ÜbersichtBAG meldet fast 30'000 Neuinfektionen +++ Viele Fälle in Tessiner Altersheimen
Agenturen/red
13.1.2022
Darum hat der Bundesrat die Massnahmen nicht verschärft
Der Bundesrat hat die Verkürzung der Isolations- und Quarantänedauer auf fünf Tage verkündet. Von einer Verschärfung der Massnahmen sieht er ab: Was sind seine Gründe? blue News ordnet ein.
12.01.2022
Das BAG meldet am Donnerstag erneut rund 30'000 Neuinfektionen. Unterdessen hat Swissmedic das Medikament Regkirona befristet zugelassen. Die Ereignisse des Tages im Überblick.
Agenturen/red
13.01.2022, 21:47
14.01.2022, 05:45
Agenturen/red
Die Zahl der Ansteckungen mit dem Coronavirus beläuft sich weiterhin auf rund 30'000 Fälle. Was das für die Spitäler bedeutet, ist noch unklar. Die Kantone reagieren unterschiedlich auf die Situation und die hohen Zahlen.
In Basel-Stadt zum Beispiel hat die Regierung am Donnerstag beschlossen, die Schrauben anzuziehen: Grossveranstaltungen in Innenräumen ab 1000 Personen sind bis nach den Fasnachtsferien (12. März 2022) im Kanton nicht mehr erlaubt. Bereits erteilte Bewilligungen würden wieder rückgängig gemacht und hängige Gesuche würden bis Mitte März nicht bewilligt, teilte die Basler Regierung mit. Spiele des FC Basel sind demnach nicht vom Entscheid betroffen, da diese im Freien und mit Schutzkonzept stattfinden.
Anders sieht es im Kanton St. Gallen aus. Ende Januar wandelt der St. Galler Bildungsrat die Maskenpflicht in der Schule in eine dringende Empfehlung an die Eltern um - auch für die Oberstufe. Dies, weil die Ausbreitung des Coronavirus gemäss Fachleuten abklinge und die hohen Fallzahlen auf das Gesundheitswesen weniger stark durchschlagen würden als befürchtet. Der Bundesrat sieht das anders. Er hat am Mittwoch eine Verschärfung der Maskenpflicht in die Diskussion eingebracht.
Auch im Kanton Schaffhausen steht eine Änderung bevor. Der Kanton setzt das repetitive Testen an Mittelschulen und Berufsschulen aus, weil die Fallzahlen rasant steigen und die Laborkapazitäten begrenzt sind. Da es zu Wartezeiten von über 48 Stunden komme, könnten Ansteckungsketten nicht mehr wirksam unterbrochen werden, teilte das Gesundheitsamt mit. Um die Testzentren und Labore zu entlasten, werde das repetitive Testungen ab 14. Januar bis zum Ende der Sportferien (13. Februar) eingestellt.
Viele Ansteckungen in Tessiner Altersheimen
Im Tessin richtet sich der Blick derweil wieder auf die Altersheime, wo sich wieder mehr Menschen mit dem Coronavirus angesteckt haben. Am Donnerstag wurden dem Kanton 19 Neuinfektionen in Heimen innert 24 Stunden gemeldet. Insgesamt sind derzeit gemäss der Website der l’Associazione dei direttori delle Case per anziani della Svizzera italiana (Adicasi) 80 Bewohner von Altersheimen mit dem Coronavirus infiziert.
Im Südkanton, in dem sich Omikron früher und rascher als in anderen Regionen ausgebreitet hat, sind die gemeldeten Neuinfektionen am Donnerstag innert 24 Stunden wieder angestiegen, und zwar auf 1737. Vor einer Woche waren die täglich gemeldeten Neuansteckungen erstmals seit Pandemie-Beginn auf über 2000 gestiegen, danach sank die Zahl wieder.
Schweizweit wurden dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag 29'887 neue Ansteckungen, 18 neue Todesfälle und 122 Spitaleinweisungen gemeldet. Damit sind die Fallzahlen innert Wochenfrist um 7,3 Prozent gesunken. Die Spitaleinweisungen nahmen im Vergleich zur Vorwoche um 10,9 Prozent ab.
Neues Medikament zugelassen
Was die hohen Fallzahlen für die Belastung der Spitäler bedeuten, ist gemäss Regierung und Experten weiterhin unklar. Laut Daten vom Donnerstag befinden sich in den Spitälern insgesamt 685 Personen in Intensivpflege. Fast 30 Prozent der Betten auf Intensivstationen werden von Covid-19-Patienten belegt.
In den vergangenen Tagen erhöhte sich auch der Druck aus der Wirtschaft. Sie forderten, dass die Dauer der Isolation und der Quarantäne verkürzt wird. Der Bundesrat reagierte: Seit Donnerstag kann man nach fünf statt nach zehn Tagen wieder aus der Isolation oder Quarantäne. Aktuell befinden sich 162'739 Personen in Isolation und 57'217 Personen in Quarantäne.
Hilfe gibt es demnächst für Erkrankte: Die Heilmittelbehörde Swissmedic hat am Donnerstag das Medikament Regkirona in der Schweiz befristet zugelassen. Es kann als Antikörper zur Behandlung von Covid-19 bei Erwachsenen eingesetzt werden, wie Swissmedic mitteilte. Das Medikament könne bei Erwachsenen eingesetzt werden, wenn keine Sauerstofftherapie oder Spitaleinweisung nötig sei und ein hohes Risiko für die betreffende Person bestehe, einen schweren Verlauf zu erleiden.
Rund 1,6 Millionen Menschen haben in der Schweiz sich seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Über 41'000 mussten ins Spital und 12'104 Personen starben in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung.
Die Ereignisse des Tages im Überblick:
Das Wichtigste in Kürze:
In den USA hat das Oberste Gericht die Umsetzung einer von US-Präsident Joe Bidens Regierung verfügten Impf- oder Testpflicht für grössere Firmen vorerst gestoppt.
Das BAG meldet 29'887 Neuinfektionen bei 95'462 Tests. 18 Menschen starben an Covid-19, 122 wurden ins Spital eingewiesen.
Der Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt verbietet bis nach den Fasnachtsferien Grossveranstaltungen ab 1000 Personen in Innenräumen.
Bald stehen Impfungen für Kleinkinder ab zwei Jahren oder gar für Babys ab sechs Monaten zur Verfügung. Moderna erwartet bereits im März erste Daten, die eine Notfallzulassung erlauben könnten.
Bisher durften in Frankreich auch Ungeimpfte ins Restaurant, falls sie einen negativen Test hatten. Damit ist nun Schluss. Auch auf Flügen und in Fernzügen werden nur noch Geimpfte zugelassen.
Frankreichs Lehrer streiken aus Protest gegen chaotische Corona-Regeln
Aus Protest gegen die als chaotisch empfundene Corona-Politik an Schulen sind Lehrer, Eltern und Oppositionspolitiker in Frankreich auf die Strasse gegangen. Nach Gewerkschaftsangaben war landesweit jede zweite Grundschule geschlossen. «Die Regierung kündigt Regeln an, ohne darüber nachzudenken, was das in der Praxis bedeutet», sagte Olivier Flipo, ein Schuldirektor in Val d'Oise. Nach Angaben des Innenministeriums beteiligten sich rund 78.000 Menschen an den Demonstrationen im ganzen Land.
Die Corona-Vorschriften für die Schulen wurden allein seit dem Ende der Weihnachtsferien bereits mehrfach geändert. Etwa 75 Prozent der Grundschullehrer beteiligten sich nach Gewerkschaftsangaben am Donnerstag an dem Streik. Im Unterschied zu früheren Lehrer-Streiks hatten sich dieses Mal fast alle Gewerkschaften verbündet. Sie wurden zudem von Verbänden der Elternvertreter und von Schulleitern unterstützt.
«Es ist wirklich anstrengend; ich verstehe, dass die Lehrer die Nase voll haben. Die Schulleiterin muss sicher jedes Wochenende durcharbeiten», sagte François Lordenimus, Elternvertreter im südfranzösischen Caluire-et-Cuire (Rhône).
Mehrere Oppositionspolitiker solidarisierten sich mit den Streikenden. «Der Streik ist völlig berechtigt. Die Regierung macht den Lehrern und Schülern nur das Leben schwer», erklärte der rechtsextreme Präsidentschaftskandidat Eric Zemmour. Die sozialistische Präsidentschaftskandidatin Anne Hidalgo nahm an einer Protestkundgebung in Paris teil.
Viele Schuldirektoren und Lehrer beschweren sich, dass sie erst in letzter Minute über die Änderungen informiert werden. Den Verzicht auf das Schliessen von Klassen auch bei mehreren positiven Fällen etwa hatte Bildungsminister Jean-Michel Blanquer am letzten Ferientag zunächst in einem Zeitungsinterview bekanntgegeben, das im Internet mit einer Bezahlschranke versehen war.
Viel Kritik gab es auch, als Eltern von Schulkindern in den vergangenen Tagen reihenweise tagsüber von der Arbeit geholt wurden, um ihre Kinder in einer Apotheke testen zu lassen - was oft nur mit langen Wartezeiten möglich war. Mit einem negativen Test durften die Kinder dann wieder zurück in die Schule. Ab Freitag sollen Selbsttests und eine schriftliche Erklärung der Eltern zum Testergebnis ausreichen.
Frankreich hat nie regelmässige Tests für Schüler eingeführt. Der Einsatz von FFP2-Masken für Lehrer oder von Luftfiltern für Klassenräume wird kaum in der Öffentlichkeit debattiert.
21.01 Uhr
Oberstes US-Gericht blockiert Bidens «Impfpflicht light» für Firmen
In den USA hat das Oberste Gericht die Umsetzung einer von US-Präsident Joe Bidens Regierung verfügten Impf- oder Testpflicht für grössere Firmen vorerst gestoppt. Die nicht vom Parlament, sondern auf administrativem Weg erlassene Regelung, die für mehr als 80 Millionen Arbeitnehmer gelten würde, überschreite wahrscheinlich die Kompetenz der zuständigen Behörde, erklärte der Supreme Court am Donnerstag. Damit müssen Firmen mit mehr als 100 Angestellten zunächst nicht dafür sorgen, dass ihre Mitarbeiter entweder vollständig geimpft sind oder regelmässig getestet werden. Auch eine Pflicht zum Tragen von Masken ist damit vorerst gestoppt.
Die Regelung für Unternehmen wurde als Druckmittel der Regierung gesehen, Angestellte angesichts der aufwendigen Tests zu einer Immunisierung zu bewegen und so die Impfquote in den USA zu steigern.
20.29 Uhr
Spanien begrenzt Preis für Corona-Selbsttests auf rund drei Franken
Die spanische Regierung hat die Preise für Corona-Selbsttests auf knapp unter drei Euro begrenzt. «Die einstimmige Entscheidung war, den maximalen Verkaufspreis auf 2,94 Euro festzulegen», sagte die spanische Gesundheitsministerin Carolina Darias. Zuvor war die Kritik an hohen Preisen von sieben bis zwölf Euro pro Test immer lauter geworden. Die neue Preisbegrenzung soll am Samstag in Kraft treten.
Darüber hinaus kündigte die Gesundheitsministerin an, dass Spanien auch die dritte Impfung für 18- bis 39-Jährige ermöglichen werde. Die Frist nach der zweiten Impfung werde ausserdem von derzeit sechs auf fünf Monate verkürzt.
Kritiker bemängelten, die Preisbegrenzung sei zu spät verabschiedet worden. Während der Weihnachtszeit war die Nachfrage nach Selbsttests in die Höhe geschossen, es kam zu Engpässen und deutlich erhöhten Preisen.
«Wenn (Ministerpräsident Pedro) Sanchez vernünftig wäre, dann wären die Selbsttests umsonst», erklärte Teodoro García Egea von der konservativen Oppositionspartei Partido Popular (PP) am Mittwoch bei Twitter. «Wir fordern, dass die Regierung die Selbsttests subventioniert, so dass sie maximal zwei Euro kosten».
Auch die Verbraucherschutzorganisation Facua kritisierte den neuen Preis als «komplett unvernünftig». Der Maximalpreis liege oberhalb des Niveaus in anderen EU-Ländern. Hersteller könnten so weiterhin «einen enormen Profit machen».
Die Gesundheitsministerin Darias begründete den Zeitpunkt der Preisbegrenzung mit der Sorge um Engpässe. «Das Ziel war, das Angebot zu sichern und sobald das erreicht war, haben wir eine Preisbegrenzung eingeführt», sagte sie.
Wie die meisten EU-Staaten verzeichnete auch Spanien zuletzt eine neue Welle von Corona-Fällen aufgrund der Omikron-Variante. Innerhalb von 24 Stunden infizierten sich am Mittwoch 179.125 Menschen, ein neuer Höchststand in Spanien. Bisher hat das Land knapp 7,8 Millionen Corona-Fälle verzeichnet, über 90.000 Menschen starben seit März 2020 an oder mit Corona.
20.05 Uhr
Lockerungen in Norwegen
Norwegen lockert mehrere seiner vor gut einem Monat erlassenen Corona-Beschränkungen. Besonders im Sport und in der Kultur wird ab Freitag wieder mehr zugelassen, wie Ministerpräsident Jonas Gahr Støre auf einer Pressekonferenz in Oslo sagte. Sportliche Aktivitäten im Freien für Kinder und Jugendliche können demnach wieder normal stattfinden. In Innenräumen wird für eine Gruppenanzahl von 20 Personen empfohlen, auch Kontaktsportarten sind dort wieder möglich. Für Erwachsene wird in überdachten Räumen eine Grenze von 20 Personen und das Halten von Abstand angeraten.
Darüber hinaus wird das seit vor Weihnachten geltende Ausschankverbot zurückgefahren: Restaurants und Kneipen dürfen zumindest wieder bis um 23.00 Uhr alkoholische Getränke an sitzende Gäste ausschenken. Die Teilnehmerzahl für Veranstaltungen in Innenräumen mit festen Sitzplätzen wird auf bis zu 200 Personen heraufgesetzt, ohne feste Plätze auf 30 drinnen und 200 draussen.
«Wir befinden uns in einer neuen Phase der Pandemie», sagte Støre. Viel mehr Menschen seien geimpft als noch im Dezember, zudem sei eine grosse Anzahl Schnelltests angeschafft worden. Deshalb könne man mehrere der vor vier Wochen eingeführten Massnahmen lockern. Zugleich dominiere die Omikron-Variante im Land. Die Neuinfektionszahlen stiegen und die Infektionsspitze stehe erst noch bevor, aber deutlich weniger würden ernsthaft krank, sagte Støre. Manche Beschränkungen müssten aber bleiben, um die Kontrolle über die Pandemie zu behalten.
19.23 Uhr
Ungarn setzt auf vierte Corona-Impfung
Angesichts der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus hat Ungarn die Verabreichung einer vierte Impfdosis für seine Bevölkerung beschlossen. Alle, die es wünschen, «werden nach ärztlichem Rat eine vierte Dosis erhalten können», kündigte der Kabinettschef von Ministerpräsident Viktor Orban an. In Ungarn sind bislang rund 60 Prozent der 9,8 Millionen Einwohner mindestens zweimal geimpft.
Heute Donnerstag meldeten die Behörden mehr als 9200 neue Infektionen innerhalb von 24 Stunden. In dem osteuropäischen Land starben seit Beginn der Pandemie über 40'000 Menschen in Folge einer Corona-Infektion — es handelt sich um eine der höchsten Sterblichkeitsraten der Welt.
Regierungschef Viktor Orban wird immer wieder für seinen laxe Handhabe der Pandemie kritisiert. Eine der wenigen derzeit geltenden Maßnahmen ist eine Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr und geschlossenen Räumen, die allerdings kaum befolgt wird.
Der Stadtberner Sicherheitsdirektor Reto Nause ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Er befindet sich in Isolation, wie Stadtpräsident Alec von Graffenried im Parlament mitteilte.
Der 50-jährige Mitte-Politiker Nause ist das dritte Mitglied der fünfköpfigen Berner Stadtregierung, das positiv getestet wurde. Vor gut einem Jahr hatte sich zuerst Stadtpräsident von Graffenried und kurz darauf Bildungsdirektorin Franziska Teuscher in Isolation begeben müssen.
18.18 Uhr
Biden will eine Milliarde Corona-Heimtests für Bürger bereitstellen
Die US-Regierung will insgesamt eine Milliarde Corona-Selbsttests für Bürger bereitstellen. Präsident Joe Biden kündigte in Washington an, zusätzlich zu den bereits in Aussicht gestellten 500 Millionen Tests wolle die Regierung weitere 500 Millionen Tests kaufen, um sie kostenlos zu verteilen. Ab der kommenden Woche solle eine Webseite bereitstehen, auf der die Tests zur Lieferung nach Hause bestellt werden könnten. Die Vereinigten Staaten haben rund 330 Millionen Einwohner.
Vor den Feiertagen im Dezember hatte es vor Testzentren im ganzen Land lange Schlangen gegeben. Tests waren teilweise ausverkauft oder nur sehr teuer zu haben. Biden räumte daher kurz vor Weihnachten Fehler bei der Beschaffung von Corona-Tests ein.
Der Präsident sagte am Donnerstag, die Regierung arbeite weiter mit Einzelhändlern zusammen, um die Verfügbarkeit von Tests in Geschäften zu erhöhen. Es gebe ausserdem 20 000 Teststellen im ganzen Land, in denen sich Menschen kostenlos testen lassen könnten, betonte er.
Biden kündigte ausserdem an, die Regierung wolle hochwertige Masken gratis für Bürger bereitstellen. Details dazu würden in der kommenden Woche bekanntgegeben. Nicht jeder könne sich hochwertige Masken leisten, gab Biden zu bedenken. Er wisse auch, dass es nicht sehr bequem sei, ständig eine Maske zu tragen. Aber dies gehöre nun einmal zur «patriotischen Pflicht» in Pandemie-Zeiten. Der Präsident rief die Menschen einmal mehr dazu auf, sich gegen das Coronavirus impfen und eine Auffrischungsimpfung geben zu lassen.
In den USA sind derzeit knapp 63 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig gegen das Virus geimpft, davon haben 37 Prozent eine Auffrischungsimpfung bekommen.
17.43 Uhr
Zahl der Corona-Neuinfektionen in Griechenland sinkt
In Griechenland ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen am Donnerstag erneut gesunken. Die Gesundheitsbehörde zählte 20'409 neue Fälle binnen 24 Stunden. Noch vor knapp zwei Wochen war wegen der Omikron-Variante ein Höchststand von mehr als 50'000 Neuinfektionen an einem Tag verzeichnet worden.
Die griechischen Experten sind sich derzeit aber uneins, ob die Spitze der Omikron-Welle schon überschritten ist oder ein neuerlicher Anstieg droht. Einige argumentieren zudem, dass längst nicht alle Fälle dokumentiert würden und die Fallzahlen viel höher lägen.
Fest steht, dass die Krankenhäuser trotz der hohen Neuinfektionszahlen bisher noch nicht ans Limit gekommen sind. Der Molekularbiologe Giannis Prassas warnt, dass der Druck auf die Krankenhäuser in den nächsten Tagen aber zunehmen wird.
16.46 Uhr
Viele Ansteckungen in Tessiner Altersheimen
Im Tessin haben sich wieder mehr Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. Am Donnerstag wurden dem Kanton 19 Neuinfektionen in Heimen innert 24 Stunden gemeldet. Insgesamt sind derzeit gemäss der Website der l’Associazione dei direttori delle Case per anziani della Svizzera italiana (Adicasi) 80 Bewohner von Altersheimen mit dem Coronavirus infiziert.
Im Südkanton, in dem sich Omikron früher und rascher als in anderen Regionen ausgebreitet hat, sind die gemeldeten Neuinfektionen am Donnerstag innert 24 Stunden wieder angestiegen, und zwar auf 1737. Vor einer Woche waren die täglich gemeldeten Neuansteckungen erstmals seit Pandemie-Beginn auf über 2000 gestiegen, danach sank die Zahl wieder.
15.52 Uhr
England verkürzt Quarantäne für Infizierte auf fünf Tage
Corona-Infizierte in England müssen sich künftig nur noch fünf Tage lang nach ihrem positiven Test isolieren. Nach zwei aufeinanderfolgenden negativen Tests könnten die Bürgerinnen und Bürger dann an Tag 6 die Quarantäne verlassen, wie der britische Gesundheitsminister Sajid Javid am Donnerstag im Londoner Unterhaus ankündigte. Zwei Drittel der Infizierten seien am Ende des fünften Tages nicht mehr ansteckend. Für die Freitestung reichen Schnelltests aus, die in England kostenlos beim Gesundheitsdienst bestellt oder in Apotheken abgeholt werden können.
Die hochansteckende Omikron-Variante sorgt in Grossbritannien für massive Personalausfälle in vielen systemrelevanten Branchen wie Schulen oder Spitälern. Mit der verkürzten Quarantäne soll dies abgefedert werden. Schottland, Wales und Nordirland entscheiden eigenständig über ihre Corona-Politik und sind häufig strenger.
15.27 Uhr
Kanton Schaffhausen stoppt repetitives Testen auf Sekundarstufe II
Die Fallzahlen steigen rasant und die Laborkapazitäten sind begrenzt. Der Kanton Schaffhausen setzt daher das repetitive Testen auf der Sekundarstufe II aus, also an Mittelschulen und Berufsschulen. Weil es zu Wartezeiten von über 48 Stunden kommt, verliert das repetitive Testen seinen ursprünglichen Zweck. Ansteckungsketten können nicht mehr wirksam unterbrochen werden.
Um die Testzentren und Labore zu entlasten, hat der Kantonsärztliche Dienst daher entschieden, die repetitiven Testungen auf der Sekundarstufe II ab 14. Januar bis zum Ende der Sportferien, am 13. Februar, einzustellen, wie das Gesundheitsamt am Donnerstag mitteilte. In Kindergärten, der Primarschule, der Sekundarstufe I und der Pädagogischen Hochschule Schaffhausen werden die repetitiven Testungen wie bisher fortgesetzt.
15.02 Uhr
Frankreichs Gesundheitsminister positiv getestet
Frankreichs Gesundheitsminister Olivier Véran hat sich mit dem Coronavirus angesteckt. Trotz dreifacher Impfung sei Véran am Donnerstag positiv auf das Virus getestet worden, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Vérans Umfeld. Er habe sich entsprechend der Regeln in seiner Privatwohnung im Ministerium in Isolation begeben und werde von dort aus weiterarbeiten. Véran leidet den Angaben zufolge nur an leichten Symptomen.
Der Minister habe am Mittwochnachmittag, mehrere Stunden nach einer Kabinettssitzung, erfahren, dass er Kontakt mit einem Infektionsfall hatte, hiess es weiter. Daraufhin habe er sich einem ersten Coronatest unterzogen, der aber negativ gewesen sei. Aufgrund der leichten Symptome habe er sich aber am Donnerstag nochmals selbst getestet. Dieser sei positiv ausgefallen ebenso wie ein weiterer Kontroll-Antigentest.
Je viens d’être testé positif au Covid. En conséquence, je me mets à l’isolement et continue d’assurer mes fonctions à distance.
Véran hatte am Donnerstagmorgen einen ersten Auftritt in der Nationalversammlung. Er soll vor allem die Einführung eines Impfpasses als Ersatz des bisherigen Gesundheitspasses vorantreiben. Nach der Nationalversammlung hatte der Senat das Gesetzesprojekt in der Nacht zum Donnerstag mit zahlreichen Änderungen in erster Lesung verabschiedet. Derzeit arbeitet ein gemeinsamer Ausschuss an einer Kompromisslösung, die dann jeweils von beiden Kammern abgesegnet werden müsste.
14.48 Uhr
Zwei chinesische Spitäler müssen wegen «Versagen» schliessen
Nach zwei tödlichen Vorfällen im Zusammenhang mit den strikten Corona-Regeln sind zwei Spitäler in der chinesischen Stadt Xi'an vorübergehend geschlossen worden. Beide Häuser müssten ihren Betrieb drei Monate lang einstellen, während sie die Fehler in ihren Abläufen «beheben», erklärte die Gesundheitsbehörde am Donnerstag. Erst nach behördlicher Genehmigung dürfen sie wieder öffnen.
Die Spitäler hätten «bei der Ausführung ihrer Pflichten, Menschenleben zu retten und Verletzten zu helfen, versagt», kritisierte die Behörde. Beide Einrichtungen mussten bereits mehrere führende Mitarbeiter entlassen beziehungsweise suspendieren.
Vergangene Woche war bekannt geworden, dass eine im achten Monat Schwangere vor dem Gaoxin-Krankenhaus in der unter Lockdown stehenden Stadt eine Fehlgeburt erlitten hatte, weil ihr wegen eines knapp abgelaufenen Corona-Tests die Behandlung verweigert worden war. Eine weitere Einwohnerin von Xi'an berichtete, wie ihr Vater nach einem Herzleiden wegen der Corona-Regeln über Stunden in keiner Klinik aufgenommen wurde – und schliesslich starb.
13.56 Uhr
St. Galler Fachmesse Tier und Technik erneut abgesagt
Die Olma Messen St. Gallen haben beschlossen, die ausverkaufte Tier und Technik Fachmesse 2022 abzusagen. Die 21. Internationale Fachmesse hätte vom 24. bis 27. Februar auf dem Gelände der Olma Messen stattfinden sollen. Mit dem Beschluss will der Messeveranstalter unnötigen Aufwand bei allen Beteiligten vermeiden.
«Wir haben uns für eine Durchführung eingesetzt, können aber leider nicht davon ausgehen, dass sich die pandemische Situation in den nächsten Wochen wesentlich entspannen wird», wird Katrin Meyerhans, Leiterin Bereich Messen, am Donnerstag in einer Medienmitteilung der Olma Messen zitiert.
Den Beschluss hätten die Verantwortlichen gemeinsam mit den Ausstellern getroffen. In einer Befragung habe die Mehrheit angekündigt, sich bei einer Durchführung mit starken Einschränkungen (2G+ oder 2G mit Maske) zurückzuziehen.
13.30 Uhr
Das BAG meldet 29'887 Neuinfektionen
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit BAG am Donnerstag 29'887 neue Coronavirus-Ansteckungen bei 95'462 Tests gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 18 neue Todesfälle und 122 Spitaleinweisungen.
Am gleichen Tag vor einer Woche hatte das BAG noch Meldungen über 32'239 bestätigte Neuinfektionen, 137 Spitaleintritte und 10 Todesfälle erhalten. Damit sind die Fallzahlen innert Wochenfrist um 7,3 Prozent gesunken. Die Spitaleinweisungen nahmen im Vergleich zur Vorwoche um 10,9 Prozent ab.
#CoronaInfoCH Stand: 13.01. 122 Hospitalisationen mehr als am Vortag, 1151 Hospitalisationen in den letzten 14 Tagen. Auslastung der IS: 76,3% 29 887 laborbestätigte Fälle mehr als am Vortag. Reproduktionszahl Re (31.12.2021): 1,37https://t.co/vMBPcGwAPOpic.twitter.com/KbAODJkgp1
Aktuell befinden sich insgesamt in den Spitälern 685 Personen in Intensivpflege. Die Auslastung der Intensivstationen beträgt zurzeit 76,30 Prozent. 29,70 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten belegt.
Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden in den vergangenen zwei Wochen 3592,52 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 1,37.
12.55 Uhr
Rekordzahl an Menschen wartet in England auf OPs
Die Zahl der Menschen in England, die auf eine planbare Operation oder Behandlung im Spital warten, hat einen Höchststand erreicht: Sechs Millionen Patienten standen Ende November 2021 im grössten britischen Landesteil auf den Wartelisten, wie aus Zahlen hervorgeht, die der englische Gesundheitsdienst NHS am Donnerstag veröffentlicht hat. Das entspricht dem höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen 2007.
Mehrere Hunderttausende warten bereits länger als ein Jahr. Grossbritannien hat etwa 67 Millionen Einwohner, in England leben rund 56 Millionen von ihnen. Wie bereits in vorherigen Corona-Wellen sind auch in den vergangenen Wochen wieder viele planbare Operationen verschoben worden, sodass sich der Rückstau weiter erhöhen dürfte.
Der hohe Druck auf die Kliniken, in denen aktuell ausserdem viele Beschäftigte krankheitsbedingt wegen der Omikron-Welle ausfallen, zeigt sich auch an langen Wartezeiten vor den Notaufnahmen. Die Zahl der Patienten, die länger als zwölf Stunden auf die Aufnahme warten mussten, hat im Dezember in England mit knapp 13'000 einen Rekord erreicht.
11.33 Uhr
Kanton Solothurn führt Maskenpflicht ab 1. Primarklasse ein
Im Kanton Solothurn müssen ab dem 17. Januar neu auch Schülerinnen und Schüler der ersten und zweiten Primarklasse im Unterricht eine Maske tragen. Zudem wird das repetitive Testen obligatorisch und zweimal in der Woche durchgeführt.
Zur Sicherstellung des Schulbetriebs und zum Schutz der Schulkinder sowie der Lehrpersonen verstärke der Kanton Solothurn seine Schutzmassnahmen deutlich, teilte die Staatskanzlei am Donnerstag mit.
Auch bei Primarschulkindern führt die Omikron-Welle zu hohen Fallzahlen. Zum Schutz der Schulkinder und Lehrpersonen, verstärkt der Kanton Solothurn die Schutzmassnahmen deutlich. Dafür kann auf Quarantänemassnahmen grösstenteils verzichtet werden. ➡️ https://t.co/lSHiQL1S97
Mit der Maskenpflicht für Schülerinnen und Schüler auch ab der ersten und zweiten Primarklasse soll gemäss der Staatskanzlei künftig weitgehend auf Quarantäneanordnungen verzichtet werden können. Die Massnahme gilt vorerst bis Ende Februar 2022. Eine Maskenpflicht gilt seit Anfang Januar bereits für die Schülerinnen und Schüler der dritten und vierten Primarklassen.
Auch soll das repetitive Testen an den Schulen ab dem 24. Januar zweimal in der Woche stattfinden. Die Testteilnahme ist neu für alle Schülerinnen und Schüler sowie für Lehrpersonen und Schulpersonal ab dem 17. Januar obligatorisch. Eine Dispensationsmöglichkeit aus persönlichen Gründen soll gemäss Mitteilung möglich sein.
10.57 Uhr
Basel-Stadt verbietet Indoor-Grossanlässe
Grossveranstaltungen in Innenräumen ab 1000 Personen sind bis nach den Fasnachtsferien im Kanton Basel-Stadt nicht mehr erlaubt. Die Basler Regierung hat nach einer Lagebeurteilung entschieden, bereits erteilte Gesuche wieder rückgängig zu machen.
Hängige Gesuche werden zudem bis Mitte März nicht bewilligt, wie die Basler Regierung am Donnerstag mitteilte. Sie bedaure diese Entwicklung, sei aber der Auffassung, dass diese Massnahme für den Schutz der öffentlichen Gesundheit zwingend sei.
Coronavirus: Keine Grossveranstaltungen in Innenräumen bis nach den Fasnachtsferien https://t.co/srC3qx2WmM
Spiele des FC Basel sind gemäss Mitteilung nicht vom Entscheid betroffen, da diese im Freien und mit Schutzkonzept stattfinden. Für Grossveranstaltungen im Rahmen von nationalen Profi-Ligen sehe die Regierung von kantonalen Einschränkungen ab. Sie würde jedoch Vorgaben auf nationaler Ebene begrüssen.
10.32 Uhr
Basel-Stadt setzt verkürzte Quarantäne per sofort um
Im Kanton Basel-Stadt werden zahlreiche Personen am (heutigen) Donnerstag von der Isolation und Quarantäne entlassen. Der Kanton setzt die vom Bundesrat beschlossene verkürzte Dauer der Isolation und Quarantäne ab sofort um – und auch aktuell laufende Isolationen und Quarantänen werden rückwirkend verkürzt.
Die betroffenen Personen werden heute Donnerstag per E-Mail und per SMS über die Verkürzung orientiert, wie das Basler Gesundheitsdepartement mitteilte. Am Mittwoch befanden sich im Stadtkanton 2734 Personen in Isolation und 1170 Personen in Quarantäne. Viele von ihnen werden die Isolation und Quarantäne nun verlassen dürfen.
Der Bundesrat hatte am Mittwoch bekannt gegeben, dass Personen ohne Symptome sich ab Donnerstag bereits nach fünf Tagen von einer Corona-Isolation oder -Quarantäne befreien können. Bisher galten zehn Tage bei Isolation und sieben Tage bei Quarantäne. Damit will der Bundesrat den reibungslosen Betrieb der Wirtschaft sicherstellen.
Coronavirus: Zum Umgang mit der verkürzten Isolations- und Quarantänedauer in Basel-Stadt https://t.co/K1ugprHP1y
Die griechische Regierung hat Dutzende freiberufliche Ärzte zum Corona-Dienst verpflichtet. Die 90 Mediziner sollen schon von Donnerstag an in staatlichen Spitälern vor allem in Nordgriechenland eingesetzt werden und ihre Kollegen dort entlasten, wie die Nachrichtenagentur ANA berichtet. Es handelt sich hauptsächlich um Anästhesisten und Lungenfachärzte.
Athen hatte bereits im November in Thessaloniki und Umgebung Dutzende Ärzte eingezogen. Die gesetzliche Grundlage dazu war angesichts der Pandemie bereits 2020 geschaffen worden. Sie ermöglicht es auch, Privatkliniken für die Versorgung von Kranken zu verpflichten.
Wegen der Omikron-Variante sind die griechischen Spitälern seit Wochen stark belastet. Seit Jahresanfang werden in dem Land mit seinen knapp elf Millionen Einwohnern täglich zwischen 25'000 und 50'000 Neuinfektionen gemeldet.
9.21 Uhr
Arbeitsverbot vergrössert Machtgefälle im Sexgewerbe
Das im Zuge der Corona-Pandemie verordnete Arbeitsverbot hat Sexarbeitende in der Stadt Zürich in eine prekäre Lage gedrängt. Wer trotz Verbot weiterarbeitete, erfuhr eine Machtverschiebung zugunsten der Freier. Das zeigt eine Studie des Departements Soziale Arbeit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), für welche die Forschenden Interviews mit 14 Fachpersonen sowie 11 Sexarbeitenden durchgeführt haben. Die Untersuchung bezog sich auf die Situation in der Stadt Zürich.
So ging aus den Befragungen hervor, dass Sexarbeiterinnen und -arbeiter mehr Nötigungs- und Betrugsversuchen ausgesetzt gewesen seien als vor der Pandemie. Auch Aggressionen und Gewalt nahmen demnach zu. Solche Taten konnten nicht eingeklagt werden, ohne dass sich die Sexarbeitenden selbst belastet hätten. Zudem mussten «mangels Alternativen» auch Freier bedient werden, die vor der Pandemie abgelehnt worden wären.
Mehr Nötigung, Betrug und Gewalt – die Corona-Massnahmen im Sexgewerbe vergrösserten das Machtgefälle und führten zu finanziellen Problemen der Sexarbeitenden. Dies zeigt eine aktuelle Studie der #ZHAW im Kanton #Zürich. https://t.co/wwJ70gKg7ypic.twitter.com/fSsr9unaVz
Ausnahmslos alle interviewten Sexarbeitenden erlebten durch die Massnahmen finanzielle Einbussen und Engpässe. Weil ein Grossteil von ihnen aufgrund dieser prekären Situation trotz Verbot weiterarbeitete, sei das Angebot nicht im gleichen Masse wie die Nachfrage gesunken, stellen die Forschenden fest. Denn viele Freier –insbesondere ältere Personen aus Risikogruppen – hätten sich vor einer Ansteckung gefürchtet.
Zudem gaben die Befragten mehrfach an, dass andere Sexarbeitende aus finanzieller Not die Preise drücken würden. Damit wäre es auch ohne kantonal erlassene Verbote zu einer deutlichen Verschiebung der Verhandlungsmacht zuungunsten der Sexarbeitenden gekommen, schreiben die Forschenden. Die Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus hätten dieses Ungleichgewicht zusätzlich verschärft.
8.35 Uhr
Schweiz in Sachen Homeoffice im Mittelfeld
Die Pandemie hat zu einer weltweiten Ausbreitung von Homeoffice in Unternehmen geführt. Der Trend dürfte Corona überdauern, wie eine am Donnerstag publizierte Studie der OECD und der Jobseite Indeed zeigt.
Demnach ist der Anteil der Menschen, die von zu Hause aus arbeiten, in den meisten Ländern der Staatengemeinschaft deutlich in die Höhe geschnellt. Insgesamt hat sich der durchschnittliche Homeoffice-Anteil in den 20 untersuchten OECD-Staaten seit Beginn der Pandemie mehr als verdreifacht: Führten im Januar 2020 knapp 2,5 Prozent der Stellenanzeigen diese Option auf, waren es im April 2021 bereits 7,9 Prozent, wie es im Communiqué heisst.
Und trotz der darauf folgenden Lockerung der Lockdown-Massnahmen blieb der durchschnittliche Anteil der Homeoffice-Anzeigen während dem ganzen Jahr 2021 hoch. Im September lag er europaweit mit 7,5 Prozent annähernd auf seinem Höchstwert. In der Schweiz betrug er zu diesem Zeitpunkt 7,08 Prozent. Aktuell liegt er hierzulande bei 7,2 Prozent.
Die Schweiz ist damit weniger homeofficefreundlich als etwa Polen (15,2%), Spanien (13,4%) oder Österreich (11,3%). Gar keine Lust, ihren Angestellten Homeoffice zu gewähren, haben japanische Arbeitgeber (0,01%). Und auch in Belgien (3,8%) oder Israel (3,9%) wird nur in wenigen Stellenanzeigen Homeoffice angeboten.
7.34 Uhr
Zahl der Neuinfektionen in Deutschland erreicht neuen Höchstwert
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland hat einen neuen Tageshöchstwert erreicht. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen 24 Stunden am Donnerstagmorgen mit 81'417 an. Der bisherige Rekord waren 80'430 Neuinfektionen am Vortag. Vor einer Woche hatten die Gesundheitsämter noch 64'340 Neuinfektionen verzeichnet.
Die Sieben-Tage-Inzidenz betrug am Donnerstagmorgen 427,7. Am Vortag waren es noch 407,5. Vor einer Woche lag die Inzidenz noch bei 285,9. Am 29. November hatte das RKI den bisherigen Höchstwert von 452,4 vermeldet. Der Wert beziffert die Zahl der neuen Ansteckungen pro 100'000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen.
5.23 Uhr
Moderna erwartet im März Daten zur Kleinkind-Impfung
Der US-Hersteller Moderna rechnet im März mit den Ergebnissen seiner klinischen Studie zum Corona-Impfstoff für Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren. Falls die Daten und Gespräche mit der Aufsichtsbehörde positiv ausfielen, könnte Moderna sich dann für die Impfung um eine Notfallzulassung bemühen, teilte das Unternehmen mit.
Die anderen Hersteller eines mRNA-Impfstoffs, Biontech und Pfizer, hatten Mitte Dezember erklärt, sie rechneten damit, für die Altersgruppen von sechs Monaten bis zu fünf Jahren «im ersten Halbjahr 2022» eine Notfallzulassung beantragen zu können. Viele US-Experten rechnen im Lauf des ersten Halbjahres mit einer Notfallzulassung für einen Impfstoff für Kleinkinder ab zwei Jahren.
Das Biontech/Pfizer-Präparat ist in den USA von der Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA bereits für Kinder ab fünf Jahren zugelassen, die Impfstoffe von Moderna und Johnson & Johnson hingegen bislang nur für Erwachsene. Moderna hat in den USA bereits eine Notfallzulassung für die Altersgruppe von 12 bis 18 Jahren beantragt. Die FDA verlangte im vergangenen Oktober aber zusätzliche Daten von dem Hersteller und hat noch nicht über den Antrag entschieden.
5.12 Uhr
Neuer Rekord an Ansteckungen in Deutschland
In Deutschland hat die Zahl der binnen eines Tages ans Robert Koch-Institut (RKI) übermittelten Corona-Neuinfektionen erneut einen Höchststand erreicht. Die Gesundheitsämter meldeten laut RKI-Angaben von Donnerstagmorgen 81'417 Fälle in 24 Stunden.
Am Mittwoch hatte die Zahl erstmals die Schwelle von 80'000 überschritten. Vor genau einer Woche waren es 64'340 erfasste Neuinfektionen, wobei es im Zuge der Feiertage Lücken bei Tests und Meldungen gegeben hatte. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit 427,7 an.
4.56 Uhr
Frankreichs Senat billigt verschärfte Corona-Regeln
Frankreichs Senat hat die geplante Verschärfung der Corona-Regeln für Ungeimpfte in der Nacht zu Donnerstag mit Einschränkungen gebilligt. Um die fünfte Welle einzudämmen, erhalten Ungeimpfte damit schon bald keinen Zugang mehr zu Einrichtungen etwa der Gastronomie und Kultur und können keine Fernzüge und Flüge mehr nutzen. Bislang war dies noch mit einem aktuellen negativen Test möglich. Der Senat bestimmte aber, dass die Verschärfung nur solange gilt, wie sich mehr als 10'000 Corona-Patienten in französischen Kliniken befinden. Aktuell sind es rund 24'000 Patienten.
Auch Genesene sollen künftig den digitalen Corona-Pass erhalten, der uneingeschränkten Zugang zu Einrichtungen und Veranstaltungen ermöglicht, wie der Senat bestimmte. Die Pflicht zu einem Impfnachweis als Zugangsvoraussetzung soll ausserdem erst ab 18 Jahren gelten. Bei übergeordneten Gründen sollen Fernreisen weiterhin auch mit einem Test ohne Impfung möglich sein. Härtere Strafen wischte der Senat ebenso vom Tisch wie eine Verpflichtung von Gastronomen zur Überprüfung der Identität von Gästen. Dies sei alleine Befugnis der Polizei.