Neue Gruppe im Bundeshaus«Wir Jungen wollen über die Parteigrenzen zusammenarbeiten»
Von Anna Kappeler
2.12.2019
«Ich will von Anfang an kompetent sein» – wie erlebt eine frisch gewählte Nationalrätin den ersten Tag im neuen Amt? «Bluewin» begleitete die Grüne Meret Schneider unter die Bundeshauskuppel.
Das Wichtigste in Kürze
Der Nationalrat ist mit sieben Politikerinnen und Politikern unter 30 so jung wie nie. Eine davon ist die 27-jährige Meret Schneider. «Bluewin» hat die Grüne aus Uster an ihrem ersten Tag ins Bundeshaus begleitet.
Was bleibt? Schneiders Fazit fällt nach diesem Tag positiv aus, auch wenn sie «den Pomp etwas lustig» findet. Und müde, nein müde ist Schneider nach diesem Tag nicht, «dafür müsste schon anderes Geschütz aufgefahren werden».
Was kommt? «Wir Jungen wollen über die Parteigrenzen zusammenarbeiten. Da sehen wir grosses Potenzial», sagt Schneider. Deshalb gebe es eine Vernetzungsgruppe der neu gewählten Jungen. Das Ziel: Schon in der ersten Woche gemeinsame, überparteiliche Positionen auszuarbeiten für kommende Geschäfte. «So können wir Jungen Vorstösse und Projekte ausarbeiten, die vielleicht auch einmal gegenteilig zu den Mutterparteien sind.»
Der Ticker
18.45 Uhr: So, das war der erste Tag der neuen Legislatur, liebe Leserinnen, liebe Leser. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.
18.35 Uhr: Alle packen ihre Siebensachen zusammen, kurz darauf ist der Saal schon fast leer. Meret Schneider zieht noch weiter, an einen Vernetzungsapèro.
18.30 Uhr: Die Sitzung ist geschlossen, eine halbe Stunde früher als auf dem Tagesplan traktandiert.
18.25 Uhr: Manchmal geht es unerwartet schnell: Eine Abstimmung und schon war's das. Der Nationalrat will nun in neuer Zusammensetzung mehr Transparenz bei den Lobbyisten im Bundeshaus – das ist eine Kehrtwende. Die Vorlage geht zurück an die Kommission.
18.20 Uhr: Auf dieses Geschäft hat sich Schneider schon den ganzen Tag gefreut. »Endlich ein Sachgeschäft, endlich der Übergang zum Tagesordnung», sagte sie «Bluewin» schon im Zug auf dem Weg nach Bern. «Und endlich eine Abstimmung mit nationaler Wirkung.»
18.10 Uhr: Fertig Apèro, fertig lustig: Nun läuft das erste Sachgeschäft des heutigen Tages: Wie das Lobbying hier im Bundeshaus regeln? Es spricht aktuell Grünen-Fraktionschef Balthasar Glättli (ZH). Nicht äussern zum Geschäft will sich Meret Schneider. «Da halte ich mich zurück, das wurde ja alles vor meiner Zeit beraten.»
18.05 Uhr: Ob sie schon erste Ermüdungserscheinungen spüre vom heutigen Tag? Diese Frage scheint Schneider absurd: «Also bitte», sagt sie schon fast entrüstet, «damit ich müde werde, muss also schon anderes Geschütz aufgefahren werden.»
18.00 Uhr: Hat sich Schneider eigentlich vorgenommen, neben der Parlamentsarbeit auch den Berner Ausgang kennenzulernen? Sie schüttelt den Kopf: «Mit Ausgang habe ich es nicht so.» Sie ziehe es vor, in ihrer Freizeit Berge zu erklimmen oder rennen zu gehen. «Vorzugsweise alleine.»
«Small Talk gehört dazu, doch für mich ist es Arbeit»
17.50 Uhr: Toll findet Schneider, dass sie schon mit vielen anderen Parlamentariern aus allen Parteien sprechen konnte. Doch eigentlich mag sie Ansammlungen mit so vielen Leuten wie aktuell an diesem Apèro nicht sonderlich. «Small Talk gehört dazu, doch für mich ist es Arbeit.»
17.45 Uhr: Schneider ist gut gelaunt. «Bis jetzt gefällt es mir super hier im Bundeshaus. Nur der Pomp, damit hätte ich nicht gerechnet.» Singende Kinder, Leute mit Helebarden vom Fête des Vignerons, ja sogar die olympische Fackel im Nationalratssaal, das alles findet Schneider «etwas gar viel Pathos».
17.35 Uhr: Wir haben sie gefunden, die neu Gewählten: Der Apèro riche findet auf beiden Seiten der grossen Treppe statt. Vertieft in ein Gespräch mit einem Journalisten steht Meret Schneider. In der Hand ein Glas Wasser. «Einen Weissen habe ich schon gehabt, nun bleibe ich beim Wasser.» Sie lacht, schiebt nach: «Sonst kommt das nicht gut.»
17.15 Uhr: Der Apéro ist in vollem Gang. Die Parlamentarier stehen dicht an dicht, in den Händen Weiss-, Rotwein oder Wasser sowie einige Häppchen. Parteienübergreifend wird geplaudert. Auffällig: Hier sind die Bisherigen klar übervertreten. Wo sind die Neugewählten?
17.00 Uhr: Die Sitzung im Nationalrat ist unterbrochen. Nach der Pause steht dann das erste Sachgeschäft über transparentere Regeln für Lobbyisten auf der Tagesordnung.
16.55 Uhr: Wir erinnern uns derweil an die SRF-«Arena» mit Meret Schneider zur Feier des Weltvegantags am 1. November. Dort zeigte sich ihre Diskutierfreude und Dossierfestigkeit. So sagte sie etwa: «Wir ernähren uns massiv klimaschädlich. Die Leute brauchen mehr Auswahl und die Möglichkeit, sich auch für ein veganes Menü entscheiden zu können.»
16.45 Uhr: Nach der ersten Aufregung zum ersten Mal so etwas wie courrant normal. Das Restaurant füllt sich langsam etwas – allerdings vor allem mit bisherigen Parlamentariern. Die frisch Gewählten sitzen oben im Saal.
«Meine Anonymität ist plötzlich weg»
16.25 Uhr: Nächste Frage, Frau Nationalrätin: Wie geht man eigentlich mit dem Rummel um seine Person um? «Meine Anonymität ist plötzlich weg. Ich werde nun beim Einkaufen und im Zug angesprochen», sagt Schneider. Diese Leute reagierten zum Glück positiv auf sie und freuten sich mit ihr über die Wahl. «Die Massentierhaltungsinitiative und meine Food-Waste-Projekte scheinen auf Anklang zu stossen. Oft höre ich auch Wünsche, was ich in Bern dann bitteschön ändern solle. Diese Wünsche sind oft ziemlich realitätsfremd.»
«Ich bekam Horden von wütenden Zuschriften»
Die Rückmeldungen aus der Bevölkerung seien schön. «Aber klar, spät am Abend nach langen Sitzungen hätte ich im Zug zurück von Bern nach Zürich manchmal lieber meine Ruhe.» Bis jetzt aber habe sie die Wahl in den Nationalrat nicht in dem Sinn verändert, dass sie vor einer öffentlichen Aussage länger nachdenke. Doch längst nicht alle Rückmeldungen seien positiv.
Vor allem schriftlich und anonym werde sie auch angefeindet. «Jung, grün und vegan – das scheint viele Menschen aufzuregen.» An jung und weiblich habe man sich inzwischen wohl weitgehend gewöhnt, aber «vegan, das vertragen offensichtlich viele gar nicht», sagt Schneider. Als sie in einem Interview anmerkte, dass sie im Bundeshaus-Restaurant den Koch nach veganen Menüs fragen wolle, sei das gar nicht gut angekommen. «Ich bekam Horden von wütenden Zuschriften.»
16.10 Uhr: Die Pause ist vorbei. Gewählt werden nun die Vizepräsidenten des Nationalrates.
16.08 Uhr: Inzwischen spricht Schneider engagiert mit Gspänli Marionna Schlatter, ebenfalls aus dem Kanton Zürich. Schlatter hatte im zweiten Wahlgang den Einzug in den Ständerat gegen den Bisherigen Ruedi Noser (FDP) deutlich verloren.
16.00 Uhr: Die Sitzung im Nationalrat wird kurz unterbrochen. Schneider bleibt vorerst im Saal. Sie bespricht sich gerade mit Parteikollegin Sibel Arslan (BS). Der Saal indes leert sich – Apèrozeit! Doch stimmt, wir erinnern uns, Schneider mag Weisswein ja nicht so sehr. Ist halt kein Baileys, den würde sie präferieren (siehe weiter unten im Ticker).
Wie geht Schneider mit Stoplersteinen um?
15.50 Uhr: Ein neues Amt – da gibts Stolpersteine gratis dazu. Wurde Schneider gebrieft? Haben die Grünen ihren neuen Gspänli bei der ersten Fraktionssitzung gesagt, was diese tun dürfen und was eben nicht? Schneider lacht ob dieser Frage. Und verneint. «Vielleicht schlage ich mir mal den Kopf an – aber das gehört dazu. Eine Weisung, zuerst nichts zu sagen, gibt es nicht.»
Bei den Grünen habe niemand eine Gotte oder einen Götti bekommen, wie das bei anderen Parteien Usus sei. «Das ist schade, weil wir ja mehr Neue als Erfahrene sind. In unserer Fraktion kann ich bei Fragen aber jederzeit auf alle zugehen», sagt Schneider. Ihr entspreche das Konzept «learning by doing».
15.38 Uhr: 200 Stimmen wurden ausgeteilt, es sind also alle Nationalrätinnen und Nationalräte anwesend. «Es lebe die Schweiz», schliesst Moret nun ihre Antrittsrede.
15.32 Uhr: Inzwischen sind die Stimmen ausgezählt. Isabelle Moret heisst die neue Ratspräsidentin. Gewählt wurde sie mit hervorragenden 193 Stimmen. Entsprechend herzlich und langanhaltend ist der Applaus.
Erste Stunde, erste Bilanz
15.30 Uhr: Zeit für eine erste Bilanz. Eine Stunde sitzt die frisch gewählte Nationalrätin Meret Schneider nun in der grossen Kammer. Viele, viele Sitzungen liegen vor ihr. Wenn sie sich die Zukunft vorstellt, hat sie dann keine Angst vor detailreicher und langwieriger Parlamentsarbeit? Schneider verneint: «Langweilig wird es mir bei der Parlamentsarbeit sicher nicht.» Sie sei fünf Jahre im Ustermer Gemeinderat gewesen und kurz im Zürcher Kantonsrat. Sie wisse, wie die politischen Prozesse laufen.
«Aber natürlich: Ich bin ein Mensch, der – zack, zack, zack – auf Trab ist. Ich will vorwärts machen und muss mich bisweilen zügeln, um die nötige Ruhe nicht zu verlieren.» Das sei die Kehrseite der direkten Demokratie, dass alles etwas langsam gehe. «Aber in der Kommissionsarbeit hat man extrem viel zu tun. Nein, langweilig wird es mir ganz sicher nicht.»
15.15 Uhr: Es folgt die Wahl der Nationalratspräsidentin für das Jahr 2020. Vorgeschlagen ist FDPlerin Isabelle Moret, bisher 1. Vizepräsidentin. Austeilung der Wahlzettel. Der Lärmpegel steigt erstmals. Meret Schneider bespricht sich mit ihren beiden neuen Sitznachbarn, Michael Töngi (LU) und Christine Badertscher (BE).
15.10 Uhr: Nun werden die bis anhin ebenfalls anwesenden Mitglieder des Bundesrates verabschiedet. Wieder Applaus.
15.07 Uhr: Nun singt ein Kinderchor, die Kinder tragen Schmetterlingsflügel, in der Mitte des Raumes die Nationalhymne, alle bleiben stehen. Bei der zweiten Strophe steigen viele mit ein, singen mit. Die Kinder strahlen, geniessen den Applaus sichtlich.
15.00 Uhr: Die Vereidigung. Alle erheben sich. Schneider legt das Gelübde ab, sagt zusammen mit ihren Ratskolleginnen und -kollegen: «Ich gelobe es.»
14.57 Uhr: Nun geht es um die Konstituierung und Vereidigung. Es spricht FDP-Nationalrätin Christa Markwalder für das Büro.
14.53 Uhr: Silberschmidt beendet seine Rede. «Ich darf sicher auch im Namen meiner anderen, jungen Kolleginnen und Kollegen sagen: Wir sind bereit, hier volle Arbeit zu leisten.» Applaus. Schneider sitzt ruhig auf ihrem Platz. Ein Baby indes schreit.
Silberschmidt und Schneider sind Chindsgi-Gspänli
14.45 Uhr: Silberschmidt übrigens ist das Chindgsi-Gspänli von Meret Schneider. Sie sagt über ihn: «Ich schätze ihn sehr.» Als Menschen, schiebt sie nach, politisch würden sie sich kaum treffen.
14.43 Uhr: Graf, die Alterspräsidentin, beendet ihre Rede – Applaus. Jetzt hat Andri Silberschmidt (FDP/ZH) als jüngster Parlamentarier, das Wort. Er ist 25 Jahre jung.
«Jetzt müssen wir liefern. Dafür wurden wir gewählt»
14.40 Uhr: So viele Grüne im Parlament, das verpflichtet auch. Dazu sagte uns Schneider zuvor: «Klar: Jetzt müssen wir liefern. Dafür wurden wir gewählt. Nicht zum rumsitzen. Aber logisch, wir können nicht unser Wunschkonzert durchpeitschen und etwa das Fliegen verbieten.» Da sei Schneider realistisch: «Wir müssen Mehrheiten und den Kompromiss finden, sonst geht gar nichts. Aber die Zeit drängt – jetzt müssen wir beim Umweltschutz handeln.»
Schneider: «Machen wir weiter wie bisher, kommt das Ökosystem krass aus der Balance. Das Steuer muss herumgerissen werden. Jetzt. Wir müssen retten, was noch zu retten ist.»
14.32 Uhr: Es geht los – es wird ruhig. Maya Graf (GP/BL) eröffnet die Wintersession. Graf sei «jene Parlamentarierin, die es am längsten ausgehalten hat hier», sagt sie lachend. Noch nie sei ein Parlament so jung, so weiblich und so grün gewesen. Meret Schneider nickt bei diesen Worten auf ihrem Platz.
14.30 Uhr: Jetzt wird die 51. Legislatur eröffnet. Schneider ist inzwischen auch im Nationalraatssaal angekommen, sitzt auf ihrem Platz in der zweitvordersten Reihe. Sie spricht mit Gspänli. Der Lärmpegel im Nationalratssaal ist hoch, die Journalisten- und die Besuchertribünen sehr gut besetzt.
14.25 Uhr: Was will Schneider hier bewegen? «Ich versuche, entscheidende Weichen zu stellen im Bereich Klimawandel und Umweltschutz beim CO2-Gesetz», sagt sie. «Mich interessiert auch die Agrarpolitik 22+ und die Massentierhaltungsinitiative, die ich mitinitiiert habe.»
14.12 Uhr: Ein wahres Bienenhaus hier. Gerade laufen die beiden Bundesrätinnen Simonetta Sommaruga und Viola Amherd vorbei. Politikerinnen und Parlamentarier, deren Familien mit Kindern, Journalistinnen, Fotografen und Kameraleute tummeln sich hier.
13.55 Uhr: Ankunft Bundeshaus. Schneider kann durch die Sicherheitskontrolle durchlaufen. Die Journalisten, auch die mit Badge, müssen anstehen. Heute scheinen alle ins Bundeshaus zu wollen. Es ist kalt in Bern, der Himmel grau. Ein Parlamentarier nach dem anderen läuft vorbei. Draussen verteilen Lobbyisten Pampers für mehr Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Ein Meet und Greet hier.
13.45 Uhr: Geschafft, alles Gepäck ist verstaut. Es war ein Tetris-Spielen, alles reinzuquetschen.
13.35 Uhr: Ankunft in Bern. Schneider sucht ein Schliessfach für ihr Gepäck. Nicht so einfach. Einer der Journalisten nimmt ihr die schwerste Tasche ab. Zwei Securities helfen und erklären den Weg. Natürlich sind die Schliessfächer am anderen Ende des Bahnhofs, im oberen Stock.
«In Fettnäpfchen trete ich bestimmt»
13.22 Uhr: Angst hat Schneider vor Fettnäpfchen. «Wenn es diese gibt, trete ich ganz bestimmt hinein. Ich muss wohl lernen, mein Temperament zu zügeln.» Sie werde wohl immer viel zu früh vor Ort sein, da sei sie etwas neurotisch veranlagt und wolle folglich gegen alle Eventualitäten wie Einsteigen in ein falsches Tram gewappnet sein.
13.20 Uhr: Von den Grünen kennt sie Bastien Girod am besten. Seine Offroader-Initiative beeindruckte sie schon als «Knirps», wie sie lachend erzählt. «Hoffentlich werde ich dann auch einmal so, dachte ich damals.»
13.10 Uhr: Schneider freut sich sehr, nervös ist sie weniger. Ich bin froh, wenn dann das erste Geschäft an der Tagesordnung über transparentes Lobbying ist. Das erste Mal abstimmen und einen Impact auf nationaler Ebene zu haben, das ist schon cool», sagt sie. Speziell sind die Bundesratswahlen für Schneider. «Natürlich hoffe ich, dass unsere Parteipräsidentin Regula Rytz den Einzug in den Bundesrat schaffen wird.» Natürlich seien die Chancen gering, aber hofft auf das Beste.
«Ich trinke wenig Alkohol»
13.00 Uhr: Sie freut sich auf die Apéros, vor zu viel Weisswein hat sie keine Angst. «Ich trinke wenig Alkohol, und wenn, dann lieber ein dunkles Bier. Oder Baileys.»
12.50 Uhr: Schneider hat zwei grosse Taschen und einen Rucksack dabei. Sie ist ab sofort Wochenaufenthalterin in Bern. Für diese Zeit wohnt sie in einer kleinen Wohnung. «Die hat nicht viel mehr als ein Bett, einen Tisch mit Stuhl und einen Schrank. Deshalb die Taschen mit Essen und Küchenzeug.» Sie hat vor, oft selber zu kochen. Immer draussen zu essen, könne sie sich nicht leisten.
12.30 Uhr: Vier Medienschaffende umringen Schneider auf dem Weg zum Zug. Das Perron zu Gleis 32 ist vollgestopft, wir treffen Nationalrat Alfred Heer (SVP), grüssen, laufen weiter. Schneider bestellt im Zugsbistrot einen Kaffee, aber ohne Crème, da sie Veganerin ist. «So weit sind sie noch nicht, dass es das vegan gäbe.» Schneider freut sich auf das Bundeshaus. Den Ustermer Gemeinderat vermisst sie aber - besonders an Montagen. «Dass die nun einfach ohne mich reden, ist schon komisch.»
12.20 Uhr: Meret Schneider steht unter der grossen Uhr am Zürcher Hauptbahnhof. Der Zug nach Bern fährt in zehn Minuten.
Die Ausgangslage
Tag 1 der neuen Legislatur, Tag 1 des neuen Parlaments. Ganze 79 Personen politisieren heute zum ersten Mal im Bundeshaus, bei total 246 Sitzen wird man das spüren. Im Ständerat ist mit 22 von 46 Sitzen fast die Hälfte neu besetzt. Die Zahl der Frauen steigt in beiden Kammern. Der Nationalrat ist so jung wie nie. Das Durchschnittsalter liegt neu unter 50 Jahren, und die Zahl der unter 30-Jährigen hat sich von vier auf sieben fast verdoppelt.
Den Sprung ins Bundeshaus geschafft hat auch die 27-jährige Meret Schneider. Mag sein, dass sie von der grünen Welle profitiert hat. Mag sein, dass ihr die Frauenwahl geholfen hat. Doch auf diesen Siegerattributen ausruhen kann sich die Grüne aus dem Zürcherischen Uster nicht. Ihre Partei gewann allein im Nationalrat 17 Sitze dazu, ein historischer Wert. Die Grünen haben die CVP überholt.
Gerade weil Schneider die Siegerattribute der Wahlen verkörpert, muss sie liefern. Sie weiss das: «Als junge Frau stehe ich unter Beobachtung. Also will ich von Anfang an kompetent sein», sagt sie «Bluewin» vergangenen Freitag am Telefon.
Sie nennt ein Beispiel : «In der alltäglichen parlamentarischen Arbeit muss ich ständig beweisen: Hey, ich habe im Fall den Durchblick.» Manchmal merke sie dann, dass Ältere weniger gelesen hätten als sie und ein Geschäft nicht komplett durchblickten. «Und trotzdem sind sie glaubwürdiger als ich.» Schneider war Co-Präsidentin der Jungen Grünen Zürich, Gemeinderätin in Uster und Kantonsrätin.
Schneider sagt, sie lege keinen grossen Wert auf Äusserlichkeiten. Eigentlich. «Aber jetzt, da ich eine Repräsentationsfunktion habe, ging ich extra schicke Kleider kaufen.» Sie sei ein Mensch, der sich sehr leger kleide. Doch dem Klischee der handgestrickten Grünen möge sie nicht entsprechen. «Ich will professionell sein», sagt Schneider. «Ja, ich bin gut gerüstet.»
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
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Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
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Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Bild: KEYSTONE/Urs Flueeler
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
Bild: Kira Hofmann/dpa-Zentralbild/dpa
Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
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Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
Bild: Keystone/Laurent Gillieron
Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
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Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
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Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
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Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
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Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
Bild: Keystone
Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
Bild: Aleksander Khitrov/AP/dpa
Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
Bild: Damian Dovarganes/AP/dpa
Mehr als zwei Kilometer durch den eiskalten Bodensee: Der Extremschwimmer Paul Bieber hat mit seinem Versuch den deutschen Rekord im Distanz-Eisschwimmen gebrochen. Der 37-Jährige schwamm bei unter fünf Grad Wassertemperatur 2210 Meter weit. 43,03 Minuten brauchte er dafür. (30.1.2021)
Bild: Felix Kästle/dpa
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
Bild: KEYSTONE/Laurent Gillieron
Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
Bild: Mark Rightmire/The Orange County Register/dpa
Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Bild: Frank Glaw/SNSB-ZSM/dpa
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
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«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
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Bild: John Minchillo/AP/dpa
Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
Bild: Armando Franca/AP/dpa
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Bild: Keystone
Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
Bild: Mar Granel Palou/dpa
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
Bild: APA/Keystone
Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Bild: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Bild: Ken Bohn/San Diego Zoo Global/dpa
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
Bild: Keystone
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Bild: Eugene Hoshiko/AP/dpa
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Bild: Rodrigo Abd/AP/dpa
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Bild: Daniel Bockwoldt/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Bild: Peter Dejong/AP/dpa
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Bild: KEYSTONE
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
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Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa
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