Corona-Krise Krisenbedingte Arbeitslosigkeit betrifft vor allem ältere Angestellte

tafu

17.6.2020

Besonders Angestellte über 55 Jahre trifft die aufgrund der Corona-Krise angestiegene Arbeitslosigkeit.
Besonders Angestellte über 55 Jahre trifft die aufgrund der Corona-Krise angestiegene Arbeitslosigkeit.
Bild: Keystone

Viele Menschen haben seit Beginn der Corona-Krise ihre Arbeitsstelle verloren. Doch besonders hart trifft es Angestellte, die älter als 55 Jahre sind.

Der Einfluss der Corona-Krise auf die Wirtschaft ist massiv, die Konjunkturaussichten alles andere als rosig. Und so stieg auch die Arbeitslosigkeit in der Schweiz in den Monaten März bis Mai drastisch an: von 105’000 auf 160’000 Personen.

Besonders hart trifft die Krise dabei Angestellte über 55 Jahre. Wie «Blick.ch» berichtet, habe der Chefökonom des Schweizerischen Gewerksschaftsbundes (SGB), Daniel Lampart, die Arbeitslosenzahlen des Bundes in verschiedenen Alterskategorien und Branchen untersucht und sei zu besorgniserregenden Ergebnissen gekommen.



Die Zahl der neuen Arbeitslosen bei den 40- bis 54-Jährigen im Maschinenbau nahm im April und Mai 2020 im Vergleich zum selben Zeitraum im Vorjahr um 22 Prozent zu. Bei den 55- bis 64-Jährigen gab es dagegen eine Zunahme von 48 Prozent.

Grosse Unterschiede beim Anstieg

Ein ähnliches Bild zeichnet sich im Bereich Lagerei und Verkehrsdienstleistungen ab. 66 Prozent der älteren Arbeitnehmer verloren ihren Job, bei den 40- bis 54-Jährigen konnte nur ein Anstieg von lediglich zwei Prozent festgestellt werden. Auch in anderen Branchen sei ein ähnlicher Trend zu beobachten: 45 Prozent verloren im Bereich der Gastronomie ihre Arbeitsstelle, 32 Prozent im Bereich Gesundheitswesen.



Daniel Lampart bestätigte gegenüber «Blick.ch», dass sich seit der Corona-Krise deutlich mehr über 55-Jährige bei den Gewerkschaften gemeldet hätten. In einigen Fällen hätten Arbeitgeber zwar Kurzarbeit angemeldet, dann aber einzelne ältere Mitarbeiter davon ausgenommen und ihnen gekündigt. Für die Betroffenen sei dies ein Schock, denn in der Krise einen neuen Job zu finden, werde deutlich schwerer, als es bereits vor der Pandemie der Fall war.

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