SBB-Verbindungen ins Ausland «Es braucht eine bessere Infrastruktur in umliegenden Ländern»

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9.11.2024 - 22:22

Für den Angebotsausbau mit Italien haben die SBB vier neue Giruno-Züge bestellt.
Für den Angebotsausbau mit Italien haben die SBB vier neue Giruno-Züge bestellt.
KEYSTONE/Gaetan Bally (Archivbild)

Ab 2026 bauen SBB und Trenitalia ihr Angebot nach Italien aus. Auch sonst wollen die SBB bessere internationale Verbindungen anbieten. Doch dafür fehlt die Kapazität.

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  • Trenitalia und die SBB bieten ab 2026 neue Eurocity-Verbindungen zwischen Italien und der Schweiz an.
  • Zusätzlich  zu den neuen Italienverbindungen hätten die SBB gern eine Direktverbindnung von Zürich nach Rom, ausserdem insgesamt bessere Verbindungen ins Ausland, insbesondere nach Frankreich und Deutschland.
  • Laut Véronique Stephan, Direktorin Personenverkehr der SBB, stehe dem Ausbau allerdings die unzureichende Infrastruktur und somit mangelnde Kapazität in den umliegenden Ländern entgegen.

Die SBB hätten gern zusätzlich zu den neuen Italienverbindungen eine Direktverbindnung von Zürich nach Rom. Laut Véronique Stephan, Direktorin Personenverkehr der SBB gäbe es das dafür das notwendige Rollmaterial nicht, wie sie zu den «Tamedia»-Zeitungen sagte. 

Ausserdem seien die Trassen bereits heute stark ausgelastet. Dass sowohl in Italien als auch in der Schweiz der Platz fehle, werde in der Diskussion um zusätzliche Zugverbindungen ins Ausland gerne vergessen. Man teile sich das Schienennetz mit Regional- und Güterzügen, wenn man mehr Kapazität wolle, müsse jemand zurückstecken.

Potenzial sieht Stephan in einer Direktverbindung zwischen Genf und Lyon, dies hänge aber vom Interesse des französischen Partners ab. Die Partner im Ausland kennen ihre Märkte am besten, eine internationale Verbindung müsse sich wirtschaftlich lohnen, sagte sie weiter.

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Länder müssen Netze instand setzen

Auch insgesamt wollen die SBB bessere Verbindungen ins Ausland anbieten. Doch es scheitert an der Kapazität. Stephan sagt: «Es braucht eine bessere Infrastruktur in umliegenden Ländern.» Eigentlich wären die SBB bei Reisen von maximal sechs Stunden gegenüber dem Flugzeug konkurrenzfähig. Jedoch müssten hierfür die Länder ihre Netze instand setzen.

So würden die SBB etwa auch von Zürich in die bayerische Landeshauptstadt München bessere Verbindungen anbieten. «Aber auf dieser Strecke schneller oder häufiger zu fahren, lässt die heutige Infrastruktur nicht zu», erklärt Stephan.

Die Trassen seien bereits heute stark ausgelastet, erklärt Véronique Stephan, Direktorin Personenverkehr der SBB.
Die Trassen seien bereits heute stark ausgelastet, erklärt Véronique Stephan, Direktorin Personenverkehr der SBB.
Keystone

Neue Direktzüge zu Destinationen in Italien

Am Freitag hatten SBB und Trenitalia verkündet, ab 2026 direkte Züge von Zürich nach Florenz und Livorno und umgekehrt anzubieten. Anlässlich der Verlängerung ihrer Zusammenarbeit präsentierten die beiden Bahnunternehmen auch einen neuen Eurocity-Zug, der zwischen den beiden Ländern verkehren wird.

Zudem werde ab 2026 eine zusätzliche Verbindung von Zürich nach Mailand und Venedig eingeführt, hiess es in einem Communiqué der SBB am Freitag. Für diesen Angebotsausbau hat die SBB im Februar 2024 vier neue Giruno-Züge bestellt.

2023 beförderten SBB und Trenitalia zwischen den beiden Ländern rund 500'000 internationale Reisende mehr als noch 2019, wie es weiter heisst. Insgesamt seien im vergangenen Jahr 2,4 Millionen Personen mit dem Zug zwischen der Schweiz und Italien unterwegs gewesen.

Mit Material von der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

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