Künftig nur noch Schneckentempo Rösti will die Regeln für A-Post lockern

tgab

13.6.2024

SVP-Bundesrat Albert Rösti hat seine Pläne für die A-Post geändert.
SVP-Bundesrat Albert Rösti hat seine Pläne für die A-Post geändert.
Peter Schneider/KEYSTONE

Bundesrat Albert Rösti will die A-Post doch nicht abschaffen, aber die Regeln ändern. Mehr Briefe könnten in Zukunft verspätet ankommen. Am Freitag diskutiert der Bundesrat über die Zukunft der Post.

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  • Bundesrat Albert Rösti wollte im Januar schon einmal die A-Post abschaffen. Heftige Kritik brachte ihn dazu, das Vorhaben zu verschieben.
  • In seinem neuen Vorschlag bleibt de A-Post zwar, die sogenannten Laufzeitvorgaben sollen aber geändert werden – mehr Briefe könnten künftig verspätet beim Empfänger ankommen.
  • Am Freitag entscheidet der Bundesrat das Thema voraussichtlich.

Nach dem Gesetz muss die Post Briefe von Montag bis Freitag täglich austragen. SVP-Bundesrat Albert Rösti hätte das gerne geändert. Um die Post zu entlasten, wollte er ihr ermöglichen, Briefe nur noch an drei Tagen der Woche zuzustellen. Sie sollten innerhalb von zwei Tagen beim Empfänger ankommen. Rösti wollte die A-Post quasi abschaffen.

Die Pläne sickerten jedoch vor der betreffenden Bundesratssitzung im Januar durch, Kritik wurde laut. Auch die Post selbst war alles andere als begeistert. Postpräsident Christian Levrat sagte in einem Interview mit dem «Tagesanzeiger»: «Solange die Leute die A-Post wollen, bieten wir diese an.» Kurzfristig bis mittelfristig gebe es ein klares Kundenbedürfnis für eine A-Post und die Zustellung von Zeitungen. Für die Zeit danach brauche man die Freiheit, das Post-Angebot von den realen Entwicklungen am Markt abhängig zu machen.

Nach dem starken Gegenwind im Januar verschob Rösti die geplante Diskussion im Bundesrat. Kommenden Freitag soll der nun entscheiden.

Nach Informationen des «Tagesanzeiger» steht die Abschaffung der A-Post nicht mehr zur Debatte. Rösti werde dem Bundesrat dem Vernehmen jedoch vorschlagen, die sogenannten Laufzeitvorgaben zu ändern, schreibt die Zeitung. Das könnte bedeuten, dass die Post Briefe künftig nur noch zu 90 Prozent rechtzeitig zustellen muss, anstatt wie aktuell gültig in 97 Prozent der Fälle. In Zukunft wäre die Post weniger verlässlich.