Leser*innen über Post-Kahlschlag «Jammern, was das Zeug hält» – «Wer denkt an Senioren?»

Sven Ziegler

29.5.2024

Die Post will ihre Schilder an rund 170 Standorten abmontieren. 
Die Post will ihre Schilder an rund 170 Standorten abmontieren. 
KEYSTONE

Die Post will in den kommenden Jahren 170 Filialen schliessen. Bei den blue News Leser*innen sind die Meinungen zu diesem Kahlschlag gemischt.

Sven Ziegler

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die Post will in den kommenden Jahren 170 Filialen schliessen.
  • Bei den blue News Leser*innen sind die Meinungen zu diesem Kahlschlag gemischt.

Jede fünfte Poststelle soll in den kommenden Jahren verschwinden. Das hat die Post am Mittwoch angekündigt. Insgesamt will CEO Roberto Cirillo über 170 Filialen nicht mehr betreiben. Gemäss Post-Vize Thomas Baur sollen so rund 30 Millionen Franken pro Jahr eingespart werden.

Die Nachricht gibt am Mittwoch viel zu reden. Auch die Leser*innen von blue News zeigen sich nicht einverstanden mit dem neuen Kurs des gelben Riesen. «Gehts noch? Die ganz oben sahnen ab und die Kundschaft schaut in die Röhre. Denkt jemand auch an Senioren, geh- oder sehbehinderte Kunden?», fragt User robu2401. 

Leser «Tourist» wirft der Post vor, die Kundschaft durch immer komplexere Systeme von den Schaltern wegzudrängen. «Ich muss die IBAN-Nummer selbst eintragen und Zahlungen am Schalter sind kostenpflichtig. Die Kunden werden absichtlich vergrault. Bei der Post will man eben auch ans grosse Geld, wie es unsere Banken vormachen. Keinesfalls will man sich mit mühseliger Arbeit und einem guten Kundenservice abmühen.»

Nicht alle sind gleicher Meinung

Auch Leser «Dufionteu96» lässt kein gutes Haar an der Post-Führung. «Geschlossene Poststellen, Personalabbau, ungenügende Serviceleistungen, nicht nachvollziehbare Erhöhungen von Gebühren und so weiter, eine unendliche Liste von falschen Entscheidungen. Wirklich bedauernswert.»

Nicht alle Leser*innen teilen aber die negative Meinung. Einige können den Entscheid der Post auch nachvollziehen. «Immer mehr steigen um auf digital und dann wird gejammert, was das Zeug hält», schreibt «Bibra». «Das Verhalten der Gesellschaft bringt für alle Veränderungen, im privaten sowie geschäftlichen Bereich. Service public ist gut und schön, aber wohl auf die Dauer nicht bezahlbar.»

Dem schliesst sich auch «Platon» an: «Die Digitalisierung fordert von uns allen ein Umdenken. Der Post muss man zugute halten, dass sie Alternativen anbietet wie die Möglichkeit, in Lebensmittelgeschäften Postleistungen zu beziehen, oder den Ausbau des Hausservices wie die Übergabe eines Paketes an der Wohnadresse.»

Überhaupt sind die integrierten Filialen in den Dorfläden ein Thema. Leser «m_j_e» schreibt, eine Poststelle in einem Dorfladen sei für das Überleben dieser Geschäfte oft essenziell. «Der Dorfladen ist weit wichtiger als die echte Post.»

Was ist deine Meinung zu den Post-Schliessungen? Schreib es uns in die Kommentare.