«Keine Angst, nur Respekt»Epidemiologe Salathé reagiert auf Bundesrat Maurers Kritik
Von Stefan Michel
31.1.2022
Bundesrat Maurer erklärt in einem Interview, dass die Pandemie-Experten für ihn nicht mehr in der realen Welt zu leben scheinen. Das lässt Epidemiologe Marcel Salathé nicht auf sich sitzen.
Von Stefan Michel
31.01.2022, 15:00
31.01.2022, 16:14
von Stefan Michel
Bundesrat Ueli Maurer liebt es zu provozieren und distanziert sich auch gern öffentlich von der Position des Bundesrats. Jüngst gab er im Gespräch mit dem «Blick» zu Protokoll: «Die Experten – deren Meinung ich kaum mehr zur Kenntnis nehme – scheinen für mich nicht in der realen Welt zu leben. Nun sprechen sie von einer neuen Variante, B2. Und jetzt haben alle wieder Angst. Mein Weltbild ist ein anderes: Die Leute sind eigenverantwortlich und schauen selber. Ein Risikopatient muss vorsichtiger sein als jemand, der gesund ist. Wir aber haben jede und jeden an die Hand genommen und bemuttert.»
Bundesrat Maurer nennt die wissenschaftliche Taskforce, die den Bundesrat berät, nicht beim Namen. Mit «Die Experten» schliesst er aber zumindest sprachlich alle ein, die sich wissenschaftlich mit der Pandemie befassen.
Einer von ihnen ist der Epidemiologe Marcel Salathé, Professor an der ETH Lausanne. Maurers Ansicht, dass er nicht in der realen Welt lebe, quittierte er mit einem Tweet, in welchem er dem Bundesrat Realitätsferne vorwarf.
Hier existiert Omicron BA.2 nun einmal, auch wenn man #käLuscht hat.🤷♂️
Wer sich aber für die Meinung von Expert*innen interessiert, sieht schnell, dass man vor B2 keine Angst haben muss - nur Respekt. pic.twitter.com/CMHXRtbPb1