Vorschlag des VerbandsStädte wollen flächendeckend Tempo 30
SDA, gbi
18.12.2022
Im Strassenverkehr brauche es einen «Paradigmenwechsel», ist sich der Städetverband sicher. Der Vorschlag: Das Tempolimit senken, auch auf Hauptstrassen. Das komme der Gesundheit der Menschen zugute.
SDA, gbi
18.12.2022, 08:07
SDA, gbi
Im Schweizer Siedlungsgebiet soll künftig Tempo 30 gelten – auch auf den Hauptstrassen. Das fordert der Städteverband, dem 129 Städte und Gemeinden angehören, in einem neuen Positionspapier, wie die «NZZ am Sonntag» schreibt.
Der Verband will die Einzelfallprüfung abschaffen, die eine Gemeinde heute vornehmen muss, wenn sie auf einer Hauptverkehrsachse die Höchstgeschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde reduzieren möchte.
«Der Paradigmenwechsel ist nötig, weil immer mehr Menschen entlang der Verkehrsachsen wohnen und arbeiten», wird der Frauenfelder Stadtpräsident Anders Stokholm (FDP) in dem Bericht zitiert. Der Lärm, der von den befahrenen Strassen ausgehe, sei gesundheitsschädlich für die Bevölkerung. Ausserdem verhindere er die Entwicklung im urbanen Raum, da viele Projekte wegen Lärmeinsprachen blockiert seien.
TCS und Gewerbeverband sind dagegen. Eine Reduktion des Tempolimits auf den Hauptstrassen würde den Verkehr höchstens in die Quartiere verlagern, «mit allen Nachteilen bezüglich Lärm und Sicherheit für die Bewohner», kritisiert der TCS Schweiz. Gewerbeverbands-Direktor Hans-Ulrich Bigler bezeichnet den Vorschlag der Städte gar als «KMU-feindlich», weil damit die Transportwege für Firmen verlangsamt würden: «Damit würde das Gewerbe aus der Stadt verdrängt.»
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