FrauenmordeVon wegen «im Affekt» – die meisten Männer planen ihre Tat
Von Julia Käser
15.1.2020
Häusliche Gewalt, die in einer Tötung endet – immer wieder fallen ihr vor allem Frauen und Mädchen zum Opfer. Die meisten Delikte werden von den Tätern geplant, so eine britische Kriminologin.
Alle zwei Wochen kommt eine Frau in der Schweiz durch häusliche Gewalt ums Leben – eine Zahl, die mittlerweile gut bekannt ist. Frauen werden siebenmal häufiger zum Opfer als Männer. Weltweit sind es jährlich über 80'000 Frauen und Mädchen. Doch entgegen geläufiger Annahmen geschehen diese Taten oftmals nicht im Affekt – im Gegenteil: In einer neuen Untersuchung kommt die britische Kriminologin Jane Monckton Smith zum Schluss, dass die meisten Frauenmorde geplant werden. Darüber berichtete zuerst Infosperber.
Für ihre Studie untersuchte sie insgesamt 372 Tötungsdelikte an Frauen und entwickelte ein Modell mit acht Eskalationsstufen, die eine betroffene Beziehung durchläuft. Dieses Modell soll den Behörden dazu verhelfen, besser und schneller auf potenzielle Täter aufmerksam zu werden, um so die brutalen Gewalttaten verhindern zu können.
Besitzansprüche und Stalking als frühe Anzeichen
So wird ein Grossteil der potenziellen Täter laut Monckton Smith bereits früh auffällig, unter Umständen noch vor der Beziehung. Die Delikte: Gewaltanwendung oder Stalking. Sie stellt gar fest, dass über 90 Prozent das Opfer vor der Tötung gestalkt hätten.
Das Muster, das die Kriminologin nachzeichnet, ist immer dasselbe: Im Laufe der Beziehung entwickelt der potenzielle Täter Besitzansprüche und das Verlangen nach Kontrolle. Das Paar vernachlässigt weitere soziale Beziehungen, isoliert sich, und der potenzielle Täter versucht, die emotionale, soziale und finanzielle Kontrolle über seine Partnerin zu erlangen. Die Angst vor einem Verlust ebendieser Kontrolle oder einer möglichen Trennung ist schliesslich die Ursache der späteren Tötung.
Durch Drohungen, Erpressung, Gewalt und Stalking wird versucht, die Kontrolle aufrechtzuerhalten. Reagiert die Partnerin darauf nicht, kommt der Sinneswandel beim potenziellen Täter. Er beginnt, sich den Mord auszumalen, plant die Tat – und schliesslich schlägt er zu.
«Studie weist Mängel auf»
Monckton Smith impliziert mit ihrer Studie, dass Tötungen an Frauen von den Behörden verhindert werden könnten – eben weil sie geplant und nicht spontan vollzogen werden. Ist es wirklich so einfach?
«Nein», sagt Nora Markwalder, Kriminologin und Assistenzprofessorin für Strafrecht an der Universität St. Gallen: «Häusliche Gewalt tritt immer wieder auf – meist sind die Opfer weiblich, aber auch Männer sind betroffen – doch, wann sie in einer Tötung gipfelt, ist kaum vorhersehbar.»
Markwalder verweist auf eine Schwäche der Studie. So beziehe diese nur Fälle ein, die tatsächlich mit einer Tötung endeten. «Man weiss also nicht, ob häusliche Gewalt ohne Tötung ebenfalls solche Eskalationsstufen durchläuft, und wo die Unterschiede zwischen den beiden Arten von Fällen liegen.» Genau dieser Punkt sei aber entscheidend für die Risiko-Abschätzung.
«Wir wissen, dass zwei Drittel der Beziehungen, in denen es später zu einer Tötung kommt, konfliktär sind. Ein Fünftel der Täter ist polizeilich bekannt. Das bedeutet aber auch, dass die Polizei von den restlichen vier Fünfteln nichts weiss.» Und genau das sei eines der grossen Probleme, sagt Markwalder – die hohe Dunkelziffer.
«Offizielle Statistiken sind nur Spitze des Eisbergs»
Ein weiteres sei die Tatsache, dass laufende Verfahren wegen häuslicher Gewalt allzu häufig auf Wunsch der Opfer wieder eingestellt würden. Eine für den 1. Juli geplante Gesetzesänderung will dem entgegenwirken und die Entscheidungskompetenz der Opfer beschränken.
Doch Markwalder sagt: «Ein Verfahren, das die geschädigte Person selbst so nicht will, ist wahnsinnig schwierig zur Verurteilung zu bringen. Meistens handelt es sich um Vier-Augen-Delikte – verweigert das Opfer die Aussage, hat das ein Mangel an Beweisen zur Folge.»
Unerlässlich sei vor allem eines: das Sammeln von weiteren Daten zu häuslicher Gewalt, etwa in Form von Opfer-Befragungen und Täter-Interviews. Die offiziellen Statistiken sind gemäss Markwalder nicht genügend aussagekräftig, sondern bloss die Spitze des Eisbergs. Um das Ausmass des Problems zu erfassen, müssten mehr Details über die Opfer-Täter-Konstellationen bekannt sein. Denn eines ist sicher: «Wüsste man, unter welchen Umständen häusliche Gewalt dermassen eskaliert, dass sie tödlich endet, hätte man längst etwas dagegen unternommen.»
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Bild: KEYSTONE
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Bild: Georg Wendt/dpa
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Bild: KEYSTONE/Urs Flueeler
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
Bild: Kira Hofmann/dpa-Zentralbild/dpa
Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
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Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
Bild: Keystone/Laurent Gillieron
Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
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Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
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Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
Bild: Muammar Awad/XinHua/dpa
Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
Bild: Keystone
Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
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Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
Bild: Damian Dovarganes/AP/dpa
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Bild: Felix Kästle/dpa
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
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Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
Bild: Mark Rightmire/The Orange County Register/dpa
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Bild: Frank Glaw/SNSB-ZSM/dpa
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
Bild: Christian Charisius/dpa
«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
Bild: Noah Berger/AP/dpa
Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
Bild: John Minchillo/AP/dpa
Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
Bild: Armando Franca/AP/dpa
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Bild: Keystone
Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
Bild: Mar Granel Palou/dpa
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
Bild: APA/Keystone
Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Bild: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Bild: Ken Bohn/San Diego Zoo Global/dpa
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
Bild: Keystone
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Bild: Eugene Hoshiko/AP/dpa
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Bild: Rodrigo Abd/AP/dpa
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Bild: Daniel Bockwoldt/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Bild: Peter Dejong/AP/dpa
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Bild: KEYSTONE
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa
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