Mit einer Beteiligung von 500'000 Franken pro Jahr beteiligt sich der Bund zukünftig an den Sicherheitskosten von jüdische und muslimische Gemeinschaften. Der Bundesrat hat die entsprechende Verordnung am Mittwoch verabschiedet.
Der Bund will jüdische und muslimische Gemeinschaften besser schützen. Er beteiligt sich künftig mit bis zu 500'000 Franken pro Jahr an den Sicherheitskosten für Minderheiten, die besonders gefährdet sind, ein Ziel von Anschlägen zu werden.
Der Bundesrat hat die entsprechende Verordnung am Mittwoch verabschiedet – am Tag, an dem im deutschen Halle ein mutmasslicher Rechtsextremist bei einem Angriff auf eine Synagoge und einen Döner-Imbiss zwei Menschen erschoss und zwei weitere schwer verletzte.
Geplant war der Schritt indes schon länger. Minderheiten seien in den letzten Jahren auch in Europa wiederholt zum Ziel gewaltsamer Aktionen oder entsprechender Planungen geworden, schreibt der Bundesrat im am Donnerstag veröffentlichten Bericht zur Verordnung. Diese tritt am 1. November in Kraft.
Bauliche Massnahmen
Möglich sind künftig Unterstützungen für bauliche, technische und organisatorische Sicherheitsmassnahmen. Dazu gehören Zäune, Mauern, Überwachungskameras oder Alarmanlagen. Der Bund kann auch Ausbildungen zu Risikoerkennung, Bedrohungsabwehr, Sensibilisierung und Information finanziell unterstützen. Nicht möglich ist hingegen eine Beteiligung des Bundes an den Kosten von Sicherheitspersonal.
Unterstützt werden können Minderheiten, die sich durch eine gemeinsame Lebensweise, Kultur, Religion, Tradition, Sprache oder sexuelle Orientierung auszeichnen. Im Fokus dürften jüdische und muslimische Gemeinschaften stehen, schreibt der Bundesrat.
Bindung zur Schweiz
Über die Gewährung der finanziellen Unterstützung entscheidet das Bundesamt für Polizei (fedpol). Neben der besonderen Gefährdung prüft das fedpol, ob die betreffende Gruppierung eine gefestigte Bindung zur Schweiz und ihren Werten hat.
Für politische Aktivitäten, Lobbyarbeiten oder missionierende Tätigkeiten würden keine Beiträge gesprochen, hält der Bundesrat fest. Das gelte auch für die Ausbildung an Waffen. Die Hilfe des Bundes ist ebenfalls ausgeschlossen, wenn der Gesuchsteller verbotene Tätigkeiten ausübt oder Gewalt verherrlicht oder verharmlost.
Kein fixer Betrag in Verordnung
Einen maximal zur Verfügung stehenden Betrag hat der Bundesrat nicht in die Verordnung geschrieben. Bei einer allfälligen Veränderung der ordentlich eingestellten Mittel müsse so nicht jedes Mal die Verordnung angepasst werden, schreibt er im Bericht.
Bei der Erarbeitung des Konzepts sei jedoch beschlossen worden, dass der Bund jährlich Finanzhilfen von maximal 500‘000 Franken leisten solle. Damit sei auch die Erwartung verbunden, dass die Kantone Leistungen in gleicher Höhe erbringen würden.
50 Prozent der Kosten
Ob und in welchem Umfang Finanzhilfen gewährt werden, hängt von den eingereichten Gesuchen ab. Nicht ausgeschöpfte Mittel werden nicht auf das Folgejahr übertragen. Die Finanzhilfen des Bundes dürfen höchstens 50 Prozent der anrechenbaren Kosten der jeweiligen Massnahme betragen.
Dadurch werde sichergestellt, dass die Beitragsempfänger eine möglichst hohe Eigenleistung erbringen würden, hält der Bundesrat fest. Mindestens die Hälfte der Kosten sollen durch Eigenmittel oder Dritte (Kantone, Gemeinden und Private) erbracht werden.
Bitte von Minderheiten
Der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG) hatte in einem Positionspapier festgestellt, dass Jüdinnen und Juden weitgehend selbst für ihre Sicherheit sorgen müssen. Das koste mehrere Millionen Franken pro Jahr.
Der Bundesrat lehnte eine Unterstützung zunächst ab. Er stellte sich auf den Standpunkt, die Wahrung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung sei Aufgabe der Kantone. Das stiess jedoch auf Kritik. In der Folge gingen der Bund und die Kantone die Sache gemeinsam an. 2018 verabschiedete der Sicherheitsverbund Schweiz ein Konzept, auf dem die nun beschlossenen Regeln basieren. Massnahmen gefordert hatte auch das Parlament. Es nahm eine Motion des Zürcher SP-Ständerates Daniel Jositsch an.
Mehrheitlich positive Reaktionen
Der Verordnungsentwurf ist in der Vernehmlassung weitgehend positiv aufgenommen worden. Die nun verabschiedete Verordnung entspreche deshalb weitgehend dem Entwurf, schreibt der Bundesrat. Der SIG und die Plattform der Liberalen Juden der Schweiz bezeichneten diesen als zweckmässig und zielführend. Damit könne eine sehr schwierige Situation in einem ersten Schritt verbessert werden.
Gegen die geplante Regelung stellten sich die Kantone Appenzell Inerrhoden und Neuenburg sowie die SVP. Sie monierten, die Kantone seien für die innere Sicherheit zuständig. Die SVP stellte auch in Frage, dass die Bundesunterstützung die Sicherheit der Minderheiten verbessert.
Eine Frau betrachtet bei Märjela die Eismassen des Aletschgletschers aus der Nähe. Der mächtigste Gletscher der Alpen ist Unesco-Weltkultuerbe – womöglich aber nicht mehr allzu lange. Wissenschaftler der ETH Zürich haben kürzlich simuliert, dass aufgrund der Klimaerwärmung zu Ende des Jahrhunderts wohl nur noch ein paar kleine Eisfelder von dem derzeit über 80 Quadratkilometer grossen Gletscher übrig sind.
Bild: Keystone
Im Kiental wurden rund 150 Alpaka-Tiere beim «Alpabzug» zurück ins Tal getrieben. Touristen in einem Bus fühlten sie wie in den südamerikanischen Anden.
Bild: Keystone
Ein Kalb hat auf der traditionellen Viehschau in Schwellbrunn wenig Lust auf aktive Teilnahme.
Bild: Keystone
Ob diese Rinder auf der Schwyzer Viehausstellung ganz besonders gut dastehen, erschliesst sich aus dieser Perspektive wohl nur dem Profi.
Bild: Keystone
Am Wochenende hat im freiburgischen Charmey das traditionelle Heuwagenrennen für Stimmung gesorgt. Der Anlass in dem Greyerzer Dorf findet seit 1972 jährlich zum Chilbi-Fest statt. Dazu werden alte Heukarren geschmückt und von verschiedenen Teams so schnell wie möglich durch das Dorf gezogen.
Bild: Keystone
Die BMX-Bande ist zurück und will an den Europameisterschaften in Cadenazzo TI hoch hinaus.
Bild: Keystone
Berufswunsch Nationalrätin? Ein Mädchen führt im Bundeshaus zumindest schonmal eine Sitzprobe durch. Am Samstag veranstaltete das Bundeshaus einen Tag der offenen Tür.
Bild: Keystone/Peter Schneider
Hoch hinauf geht es bei der Einweihung der neuen Kletterrouten am Sambuco-Staudamm bei Fusio am Ende des Val Lavizzara. Nun stehen Sportklettern insgesamt vier Routen zur Verfügung.
Bild: Keystone
Ein Lamborghini Veneno Roadster as dem Jahr 2014 war die grösste Attraktion bei der Versteigerung von zwei Dutzend Luxusautos, die von Genfer Behörden 2016 beschlagnahmt worden ewaren: Sie hatten dem Diktatorensohn Teodorín Obiang aus Äquatorialguinea gehört, dem Geldwäsche und Missmanagement öffentlicher Vermögen vorgeworfen worden war.
Bild: Keystone
Eine junge Frau geleitet mit einer Herde von Kühen während der 50. Ausgabe der Desalpe de Charmey im Kanton Freiburg ins Tal. Tausende Zuschauer wohnten dem Spektakel bei.
Bild: Keystone
Wahlplakate stehen in der Bundesgasse, am Donnerstag, 26. September 2019, in Bern. Am 20. Oktober 2019 finden die Parlamentswahlen statt.
Bild: Keystone
Klimastreik in Zürich am Freitag, 27. September 2019.
Bild: Keystone
In Saint-Maurice VS haben Archäologen im Zuge von Bauarbeiten einen Friedhof aus dem Hochmittelalter freigelegt, in dem bis zu 250 Menschen bestattet wurden.
Bild: Keystone
Auf der Kantonsstrasse T 332 bei Hemishofen ist der Anhängerzug eines Schaustellers ausser Kontrolle geraten. Ein mitgeführter Latrinenwagen kollidierte dabei mit einem Signalisationsmasten. Der Aufbau wurde bei der Kollision auseinandergerissen und zerschellte auf der Fahrbahn. Verletzt wurde niemand.
Bild: Handout Schaffhauser Polizei
Rund 100 Umweltaktivisten haben einen Trauermarsch zum geschmolzenen Pizol-Gletscher im Kanton St. Gallen gemacht. Mit der Aktion wollten sie auf die Bedrohung des Klimawandels aufmerksam machen.
Bild: Keystone
Bei der Kunstinstallation «Mirage Gstaad» werden die Besucher schon seit Längerem mit surreal anmutenden Bildern konfrontiert. Der Grund: Der US-Künstler Doug Aitken hat eine spiegelnde Gebäudeskulptur errichtet. Auch im Spätsommer ist das Werk ein visuell aussergewöhnliches Erlebnis.
Bild: KEYSTONE/Anthony Anex
In Lugano ist die «wopart – Work on Paper Fair» gestartet. Eine Kunstausstellung, die sich mit der Arbeit auf Papier beschäftigt.
Bild: KEYSTONE/Ti-Press/Pablo Gianinazzi
Jäger Peter Marugg (links) und Sohn Men beobachten Gamswild vor der Kulisse des «Chessler», aufgenommen in der zweiten Woche der Bündner Hochjagd.
Bild: KEYSTONE/Gian Ehrenzeller
Mit Humor auf der Suche nach Spendern: Vor Bechern am Bahnhofplatz in Bern zeigen Schilder, was sich eine kanadische Bettlerin wünscht: «New Socks», «Ferrari» und «Food».
Bild: Keystone/dpa
Auf der Autobahn A7 bei Frauenfeld ist eine 26-Jährige mit ihrem Fahrzeug mit einem Signalisationsanhänger kollidiert. Die verletzte Frau musste mit dem Rettungswagen ins Sputal gebracht werden. Die Kantonspolizei Thurgau sucht Zeugen.
Bild: Kapo TG
Detailaufnahme vom Füdli des Asiatischen Elefantenbullen «Maxi» im Zürcher. Das Tier feiert irgendwann diese Tage – ganz genau kennt man das Datum nicht – seinen 50. Geburtstag und ist damit ältester «Mitarbeiter» des Zoos.
Bild: Keystone
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Bild: Keystone
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