Überblick Kantone wollen vor Bundesrat öffnen +++ R-Wert steigt

Agenturen/red

22.2.2021

Laut Angaben der Johns-Hopkins-Universität liegt die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus in der Schweiz bei bislang insgesamt 550’224; davon gelten 317’600 Personen als genesen. 9903 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 verstorben. Weltweit stieg die Zahl der Infizierten auf 111’606’254, die Zahl der Toten auf 2’470’466.

Lockerungsplan des Bundesrates

Der Bundesrat hatte den Kantonen am vergangenen Mittwoch einen ersten Öffnungsschritt vorgeschlagen: Ab 1. März sollen Läden, Museen, Zoos und Aussenbereiche von Freizeitanlagen in der Schweiz wieder öffnen dürfen. Im Freien sollen Treffen mit 15 Personen möglich sein. Weitere Schritte wollte er je nach Lage am 1. April folgen lassen.

Die Mehrzahl der Kantone befürwortet den Fahrplan des Bundesrats zum schrittweisen Ausstieg aus dem Lockdown und wünscht sich dabei ein national einheitlich geregeltes Vorgehen. Knapp die Hälfte der Kantone sowie der VDK-Vorstand befürworten allerdings zügigere Zeitintervalle und insbesondere in Bezug auf die Aussenbereiche der Restaurants raschere Öffnungsschritte.

Das Wichtigste im Überblick

  • Die Kantone unterstützen den Lockerungsplan des Bundesrates grundsätzlich, wollen aber schneller öffnen.
  • Das BAG meldet 2449 neue Infektionen seit Freitag, die Positivitätsrate liegt bei 4,2 Prozent. Die Reproduktionszahl R lag am 12. Februar bei 0,91 und ist damit wieder gestiegen.
  • In der Waadt weist jede vierte Person Antikörper auf.
  • Das Impf-Management der Schweiz in der Pandemie ist nach Ansicht des Economiesuisse-Präsidenten eine riesige Enttäuschung.
  • Jetzt stehen auch Albanien und Serbien auf der Risikoliste des BAG.

22.00 Uhr: Wir beenden unseren heutigen Live-Ticker

21.24 Uhr: Niederländische Gastronomen verklagen Regierung wegen Corona-Maßnahmen

Der größte niederländische Gastronomie-Verband hat angekündigt, die Regierung wegen der Corona-Maßnahmen zu verklagen. Die Regierung von Ministerpräsident Mark Rutte will Medienberichten zufolge am Dienstag Lockerungen ankündigen, allerdings nicht für den Gastronomie-Sektor.

Erwartet wird laut den Berichten eine Lockerung für Friseure und manche Schulen. Eine Lockerung der nächtlichen Ausgangssperre zwischen 21.00 Uhr und 04.30 Uhr sowie eine teilweise Öffnung von Restaurants, Bars und Cafés sei aber nicht vorgesehen. Gastronomie-Betriebe sind in den Niederlanden seit Mitte Oktober geschlossen.

20.54 Uhr: Zahl der Neuinfektionen in Spanien sinkt

Die Zahl der Neuinfektionen je 100'000 Einwohner binnen 7 Tagen ist in Spanien erstmals seit dem 15. Dezember wieder unter 100 gesunken. Auf den bei Urlaubern besonders beliebten Balearen, zu denen Mallorca zählt, und den Kanarischen Inseln fiel der Wert sogar unter die Marke 50, wie das Gesundheitsministerium in Madrid am Montag weiter mitteilte.

Spaniens Tourismusministerin Reyes Maroto zeigte sich am Montag zuversichtlich, dass bald wieder mehr Urlauber nach Spanien kommen könnten, wie der staatliche TV-Sender RTVE berichtete. Angesichts der leichten Entspannung werden in einigen Städten und Regionen die Corona-Massnahmen ein wenig gelockert.

19.41 Uhr: US-Regierung will kleine Betriebe in Corona-Krise mehr unterstützen

Die US-Regierung will gezielt besonders kleinen Betrieben unter die Arme greifen, die durch die Corona-Pandemie in wirtschaftliche Not geraten sind. «Kleine Betriebe sind der Motor für unseren wirtschaftlichen Fortschritt», sagte US-Präsident Joe Biden am Montag in Washington. Um die Wirtschaft wieder in Gang zu setzen, müssten die kleinen Betriebe zurückgebracht werden. Seit dem Start der Pandemie hätten 400'000 kleine Betriebe in den USA schliessen müssen. Die Existenz von Millionen weiteren hänge am seidenen Faden.

18.43 Uhr: Gefühl von Einsamkeit bei älteren Menschen wächst

Jeder siebte Mensch in Deutschland im Alter zwischen 46 und 90 Jahren fühlt sich laut einer Umfrage einsam. Knapp 14 Prozent der Befragten gaben in der am Montag veröffentlichten Erhebung des Deutschen Zentrums für Altersfragen (DZA) im Auftrag des Bundesfamilienministeriums sogar an, «sehr einsam» zu sein. Der Anteil einsamer Menschen sei in der Pandemie im Vergleich zu den Vorjahren somit um das Anderthalbfache gewachsen, erklärte das DZA.

Bei den Ergebnissen gibt es laut Umfrageergebnissen keinen wesentlichen Unterschied zwischen Männern und Frauen oder Menschen im mittleren oder hohen Alter. Die Einsamkeitsraten seien in allen Gruppen gleichermaßen erhöht. Für die repräsentative Erhebung befragte das DZA im Juni und Juli 2020 etwa 4700 Menschen im Alter zwischen 46 und 90 Jahren.

17.40 Uhr: Im Gazastreifen kann jetzt geimpft werden

Im Gazastreifen hat die Impfkampagne gegen das Coronavirus begonnen. Nach der Ankunft der ersten Lieferungen in dem Küstenstreifen wurden am Montag frühere Gesundheitsminister und Mitarbeiter des Gesundheitswesens vor laufenden Kameras mit dem russischen Impfstoff Sputnik V geimpft. In den kommenden Tagen sollten weitere Impfstoffe eintreffen, teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums mit.

Der Gazastreifen hat bei zwei Millionen Einwohnern bislang lediglich 22'000 Impfstoffdosen. Die Palästinensische Autonomiebehörde lieferte vergangene Woche 2000 Dosen des russischen Impfstoffs nach Gaza. Ihr ist es schwer gefallen, an Impfstoffe zu gelangen. Am Sonntag kamen 20'000 weitere Dosen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten in den Gazastreifen, für die ein Rivale des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas, Mohammed Dachlan, gesorgt hatte. Damit wollte Dachlan offenbar Abbas vor den Parlamentswahlen im Mai blossstellen.

Gegen Gaza besteht seit der Übernahme des Gebiets durch die militant-islamistische Hamas 2007 eine Blockade durch Israel und Ägypten. Die örtlichen Gesundheitsbehörden haben mehr als 54'000 Coronavirus-Fälle und 543 Todesfälle gemeldet.

16.50 Uhr: London will bis Ende Juni alle Corona-Massnahmen aufheben

Die britische Regierung will bis zum 21. Juni alle Beschränkungen in der Coronavirus-Pandemie im Landesteil England aufheben. Das sagte der britische Premierminister Boris Johnson am Montag bei der Vorstellung seines Lockdown-Fahrplans im britischen Unterhaus in London.

Der Lockdown soll in mehreren Schritten im Abstand von fünf Wochen aufgehoben werden. Voraussetzung ist demnach jedoch, dass sich die positiven Trends bei der Reduzierung von Infektionszahlen und der Impfkampagne fortsetzen liessen und keine neue Virus-Variante die Lage verändere. Ausschlaggebend seien nicht die vorgesehenen Zeitpunkte, sondern die Daten aus der Pandemie, sagte Johnson.

Man werde den Weg aus dem Lockdown vorsichtig, aber unwiderruflich gehen, so der Premier. Zu verdanken habe man das der Entschlossenheit der Briten und der Erfolg der Impfkampagne.

Bereits am 8. März sollen in dem grössten britischen Landesteil alle Schulen wieder geöffnet werden. Die Landesteile Schottland und Wales setzen hingegen auf eine graduelle Öffnung der Schulen, die bereits in dieser Woche begonnen hat. Auch soziale Kontakte sollen in England von der zweiten März-Woche wieder mehr als bisher erlaubt sein. Beispielsweise dürfen Heimbewohner wieder Besucher empfangen.

Der nächste Schritt soll am 29. März erfolgen. Bis zu sechs Personen oder zwei Haushalte dürfen sich dann wieder im Freien treffen. Auch Sport-Einrichtungen im Freien wie Tennis- oder Golfplätze dürfen dann wieder öffnen.

Vom 12. April an sollen Läden, Museen, Büchereien wieder Besucher empfangen dürfen. Auch Pubs und Restaurants sollen dann wieder öffnen, wenn auch nur für den Betrieb in Aussenbereichen.

Frühestens am 17. Mai sollen auch wieder Kinobesuche und Hotelübernachtungen möglich sein, sowie Vereinssport in Innenräumen. Bis zu 30 Menschen dürfen sich wieder zu Hochzeiten oder anderen wichtigen Veranstaltungen treffen. Eventuell könnten auch internationale Reisen wieder erlaubt werden. Bis zu 10'000 Menschen könnten beispielsweise in Fussballstadien zusammenkommen.

Boris Johnson, Premierminister von Grossbritannien, will den Lockdown in England bis zum 21. Juni beenden.
Boris Johnson, Premierminister von Grossbritannien, will den Lockdown in England bis zum 21. Juni beenden.
Steve Reigate/Daily Express pool/AP/dpa

16 Uhr: Kantone unterstützen Lockerungsplan des Bundes – wollen aber schneller öffnen

Die Mehrzahl der Kantone befürwortet den Fahrplan des Bundesrats zum schrittweisen Ausstieg aus dem Lockdown und wünscht sich dabei ein national einheitlich geregeltes Vorgehen. Das schreibt die Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) in einer Stellungnahme zur Vernehmlassung.

Demnach herrsche mehrheitlich Zustimmung für den Etappenplan des Bundes. 14 Kantone hätten lediglich punktuelle Vorbehalte, elf Kantone sind zumindest teilweise einverstanden und ein Kanton lehne den Vorschlag des Bundesrates explizit ab.

Knapp die Hälfte der Kantone sowie der VDK-Vorstand befürworten allerdings «zügigere Zeitintervalle und insbesondere in Bezug auf die Aussenbereiche der Restaurants raschere Öffnungsschritte», schreibt die GDK. Unter strikten Schutzvorkehrungen – Sitzpflicht, maximal vier Personen pro Tisch, Kontakterhebung, allenfalls eine Sperrstunde – sollten Aussenbereiche in der Gastronomie schon per 1. März geöffnet werden.

Der Bundesrat hatte den Kantonen am vergangenen Mittwoch einen ersten Öffnungsschritt vorgeschlagen: Ab 1. März sollen Läden, Museen, Zoos und Aussenbereiche von Freizeitanlagen in der Schweiz wieder öffnen dürfen. Im Freien sollen Treffen mit 15 Personen möglich sein. Weitere Schritte wollte er je nach Lage am 1. April folgen lassen.

Zurzeit dürfen das Essen und die Getränke, die per Take-away verkauft werden, in einigen Kantonen auf der Terrasse konsumiert werden.
Zurzeit dürfen das Essen und die Getränke, die per Take-away verkauft werden, in einigen Kantonen auf der Terrasse konsumiert werden.
KEYSTONE

14.45 Uhr: Italien verlängert Reiseverbot zwischen den Regionen

Italien hat wegen steigender Corona-Zahlen das Reiseverbot zwischen den Regionen des Landes um gut einen Monat verlängert. In dem Mittelmeerland dürfen Menschen damit bis 27. März ihre eigenen Regionen nicht verlassen. Ausnahmen gelten etwa für die Arbeit und in Notfällen. Das entschied die neue Regierung von Ministerpräsident Mario Draghi am Montag in einem ihrer ersten Beschlüsse im Kampf gegen die Pandemie.

Ausserdem sind Besuche in anderen Privathaushalten nur sehr eingeschränkt möglich. In sogenannten Roten Zonen mit hohem Corona-Risiko sollen die Menschen sogar möglichst ganz zu Hause bleiben, mit Ausnahmen zum Beispiel für Wege zu einer dringenden Arbeit. Private Besuche sind dort nun ebenfalls bis 27. März verboten, wie aus dem neuen Dekret hervorgeht.

Offiziell gilt laut dem Gesundheitsministerium kein ganzes Bundesland als Rote Zone, wohl aber einige Provinzen. Das Kabinett von Mario Draghi, dem ehemaligen Chef der Europäischen Zentralbank, ist seit dem 13. Februar im Amt.

13.35 Uhr: BAG meldet 2449 neue Infektionen seit Freitag

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag 2449  Coronavirus-Ansteckungen bei insgesamt 58'545 Tests innert 72 Stunden gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 4,2 Prozent. Zudem registrierte das BAG für diesen Zeitraum 26 neue Todesfälle und 84 Spitaleinweisungen.

Vor Wochenfrist hatte die Behörde 2480 neue Ansteckungen, 40 Todesfälle und 99 Hospitalisationen gemeldet.

Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag am 12. Februar bei 0,91 und ist damit wieder gestiegen. Drei Tage zuvor lag der R-Wert bei 0,82.

Insgesamt hat das BAG 7787 bestätigte Ansteckungen mit einer mutierten Coronavirus-Variante registriert. Davon entfielen 2928 auf die britische Variante, 128 auf die südafrikanische sowie fünf auf die brasilianische. 4736 Fälle konnten keiner Variante eindeutig zugewiesen werden.

Bis am 17. Februar wurden 696'700 Impfdosen an die Kantone und Liechtenstein ausgeliefert. Davon wurden 613'346 Dosen bereits verabreicht.

12.55 Uhr: Geschäftsklima in Deutschland hellt sich trotz Lockdowns auf

Die Stimmung der Unternehmen in Deutschland hat sich im Februar überraschend deutlich aufgehellt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg auf 92,4 Punkte von 90,3 Zählern im Januar, wie das Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut am Montag zu seiner Umfrage unter 9000 Managern mitteilte. Ökonomen hatten in einer Umfrage zuvor nur mit einem leichten Anstieg auf 90,5 Punkte gerechnet, nachdem das Barometer zu Jahresbeginn wegen der zweiten Corona-Welle gefallen war.

«Die deutsche Wirtschaft zeigt sich trotz Lockdown robust, vor allem wegen der starken Industriekonjunktur», sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Die Manager beurteilten den Ausblick für ihre Geschäfte und ihre Lage günstiger als zuletzt.

Die deutsche Wirtschaft war 2020 wegen der Corona-Pandemie mit fünf Prozent so stark eingebrochen wie seit der Finanzkrise nicht mehr und schrumpfte zugleich erstmals seit elf Jahren.

12.05 Uhr: In der Waadt weist jede vierte Person Antikörper auf

Im Kanton Waadt haben sich 25 Prozent der über 15-Jährigen mit dem Coronavirus infiziert. Die Fehlermarge liegt bei drei Prozent. Dies geht aus der dritten Phase der Seroprävalenzstudie des Universitätszentrums für Allgemeinmedizin und öffentliche Gesundheit in Lausanne (Unisanté) hervor. Insgesamt wurde das Blut von über 1000 Personen auf Antikörper untersucht.

Den höchsten Anteil an bereits mit dem Coronavirus infizierten Menschen weist laut Studie die Altersgruppe zwischen 20 und 40 Jahren (27 Prozent) auf, bei den 15- bis 19-Jährigen sind es 25 Prozent. In der Altersgruppe der über 65-Jährigen machten 18 Prozent der Getesteten eine Infektion durch.

Im Juni 2020 wiesen noch sieben Prozent der Waadtländer Bevölkerung die Spuren einer durchgemachten Coronavirus-Infektion im Blut auf, im Herbst waren es 17 Prozent. Die Unterschiede zwischen den Generationen verringerten sich im Vergleich zur ersten Welle.

Der Anteil der älteren Personen in der Waadt, die nun einen Antikörper-Schutz gegen das Coronavirus aufweisen, ist laut Studie gestiegen. So liegt der Anteil der geschützten 65- bis 75-Jährigen bei 21 Prozent, bei den über 75-Jährigen bei 28 Prozent. Die Steigerung sei insbesondere auf die Impfungen zurückzuführen.

Studien auch in anderen Kantonen

Die Messungen fanden im Rahmen des Forschungsprogramms «Corona Immunitas» statt. Dieses zielt darauf ab, die Verbreitung von Covid-19 auf nationaler Ebene zu verstehen. So zeigte eine Antikörper-Studie im Kanton Genf, dass 22 Prozent der Bevölkerung eine Immunabwehr gegen das Virus entwickelt hatten. 

In einer Zufallsstichprobe im Kanton Bern wiesen in einer vorläufigen Untersuchung bis Mitte Januar 14 Prozent der Erwachsenen Antikörper im Blut auf.

Die Zahlen sind allerdings mit Vorsicht zu vergleichen, da die Messungen jeweils zu unterschiedlichen Zeitpunkten stattfanden. Auch ist noch unklar, wie lange die Immunität gegen das Virus nach einer durchgemachten Infektion anhält.

In einer Untersuchung von 1000 Personen im Kanton Waadt wiesen 25 Prozent der Studienteilnehmer Antikörper gegen das Coronavirus auf. (Symbolbild)
In einer Untersuchung von 1000 Personen im Kanton Waadt wiesen 25 Prozent der Studienteilnehmer Antikörper gegen das Coronavirus auf. (Symbolbild)
Corona Immunitas

11.15 Uhr: Weitere Kantone fordern schnellere Gastro-Lockerungen

Die Kanton Luzern und Nidwalden wollen schnelle Öffnungsschritte für Restaurationsbetriebe, wie die Regierungen in heute veröffentlichten Stellungnahmen schreiben. Grundsätzlich würden die Vorschläge des Bundesrates für die schrittweise Lockerung der Covid-19-Massnahmen ab dem 1. März 2021 begrüsst, in der Gastronomie aber gehen den beiden Kantonen die Lockerungen nicht weit genug.

Der Luzerner Regierungsrat beantrage daher «dass unter Einhaltung von strengen Schutzkonzepten mindestens die Aussenbereiche von Restaurants ab 1. März 2021 geöffnet werden dürfen.» Restaurants sollten so «rasch wie möglich vollständig öffnen dürfen, sofern dies die epidemiologische Lage zulässt.»

Der Kanton Nidwalden fordert, dass zumindest Aussenbereiche in Betrieb genommen werden können, wenn Restaurants nicht ganz öffnen dürfen. Zudem sollen «bereits jetzt in einzelnen Skigebieten geöffneten Terrassen von Takeaway-Angeboten (...) weiterhin für eine geordnete Konsumation offenbleiben.»

10.25 Uhr: Jetzt stehen auch Albanien und Serbien auf der Risikoliste des BAG

Ab heute gilt die aktualisierte «Liste der Staaten und Gebiete mit erhöhtem Ansteckungsrisiko» des Bundesamtes für Gesundheit (BAG). Neu hinzugekommen sind acht Länder, darunter Albanien und Serbien. Auch zwei deutsche Bundesländer sowie sieben französische Regionen und drei Regionen in Italien sind hinzugekommen. Personen, die aus den Ländern auf der Risikoliste in die Schweiz einreisen, müssen für zehn Tage in Quarantäne. Die komplette Liste finden Sie hier

GRAFIK --- Weltkarte mit Quarantaene-Laendern (90mm x 147mm, Hoch) vom Montag, 22. Februar 2021 (KEYSTONE/Gerhard Riezler)

9.55 Uhr: UN-Generalsekretär Guterres «Welt versagt bei Impfstoffverteilung»

UN-Generalsekretär António Guterres hat das Versagen der Welt angeprangert, die ersten zur Verfügung stehenden Impfstoffe gerecht – auch an ärmere Länder – zu verteilen. «Eine Gleichbehandlung mit Impfstoffen ist schlussendlich eine Frage der Menschenrechte», sagte Guterres am Montag zum Auftakt der Sitzung des UN-Menschenrechtsrats.

«Impfnationalismus verweigert diese Rechte», so Gueterres. Nur zehn Länder hätten 75 Prozent der vorhandenen Impfstoffe verwendet, mehr als 130 Länder hätten noch nicht eine einzige Dosis erhalten. Das sei ein moralisches Versagen, sagte Guterres.

Menschenrechte seien unter Beschuss, weil unter dem Vorwand der Pandemie zivile Rechte eingeschränkt und Kritiker zum Schweigen gebracht würden, warnte der UN-Generalsekretär weiter. Neonazis und Rassisten nutzten die Pandemie aus, um sozialen Unfrieden zu schüren und Zulauf zu gewinnen. «Wir brauchen weltweit koordiniertes Vorgehen, um diese grosse und wachsende Gefahr zu bannen.»

9.06 Uhr: Schwyzer Regierungsrat will raschere Lockerungen 

Auch der Schwyzer Regierungsrat will eine raschere Lockerung der Corona-Massnahmen, als es der Bundesrat vorgeschlagen hat. Restaurants sowie professionelle Kultur- und Sportveranstaltungen sollen bereits ab dem 1. März unter Einhaltung von Schutzkonzepten wieder möglich sein, teilte die Staatskanzlei am Montag mit.

Der Bundesrat möchte die Restaurants frühestens auf April und nur im Aussenbereich wieder öffnen. Am Wochenende forderten diverse Kantone in ihren Vernehmlassungsantworten aber eine raschere Lockerung. Definitiv entscheiden will der Bundesrat am Mittwoch.

Der Schwyzer Regierungsrat kam an einer ausserordentlichen Sitzung vom Freitag zum Schluss, dass er ebenfalls eine raschere Lockerung der Corona-Massnahmen für angezeigt halte. Zudem sollten die Lockerungen auch vor Ablauf von Monatsfristen möglich sein, teilte die Staatskanzlei mit.

Der Regierungsrat verlangt so, dass Restaurants unter Einhaltung von Schutzkonzepten bereits ab dem 1. März öffnen dürfen. Auf dieses Datum hin sollen, ebenfalls unter Einhaltung von Schutzkonzepten, auch professionelle Kultur-, Freizeit- und Sportveranstaltungen oder das Trainieren in Fitnesszentren wieder möglich sein. Zudem macht sich der Schwyzer Regierungsrat dafür stark, dass die Kapazitätsbeschränkung in Läden nicht von 10 auf 25 Quadratmeter pro Kunde verschärft wird.

Eine geschlossene Bar in Schwyz: Gastrobetriebe sollen bereits auf den 1. März wieder öffnen dürfen, findet der Schwyzer Regierungsrat. (Archiv)
Eine geschlossene Bar in Schwyz: Gastrobetriebe sollen bereits auf den 1. März wieder öffnen dürfen, findet der Schwyzer Regierungsrat. (Archiv)
Bild:  Keystone

8.15 Uhr: Inzidenz in Deutschland weiter gestiegen

Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz bei der Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland ist weiter angestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab den Wert am Montag mit 61,0 an. Die Inzidenz stieg damit den dritten Tag in Folge, nachdem sie über Wochen hinweg rückläufig gewesen war. Am Sonntag hatte der Wert bei 60,2 gelegen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist ein wesentlicher Massstab für Bund und Länder bei der Verhängung oder Lockerung von Restriktionen. Bei dem Wert handelt es sich um die Zahl der Neuinfektionen pro 100'000 Einwohnern binnen sieben Tagen. Ziel der Bundesregierung ist es, den Wert auf unter 35 zu drücken.

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus innerhalb eines Tages gab das RKI am Montag mit 4369 an. Das war leicht niedriger als am Montag vor einer Woche, als die Zahl bei 4426 gelegen hatte. Die Gesamtzahl der Corona-Infektionen in Deutschland seit Beginn der Pandemie wuchs laut den jüngsten RKI-Angaben auf 2'390'928.

6.30 Uhr: Weniger Corona-Regeln für Geimpfte?

Israel hat am Sonntag spezielle Erleichterungen für Bürger eingeführt, die gegen das Coronavirus geimpft oder nach einer Erkrankung genesen sind. Mit einem Grünen Pass dürfen sie unter anderem wieder Fitnessstudios, Hotels, Theater oder Sportereignisse besuchen. Auch in der Schweiz unterstützen gewisse Politiker einen solchen Impfpass. Bis Juni will der Bund alle Impfwilligen geimpft haben, ab dann würde beispielsweise auch die Präsidentin der Gesundheitskommission des Nationalrats, Ruth Humbel, die Einführung eines Impfpasses unterstützen, schreibt «20 Minuten». Bei einer hohen Durchimpfung sei die Einschränkung der Freiheitsrechte laut der Mitte-Nationalrätin nicht mehr verhältnismässig. «Statt noch bis im Sommer alles verboten zu lassen, sollte für Personen mit einem Green Pass der Besuch von Fussballmatches, Clubs, Open-Airs und Festivals wieder möglich sein», so Humbel. Da eine neue Studie aus Israel mittlerweile auch belege, dass Geimpfte nicht mehr ansteckend seien, stehe diesem Plan nichts mehr im Weg, wurde Humbel zitiert.

Medien hatten am Sonntag von einer unveröffentlichten Studie berichtet, in der es hiess, dass der Impfstoff von Biontech/Pfizer auch vor einer Infektion mit dem Coronavirus schützen könne. Der Wirkstoff sei «hocheffektiv» bei der Verhinderung von Infektionen mit Sars-CoV-2, soll es in einem Manuskript zu einer Studie der beiden Hersteller zusammen mit dem israelischen Gesundheitsministerium heissen. Die Studienergebnisse sind jedoch schwierig zu beurteilen.

Dennoch befürwortet auch FDP-Ständerat Andrea Caroni Erleichterungen für Geimpfte, sobald klar sei, dass sie andere nicht mehr anstecken. «Ab diesem Zeitpunkt wäre es verfassungswidrig, geimpfte Personen mittels Isolation oder Quarantäne einzusperren», behauptete Caroni gegenüber «20 Minuten». Sinngemäss solle dies auch für weitere Beschränkungen in Wirtschaft, Sport und Kultur gelten.

Eine Frau wird Mitte Januar im kantonalen Impfzentrum in Ennend geimpft. (Archiv)
Eine Frau wird Mitte Januar im kantonalen Impfzentrum in Ennend geimpft. (Archiv)
Bild: Bild: Keystone

Individuelle Rechte für Geimpfte sind politisch jedoch sehr umstritten. Die SP-Nationalrätin Yvonne Feri äussert sich in dem Bericht denn auch skeptisch: Erleichterungen für Geimpfte kämen einem «Impfzwang» gleich. Es gebe Menschen, die sich aus ethischen Gründen oder aus Angst nicht impfen lassen wollten, was im Alltag kein Nachteil sein dürfe, sagte Feri weiter. Die Diskussion über einen Impfausweis sei zudem verfrüht: «Es ist noch nicht erwiesen, dass Geimpfte andere nicht anstecken können.» Auch die Epidemiologin Nicole Probst-Hensch, Leiterin des Departements Epidemiologie und Public Health am Schweizerischen Tropen- und Public-Health-Institut, äusserte sich «20 Minuten» gegenüber kritisch hinsichtlich Erleichterungen für Geimpfte.



6.09 Uhr: Hundert Menschen am abgesagten Morgenstreich

Trotz der pandemiebedingten Absage der Basler Fasnacht haben sich heute Morgen um vier Uhr wenige Hundert Menschen zum stillen Morgenstreich in der Basler Innenstadt eingefunden. Mit ganz wenigen Ausnahmen hielten sich die Anwesenden an das Trommel- und Pfeifer-Verbot. Ein klein wenig Fasnachtsstimmung kam vor allem auf dem Rümelinsplatz auf, während andere Plätze und Strassen in der Innenstadt wenig bevölkert waren. Mehrere Cliquen hatten dort ihre beleuchteten Laternen, die im vergangenen Jahr nicht zu Einsatz gekommen waren, aufgestellt.

Kostümierte Fasnächtlerinnen und Fasnächtler waren nur wenige anzutreffen. Live getrommelt und gepfiffen wurde nach der Direktive der Regierung und des Fasnachts-Comités, das «Gässeln» zu unterlassen, mit ganz wenigen Ausnahmen nicht. Der Morgestraich-Marsch war aber dennoch zu hören: Viele Anwesende liessen ihn über mitgeführte Boom-Boxes erklingen. Die Polizei zeigte mit Einsatzfahrzeugen und zahlreichen Patrouillen Präsenz. Sie forderte Anwesende, die sich zu grösseren Gruppen zusammengefunden hatten, auf, ihre Hygienemasken anzuziehen, hielt sich ansonsten aber zurück. Gegen fünf Uhr begann sich die Innenstadt wieder weitgehend zu leeren.

Erleuchtete Laternen sorgen am eigentlich abgesagten Morgenstreich auf dem Basler Rümelinsplatz für ein kleines bisschen Fasnachtssstimmung.
Erleuchtete Laternen sorgen am eigentlich abgesagten Morgenstreich auf dem Basler Rümelinsplatz für ein kleines bisschen Fasnachtssstimmung.
Bild: Keystone/Urs Flüeler

Ein «positives Zwischenfazit» zog in einer Medienmitteilung vom Sonntagabend die Baselbieter Polizei. Am Sonntag sei es vor allem aber im oberen Baselbiet zu fasnächtlichen Aktivitäten gekommen, die weitgehend ruhig verlaufen seien. Einzig bei der Maskentragpflicht sind laut Communiqué Übertretungen festgestellt worden, heisst es. Die angesprochenen Personen hätten sich aber grösstenteils einsichtig gezeigt.



5.58 Uhr: Beschränkungen in Neuseeland enden

In Neuseelands grösster Stadt Auckland enden die kürzlich wieder eingeführten Corona-Einschränkungen. Der Lockdown solle um Mitternacht Ortszeit (Montag 12:00 MEZ) aufgehoben werden, teilte Premierministerin Jacinda Ardern am Montag mit. Wegen drei Neuinfektionen war in Auckland ein dreitägiger Lockdown verhängt worden. Ausserdem hatte Ardern eine landesweite Pflicht zum Tragen von Mund-Nasen-Schutz angeordnet.

Wegen extrem strenger Massnahmen und genauer Kontaktverfolgungen ist Neuseeland bislang gut durch die Pandemie gekommen. In dem Inselstaat im Südpazifik mit knapp fünf Millionen Einwohnern gab es nur 2001 Fälle und 26 Tote. Heute wurde ein neuer Fall gemeldet. Der Patient sei seit Freitag in Quarantäne, teilte das Gesundheitsministerium mit. In der vorigen Wochen begannen in Neuseeland die Impfungen.

5 Uhr: Entscheide zum Umweltschutz – trotz Pandemie

Zum fünften Mal treffen sich heute Vertreter aus aller Welt zu einer zweitägigen Uno-Umweltkonferenz. Die Konferenz wird vom Uno-Umweltprogramm (Unep) organisiert. Sie findet erstmals online statt. Thema des Gipfels ist die Stärkung von Massnahmen zum Schutze der Natur, die Strategie 2022 bis 2025 sowie das Budget. Der Bundesrat hatte am 27. Januar 2021 das Mandat der Schweizer Delegation für den ersten Teil der Vollversammlung genehmigt. Der finanzielle Beitrag der Schweiz an die Unep 2022 bis 2023 beläuft sich auf knapp 4,4 Millionen Franken pro Jahr. Die Schweiz setzt sich auf dem internationalen Parkett für eine kohärente und wirksame Umweltpolitik ein. Sie drängt darauf, auch in der Corona-Pandemie Entscheide zum Umweltschutz zu fällen. Der zweite Teil der Umweltkonferenz folgt Anfang 2022 in Nairobi.

4.30 Uhr: Halbe Million Tote: Zeremonie im Weissen Haus

US-Präsident Joe Biden will zum Erreichen der Schwelle am Montag der 500’000 Corona-Toten in den USA gedenken. Das Weisse Haus teilte mit, der Präsident werde mit einem Moment des Schweigens und dem Entzünden von Kerzen im Rahmen einer Zeremonie der zahlreichen Toten gedenken. Biden wolle sich am Montagabend äussern. Es wurde erwartet, dass die USA bis Montag (Ortszeit) eine halbe Million Corona-Tote seit Pandemie-Beginn verzeichnen. Bei der Zeremonie anwesend sein sollten auch die First Lady Jill Biden, Vizepräsidentin Kamala Harris und deren Ehemann Doug Emhoff.

Die Situation sei mit nichts vergleichbar, das man in den vergangenen 102 Jahren seit der Spanischen Grippe 1918 erlebt habe, sagte der oberste US-Virologe Anthony Fauci dem Fernsehsender CNN. Bis zum späten Sonntagabend (Ortszeit) zählte die Johns Hopkins University in Baltimore (Maryland) rund 499’000 Corona-Todesfälle in den USA. Diese Zahl übersteigt die summierten Sterbefälle durch Erkrankungen der unteren Atemwege, Schlaganfälle, Alzheimer, Grippe und Lungenentzündungen im Jahr 2019.

Am 19. Januar hatten die USA den 400'000 Todesfall im Zusammenhang mit der Pandemie verzeichnet, in den finalen Tagen Donald Trumps als US-Präsident, dessen Umgang mit der Pandemie von Gesundheitsexperten als Totalausfall bewertet wurde. Die ersten Menschen waren Anfang Februar 2020 im Zusammenhang mit der Pandemie gestorben, die ersten beiden Fälle ereigneten sich in Santa Clara County im US-Staat Kalifornien.

Beim Kampf gegen die Pandemie vermeldete die Pressesprecherin des Weissen Hauses, Jen Psaki, unterdessen einen Fortschritt nach wetterbedingten Rückschlägen bei den Impfstofflieferungen durch den extremen Wintereinbruch in Teilen des Landes. Ein Drittel der wegen des Winterwetters in den USA verzögerten Impfstofflieferungen sei über das Wochenende zugestellt worden. Die Regierung habe mit Auslieferern und den US-Staaten zusammengearbeitet, um den durch das extreme Wetter verursachten Lieferrückstand von grob etwa sechs Millionen Impfdosen zu einem Drittel aufzuholen.

4.21  Uhr: Weltärztebund: Steigende Fallzahlen bei Lockerungen

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, warnt angesichts steigender Infektionszahlen vor Lockerungen der Corona-Massnahmen in Deutschland. «Wer in Zeiten steigender R-Werte über Lockerungen spricht, handelt absolut unverantwortlich», sagt der Mediziner den Zeitungen der «Funke Mediengruppe» laut einem Vorab-Bericht. Denn bei jeder Öffnung gebe es einen deutlichen Anstieg der Zahlen. «Der Inzidenzwert zeigt, wo wir aktuell stehen. Der R-Wert zeigt, wohin wir gerade gehen. Bei einem Wert klar über 1,0 droht wieder exponentielles Wachstum – und genau das ist jetzt der Fall.»

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hatte den bundesweiten Sieben-Tage-R-Wert in Deutschland am Sonntagnachmittag mit 1,10 angeben. Er lag damit zum dritten Mal in Folge über der kritischen Marke von 1,0. Auch die Sieben-Tage-Inzidenz kletterte wieder auf über 60 Fälle pro 100'000 Einwohner.

4.12 Uhr: Economiesuisse kritisiert Krisenmanagement

Das Impf-Management der Schweiz in der Pandemie ist nach Ansicht von Christoph Mäder, Präsident des Wirtschaftsdachverbandes Economiesuisse, eine riesige Enttäuschung. In einem Land, das sich als hochtechnologisiert betrachtet, könne es doch nicht so schwierig sein, für die Anmeldungen einigermassen zeitgerecht ein funktionierendes IT-Tool bereitzustellen, sagte Mäder in einem Interview mit dem «Blick». Das sei eine riesige Enttäuschung. Wenn die Krise etwas Gutes habe, dann hoffentlich, dass man die Digitalisierung jetzt wirklich mit Verve vorantreibe. Handlungsbedarf sieht Mäder auch bei der Kommunikation. Da sei in der Vergangenheit einiges schiefgelaufen.

Der absolute Super-GAU sei zu Beginn der Krise die Diskussion über die Nützlichkeit von Masken gewesen. Er könne bis heute nicht nachvollziehen, wie man behaupten könne, Masken nützten nichts. Das habe der Glaubwürdigkeit und dem Vertrauen grossen Schaden zugefügt. Das gelte auch für das Hickhack zwischen Bund und Kantonen. Zudem habe man beim breiten Testen viele zu lange gezögert.



4 Uhr: Johnson will Plan zu Lockdown-Ausstieg vorstellen

Der britische Premierminister Boris Johnson will heute einen Plan für das Ende des wochenlangen Lockdowns in England vorstellen. Johnson hat einen «vorsichtigen, aber unwiderrufbaren» Ausstieg angekündigt. Bereits bekannt ist, dass Bewohner von Senioren- und Pflegeheimen vom 8. März an wieder Besuche eines ausgewählten Verwandten oder Freundes empfangen dürfen. Erwartet wird, dass zum selben Termin die Schulen öffnen sollen. Zudem könnten zunächst Treffen zweier Haushalte im Freien sowie Outdoor-Aktivitäten wie Golf oder Tennis möglich sein. «Unsere Priorität ist es immer gewesen, Kinder zurück in die Schule zu bringen, da dies entscheidend für ihre Bildung und ihre mentale und körperliche Gesundheit ist», sagte Johnson laut einer Mitteilung. «Wir werden ausserdem Wege schaffen, in denen Menschen sich sicher mit ihren Lieben treffen können.»

Für Einzelhandel und Gastronomie dürfte es noch länger dauern, bis sie wieder öffnen dürfen. Alle weiteren Lockerungsschritte sollen abhängig sein vom erfolgreichen weiteren Fortschritt der Impfungen, einer überschaubaren Infektionslage sowie davon, dass sich gefährliche Corona-Varianten nicht weiter ausbreiten.

Da Gesundheit Aufgabe der Regionalregierungen ist, kann Johnson nur für den grössten Landesteil England entscheiden. Schottland, Wales und Nordirland legen ihre Corona-Massnahmen eigenständig fest.

In England gilt seit 5. Januar der bereits dritte Lockdown mit weitreichenden Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen. Grossbritannien ist eines der am schwersten von der Pandemie getroffenen Länder Europas. Die Regierung setzt auf Massenimpfungen. Bisher haben landesweit mehr als 17 Millionen Einwohner eine erste Dosis erhalten – jeder dritte Erwachsene.

2.50 Uhr: Positive Wende bei Impfaktion in Bulgarien

Bulgarien hat bei grossem Andrang von Impfwilligen einen Durchbruch bei der Corona-Impfaktion geschafft. «An diesem Wochenende gingen wir zur Massenimpfung über», sagte am Sonntag der Oberste Inspektor für Gesundheit und Mitglied des Corona-Stabs, Angel Kuntschew. In dem Balkanland wurden nach einer Anordnung von Regierungschef Boiko Borissow vom Freitag jetzt auch sogenannte Grüne Korridore für Impfwillige eröffnet, die nicht vom Impfplan der Regierung erfasst werden oder erst viel später dran gewesen wären.

Lange Warteschlangen von Menschen bildeten sich am Samstag und auch am Sonntag vor den 318 teils neu eingerichteten Impfstationen in der Hauptstadt Sofia und in anderen grösseren Städten. «Das Interesse an Impfungen gegen Covid-19 ist enorm», freute sich Gesundheitsminister Kostadin Angelow. Er stellte die Eröffnung von rund um die Uhr geöffneten Impfstellen sowie mobilen Impfteams in Aussicht.

Überall würden jetzt Dosen des Impfstoffs von Astrazeneca verabreicht, erläuterte Angelow. In dem EU-Land erhalten nach einer Entscheidung seines Corona-Stabs auch Menschen über 55 Jahren diesen Impfstoff. Erst zu einem späteren Zeitpunkt würden sich die Menschen für einen der anderen in der EU zugelassenen Impfstoffen entscheiden können.

Die am 27. Dezember begonnene Impfaktion war in der vergangenen Woche ins Stocken geraten. Der Fünf-Phasen-Impfplan wurde nicht korrekt eingehalten. Daneben kursieren in Bulgarien viele Vorurteile zu den Impfstoffen sowie Verschwörungstheorien. Umfragen zufolge will sich nur etwa die Hälfte der Bulgaren impfen lassen. Bei einer Bevölkerung von 6,9 Millionen Menschen wurden bis Sonntag früh insgesamt rund 108'356 Impfdosen verabreicht.

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