnet ein, was eine Verstaatlichung der Credit Suisse bedeuten würde: Der Staat würde die Verantwortung über die CS übernehmen – je nach Ausgestaltung ganz oder teilweise. «Er würde damit auch für die Risiken und allfällige Kosten einstehen oder zumindest für einen Teil.» Störend daran sei, dass die Allgemeinheit für die Fehler und Misserfolge der CS aufkommen müsse.

  • 15.52 Uhr

    Bloomberg: Bund zieht Verstaatlichung der CS in Betracht

    Der Bund denkt offenbar über eine vollständige oder teilweise Verstaatlichung der Credit Suisse nach, falls der UBS-Deal platzt, schreibt «Bloomberg» mit Verweis auf Insider. Wer genau als staatlicher Akteur bei der CS einsteigen oder diese gar komplett übernehmen soll, ist nicht bekannt.

    Der Hintergrund: Die Behörden wollen bis zur Öffnung der Börse in Tokyo um 1 Uhr mitteleuropäischer Zeit eine Lösung vorlegen können, um Unruhen an den Kapitalmärkten und weitere Geldabflüsse zu vermeiden.

  • 15.38 Uhr

    Abbau von 9000 Stellen bei Übernahme?

    Gemäss «Wall Street Journal» könnten bei der Credit Suisse wegen der Übernahme mindestens 9000 Stellen abgebaut werden. Vom Personalabbau dürfte der Schweizer Bankplatz besonders stark betroffen sein: In der Schweiz arbeiten gegen 40'000 Personen bei der UBS und der Credit Suisse.

  • 15.25 Uhr

    Bund kündigt Medienkonferenz für den Abend an

    Der Bundesrat hat für Sonntagabend zu einer «wichtigen Medienkonferenz» eingeladen. Es dürfte dabei um Entscheide in Zusammenhang mit einer allfälligen Übernahme der Credit Suisse durch die Grossbank UBS gehen. Die genaue Uhrzeit und die Teilnehmenden werden gemäss Einladung kurzfristig bekannt gegeben.

    Die Medienkonferenz wird in diesem Ticker live begleitet.

  • 14.01 Uhr

    Credit Suisse lehnt Angebot der UBS ab

    Das Angebot der UBS, die CS für eine Milliarde Franken zu übernehmen, wird von der CS offenbar abgelehnt, wie «Bloomberg» schreibt. Der Grund: Das Angebot sei mit rund 25 Rappen pro Aktie zu tief und würde den Aktionär*innen schädigen. Am Freitag betrug der Wert einer CS-Aktie noch 1,86 Franken.

    Die grösste Aktionärin, die Saudische Nationalbank, segnet laut Berichten von «Bloomberg» die Ablehnung des Angebots ab. 

  • 13.39 Uhr

    Ralph Hamers soll Chef der neuen Grossbank werden

    Die Eckpunkte rund um die Fusion von UBS und CS stehen. Dies berichtet die «Handelszeitung». «Bei einer Übernahme gibt es keinen Grund, dass die übernehmende Bank ihr Spitzenpersonal wechselt», sagt eine Quelle der Zeitung. Gerüchte, wonach der ehemalige UBS-CEO Sergio Ermotti das Ruder der neuen Grossbank übernimmt, würden sich demnach als unwahr erweisen. Ralph Hamers, aktueller Chef der UBS, würde demnach auch die neue Grossbank leiten.

    UBS-Chef Ralph Hamers könnte nach Medienberichten auch der Chef der neuen Grossbank werden. (Archivbild)
    UBS-Chef Ralph Hamers könnte nach Medienberichten auch der Chef der neuen Grossbank werden. (Archivbild)
    Bild: Keystone/Gaetan Bally
  • 12.50 Uhr

    Kauft UBS die CS für rund eine Milliarde?

    Laut einem Bericht der «Financial Times» soll die UBS angeboten haben, die CS für eine Milliarde zu übernehmen. Nun soll die Schweizer Gesetzgebung so angepasst werden, dass keine Abstimmung bei den Aktionären erforderlich ist.

    Bereits am Sonntagabend soll das Geschäft zwischen den beiden Banken unter Dach und Fach gebracht werden.

    Dabei würde nicht eine Bank entstehen, die so gross ist wie die UBS und die CS zusammen, wie Wirtschaftshistoriker Tobias Straumann zu SRF sagt. Viel eher gehe es darum, die Teile der CS im Rahmen der UBS zu zerstückeln und teilweise zu verkaufen.

    Demnach habe die UBS offeriert, 25 Rappen je Aktie in eigenen Anteilen zu bezahlen. Am Freitag beendeten CS den Handel mit einem Kurs von rund 1,86 Franken. Zudem habe die UBS darauf bestanden, dass das Geschäft ungültig wird, sollten ihre Kreditausfallspreads, also die Absicherungen gegen einen Zahlungsausfall, um 100 Basispunkte oder mehr ansteigen.

  • 12.17 Uhr

    Nationalbankpräsident Jordan schweigt

    Nationalbankpräsident Thomas Jordan verlässt den Bernerhof und äusserte sich nicht gegenüber den Medien, die vor Ort waren. Es bleibt spannend.

  • Sergio Ermotti als «Rettungs-CEO» gehandelt

    Laut den Zeitungen von CH Media wird der ehemalige UBS-CEO Sergio Ermotti als neuer «Rettungs-CEO» der neuen Grossbank, die aus der Fusion von CS und UBS hervorgehen würde, gehandelt. Aktuell ist Ermotti Präsident der Swiss Re Rückversicherung.

    Sergio Ermotti, ehemaliger CEO der UBS und heutiger Präsident des Rückversicherers Swiss Re, könnte der neue CEO der Credit Suisse werden. (Archivbild)
    Sergio Ermotti, ehemaliger CEO der UBS und heutiger Präsident des Rückversicherers Swiss Re, könnte der neue CEO der Credit Suisse werden. (Archivbild)
    KEYSTONE/ELIA BIANCHI
  • 11.57 Uhr

    Briten segnen Fusion schon ab

    Die britischen Bankenaufsichtsbehörden haben die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS offenbar bereits abgesegnet. Dies zumindest berichtet der britische Newssender Sky News (online).

    Die Bank of England habe ihren internationalen Kollegen und der UBS signalisiert, dass sie die Notfalltransaktion, die die beiden Bankengiganten am Sonntag ankündigen wollten, unterstützen werde, schreibt Sky.

    Jeremy Hunt, Schatzkanzler der britischen Regierung, und Andrew Bailey, der Gouverneur der Bank of England, würden über die Entwicklungen im Zusammenhang mit der bedeutendsten globalen Bankenfusion seit der Finanzkrise vor 15 Jahren auf dem Laufenden gehalten, heisst es weiter.

  • 11.26 Uhr

    Bankpersonalverband fordert Task Force zu CS-Arbeitsplätzen

    Der Schweizerische Bankpersonalverband (SBPV) fordert angesichts der möglicherweise bevorstehenden Übernahme der CS durch die UBS eine Task Force zur Sicherung der Arbeitsplätze. In der Task Force sollen Vertreter des Arbeitgebers, der Personalkommission sowie der Arbeitnehmenden-Verbände vertreten sein.

    Weitere involvierte Akteure – seien es andere Banken, SNB oder Bund – seien ebenfalls zur Teilnahme aufgefordert. «Es dürfen keine Fakten geschaffen werden, bevor die Sozialpartner involviert wurden», heisst es in einer Mitteilung des Verbandes vom Sonntag.

    Es sei zu befürchten, dass es bei der Credit Suisse um deutlich mehr Stellen geht, als noch im letzten Herbst bei der strategischen Neuausrichtung der Bank kommuniziert worden sei. Darüber hinaus wären laut dem Verband auch ausserhalb der Bankbranche potenziell Zehntausende Stellen gefährdet.

    Die Credit Suisse beschäftigte in der Schweiz gemäss früheren Angaben per Ende 2022 rund 16'700 Angestellte, weltweit waren es 50'480. Im letzten Oktober hatte die Bank den Abbau weltweit von rund 9000 Stellen von damals rund 52'000 Stellen angekündigt. Demnach sollte die Bank Ende 2025 noch 43'000 Mitarbeitende haben, hiess es damals.

    Der mit der Credit Suisse seit 2016 bestehende Sozialplan sei zwar gut und müsse in jedem Szenario zur Anwendung kommen. Es brauche aber zusätzliche Massnahmen, um die dramatischen volkswirtschaftlichen Folgen abzufedern, so der SBPV weiter in seiner Mitteilung. «Weder die tausenden engagierten CS-Mitarbeitenden, die in der Schweiz erfolgreich sind, noch die Allgemeinheit dürfen für die Fehler der früheren Führung die Zeche zahlen.»

  • 10.09 Uhr

    Diese Personen entscheiden über die Zukunft

    Die Strippenzieher hinter den Kulissen sind laut dem Portal «Bloomberg» Urban Angehrn, Direktor der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht, SNB-Präsident Thomas Jordan und Bundesrätin und Finanzdirektorin Karin Keller-Sutter. Vonseiten der CS sind CEO Ulrich Körner und Verwaltungsratspräsident Axel Lehmann an den Gesprächen dabei. UBS-CEO Ralph Hamers und VR-Präsident Colm Kelleher vertreten die Interessen der UBS.

  • 08.48 Uhr

    Noch am Sonntag soll informiert werden

    Wie der «Blick» weiss, will der Bundesrat noch am Sonntag über die weiteren Schritte informieren. Das Wunschszenario der Aufsichtsbehörden ist eine Fusion der beiden Grossbanken CS und UBS. Der sogenannte Plan A soll den völligen Zusammenbruch des Vertrauens der Anleger in die Credit Suisse stoppen, schreibt die britische Finanzzeitung. Ein Kollaps der CS als eine von 30 globalen systemrelevanten Banken würde eine Kettenreaktion auslösen, die nicht mehr zu kontrollieren wäre. Eine mögliche Notfusion mit der UBS deutete sich bereits Ende der Woche an. Die am Mittwochabend gesprochene Liquiditätshilfe über 50 Milliarden Franken der Nationalbank verschaffte nur vorübergehend Linderung. Bereits am Freitag verloren die Aktien der Credit Suisse wieder deutlich an Wert. Bei Handelsschluss kostete eine Aktie 1,86 Franken – minus acht Prozent.

  • 08.47 Uhr

    Bundesrat trifft im Bernerhof ein

    Nun beginnen die Krisengespräche zwischen Vertretern von UBS und CS, sowie dem Bundesrat. Wie «20 Minuten» berichtet, sind die ersten Bundesräte soeben im Bernerhof eingetroffen, wo die Gespräche stattfinden werden. Experten gehen davon aus, dass noch vor Börsenstart am Montagmorgen eine Lösung gefunden werden soll.

    Das EFD wollte das Treffen auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA nicht kommentieren. Gemäss einem Fotografen der Agentur sind die Rollläden beim Bernerhof heruntergelassen. Auf einem Video von «20 Minuten» war zu sehen, wie Energieminister Albert Rösti, Innenminister Alain Berset und Verteidigungsministerin Viola Amherd im Bernerhof eintrafen.

    Dabei soll es nach Medienangaben erneut um die Rettung der Credit Suisse gehen. Die UBS verlange unter anderem rund sechs Milliarden Dollar, hatte die Nachrichtenagentur Reuters am späten Samstagabend unter Berufung auf Personen mit Kenntnis der Gespräche geschrieben. Die Diskussionen darüber seien weiterhin im Gang und auch die Zahl könne noch ändern.

«Wir müssen [...] prüfen, ob sie die Möglichkeit erhalten soll, Bussen zu verteilen», sagte Mitte-Chef Gerhard Pfister im Interview mit der «SonntagsZeitung». Bei den nach der Finanzkrise beschlossenen Regeln für systemrelevante Banken wollte er allerdings nicht nachjustieren. Er vertraue der CS-Spitze um Chef Ulrich Körner und Verwaltungsratspräsident Axel Lehmann.

Auch FDP-Präsident Thierry Burkart will die «Wirksamkeit der Regulierung» der Banken überprüfen, wie er im Interview mit der «SonntagsZeitung» sagte. «Zudem müssen wir prüfen, ob Sanktionsmittel genügend Wirkung haben.» Er warne aber vor Schnellschüssen: «Die CS war mit hohen Bussen seitens der Regulatoren der USA, Grossbritanniens und Frankreichs konfrontiert.» Das habe die heutige Situation auch nicht verhindert.

Blocher bezeichnet Übernahme als «schlimme Sache»

In den Gesprächen um die Rettung der CS verlangte die Grossbank UBS im Fall einer möglichen Übernahme der CS Medienberichten zufolge Staatsgarantien in Milliarden-Höhe. Die UBS verlange unter anderem rund sechs Milliarden Dollar, hatte die Nachrichtenagentur Reuters am späten Samstagabend unter Berufung auf Personen mit Kenntnis der Gespräche geschrieben. Die Diskussionen darüber seien weiterhin im Gang und auch die Zahl könne noch ändern.

Der frühere SVP-Bundesrat Christoph Blocher bezeichnete eine mögliche Zusammenlegung der Grossbanken Credit Suisse (CS) und UBS als «schlimme Sache» für den Werkplatz Schweiz. Auf Dauer wäre dies auch für die Bankkunden ein Problem, sagte der 82-jährige Industrielle in einem am Samstag online veröffentlichen Interview mit dem «SonntagsBlick». «Wenn es da keinen Wettbewerb mehr gibt, sind die Firmen der alleinigen Bank ausgeliefert.»

Investment-Banking-Experte Andreas Ita argumentierte hingegen anders: Eine Fusion der CS mit der UBS würde «sofort Ruhe schaffen». Die UBS könnte gar davon profitieren, dass die Finanzmarktaufsicht eine solche früher als nicht goutierte Fusion heute wohl durchwinken würde, sagte Ita im Interview mit der «NZZ am Sonntag». «In der gegenwärtigen Situation ist [...] ein gewisser Pragmatismus gefragt.»

Eine Fusion geschähe allerdings zum Leidwesen der Angestellten, die einen massiven Personalabbau zu befürchten hätten. Bei einem Verkauf ins Ausland sei diese Gefahr nicht so gross.

«Dr. Doom»: CS sofort aufspalten

Der auch als «Dr. Doom» bekannte US-amerikanische Star-Ökonom Nouriel Roubini forderte in einem Interview mit der «SonntagsZeitung» die schnellstmögliche Aufteilung der CS. Die Geschäfts- und Vermögensverwaltung sollen von der Investmentbank getrennt werden. «Wenn die Bank eine vollständige Rettung benötigen würde, hätte die Nationalbank nicht genug Geld dafür.» Die erste Sorge der Schweiz müsse eine solide CS-Geschäftsbank sein.

Die schlingernde Grossbank Credit Suisse hatte zuletzt unter erheblichem Vertrauensverlust der Anleger gelitten. Der Aktienkurs war auf ein Rekordtief gefallen, nachdem der grösste Investor der Bank die Bereitstellung von weiterem Kapital ausgeschlossen hatte und das Institut weiter mit Geldabflüssen zu kämpfen hatte.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) stellte dann dem Institut Kredite bis zu 50 Milliarden Franken zur Verfügung. Für die Notenbank, Finanzaufsicht und Regierung geht es auch darum, eine allgemeine Bankenkrise zu verhindern. Sie fädelten dem Vernehmen nach Übernahmegespräche zwischen der CS und UBS ein, die noch vor Börsen-Öffnung am Montag abgeschlossen werden sollen. Eine vollständige Fusion würde eines der grössten systemrelevanten Finanzinstitute in Europa schaffen.

Strassen-Umfrage zur Credit Suisse: «Ich habe investiert und noch mehr Aktien gekauft»

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Der tiefe Fall der Credit Suisse hat viele geschockt, doch so mancher Passant in Zürich hat es auch kommen sehen: Das denken Herr und Frau Schweizer über das Schwächeln der Grossbank.

16.03.2023

Agenturen/red