Über 50 Mal ohne Billet unterwegs Notorischer Schwarzfahrer muss der SBB 13'000 Franken zahlen

Ein 64 Jahre alter Berner muss eine Geldstrafe von 1500 Franken und 13'000 Franken Wiedergutmachung an die SBB zahlen: Er ist über 50 Mal schwarzgefahren.

Es ist der 17. März 2024: Der IR15 ist in Genf mit Ziel Luzern abgefahren und durchquert gerade die Region La Côte, als eine Angestellte der SBB um 18.18 Uhr die Erste Klasse betritt. Einer der Passagiere gibt vor, zu schlafen, um der Billet-Kontrolle zu entgehen, berichtet die «Tribune de Genève».

Als die Kondukteurin den 64-Jährigen dennoch nach seinem Ticket fragt, wird der Berner unfreundlich. Er will seine Papiere zunächst nicht zeigen., doch bald stellt sich heraus, dass er gar kein Billett hat. Es kommt noch dicker: Der Künstler wird an jenem Tag bereits zum dritten Mal erwischt.

Und damit nicht genug: Seit Anfang des Jahres ist der Delinquent fast 50 Mal ohne Billet gefahren – vor allem auf der Strecke zwischen Genf und Zürich. Die SBB erstatten am 19. März Anzeige.

Wenn aus einem Vergehen eine Straftat wird

Für das Schwarzfahren muss der Billetpreis plus 90 Franken Zuschlag bezahlt werden. Weil der Berner schon mehr als drei Mal aufgefallen ist, beträgt der Zuschlag aber 160 Franken.

Es handelt sich dabei um ein Vergehen, das jedoch durch Täuschung zur Straftat werden kann, wenn sich der Delinquent etwa auf der Toilette versteckt oder schlafend stellt. Die Staatsanwaltschaft des Bezirks La Côte, in dem die Kontrolle stattfand, hat deshalb ermittelt – und der Staatsanwalt Patrick Galeuchet kam zu dem Schluss, der Berner habe versucht, «den Folgen seiner Tat zu entgehen».

Per Strafbefehl vom 1. Mai wird der Berner zu einer Geldstrafe von 3600 Franken verdonnert, die wegen fehlender Vorstrafen aber zur Bewährung ausgesetzt ist. Eine weitere Geldstrafe über 1500 Franken wird aber fällig. Den SBB schuldet der Mann zudem nun 13'000 Franken als Wiedergutmachung.

Im nationalen Schwarzfahrer-Register, das im April 2019 aufgeschaltet worden ist, wird der Mann aber nicht zunächst aufgenommen: Es erfasst nur jene, die mindestens 100 Mal schwarzgefahren sind. Ende 2023 umfasst die Kartei 396 Personen.

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08.07.2024