«Gut Ding will Weile haben.» – Angela Merkel 2015, nachdem sie sich sechs Jahre Zeit liess, den 2009 verliehenen Ehrendoktortitel der Universität Bern in Empfang zu nehmen.
«Hier können wir durchaus von dem Schweizer Vorgehen etwas lernen, und ich glaube, dass die Prinzipien, die hier angewandt werden, auch die sein sollten, die wir in der Europäischen Union als gemeinsame Prinzipien wirken lassen.» – Angela Merkel fordert beim Staatsbesuch in Bern 2015, dass sich die EU die Schweizer Flüchtlingspolitik zum Vorbild nimmt.
«Sie ist hingefallen. Beim Langlauf. Wir gehen von niedriger Geschwindigkeit aus», der deutsche Regierungssprecher Stefan Seibert erklärt, warum sich Angela Merkel beim Skiurlaub im Dezember 2013 im Engadin das Becken angebrochen hat.
«Ich sage gerade in Bezug auf Steueroasen, dass es richtig und unabdingbar ist, Ross und Reiter mit Namen zu nennen», erklärte Merkel 2009. Ohne die Schweiz explizit zu nennen, verwies sie darauf, dass schon die Androhung einer «schwarzen Liste» dazu geführt habe, dass sich Staaten «vor allem im europäischen Raum» darum bemühten, OECD-Standards erreicht werden, wenn es um Bankgeheimnisse gehe.
«Die Schweiz hat jedenfalls ein Anrecht darauf, eigenständig behandelt zu werden», Angela Merkel plädiert 2016 dafür, die Freizügigkeitverhandlungen zwischen der Schweiz und der EU so zu führen, als ob es den Brexit nicht gäbe.
Eine Erklärung schob Merkel auch gleich nach: «Wenn ich mich mal versuche, in die Rolle eines Schweizer Bürgers zu versetzen, dann würde mir das gar nicht gefallen, wenn ich plötzlich wegen der Entscheidung in einem ganz anderen Land in einem ganz anderen Licht betrachtet würde.»
Ein Rahmenabkommen mit der EU hielt auch Angela Merkel 2016 für nötig, machte aber weniger Druck als Brüssel: «Wir verstehen, dass die Schweiz nicht alles gleichzeitig machen kann.»
Anlässlich der Eröffnung des Gotthard-Basistunnels: «In diesem Fall ist es ein Tunnel, der Entfernungen schrumpfen lässt und uns einander näherbringt – und was für ein Tunnel: ein wahres Wunderwerk der Technik, ein Bauwerk der Superlative.»
Liebeserklärung an die Schweiz: «In die Entscheidung für dieses Jahrhundertprojekt waren in bester Schweizer Tradition die Bürgerinnen und Bürger direkt eingebunden. Dem Tunnelbau selbst kamen auch beste Schweizer Werte wie Innovationsstärke, Präzision und Zuverlässigkeit zugute.»
Angela Merkel und die Schweiz: Ein «brüchiges» Verhältnis in Zitaten
«Gut Ding will Weile haben.» – Angela Merkel 2015, nachdem sie sich sechs Jahre Zeit liess, den 2009 verliehenen Ehrendoktortitel der Universität Bern in Empfang zu nehmen.
«Hier können wir durchaus von dem Schweizer Vorgehen etwas lernen, und ich glaube, dass die Prinzipien, die hier angewandt werden, auch die sein sollten, die wir in der Europäischen Union als gemeinsame Prinzipien wirken lassen.» – Angela Merkel fordert beim Staatsbesuch in Bern 2015, dass sich die EU die Schweizer Flüchtlingspolitik zum Vorbild nimmt.
«Sie ist hingefallen. Beim Langlauf. Wir gehen von niedriger Geschwindigkeit aus», der deutsche Regierungssprecher Stefan Seibert erklärt, warum sich Angela Merkel beim Skiurlaub im Dezember 2013 im Engadin das Becken angebrochen hat.
«Ich sage gerade in Bezug auf Steueroasen, dass es richtig und unabdingbar ist, Ross und Reiter mit Namen zu nennen», erklärte Merkel 2009. Ohne die Schweiz explizit zu nennen, verwies sie darauf, dass schon die Androhung einer «schwarzen Liste» dazu geführt habe, dass sich Staaten «vor allem im europäischen Raum» darum bemühten, OECD-Standards erreicht werden, wenn es um Bankgeheimnisse gehe.
«Die Schweiz hat jedenfalls ein Anrecht darauf, eigenständig behandelt zu werden», Angela Merkel plädiert 2016 dafür, die Freizügigkeitverhandlungen zwischen der Schweiz und der EU so zu führen, als ob es den Brexit nicht gäbe.
Eine Erklärung schob Merkel auch gleich nach: «Wenn ich mich mal versuche, in die Rolle eines Schweizer Bürgers zu versetzen, dann würde mir das gar nicht gefallen, wenn ich plötzlich wegen der Entscheidung in einem ganz anderen Land in einem ganz anderen Licht betrachtet würde.»
Ein Rahmenabkommen mit der EU hielt auch Angela Merkel 2016 für nötig, machte aber weniger Druck als Brüssel: «Wir verstehen, dass die Schweiz nicht alles gleichzeitig machen kann.»
Anlässlich der Eröffnung des Gotthard-Basistunnels: «In diesem Fall ist es ein Tunnel, der Entfernungen schrumpfen lässt und uns einander näherbringt – und was für ein Tunnel: ein wahres Wunderwerk der Technik, ein Bauwerk der Superlative.»
Liebeserklärung an die Schweiz: «In die Entscheidung für dieses Jahrhundertprojekt waren in bester Schweizer Tradition die Bürgerinnen und Bürger direkt eingebunden. Dem Tunnelbau selbst kamen auch beste Schweizer Werte wie Innovationsstärke, Präzision und Zuverlässigkeit zugute.»
Auch in der Schweiz hat man sich an Angela Merkel gewöhnt – schliesslich regiert sie seit 16 Jahren in Berlin. Nun wird es Zeit, Abschied zu nehmen. Schlaglichter auf die Beziehung der deutschen Bundeskanzlerin zur Schweiz in Zitaten.
Deutschland steht am 26. September vor der Wahl. Damit endet nach 16 Jahren auch die Ära von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Nicht nur die Nachbarn im Norden haben sich dann an ein neues Gesicht und einen anderen Politikstil zu gewöhnen – auch die Schweiz muss sich womöglich auf andere Töne einstellen.
Das Laute und Kraftmeierische war nie Merkels Art. Das überliess sie den männlichen Alphatieren, die sich häufig lautstark und erfolglos abstrampelten, um neben ihr Gehör zu finden. Aussagen wie jene des damaligen deutschen Finanzministers und späteren Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück, der 2009 im Steuerstreit mit der Schweiz mit der «siebten Kavallerie vor Yuma» drohte, kamen ihr nie über die Lippen.
Trotzdem wurde auch Merkel deutlich, wenn sie deutsche oder europäische Interessen gegenüber der Schweiz durchsetzen wollte. Grundsätzlich vertrat die mächtigste Frau der Welt – diesen Titel des Forbes-Magazins konnte sich Merkel bis 2021 zehnmal in Folge sichern – aber eher eine wohlwollende Haltung gegenüber der Eidgenossenschaft. Und das auch, nachdem ihr Verhältnis gegenüber Schweiz womöglich einen kleinen Knacks bekam: Im Jahr 2013 brach sich die Kanzlerin beim Langlauf im Engadin nämlich das Becken an.
Regierungssprecher Steffen Seibert bewies schon damals, dass er sich in die Gehirnwindungen seiner Chefin versetzen und ihren unaufgeregten Ton gut treffen konnte. Vor der Presse erklärte er: «Sie ist hingefallen. Beim Langlauf. Wir gehen von niedriger Geschwindigkeit aus.»