Basler Richter ist sprachlos Seniorin zeigt Altersheim-Nachbar Stinkefinger – dann eskaliert es bis vor Gericht

Sven Ziegler

24.4.2024

In einem Basler Altersheim eskalierte die Situation. (Symbolbild)
In einem Basler Altersheim eskalierte die Situation. (Symbolbild)
sda

Beschimpfungen und Drohungen: Zwei Nachbarn in einem Basler Altersheim haben im Lauf der Zeit eine extreme Feindseligkeit entwickelt. Nun eskalierte die Situation bis vor Gericht.

Sven Ziegler

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  • Zwei Basler Senioren trafen sich vor Gericht.
  • Der Mann zeigte seine Nachbarin an, weil sie ihm den Stinkfinger gezeigt haben soll. 
  • Trotz wiederholter Versuche des Richters, eine Einigung herbeizuführen, blieb der Mann bei seinen Anzeigen.
  • Schliesslich wurde die Frau freigesprochen, da der Sachverhalt nicht eindeutig festgestellt werden konnte.

In einem Gerichtsverfahren standen sich Frau Bangerter* und Herr Mannhart*, zwei Bewohner einer Alterssiedlung, gegenüber. Vor dem Strafgericht Basel-Stadt wurde ihre gegenseitige Abneigung beleuchtet, die sich im Laufe der Zeit zu einer extremen Feindseligkeit entwickelt hatte, wie die «Basler Zeitung» berichtet.

Die Anklagen gegen Frau Bangerter bezogen sich auf Beschimpfung und Drohung. Herr Mannhart zeigte sie im vergangenen Sommer an. Der Richter suchte nach den Ursprüngen dieses Konflikts und fragte Bangerter, ob Mannhart ihr Avancen gemacht habe.

Obwohl die Antwort vage blieb, wurde deutlich, dass die Beziehung der beiden einst eine andere Dynamik hatte. Heute gehen sie sich aus dem Weg, und Frau Bangerter beschrieb die Situation als «Horror».

«Afghane kommt nicht mit den Fäusten»

Die Beschimpfung, die den Auftakt zu diesem Rechtsstreit bildete, fand in einem Lift statt. Die Umstände sind immer noch unklar. Die Widersprüche zwischen Mannharts Schilderungen vor Gericht und in der Anklageschrift warfen Fragen auf. Mannhart wirft der Frau vor, ihr den Stinkfinger gezeigt zu haben. 

Auch die behauptete Drohung von Frau Bangerter gegenüber Mannhart und seiner Freundin wurde vor Gericht diskutiert. So habe sie gesagt, ihr bester Freund sei Afghane. «Und ich weiss schon: Der Afghane kommt nicht mit den Fäusten», sagt Mannhart vor Gericht. Eine Aussage, die Fragen aufwarf.

Richter bedauert Situation

Das Gericht bemühte sich, die Dramatik dieser Auseinandersetzung zu erfassen. Trotz wiederholter Versuche des Richters, eine Einigung herbeizuführen, blieb Mannhart bei seinen Anzeigen. Schliesslich wurde Frau Bangerter freigesprochen, da der Sachverhalt nicht eindeutig festgestellt werden konnte.

Der Richter drückte sein Bedauern darüber aus, dass solche Konflikte nicht durch Dialog gelöst werden können, und betonte, dass die Verwaltung der Alterssiedlung bisher nichts unternommen hat, um die beiden Streitenden zu trennen.

Die ungelöste Spannung zwischen Bangerter und Mannhart bleibt bestehen, da ihre Wohnungen sich auf dem gleichen Stock befinden und keine Aussicht auf eine Lösung in Sicht ist. Der Richter: «Dass man solche Sachen nicht miteinander lösen kann, finde ich wirklich traurig.»

* Namen geändert