Taskforce rechnet vorWegen Omikron drohen bald 20'000 Corona-Fälle pro Tag
gbi/uri
22.12.2021
Task-Force-Chefin Stadler: «Auch Geimpfte werden sich mit Omikron anstecken»
Tanja Stadler, Präsidentin der nationalen Covid-Task-Force, informierte am 14.Dezember 2021 über den Wissenstand in Sachen Omikron. «Wir erwarten, dass Omikron auch in der Schweiz dominant wird», so Stadler.
14.12.2021
Aktuell stagnieren die Corona-Fallzahlen – doch wegen der Omikron-Variante befürchtet die Taskforce bereits im Januar rekordhohe Fallzahlen. Immerhin steht die Schweiz der Mutante nicht schutzlos gegenüber.
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22.12.2021, 12:19
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Die Fallzahlen schlagen in dieser Woche nicht mehr ganz so weit aus wie zuletzt, die Situation in den Spitälern ist angespannt, aber stabil. Für eine Entwarnung sei es aber zu früh, sagen Expert*innen. Womöglich erlebten wir derzeit nur «die Ruhe vor einem weiteren Sturm», warnte Patrick Mathys vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag vor den Medien.
Er wiederholte damit fast wortwörtlich das, was der Europa-Direktor der Weltgesundheitsorganisation WHO, Hans Kluge, gleichentags sagte: «Wir können einen weiteren Sturm kommen sehen.»
Grund für die Besorgnis ist die Omikron-Variante, die sich rasend schnell ausbreitet. Da diese hochansteckend ist, droht ein ehr schneller Anstieg der Fallzahlen innert kürzester Zeit. Hatte das BAG am Dienstag noch 8163 bestätigte Neuinfektionen gemeldet, können es bald schon mehr als doppelt so viele sein.
— Swiss National COVID-19 Science Task Force (@SwissScience_TF) December 21, 2021
Die wissenschaftliche Covid-Taskforce hat in ihrem neuesten wissenschaftlichen Update verschiedene Szenarien berechnet, was auf die Schweiz zukommen könnte. Demzufolge wären im Januar etwa 20'000 Covid-Infektionen pro Tag denkbar – mehr, als es in der gesamten Pandemie jemals an einem Tag gab.
Verdopplung der Zahlen pro Woche
Wenn die Übertragungsgeschwindigkeiten bei der Variante gleich bleibt, «werden sich die Fallzahlen pro Woche mehr als verdoppeln, sobald Omikron dominant ist», warnt die Taskforce. Selbst wenn die Wachstumsrate in der Schweiz aufgrund der eingesetzten Impfstoffe etwas geringer als in Grossbritannien und Südafrika ausfällt, dürfte das nach den Berechnungen der Expert*innen zwischen Heiligabend und Dreikönigstag so weit sein.
Abhängig davon, wie viele Omikron-Fälle bereits in der zweiten Dezemberwoche in der Schweiz zirkulierten, könnten in einem Worst-Case-Szenario bereits zu Beginn des neuen Jahres rund 25'000 Corona-Fälle täglich erreicht werden.
Im Idealfall würden die täglichen Neuinfektionen zu Ende der ersten Januarwoche auf rund 10'000 Fälle täglich leicht ansteigen.
Bei einem realistischen Mittelwert sind laut diesen Modellrechnungen über 20'000 Fälle pro Tag in der zweiten Januarwoche plausibel.
Impfungen und Kontaktbeschränkungen helfen
Immerhin enthält der Bericht auch positive Botschaften. Mit einer Reduzierung der Kontakte und der dritten Impfung könne die Dynamik verlangsamt und somit auch die Zunahme von Omikron verzögert werden, halten die Wissenschaftler*innen fest.
Ebenfalls lege die Datenlage nahe, dass eine dritte Impfdosis die zu erwartende Krankheitslast durch Omikron-Infektionen reduzieren kann. Allerdings sei das Tempo entscheidend: «Hierbei ist wichtig, dass die dritte Impfdosis allen Menschen, bei denen die zweite Impfung vier Monate und länger zurückliegt, sehr schnell verabreicht wird, sodass der Schutz aufgebaut ist, bevor sie sich mit Omikron anstecken.»