Gas- und Strom-EngpassSo kannst du im Haushalt Energie sparen
toko/dpa
30.6.2022
Die Schweiz muss sich auf einen Energie-Engpass einstellen, die Preise für Strom und Gas werden wohl weiter steigen. Wir zeigen dir, wie du im Haushalt Energie sparen kannst.
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30.06.2022, 00:00
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Der Krieg in der Ukraine führt zu Knappheit beim Erdgas sowie drastisch steigenden Stromkosten. Der Bundesrat bereitet sich konkret auf einen möglichen Gasmangel vor, zusammen mit den Kantonen und der Energiebranche.
Auch in der Schweiz muss also mit weiter steigenden Gas- und Strompreisen gerechnet werden — und die sind ohnehin schon hoch.
Wir erklären, wie du mit einfachen Regeln Energie im Haushalt einsparen kannst. Das schont nicht nur das Portemonnaie, sondern auch das Klima.
Es ist nur ein kleiner Handgriff, aber sind wir ehrlich, viele von uns machen ihn nicht immer: Elektrogeräte wie Fernseher oder Computer ganz ausschalten und nicht im Stand-by-Modus belassen. Denn der kostet auch Energie.
Das heisst: Es sollte kein leuchtendes Lämpchen an Elektrogeräten anbleiben. Denk an Geräte, die man nicht immer im Blick hat, etwa an den hinter einem Schrank versteckten WLAN-Router. Hier können Steckdosenleisten mit einem Schalter helfen, über den man mit nur einem Handgriff mehrere Geräte schnell vom Netz nehmen kann.
Öko-Funktion der Hausgeräte nutzen
Es ist eine Taste an der Waschmaschine und der Spülmaschine oder eine Zusatzeinstellung, die du drücken musst – und schon sparst du Energie durch die Nutzung der Öko- oder Eco-Einstellungen der Waschmaschine statt der Schnell- und normalen Waschprogramme. Gleiches haben die meisten Spülmaschinen.
Einen kleinen Nachteil gibt es allerdings: Die Programme benötigen mehr Laufzeit. Die holt man aber wieder rein, wenn man zum Beispiel auf die Vorwäsche verzichtet – die ist laut Experten eh meist nicht nötig.
Kühlschrank herunterregeln
Auf welche Temperatur ist dein Kühlschrank eingestellt? Sieben Grad sind laut der deutschen Verbraucherzentrale NRW die optimale Temperatur. Und wenn dein Gerät nur ein Grad kälter eingestellt ist, steigert das den Stromverbrauch schon um rund sechs Prozent.
Die Türen von Kühl- und Gefriergeräten sind möglichst schnell wieder zu schliessen. Und wer noch ein Gefrier- und Kühlgerät ohne «No-Frost»-Funktion hat, sollte es regelmässig abtauen. Auch eine Eisschicht treibt die Energiekosten nach oben. Übrigens: Für die Temperatur im Gefrierschrank sind minus 18 Grad Celsius ideal.
Heizen und Lüften
Wie die Stadt Zürich in ihren Ratgeber «Energiebewusst leben» schreibt, lässt sich durch richtiges Heizen und Lüften viel Energie sparen. Demnach soll die Raumtemperatur im Winter nicht mehr als 21 Grad Celsius betragen.
Damit die Heizkörper ungehindert Wärme abgeben können, sollten diese unbedingt frei von Möbeln oder anderen Einrichtungsgegenständen gehalten werden.
Eine wichtige Rolle spielt im Winter zudem das korrekte Lüften. Werden die Fenster gekippt, kühlen die Räume selbst bei geschlossenen Fensterläden schnell aus. Bei lediglich kurzem Stosslüften wird der Raum ausreichend gelüftet, ohne dass zu viel Wärme entweicht.
Backofen und Kochherd
Auch in der Küche lässt sich durch ein paar einfache Kniffe viel Energie sparen. So empfiehlt die Stadt Zürich, auf das Vorheizen des Backofens zu verzichten. Dies sei «im Normalfall» unnötig.
Beträgt die Backzeit mehr als 40 Minuten, könne man den Ofen aufgrund der ausreichende Nachwärme zehn Minuten vor Ablauf abschalten.
Auch am Herd gibt es ein paar simple Grundregeln zum Energiesparen. Bei längeren Garzeit empfehle es sich stets, einen Dampfkochtopf zu verwenden, auch bei einer Isolierpfanne mit geschlossenem Deckel entweicht wenig Wärme.
Waschen und Trocknen
Die Stadt Zürich empfiehlt zudem, die Kochwäsche mit 60 Grad zu waschen statt mit 95, viel Energie lässt sich durch ein Kaltwaschprogramm einsparen. Bei nur leicht verschmutzter Wäsche kann zudem auf das Vorwaschprogramm verzichtet werden.
Ausserdem sollte stets das komplette Fassungsvermögen der Waschmaschine ausgenutzt werden.
Dies gilt natürlich auch für Wäschetrockner. Hier ist es zudem wichtig, die Wäsche mit mindestens 1400 Umdrehungen pro Minute zu schleudern. Grosse Wäscheteile wie etwa Bettwäsche trocknet man am Besten einfach im Freien.
Parmelin ruft Industrie zum Gassparen auf
Wirtschaftsminister Guy Parmelin hat die Industrie zum Gassparen aufgerufen. Wer über eine Zweistoffanlage verfüge, solle schauen, dass diese einsatzbereit ist, so Parmelin. Auch Liegenschaftsverwalter sieht er in der Pflicht.