Kandersteg 20'000 Kubikmeter «Spitzer Stein» donnern ins Tal

tafi/SDA

20.12.2019

In der Nähe des Oeschinensees sind Teile des Spitzen Steins abgebrochen. Der Fels stand schon seit mehreren Monaten unter Beobachtung.
In der Nähe des Oeschinensees sind Teile des Spitzen Steins abgebrochen. Der Fels stand schon seit mehreren Monaten unter Beobachtung.
Screenshots Webcam Oeschinensee

In Kandersteg bricht am Freitagmorgen eine grosse Felsmenge des Spitzen Steins ab und stürzt ins Tal. Der Schuttkegel liegt im hochalpinen Gebiet, verletzt wird niemand.

«Vom 100'000 Kubikmeter umfassenden Spitzen Stein ist ein Volumen von etwa 20'000 Kubikmeter abgebrochen», sagte Urs Weibel, Kandersteger Gemeindepräsident, am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Er bestätigte damit verschiedene Medienberichte. Wie der «Tages-Anzeiger» schreibt, hatte sich der Spitze Stein seit August 2018 hatte um 3,85 Meter verschoben.

Ein Geologe sei auf dem Weg, um die Situation einzuschätzen. «Aufgrund der Witterung haben wir momentan keinen Zugang zum Tal», so Weibel. «Wir können nicht mit dem Heli hoch, der Föhnsturm ist viel zu stark», ergänzte er im «Blick». Es ist kein Siedlungsgebiet betroffen.



Der Berg steht seit August 2018 unter Beobachtung. Die Verschiebungen sind laut Medienberichten auf den Rückgang des Permafrosts im Boden zurückzuführen. Insgesamt sei ein Gebiet von 1,3 Qiuadratkilometern instabil, berichtet der «Blick».

Bei weiteren Abbrüchen könnten im «worst case»-Szenario bis zu 20 Millionen Kubikmeter Fels niedergehen. Dieses Szenario werde zwar als unwahrscheinlich betrachtet, sagte Weibel. Aber wenn die Bevölkerung betroffen sei, müssten alle Möglichkeiten in Betracht gezogen werden. Am Freitagnachmittag wolle man entscheiden, ob weitere Gebiete gesperrt. Im schlimmsten Fall müsste laut «Blick, die Gondelbahn Oeschinensee den Betrieb einstellen. 

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