CoronavirusBelgien setzt Graubünden, Schaffhausen und Zug auf orange Liste
Agenturen/red
10.8.2020
Das Wichtigste im Überblick
Belgien warnt seine Bürgerinnen und Bürger neu vor Reisen in die Kantone Graubünden, Schaffhausen und Zug. Für diese gilt neu Warnstufe Orange – und damit erhöhte Wachsamkeit.
Das BAG meldet 105 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus innert eines Tages.
Deutschlands oberster Verbraucherschützer fordert mehr Druck vom Bund auf die Lufthansa, damit Kunden endlich das Geld für coronabedingt ausgefallene Flüge zurückbekommen.
Der Ärzteverband Marburger Bund hat vor einer Fan-Rückkehr in die Stadien der Fussball-Bundesliga gewarnt – die Gefahr von Massenansteckungen wäre real.
Die Pandemie hat den Wert der 50 stärksten Schweizer Marken seit Jahresbeginn um 15 Milliarden Franken verringert.
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag 105 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus innert eines Tages gemeldet worden. Am Samstag waren es 182 neue Covid-19-Infizierte gewesen, am Freitag 161 und am Donnerstag 181.
In den vergangenen sieben Tagen infizierten sich 1’038 Personen neu mit dem Coronavirus. In der Vorwoche hatte das BAG insgesamt 1’095 neue Corona-Fälle vermeldet. Am vergangenen Montag waren allerdings lediglich 66 neue Ansteckungen dem BAG gemeldet worden.
Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie bisher laut den neusten BAG-Zahlen 36'708 laborbestätigte Fälle. Gleichzeitig meldete das BAG im Vergleich zum Vortag zwei neue Hospitalisierungen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung blieb unverändert bei 1’712.
Unterdessen warnt BAG-Chef Daniel Koch vor einer Lockerung der Tausend-Zuschauer-Grenze. «Die Bekämpfung der Pandemie darf nicht über allem stehen», glaubt der ehemalige BAG-Chef Daniel Koch. «Es muss das Ziel sein, möglichst vieles zu ermöglichen – mit überschaubaren Risiken», so Koch
Belgien warnt seine Bürgerinnen und Bürger neu vor Reisen in die Kantone Graubünden, Schaffhausen und Zug. Für diese gilt neu Warnstufe Orange - und damit erhöhte Wachsamkeit. Genf ist weiterhin auf der roten Liste.
Dies ist der offiziellen Internetseite des belgischen Aussenministeriums zu entnehmen. Für Reisen in Länder oder Regionen auf der orangen Liste wird erhöhte Wachsamkeit und bei der Rückkehr Quarantäne oder ein Corona-Test empfohlen.
22.00 Uhr: Wir beenden unseren heutigen Ticker
21.15: Fernunterricht verschärft Leistungsunterschiede bei Schülern
Im Corona-Lockdown wurden Schülerinnen und Schüler knapp zwei Monate lang per Fernunterricht beschult, etwa via Videokonferenz unterrichtet. Eine Umfrage der Pädagogischen Hochschule Zug zeigt nun, dass rund ein Drittel der Schüler in Deutschland, Österreich und der Schweiz in dieser Phase nichts oder nur wenig gelernt hat, wie «SRF» berichtet.
Demnach hat der Fernunterricht die Leistungsunterschiede weiter verschärft. Auf diesen Umstand machte der Dachverband der Lehrerinnen und Lehrer (LCH) heute aufmerksam. Es sei nötig, diese Bildungsunterschiede im neuen Schuljahr mit konkreten Massnahmen anzupacken.
19.44 Uhr: Deutsche Gesundheitsminister sehen schnelle Rückkehr von Fans in Fußballstadien skeptisch
Die Mehrheit der Gesundheitsminister von Bund und Ländern kann sich offenbar keine baldige Rückkehr von Fans in die Fußballstadien in der Corona-Pandemie vorstellen. Es bestehe überwiegend die Meinung, dass bis Ende Oktober keine Zuschauer zugelassen werden sollten, hiess es am Montag nach Beratungen der Gesundheitsministerkonferenz aus Teilnehmerkreisen. Das Konzept der Deutschen Fußballliga (DFL) wurde demnach zwar gelobt. Es sei aber vor Ort relativ schwierig umzusetzen, hieß es.
19.00 Uhr: Belgien setzt Graubünden, Schaffhausen und Zug auf orange Liste
Belgien warnt seine Bürgerinnen und Bürger neu vor Reisen in die Kantone Graubünden, Schaffhausen und Zug. Für diese gilt neu Warnstufe Orange – und damit erhöhte Wachsamkeit. Genf ist weiterhin auf der roten Liste.
Dies ist der offiziellen Internetseite des belgischen Aussenministeriums zu entnehmen. Darüber hatte «Blick Online» am Montagabend berichtet.
Für Reisen in Länder oder Regionen auf der orangen Liste wird erhöhte Wachsamkeit und bei der Rückkehr Quarantäne und ein Corona-Test empfohlen.
Anfang August hatten die Brüsseler Behörden die Westschweizer Kantone Genf, Waadt und Wallis auf eine rote Liste gesetzt und nicht zwingende Aufenthalte in der Genferseeregion untersagt. Nach Interventionen von Aussenminister Ignazio Cassis hatte Brüssel die Kantone Waadt und Wallis wieder von der Liste gestrichen. Genf figuriert weiterhin auf der roten Liste.
Schon im Juli war der Kanton Tessin auf der orangen Liste gelandet.
18.10 Uhr: Bedürftige sollen im Kanton St. Gallen Masken gratis erhalten
Personen, die im Kanton St. Gallen Prämienverbilligung erhalten, die Ergänzungsleistungen oder Sozialhilfe beziehen, sollen Masken gratis erhalten. Dies wird in einem Vorstoss aus dem St. Galler Kantonsrat verlangt.
Das Maskenobligatorium im öffentlichen Verkehr sei aus Sicht der Gesundheit absolut verständlich, es treffe jedoch Personen mit tiefen Einkommen finanziell hart, heisst es im neuen Vorstoss von SP-Kantonsrat Dario Sulzer.
Er will von der Regierung wissen, ob sie bereit sei, die Abgabe von Gratismasken zugunsten von Menschen in schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen zu finanzieren. Weiter müsse die Verteilung der Masken mit den Gemeinden und anderen geeigneten Organisationen koordiniert werden. Der Vorstoss ist noch nicht beantwortet.
17.44 Uhr: Daniel Koch für Lockerung der Tausend-Zuschauer-Grenze
«Die Bekämpfung der Pandemie darf nicht über allem stehen», glaubt der ehemalige BAG-Chef Daniel Koch. «Es muss das Ziel sein, möglichst vieles zu ermöglichen – mit überschaubaren Risiken», so Koch im Interview mit dem «Tages-Anzeiger». Die Tausend-Zuschauer-Grenze bei Sportveranstaltungen müsse «nicht starr sein», sagt der 65-Jährige. «Es gilt, auszuarbeiten, was bei welchen Veranstaltungen vertretbar ist. Natürlich braucht es Schutzkonzepte.»
So müssten die Besucher eine Maske tragen, ausserdem Abstand halten, sich die Hände waschen und Warteschlangen bilden. So werde das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus minimiert. «Aber wenn die Leute vorher gemeinsam am Bierstand herumstehen und sich dort anstecken, dann bringt beim Anstehen die disziplinierteste Einerkolonne nichts. Das Bewusstsein ist entscheidend.»
17.23 Uhr: Griechenland verschärft Corona-Beschränkungen wieder
Die griechische Regierung hat nach gestiegenen Corona-Infektionszahlen umfangreiche Einschränkungen für zahlreiche Urlaubsregionen und Städte angeordnet. Nachdem am Vortag mehr als 200 nachgewiesene Corona-Fälle gemeldet wurden, müssen alle Tavernen, Bars und Discos in zahlreichen Regionen des Landes, darunter auf Kreta, Santorin, Mykonos und anderen bekannten Urlaubsregionen um 24.00 Uhr schliessen. Diese Massnahme gilt vorerst bis 23. August, teilte eine Regierungssprecherin in Athen mit.
Zudem müssen alle über die Landesgrenzen einreisende Menschen ab 17. August einen negativen Coronatest vorlegen, egal aus welchem Land sie stammen. Der Test darf nicht älter als 72 Stunden sein.
Griechenland weist – gemessen an seiner Bevölkerung von gut 10,5 Millionen Einwohnern – eine geringe Zahl von Infektionen mit dem Coronavirus auf. In den vergangenen Tagen ist die Zahl von Infizierten jedoch schlagartig angestiegen.
16.53 Uhr: Coronakrise reisst weltweit grössten Hotelkette in die Verlustzone
Der US-Hotelriese Marriott hat wegen der Corona-Pandemie im zweiten Quartal deutlich weniger Umsatz gemacht und ist in die roten Zahlen gerutscht. Die Erlöse der weltweit grössten Hotelkette sanken um 72 Prozent auf 1,46 Milliarden US-Dollar (1,24 Mrd Euro). Unterm Strich stand ein Verlust von 234 Millionen Dollar, wie der Konzern am Montag in Bethesda im US-Bundesstaat Maryland mitteilte. Im Vorjahresquartal hatte Marriott noch einen Gewinn in ähnlicher Höhe verbuchen können.
Trotz des dramatischen Einbruchs blieb Konzernchef Arne Sorenson zuversichtlich: «Während unser Geschäft weiterhin deutlich durch Covid-19 belastet wird, sehen wir dauerhafte Zeichen einer sich erholenden Nachfrage.»
16.25 Uhr: Antonio Banderas positiv getestet – 60. Geburtstag in Quarantäne
Der spanische Filmstar Antonio Banderas ist nach eigenen Worten positiv auf das Coronavirus getestet worden und musste seinen 60. Geburtstag am Montag in häuslicher Quarantäne feiern.
«Ich möchte hinzufügen, dass ich mich relativ gut fühle und nur etwas abgespannter als normal bin», schrieb er auf Twitter. Er sei zuversichtlich, dass es ihm bald wieder besser gehe. «Ich werde die Isolation nutzen, um zu lesen, zu schreiben und Pläne zu machen», fügte Banderas hinzu. Nach jüngsten Informationen pendelt der Schauspieler zurzeit zwischen seinen Wohnsitzen in Málaga und Marbeilla im tiefen Süden Spaniens.
Banderas ist einer der grössten europäischen Hollywood-Stars. Berühmt wurde er als Leinwand-Latin-Lover aus Andalusien (Zorro) und in Filmen des Regisseurs Pedro Almodóvar. Vor dreieinhalb Jahren erlitt er in seinem Haus in der südenglischen Grafschaft Surrey unweit von London jedoch einen Herzinfarkt, der sein Leben total veränderte. Inzwischen widmet sich Banderas vor allem dem – wie er sagt – «Projekt meines Lebens». Im November eröffnete er in seiner Geburtsstadt Málaga das von ihm gestiftete Teatro del Soho.
15.59 Uhr: Bill Gates wettert über US-Corona-Tests
«Unsere Covid-19-Tests bringen die wertlosesten Resultate der Welt»: US-Milliardär Bill Gates hat in einem CNN-Interview deutliche Worte über die Corona-Politik der Trump-Regierung gefunden. Es dauere viel zu lange, bis die Ergebnisse der Tests vorliegen, so der Gründer der Bill & Melinda Gates Foundation, die jedes Jahr viel Geld unter anderem in Impfprogramme investiert.
Tests, deren Resultate erst nach mehr als 48 Stunden vorlägen, seien «komplette Zeitverschwendung»: Infizierte könnten sich nicht rechtzeitig in Quarantäne begeben, so der 64-Jährige. «Zahlen, die zeigen, wie viel die USA testen, sind daher auch völlig wertlos.» In den USA werden derzeit jeden Tag etwa 750'000 Menschen auf das Coronavirus getestet.
15.19 Uhr: Ohne ständigen Druck kehrt Coronavirus immer wieder, sagt die WHO
Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird es bis auf Weiteres immer wieder zu steigenden Corona-Zahlen kommen. «Man kann es eine zweite Welle nennen, man kann es eine zweite Spitze nennen, man kann es ein Aufflammen nennen, man kann es nennen wie man will – nimmt man den Druck von diesem Virus, kommt das Virus zurück», sagte WHO-Experte Michael Ryan am Montag in Genf. «Ich weiss, das wollen die Leute nicht hören, aber das ist die Realität.» Es sei aussergewöhnlich schwer, das Virus zu stoppen.
In mehreren Ländern Europas stiegen die Infektionszahlen jüngst wieder an, was vielerorts Sorge vor einem erneuten rasanten Anstieg der Fallzahlen ausgelöst hat. Die Aufgabe besteht laut Ryan darin, durch Nachverfolgung, Tests und lokale Massnahmen Ausbruch für Ausbruch schnell einzudämmen und so weitere landesweite Lockdowns wie im Frühjahr zu vermeiden. «Das sagen wir den Ländern in Europa: Lasst den Druck auf dem Virus», so Ryan.
WHO-Expertin Maria van Kerkhove erinnerte an die zentrale Bedeutung grosser Menschenansammlungen für die Verbreitung des Erregers. «Das Virus liebt solche Ansammlungen.» Die WHO erwartet diese Woche das Überschreiten der Marke von 20 Millionen Infizierten. Mehr als 720'000 Patienten sind nach offiziellen Daten mit oder an Covid-19 gestorben. Experten schätzen die Dunkelziffer nicht erfasster Infektionen und Todesfälle allerdings als hoch ein.
14.25 Uhr: Grosse Unterschiede bei Schülern im Lockdown
Die Studie «Schulbarometer» hat – wie der Mitverfasser Stephan Huber von der Pädagogischen Hochschule Zug dem SRF sagte –, gezeigt, dass «ungefähr ein Drittel» der Schüler in Schweiz während des Lockdowns «wenig oder fast nichts gelernt haben».
Laut Huber gebe es indes grosse Unterschiede bei den Schülern, die vor allem von ihren Familien abhängen würden. Bei gut aufgestellten Familien hätte es im Lockdown viel Aktivität gegeben und Unterstützung der Geschwister und Eltern, wohingegen andere Familien in der Coronakrise überfordert seien, was sich natürlich auch auf die Schülerinnen und Schüler auswirken würde.
Laut dem Pädagogik-Professor seien die schulisch untätigen Schüler «insgesamt weniger aktiv gewesen, hätten also auch weniger gespielt, weniger Sport getrieben und weniger im Haushalt geholfen. «Das, was sie mehr gemacht haben, nämlich viermal so viel wie die andere Extrem-Gruppe, waren Computerspiele», so Huber. Diese Schüler hätten eher abgehangen, seien morgens nicht aus dem Bett gekommen und hätten ihren Tag nicht strukturiert.
13.15 Uhr: Neue Regel tritt in Paris in Kraft
Im Kampf gegen das Coronavirus gilt nun auch in Paris eine Maskenpflicht an zahlreichen öffentlichen Orten im Freien. Seit Montag 8.00 Uhr ist das Tragen der Corona-Schutzmaske dort für alle Menschen, die älter als elf Jahre sind, verpflichtend. Die neue Regelung gilt etwa an den Ufern der Seine, am Ufer des Kanals Saint-Martin, auf einigen belebten Einkaufsstrassen, auf Märkten oder rund um die Basilika Sacré-Coeur. Auf der Webseite der Stadt können sich Reisende informieren. Wer sich nicht an die Regel hält, muss 135 Euro Strafe zahlen, so die Stadt Paris.
Die Zahl der Neuinfektion steige in Paris seit Mitte Juli wieder an, hiess es weiter. Die Quote positiver Tests liegt der Stadt zufolge Grossraum Paris bei 2,4 Prozent, verglichen mit dem nationalen Durchschnitt von 1,6 Prozent. Die Altersgruppe der 20- bis 30-Jährigen sei besonders betroffen.
13 Uhr: Bayern plant flächendeckend Testzentren
Im ganzen süddeutschen Bundesland Bayern soll es in Kürze flächendeckend Corona-Testzentren geben. In jedem Landkreis und in jeder kreisfreien Stadt sollen solche Zentren eingerichtet werden, also rund 100 an der Zahl. Das hat das Kabinett des Bundeslands am Montag in einer Videokonferenz beschlossen.
Ministerpräsident Markus Söder sagte anschliessend in Nürnberg, die Menschen sollten sich schnell und unbürokratisch testen lassen können und dafür nicht mehr zum Arzt gehen müssen.
Reiserückkehrer sollten sich nach Worten Söders künftig zweimal testen lassen: Einmal an der Grenze beziehungsweise am Flughafen, und ein zweites Mal fünf bis sechs Tage später. Dazu sollen die Testkapazitäten in Bayern weiter massiv ausgebaut werden – von derzeit 55'000 pro Tag auf dann «weit über 200'000 pro Tag».
Die bisherigen Corona-Testzentren an der Grenze sollen nach Worten Söders weiter professionalisiert werden, damit Testergebnisse schneller als bisher ermittelt werden und schneller übertragen werden könnten.
12.10 Uhr: BAG meldet 105 Neuinfektionen
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag 105 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus innert eines Tages gemeldet worden. Am Sonntag waren es 152 neue Covid-19-Infizierte, am Samstag 182 und am Freitag 161.
In den vergangenen sieben Tagen infizierten sich 1'038 Personen neu mit dem Coronavirus. In der Vorwoche hatte das BAG insgesamt 1095 neue Corona-Fälle vermeldet. Am vergangenen Montag waren allerdings lediglich 66 neue Ansteckungen dem BAG gemeldet worden.
Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie bisher laut den neusten BAG-Zahlen 36'708 laborbestätigte Fälle. Gleichzeitig meldete das BAG im Vergleich zum Vortag zwei neue Hospitalisierungen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung blieb unverändert bei 1'712.
In Isolation aufgrund der Kontaktrückverfolgung befanden sich 1'301 infizierte Personen, wie das BAG weiter mitteilte. In Quarantäne waren 4'071 Personen, die mit Infizierten in Kontakt waren. Die Zahlen stammten aus 25 Kantonen und aus Liechtenstein. 13'856 weitere Menschen waren nach der Rückkehr aus einem Risikoland in Quarantäne.
Die Zahl der durchgeführten Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger von Covid-19, beläuft sich bisher auf insgesamt 842'509. Bei 5,2 Prozent dieser Tests fiel das Resultat positiv aus.
Politische und schulische Entscheidungsträger sollen die Lehren aus den Erfahrungen während der Corona-Krise ziehen und zusätzliche finanzielle und personelle Ressourcen bewilligen. Das fordern die Lehrerverbände anlässlich des Starts ins neue Schuljahr.
Die Erfahrungen des abgelaufenen Schuljahres mit seinen Chancen und Risiken würden auch im Schuljahr 2020/2021 nachhallen, zeigten sich der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) und das Syndicat des enseignants romands (SER) am Montag an einer gemeinsamen Medienkonferenz in Bern überzeugt.
So würden während des ganzen Schuljahres zusätzliche Ressourcen zur Betreuung jener Schülerinnen und Schüler benötigt, bei denen sich während des Lockdowns Lernlücken ergeben haben. Deren Finanzierung müsse ebenso gesichert werden wie jene einer Ausbildung für Gesundheitsschutzbeauftragte und der Einführung entsprechender Stellen an den Schulen.
Die Arbeitslosigkeit im Kanton Zürich ist im Juni bei 3,2 Prozent zwar stabil geblieben, liegt aber 1,2 Prozentpunkte höher, als im Vorjahresmonat. Einen weiteren Stellenabbau befürchtet das Amt für Wirtschaft und Arbeit im Herbst. Der Arbeitsmarkt hat sich zwar in den letzten Monaten stabilisiert, wie das Amt für Wirtschaft und Arbeit am Montag mitteilte. Das Instrument der Kurzarbeit habe während der Corona-Krise einen stärkeren Anstieg der Arbeitslosigkeit verhindert.
Ende August aber würden viele bewilligte Kurzarbeitsanträge auslaufen. Es sei noch nicht klar, in welchem Umfang diese erneuert werden oder ob es zu einem verzögerten Stellenabbau komme, schrieb das Amt. Eine deutliche Erholung der Lage auf dem Arbeitsmarkt sei «derzeit nicht erkennbar». Die Beschäftigungsaussichten der Zürcher Unternehmen deuteten vielmehr darauf hin, dass in den kommenden Monaten ein weiterer Stellenabbau stattfinden könnte.
Ende Juli waren 27'465 Personen Personen bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) des Kantons Zürich als arbeitslos gemeldet. Das sind zwar nur 80 Personen mehr als im Vormonat, innerhalb der verschiedenen Arbeitslosensegmente gab es aber Verschiebungen. Zugenommen hat die Anzahl arbeitsloser Schul- und Lehrabgänger.
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei den 15- bis 19-Jährigen nach dem Abschluss der Ausbildungsverhältnisse im Sommer sei zwar üblich, falle dieses Jahr aber etwas stärker aus, als im Vorjahr, hiess es.
Ebenfalls zugenommen hat die Anzahl Arbeitsloser im Bereich Erziehung und Unterricht, im Grosshandel und bei den sonstigen Dienstleistungen. Hingegen verzeichnen einzelne saisonal geprägte Branchen rückläufige Zahlen, insbesondere das Bau- und das Gastgewerbe.
11.15 Uhr: Mehr Konkurse im Herbst?
Trotz Coronakrise und Lockdown ist das grosse Firmensterben in der Schweiz bislang ausgeblieben. Tatsächlich beobachtet die Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich eher eine «Untersterblichkeit» bei Firmen. Das dürfte sich noch ändern, doch mit einer Konkurswelle im eigentlichen Sinne rechnen die Ökonomen nicht. In der ersten Jahreshälfte ist es bekanntlich in der Schweiz zu weniger statt mehr Konkursen als im Vorjahr gekommen. Was das genau heisst, haben KOF-Forscher in Kooperation mit Bisnode D&B analysiert.
Dazu übertrugen sie das Konzept der Übersterblichkeit beim Menschen auf die Firmenkonkurse. Die Konkurszahlen schwanken nämlich von Monat zu Monat sehr stark, was die Einschätzung erschwert, wie die KOF-Forscher in einem Blogbeitrag auf «Oekonomenstimme.org» schreiben. Gibt es etwa Anlass zur Sorge, dass die Zahl der Firmenpleiten im Juni deutlich grösser war als die Konkursanzahl im Schnitt aller Juni-Monate der vergangenen 20 Jahre?
Um solche Fragen zu beantworten, ermittelten die Forscher aus den Zeitreihen zu den Firmenkonkursen einen mittelfristigen Trend und einen Schwankungsbereich um den Trend herum. Zudem bereinigten sie die Konkurszahlen um Saisoneffekte. Der Unterschied zwischen der saisonbereinigten Konkursanzahl und der trendmässig erwarteten Anzahl an Konkursen bezeichnen sie als Übersterblichkeit beziehungsweise Untersterblichkeit.
Das Ergebnis für das erste Halbjahr: Statt einer Übersterblichkeit stellten die Ökonomen eine deutliche Untersterblichkeit fest. So war die Zahl der Konkurse zwischen März und Juli durchschnittlich um mehr als einen Fünftel niedriger als in derselben Vorjahresperiode. Der Grund dafür dürfte laut KOF in den während der Krise ergriffenen Stützungsmassnahmen liegen – dem erleichterten Zugang zu Kurzarbeit oder dem Kreditprogramm etwa. Überraschenderweise waren auch das Gastgewerbe sowie die Freizeit- und Unterhaltungsindustrie wenig betroffen, weder absolut noch relativ im Vergleich zu anderen Wirtschaftsbereichen, wie die KOF-Forscher festhalten.
Einzig im Gross- und Detailhandel stellten die Forscher einen stärkeren Effekt auf die Konkurshäufigkeit fest. Das Gastgewerbe habe sicher im Rahmen des Kreditprogramms des Bundes mehr Kredit aufgenommen als andere Branchen, sagte KOF-Ökonom Florian Eckert gegenüber der Nachrichtenagentur AWP. Es sei aber schwierig zu sagen, ob das der einzige Faktor gewesen sei.
Eine Entwarnung bezüglich den Firmenkonkursen kann die KOF zudem nicht abgeben. «Ein Teil wird sicher nun im Herbst aufgeholt werden», sagte Eckert. Vergangene Wirtschaftskrisen zeigten, dass es jeweils zeitverzögert zu Konkursen komme. Allerdings habe es jeweils keine abrupte, sondern eine graduelle Zunahme der Konkurshäufigkeit gegeben. Der Schweiz droht also durchaus noch eine Übersterblichkeit bei den Unternehmen – aber wohl eher keine eigentliche Konkurswelle.
10.15 Uhr: Deutlich weniger Asylgesuche
Von April bis Juni 2020 sind in der Schweiz lediglich 1'314 Asylgesuche eingereicht worden. Das sind fast 60 Prozent weniger als in der Vorjahresperiode, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) mitteilte. Im ersten Halbjahr 2020 wurden in der Schweiz 4'592 Asylgesuche eingereicht, was im Vergleich zur Vorjahresperiode einem Rückgang von knapp 35 Prozent entspricht. Einen Rückgang von fast 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnet der Monat Juni mit insgesamt 606 Gesuchen.
Das Auftreten von Covid-19 in Europa bedeute eine Zäsur auch für die Asylmigration, schreibt das SEM. Die Asylmigration nach Europa und in die Schweiz seien ab Mitte März 2020 unter anderem aufgrund von Grenzkontrollen, Grenzschliessungen und Ausgangsbeschränkungen praktisch zum Erliegen gekommen. Mit der sukzessiven Lockerung der Grenzkontrollmassnahmen und der weitgehenden Wiederherstellung des freien Personenverkehrs per 15. Juni hat die Asylmigration wieder zugenommen. Das Vor-Covid-19-Niveau sei aber bei weitem nicht erreicht worden, stellt das SEM fest.
Das SEM erledigte im Juni insgesamt 1'225 Asylgesuche in erster Instanz. Dabei wurden 109 Nichteintretensentscheide gefällt, 424 Personen erhielten Asyl und 350 wurden vorläufig aufgenommen. Die Zahl der erstinstanzlich hängigen Fälle ging im Vergleich zum Vormonat um 521 auf 4'862 zurück. Die wichtigsten Herkunftsländer der Personen, die im Juni ein Asylgesuch in der Schweiz eingereicht haben, waren Eritrea mit 149 Gesuchen (+47 im Vergleich zum Mai), Afghanistan (+68), Algerien (+26) und die Türkei (+17).
Für die Periode 2020 bis 2021 hat der Bundesrat am 29. Mai 2019 die Aufnahme von bis zu 1'600 besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen beschlossen. Unter diesem Kontingent reisten Anfang März dieses Jahres die ersten 26 Personen in die Schweiz ein. Weitere geplante Einreisen mussten aufgrund von Covid-19 sistiert werden. Zudem hat die Schweiz gemäss der Asylstatistik im ersten Halbjahr 2020 insgesamt 52 unbegleitete minderjährige Asylsuchende direkt aus den griechischen Flüchtlingscamps aufgenommen.
9.30 Uhr: Mallorca-Touristen müssen hoffen
Auf den Balearen steigen laut Nachrichtenagentur «dpa» die Sars-CoV-2-Infektionszahlen – die Regionalregierung beteuert aber, das habe damit zu tun, dass man mehr Tests mache. Die Inseln um Mallorca sind wie die Kanarischen Inseln von der Einstufung als Risikoland ausgenommen, die seit Samstag für Spanien gilt.
Personen, die vom iberischen Festland in die Schweiz einreisen, müssen seither zehn Tage in Quarantäne. Auch jene, die abgereist sind, bevor der Bund die Region auf die Risikoliste genommen hat, sind dazu verpflichtet.
Doch Mallorca und Co. schicken sich nun an, ebenfalls auf der Risikoliste zu landen. «Nau» weiss, dass auf die beliebte Feriendestination 2'695 aller 3'053 Corona-Fälle entfallen und die Reproduktionszahl dort die höchste in ganz Spanien sei. Es scheint also gut möglich, dass Schweizer Mallorca-Touristen bei Ihrer Rückkehr mit ungewollten Nebenwirkungen ihrer Ferien konfrontiert werden: Die neue Risikoliste erscheint am Mittwoch.
9 Uhr: Arbeitslosenquote stagniert
Im Juli ist die Arbeitslosigkeit in der Schweiz ganz leicht gesunken. Die Arbeitslosenquote verharrte derweil mit 3,2 Prozent auf der Stelle, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) mitteilte. Und auch die um saisonale Faktoren bereinigte Quote blieb mit 3,3 Prozent unverändert. Insgesamt waren in der Schweiz im Berichtsmonat Juli 148'870 Personen bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) als arbeitslos gemeldet. Das waren 1'419 weniger als im Vormonat.
Gegenüber dem Vorjahresmonat lag die Zahl aber massiv höher – um 51'292 Personen. Die Quote lag damals noch bei 2,1 Prozent gelegen. Und im Monat Februar, also kurz vor Ausbruch der Pandemie, war sie immer noch bei tiefen 2,5 Prozent. Die Quoten für den Juli lagen am untere Ende der Schätzungen. Ökonomen hatten die Arbeitslosenquote im Vorfeld im Bereich von 3,1 und 3,5 Prozent und die saisonbereinigt Ziffer bei 3,3 bis 3,5 Prozent gesehen.
Eine Zunahme gab es im Juli bei den Jugendlichen zwischen 15 und 2 Jahren. Dort stieg die Quote gegenüber dem Vormonat jedoch nur leicht auf 3,4 Prozent nach zuvor 3,3 Prozent. Üblicherweise machen sich in den Monaten Juli und August viele Schul- und Lehrabgänger auf die Arbeitssuche. Bei den 25- bis 49-Jährigen ging die Arbeitslosenquote auf 3,4 Prozent von 3,5 Prozent im Juni zurück. Und die Quote bei Arbeitnehmern im Alter von über 50 Jahren blieb unverändert bei 2,9 Prozent stehen.
Das Seco hat derweil im Juli insgesamt 235'762 Stellensuchende registriert, 2'308 mehr als im Vormonat. Die Zahl der bei den RAV gemeldeten offenen Stellen erhöhte sich um 3'376 auf 35'295 Stellen. Von diesen unterlagen 19'951 der Meldepflicht.
9 Uhr: Weniger Kurzarbeit
Die aktuellsten Angaben zur Kurzarbeit liegen erst für den Monat Mai vor. Damals waren 890'890 Personen von der Kurzarbeit betroffen nach gut einer Million im «Corona-Lockdown-Monat» April. Daraus ergibt sich ein Rückgang von 17,3 Prozent. Mit den Lockerungen des Bundes konnten Restaurants und Geschäfte im Mai ihre Türen wieder öffnen.
Die Anzahl der von Kurzarbeit betroffenen Betriebe reduzierte sich im Mai um 21'081 auf noch 109'988 Einheiten. Die Anzahl ausgefallenen Arbeitsstunden nahmen um 36 Prozent auf knapp 58 Millionen Stunden ab.
8.20 Uhr: Erster Schultag in Basel ohne Eltern
Nach den Sommerferien startet heute in elf Kantonen wieder die Schule. Trotz Coronakrise halten die Schulen am Präsenzunterricht fest – mit teils sehr unterschiedlichen Bestimmungen. Im Kanton Basel-Stadt wurde etwa entschieden, in allen Schulen Eltern den Zugang zu verwehren, wie «20 Minuten» berichtet. Das führt dazu, dass diese nicht mit den Schulanfängern und Kindergärtlern an ihrem ersten Tag mitgehen können.
Kritisiert wird diese Regelung gegenüber «20 Minuten» vom Psychologen Fabian Grolimund, der diesen Ausschluss der Eltern gerade im Kindergarten für übertrieben hält. Grolimund erklärt, es sei «wichtig, dass sich das Kind nicht mit einer fremden Person alleingelassen fühlt». Wenigstens ein Ritual im Freien müsse laut dem Psychologen auch in Coronazeiten möglich sein, schliesslich würden «manche Vierjährigen werden zum ersten Mal in ihrem Leben fremdbetreut».
Während an der Volksschule keine generelle Maskenpflicht existiert, herrscht auf der Sekundarstufe II bezüglich Schutzmassnahmen ein Flickenteppich.
So schreiben bisher die Kantone Bern, Aargau, Luzern, Waadt, Wallis, Genf, Basel-Landschaft und Schaffhausen den Schülerinnen und Schülern der Mittel- und Berufsfachschulen das Maskentragen vor – zusätzlich zu den Hygiene- und Distanzmassnahmen. In den meisten dieser Kantone gilt die Vorschrift dann, wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann.
In den Kantonen Zürich, Basel-Stadt, St. Gallen, Graubünden, Thurgau, Zug, Obwalden, Schwyz, Solothurn, Uri, Appenzell Ausserrhoden und Neuenburg wird hingegen auf nachobligatorischer Stuf vorerst auf Maskenpflicht verzichtet.
Die strengsten Regeln gelten bisher im Kanton Waadt: Dort ist ab nächstem Montag das Maskentragen auf nachobligatorischer Stufe für alle Schülerinnen und Schüler, alle Lehrer und das gesamte Personal sowohl in den Schulgebäuden als auf den angrenzenden Aussenplätzen vorgeschrieben.
7.55 Uhr: Die am stärksten betroffenen Länder
6.29 Uhr: Epidemiologe für mehr Tests während Quarantäne
Marcel Salathé, Mitglied der Covid-Taskforce des Bundes, betrachtet die Strategie der Nachbarländer, die Quarantänepflicht durch Tests zu ersetzen, kritisch. In einem Interview mit «SRF» bezeichnete der Epidemiologe die Strategie als ein «etwas riskantes Spiel mit der Zeit», da es möglich sei, dass jemand ein negatives Testresultat habe, gefolgt von einem positiven Resultat zu einem späteren Zeitpunkt. «Das Virus muss sich ja auch erst im Körper entwickeln und ausbreiten», sagte Salathé. «Genau in diesem Fenster kann man bereits ansteckend sein, und da wäre es sicherer, sich in Quarantäne zu begeben.»
Die richtige Strategie für Rückkehrer aus Risikoländern in die Schweiz ist nach seinem Dafürhalten die Quarantänestrategie. Der Epidemiologe ist aber dafür, dass in der Quarantäne mehr getestet wird – zu Beginn, in der Mitte und am Schluss: «Dann kann man schnell reagieren, und man erhält wichtige Informationen, mit denen man später die Quarantäne optimieren könnte.»
Die Strategien der Länder unterscheiden sich laut Salathé stark, weil sie zum einen das Virus unter Kontrolle bringen, dies aber auch zu einem möglichst tiefen Preis machen wollen. Also soll auch die Quarantänedauer möglichst kurz gehalten werden. Deshalb sei es verständlich, dass sich die Länder für unterschiedliche Strategien entscheiden würden. «Im Moment scheint mir einfach die Datenlage noch etwas dünn, um risikoreiche Strategien einzusetzen», sagte Salathé weiter. «Mit mehr Daten wäre es mir wohler, eine Test-Strategie anzuwenden anstatt der Quarantänestrategie.»
5.54 Uhr: Mediziner fordert nationales Schutzkonzept für Altersheime
Alte Menschen in Heimen sind von der Coronapandemie besonders stark betroffen. Die Sterblichkeit ist gerade hier besonders hoch. Der Altersmediziner Andreas Stuck fordert deshalb ein nationales Schutzkonzept für Alters- und Pflegeheime. Die Coronapandemie sei noch lange nicht vorbei, sagte Stuck, Klinikdirektor am Berner Inselspital und seit einem Jahr Präsident der Schweizerischen Fachgesellschaft für Geriatrie in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen (Montagausgabe). Es gelte schon jetzt, Lehren aus der Krise zu ziehen, sagte Stuck. Bisher sei es nämlich nicht optimal gelungen, alte Menschen genügend zu schützen. Alters- und Pflegeheime benötigten Stuck zufolge ein besonderes Schutzkonzept.
Es gelte sicherzustellen, dass Coronaviren gar nicht erst in Heime eingeschleppt würden und daran erkrankte Bewohner nicht ihre Mitbewohner und das Personal ansteckten. Nicht jedes Heim, und auch nicht jeder Kanton könne für sich Regeln aufstellen – laut Stuck braucht es ein nationales Schutzkonzept.
Das Konzept müsse auf drei Ebenen ansetzen. Erstens müsse geklärt werden, welches Schutzmaterial vorrätig sei und wie das Personal im Umgang damit geschult werde. Zweitens müssten die Besuche geregelt sein. Und es brauche drittens Räumlichkeiten für die Isolierung.
Ein Besuchsverbot über eine längere Zeit sei für Heimbewohner auf alle Fälle undenkbar. «Wir müssen Besuche in Heimen nicht nur ermöglichen, sondern auch fördern», sagte Stuck. Gerade für alte Menschen sei ein Besuchsverbot in Heimen besonders schlimm.
Stuck, der die Schweizerische Fachgesellschaft für Geriatrie präsidiert und als Klinikdirektor am Berner Inselspital tätig ist, setzt sich dafür ein, dass alte Menschen in Heimen trotz Corona weiterhin soziale Kontakte pflegen können und aktiv bleiben.
Deutschlands oberster Verbraucherschützer Klaus Müller fordert mehr Druck vom Bund auf die Lufthansa, damit Kunden endlich das Geld für coronabedingt ausgefallene Flüge zurückbekommen. Die Fluggesellschaft müsse bis Ende August alle ausgefallenen Flugtickets vollständig erstatten. «Es kann nicht sein, dass die Lufthansa Hilfszahlungen in Milliardenhöhe aus Steuergeldern erhält und trotzdem Kunden zu illegalen Zwangsdarlehen zwingt», sagte der Chef der deutschen Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) den Zeitungen der «Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft».
Schliesslich müssten nach der EU-Fluggastrechte-Verordnung vorausbezahlte Kundengelder innerhalb von sieben Tagen nach Stornierung durch die Airline zurückgezahlt werden. «Das ist geltendes Recht, also eigentlich eine Selbstverständlichkeit», sagte Müller weiter
Zuvor hatte es Wirtschaftsstaatssekretär Ulrich Nussbaum gegenüber dem «Spiegel» als «nicht nachvollziehbar» bezeichnet, dass die Lufthansa ihren Verpflichtungen «bislang nicht nachkommt und den Kunden ihre Gelder nicht unverzüglich zurückzahlt».
1.40 Uhr: Anzeigepflicht vor Reisen in Risikogebiete?
Der deutsche Innenstaatssekretär Günter Krings (CDU) hat eine Anzeigepflicht vor geplanten Reisen in Corona-Risikogebiete vorgeschlagen. Wer in ein solches Gebiet reise, sollte das vorher dem Gesundheitsamt melden, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Innenministerium der Düsseldorfer «Rheinischen Post» (Montagsausgabe).
Dadurch lasse sich hinterher leichter überprüfen, ob der Reisende den obligatorischen Coronavirus-Test bei der Rückkehr nach Deutschland gemacht und gegebenenfalls die Quarantäne eingehalten habe.
Der CDU-Wirtschaftsrat hatte zuvor gefordert, Reisen in Risikogebiete zu verbieten. Diese Forderung lehnte Krings jedoch als zu weitgehend ab. Seit Samstag muss sich bei der Einreise testen lassen, wer aus Risikogebieten nach Deutschland zurückkommt. Der Test ist für die Betroffenen bis zu drei Tage nach der Ankunft kostenlos.
1 Uhr: Deutsche Ärzte gegen Fan-Rückkehr in Fussballstadien
Der Ärzteverband Marburger Bund hat vor einer Fan-Rückkehr in die Stadien der Fussball-Bundesliga gewarnt. Die Gefahr von Massenansteckungen wäre real. «Wenn wir Pech haben, sitzt ein Superspreader unter den Fans, und das Virus breitet sich wie ein Lauffeuer aus», sagte die Vorsitzende des Marburger Bundes, Susanne Johna, der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (kostenpflichtig).
Die Hygiene-Oberärztin bekräftigte vor den Beratungen der Gesundheitsminister der Länder über eine Zuschauer-Teilzulassung in Fussball-Stadien mit Corona-Schutzauflagen ihre Bedenken: «Das ist ja das Tückische an Covid-19: Jemand kann überhaupt noch keine Beschwerden haben, aber trotzdem steckt sein Rachen schon voller Viren. Und wenn dann geschrien und gejubelt wird, kann es blitzschnell gehen.»
Zu dem in der vergangenen Woche vorgestellten Konzept der Deutschen Fussball Liga (DFL) für einen erst reduzierten Wiedereinzug der Fans ohne Besetzung der Stehplätze, Alkohol und Gästefans sowie mit personalisierten Tickets, sagte Johna: «Die Bestrebungen der Liga sind mehr als nachvollziehbar. Aber dass ihr Konzept Ansteckungen verhindert, halte ich für unrealistisch.»
Sie selbst schaue sich sehr gerne Fussballspiele im Stadion an und vermisse das, könne sich aber gerade deshalb nicht vorstellen, dass Fans auf ihren Sitzen hocken blieben, wenn ihre Mannschaft ein Tor schiesse. «Da liegt man sich in den Armen und denkt nicht an Corona. Alles andere wäre geradezu unmenschlich», meinte die Ärztin.
0.51 Uhr: Markenstärke von Schweizer Konzernen leidet
Die Coronapandemie hat Auswirkungen auf die Markenstärke der grössten Schweizer Unternehmen. Seit Jahresbeginn haben die 50 stärksten Schweizer Marken zusammen 15 Milliarden Franken an Wert eingebüsst. Das ist ein Rückgang um 11 Prozent. Im internationalen Vergleich schneidet die Schweiz respektabel ab. Wie dem Jahresbericht Switzerland 2020 der Consultingfirma Brand Finance zu entnehmen ist, ist der Wert der 500 wertvollsten Marken der Welt wegen der Pandemie um 1 Billion Franken gesunken.
In der Schweiz besitzt Nestlé den mit Abstand höchsten Markenwert. Der Nahrungsmittelkonzern hat diesen Wert trotz Pandemie nochmals um 6 Prozent auf 20,2 Milliarden Franken steigern können. Nestlé verfüge über ein starkes organisches Wachstum, so Brand Finance. Im Schlüsselmarkt USA verzeichne Nestlé eine solide Performance. Der Konzern mit Sitz in Vevey setze nach eigenen Aussagen auf Marktführerschaft und Innovationsstärke. Der Konzern folge erfolgreich dem Trend zu vegetarischen und veganen Speisen.
Most valuable #Swiss#brands🇨🇭 -Top 50 could lose over CHF 15bn due to #COVID19 -@Nestle retains title of most valuable, worth CHF 20.2bn -@Sika fastest growing, up 64% & climbing 10 spots in ranking -@ROLEX is strongest, BSI score 89.8/100
Das stärkste Wachstum des Markenwertes verzeichnet der Sika-Konzern, der Klebe- und Dichtstoffe herstellt. Der Markenwert hat sich seit Jahresbeginn um 64 Prozent auf 1,4 Milliarden Franken erhöht. In der Schweizer Rangliste der markenstärksten Unternehmen rückte Sika damit um 10 Plätze auf den 29. Rang vor.
Brand Finance hat darüber hinaus die relative Stärke von Schweizer Marken erhoben. Dabei werden Faktoren wie Marketing-Investitionen, Bekanntheitsgrad, Mitarbeiter-Zufriedenheit und der Firmenruf erfasst. Hier schwingt der Uhrenkonzern Rolex oben aus. Im Markenstärke-Index erreicht Rolex 89,8 von 100 Punkten. Im Ranking des Markenwertes erreicht das Unternehmen mit Sitz in Genf den vierten Platz mit einem Wert von 7,8 Milliarden Franken. Stark sei Rolex namentlich im Sport-Sponsoring. Mit hohen Zuschauerzahlen im Tennis und in der Formel 1 sei Rolex in diesen wichtigen Sportarten stark präsent. In der Coronakrise habe Rolex seine Fabriken während 60 Tagen schliessen müssen. Dadurch sei die Uhrenproduktion in diesem Jahr um rund 160'000 Stück gesunken.
Auf Platz 2 der markenstärksten Konzerne ist die Grossbank UBS zu finden gefolgt vom Versicherungskonzern Zürich. Auf Platz 5 liegt der Basler Pharmakonzern Roche. In die Top Ten schafften es ferner Swiss Re, Credit Suisse, Nescafé, Swisscom und ABB.
0.29 Uhr: US-Notenbanker lobt Deutschlands Erfolg in Krise
Ein führender Vertreter der US-Notenbank hat Deutschlands Erfolg im Kampf gegen die Coronapandemie lobend erwähnt. Die USA hingegen müssten mehr für die Bekämpfung des Virus tun, damit sich die Menschen wieder sicher fühlten und sich die Wirtschaft erholen könne, sagte der Präsident des Büros der Notenbank in Chicago, Charles Evans, am Sonntag im Gespräch mit dem Sender CBS.
.@chicagoFed's Charles Evans says most negative economic outlook scenarios involve no federal support for state and local governments.
"They are experiencing reduced tax revenues. And so there will be employment reductions. [They] account for about 10% of employment" in U.S. pic.twitter.com/1VejScPF6K
Er glaube nicht, dass es in den USA zu erneuten strikten Ausgangsbeschränkungen kommen werde, um das Virus unter Kontrolle zu bringen, sagte Evans. Es brauche daher die nötigen Ressourcen für schnelle Corona-Tests, das Nachverfolgen von Kontakten und das Isolieren Betroffener, um das Virus unter Kontrolle zu bringen und zu einer gewissen Normalität zurückzukehren. Dann, fügte Evans hinzu, «können wir wieder die Art von Aktivitäten geniessen, die Menschen in Deutschland und Asien erleben».
Evans leitet eine der zwölf regionalen Niederlassungen der Notenbank Federal Reserve (Fed). Sein Kollege des Büros in Minneapolis, Neel Kashkari, hatte am Freitag zeitlich begrenzte Ausgangsbeschränkungen gefordert, einen sogenannten Lockdown, um das Virus unter Kontrolle zu bringen und Millionen weitere Neuinfektionen zu verhindern.
In den USA gibt es bislang Daten der Johns Hopkins University zufolge mehr als fünf Millionen bekannte Corona-Infektionen und knapp 163’000 damit zusammenhängende Todesfälle. US-Präsident Donald Trump und viele Gouverneure lehnen erneute Beschränkungen des öffentlichen Lebens entschieden ab, weil diese der Wirtschaft schadeten.
0.14 Uhr: Gouverneur weist Wahlbetrug-Warnung zurück
Ein republikanischer Gouverneur hat die wiederholt von US-Präsident Donald Trump geäusserte Befürchtung, dass eine Zunahme der Briefwahl zu Wahlbetrug führen werde, zurückgewiesen. Der Regierungschef von Ohio, Mike DeWine, sagte am Sonntag im Gespräch mit dem Sender CNN, in seinem Bundesstaat funktioniere Briefwahl «ausserordentlich gut». Wegen der Coronavirus-Pandemie sei davon auszugehen, dass es bei der Abstimmung am 3. November deutlich mehr Briefwähler geben werde. Man müsse immer auf möglichen Betrug achten, aber Ohio habe langjährige und gute Erfahrung mit Briefwahl, sagte er. «Das wird funktionieren», fügte der Gouverneur hinzu. Ohio ermöglicht es allen Bürgern ohne Angabe von Gründen, per Briefwahl abzustimmen.
Der Republikaner Trump hatte zuletzt am Samstagabend (Ortszeit) gewarnt, dass die Demokraten sich nur für Briefwahl einsetzten, um im grossen Stil Wahlbetrug durchzuführen. «Sie wollen die Wahl stehlen. Nur darum geht es: Sie wollen die Wahl stehlen», sagte er bei einer Wahlkampfveranstaltung in seinem Golfclub in New Jersey vor Journalisten.
Die Demokraten setzen sich dafür ein, dass die Bundesstaaten wegen der Pandemie möglichst vielen Wählern die Abstimmung per Briefwahl ermöglichen. Damit soll zum einen eine möglichst hohe Wahlbeteiligung sichergestellt werden, zum anderen soll dadurch die Infektionsgefahr für Wähler und die Mitarbeiter der Wahllokale verringert werden.
Experten haben sich besorgt gezeigt, dass Trumps drastische Warnungen vor einem Wahlbetrug über Briefwahl bei einem knappen Ergebnis genutzt werden könnten, um die Integrität der Abstimmung infrage zu stellen. In fast allen Bundesstaaten wird wegen der Pandemie für die Wahl am 3. November, bei der Trump sich um eine zweite Amtszeit bewirbt, mit einer Zunahme der Stimmabgabe über Briefwahl gerechnet. In einige Staaten soll sogar fast nur per Post abgestimmt werden.