Schweizer Gemeinde knallhart Mann mäht an Feiertagen Rasen und wird deswegen nicht eingebürgert

Sven Ziegler

4.4.2024

Der Mann soll am Wochenende den Rasen gemäht haben – zum Unmut der Mitbürger. 
Der Mann soll am Wochenende den Rasen gemäht haben – zum Unmut der Mitbürger. 
Karl-Josef Hildenbrand/dpa-tmn

Überraschend lehnt eine Gemeinde im Kanton Jura ein Einbürgerungsgesuch ab. Die Begründungen sind vielseitig.

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Sven Ziegler

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  • Im Kanton Jura hat eine Gemeinde ein Einbürgerungsgesuch abgelehnt.
  • Der 50-jährige Franzose sei, so die Ansicht einiger Bürger, nicht genügend integriert.
  • So habe er an Feiertagen etwa Rasen gemäht.

Seit über zehn Jahren lebt ein in Paris geborener Franzose in der jurassischen Gemeinde Clos du Doubs. Nun wollte sich der 50-Jährige einbürgern lassen – doch sein Gesuch wurde abgelehnt.

Elf Menschen hätten ihre Zustimmung zur Einbürgerung gegeben, berichtet der «Quotidien Jurassien». 13 Menschen hingegen hätten das Gesuch abgelehnt. Laut der Zeitung begründeten alle Einwohner*innen ihren ablehnenden Entscheid anders.

So habe einer gesagt, dass der Franzose fast nie in der Gemeinde anwesend sei. Eine weitere Person habe angegeben, dass der Mann an Feiertagen den Rasen mähe und Gestrüpp entferne. Damit habe er die Ruhe der Nachbarn gestört.

Immer wieder skurrile Situationen

Zudem, so heisst es im Bericht, würden sich einzelne Einwohner*innen am Umbau des Hauses des Franzosen stören. So würden immer wieder kleinere Bautrümmer vom Wind weggeweht. Der Mann missachte die Regeln und zeige so, dass er nicht integriert sei.

Der Bürgermeister der Gemeinde sagt gegenüber der Zeitung, dass er eine solche Situation zum ersten Mal erlebe. Er selbst habe noch nie von einer Beschwerde gehört, Reklamationen bezüglich des Verhaltens des Mannes seien keine eingegangen. Der Gemeinderat habe denn auch empfohlen, das Einbürgerungsgesuch anzunehmen – und wurde überstimmt.

Der Franzose könne jedoch in eine andere Gemeinde umziehen und erneut versuchen, sich einbürgern zu lassen. Ob der Betroffene das tun will, ist aber nicht bekannt.

Bei Einbürgerungen gibt es immer wieder skurrile Situationen. Der Schweizer René Weber etwa wollte das Bürgerrecht seiner Wohngemeinde erwerben. Stattdessen wurde der Schweizer zum Einbürgerungstest aufgefordert. Das Missverständnis konnte später aufgeklärt werden.