Gerichtsfall Swiss-Passagier raucht und trinkt in Flugzeug nach Thailand

Sven Ziegler

20.4.2024

Der Vorfall ereignete sich auf einem Langstreckenflug der Swiss. (Symbolbild)
Der Vorfall ereignete sich auf einem Langstreckenflug der Swiss. (Symbolbild)
sda

Ein Oberaargauer soll sich auf einem Swiss-Flug nach Bangkok mehrfach den Anweisungen der Besatzung widersetzt und geraucht haben. Nun kam es zum Prozess.

Sven Ziegler

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Ein Oberaargauer soll auf einem Swiss-Flug nach Bangkok geraucht und getrunken haben. 
  • Der Mann war mit einer Strafe nicht einverstanden. Deswegen kam es nun zum Prozess.

Ein Swiss-Flug von Zürich nach Bangkok im November 2022 sorgte nicht wegen des Wetters, sondern wegen des Verhaltens eines Passagiers für Turbulenzen. Einem Mann wird vorgeworfen, während des Fluges auf der Toilette geraucht und mit seiner Reisepartnerin alkoholische Getränke konsumiert zu haben, die er zuvor im Duty-free-Shop erworben hatte.

Dafür wurde wurde vom Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) mit einer Geldstrafe von 700 Franken und zusätzlichen Verfahrenskosten belegt, wie die «Berner Zeitung» berichtet. Der Mann akzeptierte das nicht. Vor dem Regionalgericht Emmental-Oberaargau kam es deswegen zu einer Verhandlung, bei der die damalige Kabinenchefin als Zeugin auftrat und die Vorfälle während des Langstreckenfluges schilderte.

Rauchgeruch deutlich wahrnehmbar

Sie beschrieb den Mann laut der «BZ» als potenzielle Gefahr, dessen auffälliges Verhalten bereits beim Boarding begann und während des Fluges anhielt, inklusive lauter Musikwiedergabe, Füsse-Hochlagern und aggressivem Auftreten. Andere Passagiere fühlten sich unwohl in seiner Gegenwart.

Die Zeugin berichtete auch von der Episode mit dem Rauchen auf der Toilette. Sie habe es selbst zwar nicht gesehen, der Geruch sei aber deutlich wahrnehmbar gewesen, erklärte die Frau. Mit dem Konsum des mitgebrachten Alkohols habe der Mann zudem gegen die Regeln verstossen. Trotz wiederholter Anweisungen seitens der Crew und Bemühungen der Kabinenchefin, die Situation zu deeskalieren, blieb der Passagier uneinsichtig.

1347 Vorfälle im letzten Jahr

Der Mann behauptete während der Befragung, dass er den mitgebrachten Alkohol nur einmal konsumiert habe und betonte, dass er die Flasche zurückgelegt habe, als er auf das Verbot aufmerksam gemacht worden sei. Geraucht habe er nicht. Seine Partnerin sagt vor Gericht, der Mann habe den Grossteil des Fluges geschlafen. Das Urteil wird zu einem späteren Zeitpunkt eröffnet.

Laut der «Berner Zeitung» gab es im letzten Jahr 1347 Vorfälle mit verhaltensauffälligen Passagieren, was zu 112 Verwaltungsstrafverfahren führte.