Schweizer rüsten sich für Mangellage Notstrom-Aggregate sind heiss begehrt, aber nur selten sinnvoll

aru

11.8.2022

Bundesrat prüft Rettungsschirm für Strombranche

Bundesrat prüft Rettungsschirm für Strombranche

Der Bundesrat reagiert auf die hohen Preisausschläge auf den Energiemärkten und prüft einen Rettungsschirm für systemkritische Stromunternehmen. Grundsätzlich seien aber in erster Linie die Unternehmen selbst gefordert. Der Bund will nur subsidiär zu den Unternehmen selbst und ihren Fremd- und Eigenkapitalgebern tätig werden. Dabei sollen die Bedingungen für eine allfällige Unterstützung sehr streng sein, um so Fehlanreize zu verhindern. Dazu gehören gemäss der Mitteilung Transparenzvorschriften, eine marktgerechte Verzinsung, ein Dividendenausschüttungsverbot sowie Sicherheiten in Form von Verpfändung von Aktien. Der geplante Rettungsschirm soll zudem auch nur temporär zur Verfügung stehen.

14.04.2022

Wie sinnvoll ist der Erwerb von Notstrom-Aggregaten? Wer ein ganzes Haus versorgen will, braucht eine Anlage für rund 100'000 Franken – pro Halbjahr.

aru

Aktuell boomt der Verkauf von Notstrom-Systemen in der Schweiz. So seien kleine Power-Stationen rund fünfmal begehrter als sonst, schreibt das SRF. Doch auch grössere Notstrom-Aggregate seien derzeit beliebt. Der Grund: Im kommenden Winter könnte aufgrund des Gasmangels in Europa der Strom stundenweise abgeschaltet werden.

Heute verfügen Spitäler, Banken und grosse Datencenter bereits über solche Notsysteme, da diese im Extremfall über Leben und Tod entscheiden.

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Doch lohnt sich der Erwerb solcher Systeme auch für Privathaushalte und kleinere Unternehmen? Der Absatz von Stromgeneratoren, Solarpanels, Power-Stationen und Heizkörpern ist nach Angaben des Onlinehändlers Galaxus regelrecht explodiert.

Sinnvoll sei dies aber nicht, wie SRF schreibt. Mit einem Gerät bis zu 1000 Franken könne man vielleicht kurz eine Herdplatte laufen lassen oder fernsehen. Für eine Heizung reiche dies aber nicht aus.

Anders sieht es mit einem professionellen Gerät aus, das auch Spitälern zur Verfügung steht. Diese haben aber ihren Preis. So kostet die Miete einer solchen Anlage für ein halbes Jahr bis zu 100'000 Franken. Damit könne man dann aber problemlos ein Mehrfamilienhaus, eine ganze Firma, eine Villa oder Ähnliches mit Strom versorgen, schreibt SRF.

Aktuell erarbeitet der Bundesrat verschiedene Szenarien für den Fall, dass es im Winter tatsächlich zu wenig Strom haben sollte. Als Erstes gäbe es wohl Appelle an die Bevölkerung zum Stromsparen. Nützt dies nichts, könnte der Strom stundenweise abgestellt werden. Dies würde vorgängig jedoch angekündigt.

Wer trotz mangelndem Strom doch noch kochen will, dem empfiehlt das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung, auf einen Holz-, Kohle- oder Gasgrill zu setzen.