Nach der Hitze schwere Gewitter Was die höhere Warnstufe bedeutet – und was auf die Schweiz zukommt

Maximilian Haase

11.7.2023

Auf die Hitzetage folgt eine Gewitterfront (Symbolbild).
Auf die Hitzetage folgt eine Gewitterfront (Symbolbild).
Andreas Rosar Fotoagentur-Stuttg/dpa

Nach der Hitze kommen die Unwetter: Für den Abend gibt es die höchste Gewitterwarnung für alle Teile der Schweiz. Wie es dazu kam, was auf das Land zukommt – und was am Mittwoch folgt.

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Am Dienstagabend sollen heftige Gewitter über die Schweiz ziehen.
  • Erwartet werden hohe Blitzaktivität, heftige Sturmböen und Hagel.
  • Der Bund erhöhte die Gewitterwarnung auf Stufe 4.

Nach tagelanger Hitze mit Temperaturen bis zu 37 Grad, wie sie heute etwa in Genf und Chur erreicht wurden, steht der Schweiz ein abrupter Wetterumschwung bevor. Für Dienstagabend werden heftige Gewitter erwartet, die das Land ab Nachmittag von Ost nach West durchqueren. Der Bund erhöhte die Gewitterwarnung auf Stufe 4 – diese kennzeichnet die Gefahr als «gross» und gilt vorerst von Dienstag, 17 Uhr, bis Mitternacht.

MeteoSchweiz warnt vor hoher Blitzaktivität und Sturmböen, die stark genug sind, um Äste abzubrechen und sogar Bäume zu entwurzeln. Auch grössere Hagelschauer werden vorhergesagt, die in Kombination mit den Sturmböen zwischen 90 und 120 km/h starke Schäden anrichten können. Lokal können die Sturmgeschwindigkeiten auch höher sein, so MeteoSchweiz. Es sei mit Niederschlagsmengen bis zu 50 mm zu rechnen.  

Die Gewittervorwarnung sei heute Vormittag auf Stufe 4 erhöht worden, «weil nicht nur mit einzelnen Gewittern, sondern mit einer kräftigen Gewitterlinie zu rechnen ist», schreibt MeteoSchweiz. Die Begleiterscheinungen der erwarteten Gewitter sollen «so heftig ausfallen, dass die Gewittervorwarnung von Stufe 3 auf Stufe 4 erhöht werden musste».

Was bedeutet Gefahrenstufe 4?

Doch was bedeutet es genau, wenn der Bund die Gefahrenstufe 4 ausruft? Das Warnsystem für Naturgefahren in der Schweiz umfasst ein Spektrum von Ereignissen – von Erdbeben über Lawinen bis hin zu Wind – und kennzeichnet diese mit Gefahrenstufen von 1 bis 5, wobei Stufe 1 für «keine oder geringe Gefahr» und Stufe 5 für «sehr grosse Gefahr» steht. Zu beachten ist, dass nicht für jedes Phänomen alle Stufen definiert sind.

Fast im gesamten Land wurde die Gewittergefahr auf Stufe 4 erhöht.
Fast im gesamten Land wurde die Gewittergefahr auf Stufe 4 erhöht.
MeteoSchweiz

MeteoSchweiz warnt grundsätzlich erst ab Stufe 2. Während es für Gewitter nur die Stufen 3 und 4 gibt, werden Hitzewarnungen in den Stufen 2, 3 und 4 herausgegeben. Grundlage ist die Tagesmitteltemperatur, die die Wärmebelastung über den ganzen Tag beschreibt und nicht von einzelnen Temperaturspitzen abhängig ist.

Besonderes Augenmerk wird auf die Nachttemperaturen gelegt, da diese einen erheblichen Einfluss auf die menschliche Gesundheit haben. Wenn es nachts nicht ausreichend abkühlt, kann sich der Körper kaum erholen und die Wärmebelastung nimmt zu.

Was folgt auf Hitze und Gewitter?

Auch nach der intensiven Gewitterfront kehrt noch keine Ruhe ein: «In der Nacht auf Mittwoch wird eine aktive Kaltfront mit teils heftigen Gewittern die Schweiz aus Südwesten überqueren», heisst es bei MeteoSchweiz. Zwar wird die Warnstufe für den Mittwoch auf 3 herabgesetzt, jedoch muss die Schweiz weiter mit hohen Niederschlagsmengen von 15 bis 60 mm rechnen.

Angesichts der Wetterlage hat MeteoSchweiz Verhaltensempfehlungen ausgegeben. Bei geplanten Outdoor-Aktivitäten sollten Schutzmöglichkeiten und Alternativrouten in Betracht gezogen werden. Gegenstände im Freien, wie Topfpflanzen und Gartenmöbel, sollten vor Wind und Hagel gesichert und Sonnenstoren eingefahren werden. Weiterhin wird empfohlen, Gewässer und für Blitzschlag exponierte Orte wie Bergkuppen, Bäume, Masten oder Türme und offene Flächen zu meiden.

SDA, tmxh