Umfrage zu Abstimmung vom 9. FebruarWenig Chancen für Umweltverantwortungsinitiative – vor allem bei Männern
ot, sda
27.12.2024 - 06:17
Allianz lanciert Kampf gegen Umweltverantwortungsinitiative
Eine überparteiliche Allianz stellt sich der Umweltverantwortungsinitiative für mehr Umweltschutz entgegen. Die von ihr genannte «Verarmungs-Initiative» bezeichnet die Allianz als utopisch, unsinnig und unverantwortlich. Im Februar entscheidet das Stimmvolk.
16.12.2024
Die Umweltverantwortungsinitiative dürfte bei der Abstimmung am 9. Februar einen schweren Stand haben. Die Initiative der Jungen Grünen fällt vor allem bei Männern durch.
Keystone-SDA, ot, sda
27.12.2024, 06:17
27.12.2024, 06:55
SDA
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Die Umweltverantwortungsinitiative dürfte bei der Abstimmung am 9. Februar einen schweren Stand haben.
In einer Abstimmungsumfrage von «20 Minuten»/Tamedia betrug der Nein-Anteil hohe 63 Prozent.
Grosse Unterschiede in der Stimmabsicht zeigten sich auch beim Geschlecht: Während nur 26 Prozent der Männer der Initiative zustimmen wollten, lag der Ja-Anteil bei den Frauen bei 43 Prozent.
Bundesrat und Parlament lehnen das Begehren ab. Sie fürchten unter anderem zu radikale Vorgaben für die Wirtschaft.
In einer Abstimmungsumfrage von «20 Minuten»/Tamedia betrug der Nein-Anteil hohe 63 Prozent. 34 Prozent der Befragten stimmten der Umweltverantwortungsinitiative der Jungen Grünen zu, 3 Prozent waren unentschieden, wie «20 Minuten» am Freitag mitteilte. Typischerweise sinke der Ja-Anteil einer Initiative im Verlauf des Abstimmungskampfes noch. Es dauere noch Wochen bis zum Urnengang, die Debatten und Kampagnen würden erst beginnen.
Allerdings rechneten die Meinungsforscher*innen in diesem Fall mit einem weniger starken Schrumpfen des Befürworterlagers. Das grundsätzliche Anliegen sei bereits anhand von ähnlichen Initiativen in den letzten Jahren intensiv diskutiert worden, beispielsweise der Konzernverantwortungsinitiative und der Initiative für eine grüne Wirtschaft.
Die Allianz für Umweltverantwortung will mit der Volksinitiative «für eine verantwortungsvolle Wirtschaft innerhalb der planetaren Grenzen (Umweltverantwortungsinitiative)» eine ressourcenschonende Wirtschaft und fordert eine Anpassung der Verfassung. Innert zehn Jahren soll die Umweltbelastung der Schweiz die «planetaren Grenzen» gemessen am Bevölkerungsanteil nicht mehr überschreiten.
Bundesrat und Parlament lehnen das Begehren ab. Sie fürchten unter anderem zu radikale Vorgaben für die Wirtschaft.
Für die Gegner hat der geforderte Umbau der Wirtschaft immense Kosten und Wettbewerbsnachteile zur Folge, was Arbeitsplätze gefährde und zu Preissteigerungen und Wohlstandsverlust führe. Zudem stellt die Initiative ihrer Ansicht nach einen gravierenden Eingriff in die Wirtschaftsfreiheit und in die Entscheidungsfreiheit von Privatpersonen dar.
Nach Ansicht der Befürwortenden ist es höchste Zeit, Massnahmen gegen die Klimakrise zu ergreifen. Bisherige Massnahmen würden nicht ausreichen gegen den Klimakollaps.
Die Initiative polarisiert laut der Umfrage stark. Deutlich ist die Ablehnung den Angaben zufolge bei der Wählerschaft der Mitte, FDP und SVP (79, 89 und 90 Prozent Nein). Grosse Unterstützung hingegen findet das Anliegen bei der links-grünen Stimmbevölkerung (Grüne und SP 89 respektive 70 Prozent Ja). Auch eine Mehrheit der GLP-Basis unterstützt die Vorlage, jedoch mit 54 Prozent weniger stark.
Grosse Unterschiede in der Stimmabsicht zeigten sich auch beim Geschlecht. Während nur 26 Prozent der Männer der Initiative zustimmen wollten, lag der Ja-Anteil bei den Frauen bei 43 Prozent.
Die Umfrage vom Institut Leewas unter 10'139 Personen wurde am 18. und 19. Dezember durchgeführt. Der Fehlerbereich lag bei 1,7 Punkten.
Die Umweltverantwortungsinitiative war schon in einer Umfrage im Auftrag der SRG von Anfang Dezember abgelehnt worden. Damals hätte eine relative Mehrheit von 49 Prozent der Stimmberechtigten bestimmt oder eher dagegen gestimmt.