In der Schweiz sind die Nutztierrisse durch Wölfe im Vergleich zum Vorjahr um 29 Prozent zurückgegangen, wie die Sendung «Schweiz Aktuell» vom Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) am Dienstagabend publik machte.
2022 wurden bis Ende September 1200 Nutztiere von Wölfen in der Schweiz getötet. 2023 waren es noch 850 Tiere. Der stärkste Rückgang sei im Kanton Glarus zu verzeichnen, hiess es nach Angaben von SRF, das sich auf «exklusiv vorliegende Zahlen» stützte. Dort seien im Vergleich zum Vorjahr 80 Prozent weniger Nutztiere getötet worden.
In Graubünden wurden rund 50 Prozent weniger Risse registriert. Und auch in den Kantonen Wallis und Tessin seien die Zahlen rückläufig. Stabil hingegen seien die Risse in den Kantonen Waadt und St. Gallen.
Dieser Rückgang sei gemäss der Umweltorganisation Pro Natura auf den Ausbau des Herdenschutzes zurückzuführen, wie eine Sprecherin der Organisation im Fernsehbeitrag sagte. Der Präsident des Schweizerischen Schafzuchtverbands konterte, dass der Rückgang damit einhergehe, dass wegen des Raubtiers weniger Alpen bestossen würden.
Gerissene Alpakas im Glarnerland
Erst am vergangenen Sonntag wurden in Elm im Kanton Glarus sieben Alpakas von Wölfen gerissen und zwei verletzt. Die Verantwortung dafür trägt gemäss den kantonalen Behörden das Kärpfrudel. Am Dienstag wurde bekannt, dass das Bundesamt für Umwelt (Bafu) dem Kanton die Bewilligung erteilte, zwei von fünf Jungtieren des Kärpfrudels und einen von drei Jungwölfen des Schiltrudels zu erschiessen.