170 Filialen werden geschlossen Post-Chef Roberto Cirillo verteidigt seine Strategie

klmu, sda

30.10.2024 - 05:46

Roberto Cirillo, Konzernleiter Schweizerische Post, am Dienstag in Bern bei einer Medienkonferenz der Schweizerischen Post zur Strategie für das Filialnetz.
Roberto Cirillo, Konzernleiter Schweizerische Post, am Dienstag in Bern bei einer Medienkonferenz der Schweizerischen Post zur Strategie für das Filialnetz.
Bild: Keystone/Peter Klaunzer

Post-Chef Roberto Cirillo hat Kritik an der Strategie der Post zurückgewiesen. 

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Nach mehreren Monaten Verhandlungen präsentierte die Post am Dienstag ihre Pläne zum geplanten Kahlschlag der Filialen.
  • Post-Chef Roberto Cirillo hat in einem Interview den Plan verteidigt, der die Auslagerung von 170 weiteren Postfilialen vorsieht.
  • Mit den 100 Millionen Franken, die in die Erneuerung der verbleibenden eigenen Filialen investiert würden, stelle man sicher, dass diese auch in Zukunft für die Bevölkerung relevant blieben.

Die Finanzlage sei stabil und die Investitionen in neue Dienstleistungen würden sich langfristig auszahlen, sagte der Post-Chef in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen. Mit den 100 Millionen Franken, die in die Erneuerung der Filialen investiert würden, stelle man sicher, dass diese auch in Zukunft für die Bevölkerung relevant blieben. «Wir würden niemals 100 Millionen Franken investieren, um der Kundschaft einfach weiterhin das Abholen von Briefen und Einzahlungen am Schalter zu ermöglichen», wurde Cirillo zitiert. Man müsse das Gesamtangebot erneuern.

Auf die Frage, warum es neue Dienstleistungen der Post brauche, die man genauso gut mit dem Smartphone erledigen könne, antwortete der Post-CEO, dass vielen Menschen das Vertrauen in neue Technologien und Anwendungen fehle. Denn am anderen Ende sitze kein Mensch mehr, mit dem die Kund*innen sprechen könnten. Die Post hingegen sei «Sinnbild für dieses Vertrauen».

Abbau des Filialnetzes

Neben den Investitionen in die bis 2028 verbleibenden rund 600 eigenbetriebenen Filialen, setzt die Post den Abbau ihres Fillialnetzes weiterhin wie geplant um. Für die 170 betroffenen Standorte werden derzeit Partnerschaften gesucht. Mit den Gemeinden, in denen eigenbetriebene Filialen abgebaut und durch Postagenturen ersetzt werden, suche die Post das Gespräch, teilte sie am Dienstag in einer Medieninformation mit. Es sei nicht so, dass die Post einfach entscheide, ohne die betroffenen Stellen zu konsultieren.

Genau dies wirft die Gewerkschaft Syndicom der Post aber vor. Sie fordert in einer Stellungnahme, die Post solle am bestehenden Netz von 770 Filialen festhalten und ruft alle politischen Akteure auf, aktiv gegen die Abbaupläne vorzugehen. Ein vollwertiger und barrierefreier Zugang zur postalischen Grundversorgung müsse aufrecht erhalten werden.

Jede fünfte Postfiliale wird bis in vier Jahren schliessen

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Die Schweizerische Post schliesst bis 2028 rund jede fünfte ihrer Filialen. Damit werden in vier Jahren noch 600 Poststellen und 2000 bediente Standorte zur Verfügung stehen. Stellen dürften deswegen keine abgebaut werden.

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