Über 600 Kinder in Quarantäne«In jeder Klasse gab es fünf oder noch mehr Corona-Fälle»
Von Alex Rudolf
7.9.2021
Covid-Fälle brachten Lenzburger Schule schon länger an den Anschlag
Über 600 Schülerinnen und Schüler müssen in Lenzburg in Quarantäne. Die Co-Leiterin eines der betroffenen Schulhäuser sagt, dass auch andere Kolleginnen und Kollegen wegen der Pandemie «rotieren».
07.09.2021
Über 600 Schülerinnen und Schüler müssen in Lenzburg in Quarantäne. Die Co-Leiterin eines der betroffenen Schulhäuser sagt, dass auch andere Kolleginnen und Kollegen wegen der Pandemie «rotieren».
Von Alex Rudolf
07.09.2021, 12:20
07.09.2021, 15:18
Alex Rudolf
Dicke Post für Lenzburger Eltern: Am Montagabend ordnete der Kanton Aargau eine zehntägige Quarantäne für die Schülerinnen und Schüler der Schulhäuser Angelrain, Mühlematt und Bleicherrain an. Insgesamt sind davon 607 Kinder und Jugendliche im Alter von zwischen sechs und zwölf Jahren sowie rund 100 Lehrpersonen betroffen.
Doch wie kam es zu dieser Massnahme? Linda Villiger ist Co-Schulleiterin des Angelrain und gibt Auskunft.
Der Ernstfall kam nicht aus heiterem Himmel, die angespannte Lage hat sich vielmehr über die letzten Wochen entwickelt. Immer wieder habe es seit den Sommerferien Fälle von infizierten Kindern an der Regionalschule Lenzburg gegeben. «Wir hatten fünf oder noch mehr Corona-Fälle pro Klasse.»
«Wieder Ruhe in das System bringen»
Die Anzahl Fälle habe sich zuletzt derart stark erhöht, dass die Nachtestungen des repetitiven Testens die Kapazitätsgrenze der Testzentren überschritten hätten, so Villiger. Daher sei sie auch nicht überrascht gewesen, dass der Kanton am Montag die Quarantäne angekündigt habe. «Nur so können wir wieder Ruhe in das System bringen.»
Warum ausgerechnet Lenzburger Schulen eine derartige Explosion erleben, kann sich Villiger nicht erklären. So habe man sich stets darum bemüht, die Weisungen des Kantons umzusetzen. «Trotzdem konnten die Fallzahlen nicht stabilisiert werden», sagt Villiger. Denn sei das Virus einmal drin, könne man ohne Quarantäne beinahe nicht Herr der Lage werden.
Ist das nur ein Problem von Lenzburg oder geht es vielen Aargauer Schulen so? «Wir haben in Lenzburg derzeit einen Hotspot, ich sehe aber auch, dass andere Schulleitungen rotieren, weil die Fallzahlen steigen», sagt Villiger.
Die betroffenen Familien stellt die Quarantäne vor grosse Herausforderungen. Viele Eltern rufen bei der Schule an und erkundigen sich nach dem weiteren Vorgehen. «Sie haben wirklich keine einfache Situation, da sie Arbeit und Kinderbetreuung nun sehr kurzfristig organisieren müssen. Wir bieten jedoch Unterstützung, so gut wir nur können.»