Maria Wegelin und Junge TatSVP-Politikerin will weiter mit Rechtsradikalen arbeiten
SDA/dor
28.9.2023 - 00:08
Die SVP-Politikerin Maria Wegelin will ihre Zusammenarbeit mit zwei Mitgliedern der rechtsextremen «Jungen Tat» fortführen. Sie sehe keinen Grund, weshalb sie den bereits vergebenen Auftrag zurückziehen sollte.
28.09.2023, 00:08
28.09.2023, 09:03
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Die SVP-Politikerin Maria Wegelin will ihre Zusammenarbeit mit zwei Mitgliedern der rechtsextremen «Jungen Tat» fortführen.
Sie sehe keinen Grund, weshalb sie den bereits vergebenen Auftrag zurückziehen sollte, sagte die Präsidentin der SVP Winterthur und Nationalratskandidatin.
Der Hauseigentümerverband Winterthur hat die Unterstützung von Maria Wegelins Nationalrats-Kandidatur eingestellt.
Die Junge Tat steht unter Beobachtung der Bundespolizei (Fedpol).
Gegen Mitglieder der Gruppe laufen mehrere Verfahren.
Maria Wegelin, Präsidentin der SVP Winterthur und Nationalratskandidatin, bestätigte in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung», dass sie zwei vorbestrafte Aktivisten der rechtsextremen Jungen Tat den Auftrag erteilte, sie beim Wahlkampf auf den sozialen Medien zu unterstützen. Der «Sonntagsblick» berichtete in der aktuellen Ausgabe über diese Zusammenarbeit.
Sie habe zum Zeitpunkt der Auftragsvergabe allerdings noch nie von der Gruppierung Junge Tat gehört gehabt, sagte Wegelin in der NZZ. Die beiden jungen Männer seien ihr sympathisch gewesen, zudem habe es Gemeinsamkeiten gegeben. Wegelin erwähnte in diesem Zusammenhang Corona und die Massnahmen des Bundes. Die Politikerin erlangte während der Pandemie als Massnahmenkritikerin schweizweit Bekanntheit.
Die beiden jungen Männer hätten sich mittlerweile auch vom Rechtsextremismus distanziert, sagte Wegelin weiter. Zur Verurteilung wegen Rassendiskriminierung ihrer beiden Wahlkampfhelfer sagte sie: «Jeder macht einmal Seich im Leben.»
HEV Winterthur stellt Unterstützung ein
Inzwischen hat der Hauseigentümer-Verband Winterthur die Unterstützung von Maria Wegelin eingestellt. Er hatte die SVP-Kandidatin aufgefordert, sich von der Jungen Tat zu distanzieren, habe von ihr aber keine Reaktion erhalten.
Die Junge Tat steht unter Beobachtung der Bundespolizei (Fedpol). Gegen Mitglieder der Jungen Tat laufen mehrere Verfahren. Bekanntheit erlangte die Gruppierung etwa, als sie 2022 eine Veranstaltung in Zürich störte, bei der Dragqueens Kindern aus Büchern vorlasen.
Seit geraumer Zeit versuche die rechtsextreme Gruppe allerdings, sich als «scheinbar harmlose, zeitgeistige Kraft im rechten Lager zu etablieren», schreibt die NZZ. Auffallend sei zudem der Versuch, bei der wählerstärksten Schweizer Partei anzudocken – mit Besuchen an Parteianlässen, und mit dem aktuellen Engagement bei der Winterthurer SVP-Präsidentin.